Unterhaltung

Unbequemer iranischer Filmemacher Panahi soll freikommen

Juliette Binoche hatte sich in Cannes vehement für die Freilassung Panahis eingesetzt.

Juliette Binoche hatte sich in Cannes vehement für die Freilassung Panahis eingesetzt.

(Foto: dpa)

Die iranische Justiz hat bestätigt, dass der seit Monaten inhaftierte Filmregisseur Jafar Panahi bis zu einem Prozess auf freien Fuß kommen soll. Wie der Teheraner Staatsanwalt Abbas Dschafari-Dowlatabadi der Nachrichtenagentur ISNA sagte, kommt der 49-Jährige gegen Kaution frei. Wann genau der Filmemacher das berüchtigte Evin-Gefängnis in der iranischen Hauptstadt verlassen kann, war zunächst nicht bekannt. Auf Websites der Opposition war seine Freilassung schon für Sonntagnacht angekündigt worden. Am Montag hieß es, die Familie habe Schwierigkeiten, das Geld für die Kaution zusammenzubringen.

Panahi, der als einer der wichtigsten unabhängigen Regisseure im Iran gilt, war im März wegen der Planung eines regimekritischen Films verhaftet worden. Er hatte sich auch kritisch zur Wiederwahl von Präsident Mahmud Ahmadinedschad im Juni vergangenen Jahres geäußert.

Eine Woche Hungerstreik

Jafar Panahi erhielt 2006 einen Silbernen Bären.

Jafar Panahi erhielt 2006 einen Silbernen Bären.

Vor einer Woche war der Filmemacher in den Hungerstreik getreten. Er wollte damit eine Zusage der Behörden erreichen, dass seine Familie in Sicherheit sei, sagte er in einem Telefonat mit seiner Frau. Zuvor sei ihm gedroht worden, dass auch Familienmitglieder verhaftet würden.

Panahi war im Februar als Ehrengast zur 60. Berlinale eingeladen, durfte aber nicht ausreisen. Außerdem sollte er der Jury bei den Filmfestspielen in Cannes angehören. Im Jahr 2000 hatte er mit seinem Film "Der Kreis" den Goldenen Löwen von Venedig und mit "Offside" 2006 einen Silbernen Bären in Berlin gewonnen.

Quelle: ntv.de, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen