Unterhaltung

Die Höhle der Löwen - das Finale Von Beinschmeichlern und Probier-Sets

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Überzeugte gleich drei "Löwen" mit seiner Idee: Jörn Gutowski

Frau Leyck will stillende Mütter entlasten und kocht vor, ein junger Mann möchte Kräutergärten für 700 Euro verticken und Studenten haben eine Idee. Überzeugen aber kann ein Berliner mit einem feinen Gaumen. So lief das Finale.

Baby stillen, bespaßen, windeln, ins Bettchen bringen: So ein kleiner Hosenscheißer ist nicht nur das Glück auf Erden, sondern macht auch jede Menge Arbeit. Soviel, dass Mutti kaum noch zum Einkaufen kommt, geschweige denn dazu, gesund zu kochen. Susi Leyck hat sich auf dem Markt umgeschaut und mit Erschrecken festgestellt, dass es so gut wie keine Produkte gibt, die leicht zuzubereiten und gleichzeitig gesund sind. Aus diesem Grund hat die Unternehmerin ihr Label "Gesund & Mutter" gegründet. "Gesund & Mutter": Das ist im Glas abgefülltes Essen für die babygestresste Frau Mama. Die Fertiggerichte sind lecker vorgekocht und werden, "klassisch wie vor hundert Jahren" eingeweckt. Man muss sie also nur noch aufwärmen.

Es gibt Königsberger Klopse, Schweinebraten oder Putencurry mit Süßkartoffeln und Mango. Kleines Problem: So ein Glas mittägliches Schmackofatzo kostet satte 8,50 Euro. Zu viel für Frank Thelen, der feststellt, dass man für das gleiche Geld ja frisch essen gehen und dazu auch noch ein Getränk bestellen kann. Plant Mutti ein Dinner daheim mit Mann und Kind, sind locker dreißig Euro verfuttert - und dann sieht die Chose, wie Jochen Schweizer findet, noch unappetitlich aus! Susi muss leider in Zukunft ihre Süßkartoffeln alleine verputzen, keiner der Löwen beißt an.

Ein Kräutergarten für 700 Euro

Auch so ein Träumerle ist der Umwelt- und Bioingenieur Niklas Weisel, der sich mit "Botanic Horizon" vorgenommen hat, jede deutsche Küche in einen blühenden Kräutergarten zu verwandeln. Dafür hat er ein Bepflanzungssystem erfunden, mit dem alles vertikal wachsen und sich sehr sehr schnell vermehren soll: Salat, Gemüsesorten, Orchideen, am liebsten Euros.

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Haben unkaputtbare Strumpfhosen im Gepäck: Pia Buck und Daniel Moser

Obwohl der junge Mann mit den roten Apfelbäckchen und der gepunkteten Fliege erst fünf dieser hängenden Gärten verjubelt hat, schätzt er sein Unternehmen auf drei Millionen Euro. Als die Löwen das hören, plumpsen sie fast von ihren Stühlen. Vollkommen utopisch: So ein Kräuterdingsbums aus Edelstahl kostet schlappe 700 Euro. Frage: Wer gibt so viel Geld für Pflücksalat und Basilikum aus? Anscheinend niemand, denn auch die Website des sensiblen Blumenfreundes ist inzwischen abgeschaltet.

Wie ein erfolgreicher Pitch aussieht, zeigen die Strumpfhosen-Fans Pia und Daniel von "Bataillon Belette". Das Pärchen hat jahrelang getüftelt und eine nahezu unkaputtbare Strumpfhose entwickelt. Man weiß jetzt zwar nicht, ob nur Pia oder auch ihr Freund die Nase voll von kaputten Strumpfhosen hatte, aber für zwanzig Euro hat man mit "Bataillon Belette" ein nachhaltiges Produkt und kann Adé zu ollen Laufmaschen sagen.

"Du bist einfach glaubwürdig!"

Auch der Berliner Jörn Gutowski von "Try Foods" kann die Löwen begeistern. Der Gourmet bietet Probier-Sets an und jeder, der schon mal vor einem Regal mit fünfzig verschiedenen Olivenölen, Weinen oder Kräutern unterschiedlichster Nuancen und Geschmacksrichtungen gestanden hat, kann nachvollziehen, wie schwierig es manchmal ist, sich bei all der bunten Vielfalt zu entscheiden.

Das Famose: Gleich drei Löwen wittern den Erfolg, der mit "Try Foods" winkt und wollen in den charismatischen Gründer investieren. Dümmel, Schweizer und Thelen hat der Feinschmecker gleich an der Angel: "Das Produkt löst ein Konsumentenproblem und du bist einfach glaubwürdig", so die einstimmige Meinung. Letztlich muss sich das leidenschaftliche Schleckermäulchen, dessen Food-Seminare stets ausverkauft sind, aber für einen Löwen entscheiden und macht den Deal mit Frank Thelen.

Ein paar aufgeweckte Kerlchen, die studieren, merken, wie schwierig es ist, den Uni-Stoff zu kapieren. Deswegen haben sie die erste Plattform gegründet, auf der Studenten Nachhilfe finden, um sich auf Klausuren vorbereiten können. Keiner der Löwen findet die Geschäftsidee der Streber erstrebenswert. Wo ist sie nur hin, die gute alte Zeit als man während einer Klausur mal eben aufs stille Örtchen ist, um dort seinen zuvor platzierten Spickzettel zu studieren?

Dafür überzeugten die drei Kumpels von "Casino4Home" einen der Löwen, in ihre Glücksspiel-Firma zu investieren. "Casino4Home" kommt zu jenen, die gern ein Flair Las Vegas in ihren heimischen vier Wänden versprühen möchten. Das Equipment, das es dazu braucht, bringen sie direkt mit. Sogar das Candy-Girl kann gebucht werden. Zocker, die beim Pokern öfter ein schlechtes Blatt haben, sollen auch schon überlegt haben, nur noch das Candy-Girl zu ordern. Aber das ist Jochen Schweizer egal, er hofft, den Umsatz der Jungs rasch zu "verzehnfachen".

Kleiner Wermutstropfen zum Schluss der dritten Staffel: Jochen Schweizer war in der finalen Show zum letzten Mal in der "Höhle der Löwen" als Investor dabei. In der vierten Staffel wird ein neuer Löwe seinen Platz einnehmen.

Quelle: ntv.de

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