Unterhaltung

"Offensichtliche Sicherheitslücke" "The Interview" versehentlich gratis im Netz

Einfacher geht es kaum: "Datei speichern als ..."

Einfacher geht es kaum: "Datei speichern als ..."

(Foto: twitter.com/expensivelooks)

Sonys Partnerfirma stellt "The Interview" kaum gesichert ins Netz, mit kinderleichten Tricks kann der Film gratis verteilt werden. Sonys Absicht war das wohl nicht. Die Kinovorstellungen der Nordkorea-Satire sind trotzdem voll.

All die Berichterstattung um den Sony-Hack, die politische Aufmerksamkeit und der Zusammenhang mit dem kommunistischen Nordkorea wären für die PR-Abteilung von Sony wohl unbezahlbar. "The Interview", die Satire um einen Mordkomplott gegen Machthaber Kim Jong Un konnte so kaum ein Flop werden.

Noch vor dem Kinostart am 25. Dezember bekamen Kunden in den USA den Film per Stream zu sehen. Für 5,99 Dollar konnten sie den Film bei Sonys Servicepartner Kernel und anderen Videoportalen in den USA mieten.

Doch statt nur einem Nutzerkonto für 48 Stunden den Zugang zu ermöglichen, konnten die Zuschauer "The Verge" zufolge einfach den Link in der Browser-Adresszeile kopieren und an Bekannte weiterschicken. Vielleicht wollten die Japaner dann doch zu schnell den Werbeeffekt ausnutzen - denn dies war nicht der einzige Weg zur Gratis-Vorstellung.

Die zweite Möglichkeit dürfte Sony noch mehr ärgern und zu Unstimmigkeiten mit Geschäftspartner Kernel führen: "The Interview" war auch einfach als Datei herunterladbar. Das Twitter-Konto "Expensive Looks" veröffentlichte einen Screenshot, in dem das Kontextmenü eines Videoplayers zu sehen ist. Der Menüpunkt "Download Video As …" ist nicht ausgegraut, also benutzbar.

"The Verge" testete die Vorgehensweise prompt mit verschiedenen Browsern und bestätigte die "superoffensichtliche Sicherheitslücke". Auf Anfrage des Magazins äußerte sich Kernel nicht, twitterte aber, eine Lösung sei in Arbeit. "Expensive Looks" kommentierte seinen Screenshot an Sonys Partnerunternehmen gerichtet: "Ihr braucht ernsthafte Hilfe beim Kopierschutz".

Eine Woche vor Heiligabend hatten Hacker mit Anschlägen auf Kinos in den USA gedroht, sollte "The Interview" dort wie geplant anlaufen. Sony zog den Streifen erst zurück - und veröffentlichte ihn nun in mehr als 300 US-Kinos doch. Viele Vorstellungen waren am Starttag ausverkauft. Der Film wird in den USA seit Heiligabend auf YouTube, Google Play, Xbox Video und auf der von Kernel betriebenen Sony-Seite seetheinterview.com angeboten.

Quelle: ntv.de, rpe

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