Hilfe zu "langsam und frustrierend" Penn: Haiti hat jetzt eine Chance
14.04.2010, 10:17 UhrDer in der Haiti-Hilfe engagierte US-Schauspieler Sean Penn sieht für das vom Erdbeben zerstörte Land die einmalige Chance auf eine bessere Zukunft. Er kritisierte allerdings die internationale Hilfe als zu "langsam und frustrierend". Penn, der seit Mitte Januar fast ununterbrochen in der vom Erdbeben zerstörten haitianischen Hauptstadt Port-au-Prince lebt, sagte der mexikanischen Tageszeitung "La Jornada", die internationale Gemeinschaft müsse die Entscheidungen über die Zukunft den Haitianern überlassen. Am Sonntag erhielt Penn unter anderem Besuch von der kolumbianischen Sängerin Shakira. Sie kündigte an, in Haiti den Bau einer Schule finanzieren zu wollen.
"Man muss ihnen nur die Schlüssel des Wagens geben", sagte Penn. "Sie, die Haitianer, wissen, was zu tun ist." Penn ist gemeinsam mit der Mäzenin Denise Jenkins Gründer der Hilfsorganisation J/P. Diese ist derzeit in einem Obdachlosenlager mit 60.000 Menschen engagiert. Er sei seit dem Erdbeben nur zweimal für je zwei Wochen in den USA gewesen, sagte der Schauspieler in dem am Dienstag veröffentlichten Bericht.
Haiti sei schon lange Empfänger internationaler Hilfe gewesen, argumentierte Penn weiter. Aber gebracht habe das nichts. "Wenn wir es heute nicht anders machen und wenn Haiti es nach diesem schrecklichen Ereignis nicht schafft, seine Zukunft zu verändern, dann kann sich nichts in jedem beliebigen Ort der Welt ändern."
Quelle: ntv.de, dpa