Als James Bond konnte ihn nichts und niemand unterkriegen - doch gegen diesen Feind ist jeder machtlos. Der 83-jährige Sean Connery soll geistig massiv abgebaut haben. Schlagwörter wie Alzheimer und Demenz machen die Runde. Anhaltspunkte dafür gibt ein Interview eines nicht minder berühmten Freundes der Schauspiellegende.

Zehn Jahre ist es mittlerweile her, dass Sean Connery seine letzte Kino-Rolle absolviert hat. In "Die Liga der außergewöhnlichen Gentleman" gab der Schotte noch einmal einen in die Jahre gekommenen Abenteurer. Dann war Schluss mit seiner Leinwand-Karriere. Nur seine Stimme konnte man ab und an noch hören, zum Beispiel 2005 in einem Computerspiel. In dem Game "Liebesgrüße aus Moskau" sprach Connery - natürlich - James Bond.

2008 erschien Connerys Biografie "Being A Scot". Drei Jahre später ließ er mitteilen, dass er nicht länger zu öffentlichen Anlässen erscheinen werde. Und sein Freund, Schauspiel-Kollege Michael Caine, verriet kurz darauf in einem Interview, was alle ohnehin schon ahnten: Connery wolle in keinem weiteren Film mehr mitspielen. "Ich will keine kleinen Nebenrollen als alter Mann spielen", zitierte Caine den Bond-Darsteller der ersten Stunde in einem Gespräch mit dem britischen "Telegraph".

Eben jener Michael Caine, der heute auch schon 80 ist, zwei Oscars besitzt und zuletzt unter anderem in "The Dark Knight Rises" zu sehen war, schürt nun Gerüchte über Connerys Gesundheitszustand. "Man muss sich ernste Sorgen machen", sagte er der "Bild am Sonntag" mit Blick auf seinen drei Jahre älteren Kollegen. Und Caine wurde noch konkreter: "Er ist nicht mehr Herr seiner Sinne."

"Ein Schatten seiner selbst"

Viele schlussfolgern aus Caines Aussagen nun, dass Connery an Alzheimer oder einen anderen Form von Demenz erkrankt ist. Zumal einige weitere Indizien dazu zu passen scheinen. Im April 2013 in New York - wo der Schotte im Wechsel mit einem Domizil in Spanien zuletzt gelebt haben soll - geschossene Paparazzi-Fotos, zeigen den Schauspieler latent teilnahmslos durch die Straßen schlendern. Seit rund drei Jahren geht der Schauspieler zudem einem Verhör durch einen Ermittlungsrichter aus dem Weg, in dem Connery zu einer Immobilienaffäre um den Verkauf einer Villa in Spanien Stellung nehmen soll. Erst Anfang Juli wurde Connery gar mit einem Haftbefehl gedroht, sollte er dem Ersuchen nicht endlich nachkommen.

Das bislang letzte Mal bei einer öffentlichen Veranstaltung gesichtet wurde Connery im September 2012 - als einfacher Besucher des Finales der US Open im Tennis. Doch mittlerweile sei er nur noch ein Schatten seiner selbst, so Caine gegenüber der "Bild am Sonntag". Connery verliere bei Spaziergängen immer häufiger die Orientierung und müsse von seiner Frau Micheline Roquebrune aufgesammelt werden, meldete die Zeitung weiter. Die Erinnerungen an sein Leben, seine Jahre als Geheimagent 007 im Dienste ihrer Majestät und seine auch sonst so große Schauspiel-Karriere schienen zunehmend zu verblassen.