Von Bolly- nach Hollywood Warum 007 nicht gedreht wird
20.09.2010, 13:55 Uhr
Ist der neue schon wieder der alte James Bond?
(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Jetzt endlich wird verständlich, warum der nächste James-Bond-Film noch immer nicht in der Mache ist: Das Hickhack um die MGM-Studios könnte eine indische Lösung zur Folge haben. Muss Daniel Craig jetzt Sha Rukh Khan fürchten?
Bollywood schielt nach Hollywood: Das indische Konglomerat Sahara India Pariwar erwägt, das überschuldete Filmstudio Metro-Goldwyn-Mayer zu kaufen. Die Gespräche seien in einem frühen Stadium, schreibt das "Wall Street Journal" und nannte als aufgerufenen Preis mehr als 2 Milliarden Dollar.
Seit Monaten ringen Größen aus dem Filmgeschäft um die Zukunft von MGM. Das Studio leidet unter einer Schuldenlast von rund 4 Milliarden Dollar. Die Kreditgeber - mittlerweile größtenteils Hedgefonds - stehen kurz davor, die Macht bei dem Traditionshaus zu übernehmen. Wegen des Hickhacks verzögert sich unter anderem der nächste "James Bond".
MGM gehört eigentlich einer Gruppe von Finanzinvestoren und Medienunternehmen, darunter der japanische Elektronikkonzern Sony und der Kabelanbieter Comcast. Sie hatten das Filmstudio 2005 für 5 Milliarden Dollar übernommen. Wie bei solchen Geschäften üblich, bürdeten sie dem Zukauf den Großteil der Schulden auf.
MGM sucht die Rettung aus der Misere im Verkauf. Doch das Interesse aus der Branche ist mäßig. Der US-Medienkonzern Time Warner hatte lediglich 1,5 Milliarden Dollar geboten. Was MGM grundsätzlich interessant macht, ist Hollywoods größte Filmsammlung mit mehr als 4000 Titeln, darunter Klassiker wie "Rocky" oder "Manche mögen's heiß".
Neue Filme produzierte MGM zuletzt nur noch wenige im Jahr.
Quelle: ntv.de, soe/dpa