Der unregelmäßig vergebene Jean Hersholt Humanitarian Award, ein Ehren-Oscar, geht in diesem Jahr an die ehemalige Talkmasterin Oprah Winfrey. Ihr Engagement für Bildung, für Frauen und Kinder veranlasste die Jury zu dieser Auszeichnung.

US-Produzentin Oprah Winfrey hat einen Ehren-Oscar für ihr soziales Engagement erhalten. Tief gerührt nahm die frühere Talkshowkönigin die Statue bei einem Galadiner in Los Angeles entgegen. "Ich glaube, die Welt ist nicht groß genug für deinen Geist", sagte Schauspieler John Travolta in einer kurzen Lobrede.

Winfrey erklärte anschließend, sie hätte "nie gedacht", dass sie einen Oscar bekäme. Es sei früher unvorstellbar gewesen, dass eine Afroamerikanerin wie sie, die 1954 im Bundesstaat Mississippi geboren wurde, eines Tages diesen Preis bekommen könnte. Alles, was ihre Familie für sie gehofft habe, sei eine Anstellung als Dienstmädchen bei "guten weißen Leuten" gewesen. Die 57-Jährige erhielt gleich zweimal während der Preisverleihung "standing ovations". Im Publikum saßen unter anderen Glenn Close, Gary Oldman, Peter Fonda, Sharon Stone und Sydney Poitier.

Winfrey, eine der reichsten Frauen in den USA, erhielt den Oscar für ihr Engagement für Bildungsprogramme und die Unterstützung von Frauen und Kindern, wie die Jury erklärte. Die Auszeichnung wird nicht jedes Jahr vergeben, sondern nur dann, wenn die Akademie einen ihrer Meinung nach würdigen Kandidaten gefunden hat. Zuletzt erhielt Jerry Lewis 2009 den Jean Hersholt Humanitarian Award. Er ist nach dem dänischstämmigen US-Filmschauspieler Jean Hersholt (1886-1956) benannt, der sich für in Not geratene Arbeiter der Filmindustrie engagierte. Die Gala wurde nicht im Fernsehen übertragen, Auszüge werden bei der klassischen Oscar-Verleihung am 26. Februar gezeigt.