Unterhaltung

"Warum eine Fahrkarte kaufen?" Schwarzfahrer-Graf schmiert bei Jauch ab

Fährt gerne schwarz: Max Graf von Arnim

Fährt gerne schwarz: Max Graf von Arnim

Max Graf von Arnim ist angeblich so arm, dass er sich keine U-Bahn-Fahrkarte leisten kann. Also fährt der Berliner Student immer schön schwarz. Da kann sein nichtsnutziger Zusatzjoker fast als Kontrolleur der ausgleichenden Gerechtigkeit durchgehen.

Wenn "die Russen" sich nach dem Zweiten Weltkrieg das einstige Familienschloss unter den Nagel gerissen haben, muss ein Adelsspross halt bei "Wer wird Millionär?" auf den großen Reibach hoffen. Allerdings war es fast schon prophetisch, dass Bettina von Arnim einst den 5-DM-Schein zierte. Viel mehr gewann ihr Nachfahre Max Graf von Arnim am Montagabend bei Günther Jauch nämlich nicht. Mal wieder war es ein Joker aus dem Publikum, der das Verderben brachte. Das Mitleid hielt sich bei dem überzeugten Schwarzfahrer und Studenten des Fachs Audioengineering in Grenzen. Für die Kontrolleure der Berliner Verkehrsbetriebe könnte sich diese Ausgabe der RTL-Quizshow hingegen richtig lohnen.

"Im Moment lachen die bei Ihnen über alles." Jauchs Einordnung der Lautäußerungen des Publikums bei der 200-Euro-Frage war schon mal kein gutes Omen für den 24-Jährigen, der offenbar eine Karriere als Musikproduzent anstrebt. Bei der dritten Frage hakte es nämlich bereits gewaltig. Arnim sollte sagen, wo ein "krankes" Schiff durch muss: Erkeltung, Apotteke, Docktor, Hosspital. Er stand auf dem Schlauch. "Haben Sie mal eine Schule besucht?", fragte der Moderator. "'D' ist falsch geschrieben", wusste der Kandidat zu berichten.

Postfaktisches Brauchen

Zum Glück war Arnim bei der Frage für 8000 Euro ganz in seinem Element. Natürlich wusste er, dass bundesweit 60 Euro Strafe aufs Schwarzfahren stehen - schließlich habe er das oft genug zahlen müssen. Und, hat sich das unter dem Strich gelohnt?, wollte Jauch wissen. "Auf jeden Fall", meinte der Kandidat. "Warum soll ich mir denn eine Fahrkarte kaufen, wenn ich sie nicht brauche?" Vielleicht braucht der Graf ja auch keinen satten Gewinn, dachte sich da vielleicht eine höhere "Wer wird Millionär?"-Macht. Und schickte dem Studenten den passenden Zusatzjoker.

Bei der 32.000-Euro-Frage sollte Arnim wissen, wer der Namensgeber einer der drei größten deutschen Universitäten war: Friedrich Wilhelm, Ludwig Maximilian, Ernst August oder Peter Alexander? Er mochte nicht einmal D ausschließen. Sein Telefonjoker tippte zu 60, 70 Prozent auf die korrekte Antwort B. "Das ist mir alles zu riskant", meinte jedoch der Kandidat und nahm noch einen Zusatzjoker aus dem Publikum. Der junge Herr aus Essen war sich ganz, ganz sicher: Gemeint war die Friedrich-Wilhelm-Universität in Münster, "das weiß ich halt daher, da ich das letztens nachgeguckt habe." Zu 99 Prozent sicher war sich der Joker, was schon wieder zu verhaltenem Gelächter im Publikum führte. Der Kandidat ignorierte das, nahm A und stürzte auf 500 Euro ab. Jetzt könne er sich ein Jahr lang die Monatskarten leisten, meinte er zum Abschied. Das wäre aber wirklich schade, wo jetzt doch jeder Berliner Kontrolleur sein Gesicht kennen könnte.

Es passte irgendwie ins Bild, dass Nachfolger Dominik Rutha die Sendung mit einer Frage zum Unterschied zwischen Verbrechen und Vergehen beendete. Er kommt nächsten Montag wieder. Mit Recht und Ordnung kennt sich auch Überhangkandidatin Roxana Schmuck aus. Die Rechtsreferendarin beim Landgericht Regensburg scheiterte schon bei ihrer ersten Frage, da sie noch nie vom Sänger The Weeknd gehört hat. Sie schmeißt mit ihren 8000 Euro eine WG-Party und bringt ihren alten Golf auf Vordermann.

Quelle: ntv.de

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