Unterhaltung

Ein bisschen Luxus muss sein Van Morrison auf Hochglanz

Die Bühne ist die Heimat des Sängers.

Die Bühne ist die Heimat des Sängers.

(Foto: REUTERS)

Van Morrison gehört zu den bedeutendsten und vielseitigsten Interpreten der Populärmusik. Auf seinem epochalen Album "Moondance" vereint der Mann aus Belfast Blues, Jazz und Klassik zu einem ganzheitlichen Werk. Dieses liegt nun in einer Prachtausgabe vor, die 50 bislang unveröffentlichte Songs enthält.

Es war schon immer etwas teurer, einen besonderen Geschmack zu haben, lautete der Werbespruch für eine bereits vom Markt verschwundene Zigarettenmarke. Bei der vorliegenden Edition handelt es sich um eine digital überarbeitete Neuauflage aus vergangenen Zeiten, dessen Protagonist noch lange nicht verschwunden und auch Jahrzehnte nach ihrer Ersterscheinung immer noch quicklebendig und wohlschmeckend ist. "Moondance" aus dem Jahr 1970 war das dritte Soloalbum des einstigen Sängers der Band "Them". Van The Man beweist, dass er auf dem besten Wege ist, sich zum Allroundkünstler zu entwickeln. War’s bei "Them" der Blues, so ging’s auf dem ersten Soloalbum "Blowin‘ Your Mind" (1967) bluesig weiter. Mit "My Brown Eyed Girl" wagte Morrison den Schritt zu luftigem Soul. Der Song ist übrigens die erfolgreichste - wenn auch nicht einflussreichste - Komposition des (Nord-)Iren.

Instrumente beherrscht Van Morrison einige.

Instrumente beherrscht Van Morrison einige.

(Foto: REUTERS)

"Astral Weeks" (1968) und schließlich "Moondance" waren keine Kassenschlager. Wenn die letztere Scheibe es nur auf Rang 29 der US-amerikanischen Billboard Hot 100 schaffte, trug sie entscheidend zu Morrisons Weltruhm bei, der ihm neben unzähligen anderen Ehrungen schließlich auch einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame einbrachte.

Gar nicht bescheiden nannte Morrison sein Werk dann später auch klassisch, wie dem Text der in Buchform gestalteten Verpackung der Neuauflage zu entnehmen ist. Er habe, so heißt es weiter, Dinge zusammengepackt, die vorher noch nie so zusammengepackt worden wären. Da ist etwas dran: Ließen sich der Opener "And It Stoned Me" und "These Dreams Of You", Track Nr. 7, noch in Morrisons bis dato häufig gepflegten Talking Blues einordnen, so ist der Titelsong Jazz pur. Track 9 beginnt wie ein Menuett und klingt dann wie ein Sing-Along-Song, den man auch beim Ale auf dem Dorfplatz mitträllern kann. Beim Closer "Glad Tidings" erkennt man Anklänge an "Brown Eyed Girl", was dem melancholischen Grundton der Platte einen fröhlichen Ausklang beschert.

Geschichte vom Heranwachsen

Der Mondtanz erschien als Single erst mehr als sieben Jahren nach der Veröffentlichung der LP und erreichte in den US-amerikanischen Billboard Hot 100 einen bescheidenen 92sten Platz, was wiederum nur bestätigt, wie weit Konsumenten- und Kritikergeschmack auseinanderliegen können. Das Album erzählt die Geschichte vom Heranwachsen in der vom Meister so sehr geliebten Countryside. Einige der Fotos des Albumcovers zeigen Morrison und seine damalige Frau Janet Planet in ländlicher Umgebung.

Die Neuauflage enthält neben dem Originalalbum auf CD und Blu-ray Disc drei Scheiben mit sage und schreibe 50 bislang unveröffentlichten Aufnahmen. Zumeist handelt es sich um Alternativtakes der Titel des Originalalbums und einen Studiotalk, welche den Hörer in die Atmosphäre der Arbeit an dem Oeuvre 1969 in New York mitnehmen. Mit "I Shall Sing" taucht hier Morrisons lange als verschollen gegoltene Interpretation eines auch von Art Garfunkel aufgenommenen Songs gleich in sechs Versionen auf. Entstanden während der Einspielung von "Moondance", wurde er aus nicht nachvollziehbaren Gründen nicht mit in das Line-Up aufgenommen. Aus diesem und vielen anderen Gründen sollte man sich mit der "Moondance - De Luxe Edition" schon ein bisschen Luxus leisten.

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Quelle: ntv.de

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