Unterhaltung

Arzt dementiert letzte Spritze Weiter Rätsel um Michael Jackson

Der Tod von Popstar Michael Jackson gibt weiter Rätsel auf. Sein Privatarzt Conrad Murray ließ über seinen Anwalt versichern, er habe dem "King of Pop" keine morphiumähnlichen Schmerzmittel verabreicht. Die Familie ist Medienberichten zufolge uneins, wo der Sänger beerdigt werden soll. Im Gespräch ist, aus seiner Neverland Ranch nach dem Vorbild der Elvis-Presley-Gedenkstätte eine Art Graceland zu machen.

Michael Jackson am 6. Mai bei seinen Proben für das geplante Konzert in London.

Michael Jackson am 6. Mai bei seinen Proben für das geplante Konzert in London.

(Foto: REUTERS)

Jackson, einer der größten Popstars aller Zeiten, war am Donnerstag mit 50 Jahren überraschend an Herzversagen gestorben. Kurz vor seinem Tod soll der angeblich medikamentensüchtige Star nach Angaben des Internetdienstes tmz.com eine Spritze mit dem starken Schmerzmittel Demerol bekommen haben. Entsprechende Berichte seien "absolut falsch", sagte der Rechtsanwalt des Arztes, Edward Chernoff, nach Angaben der "Los Angeles Times". Murray habe Jackson weder mit Demerol versorgt noch es ihm verschrieben.

Die Familie des "King of Pop" ließ am Samstag überraschend eine zweite Obduktion machen. Ergebnisse wurden noch nicht bekannt. "Die Wahrheit muss noch herauskommen", sagte der Vater Joe Jackson. Zuvor war der Leichnam vom gerichtsmedizinischen Institut in Los Angeles freigegeben und auf Wunsch der Familie an einen geheim gehaltenen Ort gebracht worden.

Zeitpunkt der Beisetzung unklar

Die Mutter des Popstars, Katherine Jackson.

Die Mutter des Popstars, Katherine Jackson.

(Foto: AP)

Einen offiziellen Zeitpunkt für die Beerdigung gab es auch drei Tage nach dem Tod des Megastars noch nicht. Einem Jackson-Biografen zufolge strebt die Familie eine Beisetzung am Mittwoch an. Stacy Brown sagte der Nachrichtenagentur Reuters, der "King of Pop" solle auf seiner kalifornischen Ranch "Neverland" beerdigt werden.

Laut "Los Angeles Times" hat die Familie mehrere Angebote, den Abschied mit einer Serie von großen Konzerten zu begehen. Die Zeitschrift "The Hollywood Reporter" berichtete, die Familie sei "gespalten und durcheinander". Vor allem die Brüder überlegten, wie sie möglichst viel aus "Jackos" Erbe machen könnten. Der Star war zwar massiv verschuldet, hinterlässt aber lukrative Musikrechte.

Die offizielle Autopsie vom Freitag hatte kein endgültiges Ergebnis gebracht. Gewalt als Todesursache schloss die Polizei allerdings aus. Zugleich bestätigte sie, dass Jackson verschreibungspflichtige Arzneimittel genommen hat.

Familie wegen Rolle des Arztes "verstört"

Bürgerrechtler Jesse Jackson und sein Sohn im Gespräch mit Michael Jacksons Vater Joe.

Bürgerrechtler Jesse Jackson und sein Sohn im Gespräch mit Michael Jacksons Vater Joe.

(Foto: AP)

Murray, der den Sänger seit Mai medizinisch betreute und ihn nach seinem Zusammenbruch wiederzubeleben versuchte, stand der Polizei in der Nacht auf Sonntag Rede und Antwort. Einzelheiten der etwa dreistündigen Befragung wurden nicht mitgeteilt. Die Polizei erklärte nur, der Arzt sei kooperativ gewesen. Die Familie warf dem Arzt vor, ihr die Informationen über Jacksons letzte Stunden zu verweigern.

Die Polizei hatte auf der Suche nach Beweismitteln für einen möglichen Medikamentenmissbrauch Murrays Auto beschlagnahmt. Ausdrücklich nannte sie den Kardiologen aber nicht verdächtig. Der US-Bürgerrechtler Jesse Jackson, ein enger Freund der Familie, sagte dem Nachrichtensender CNN nach einem Besuch bei den Angehörigen, sie seien wegen Murrays Rolle zunehmend beunruhigt und verstört. "Wann kam der Doktor? Was machte er? Gab er ihm eine Spritze? Und wenn ja, was für eine?", fragte der Bürgerrechtler.

"Regelmäßig Magen ausgepumpt"

Das ehemalige Kindermädchen.

Das ehemalige Kindermädchen.

(Foto: dpa)

Eine frühere Angestellte des Popstars berichtete, sie habe ihm wegen seiner gefährlichen Drogencocktails regelmäßig den Magen auspumpen müssen. "Es gab eine Zeit, da war es so schlimm, dass ich die Kinder von ihm fernhielt", sagte Grace Rwaramba der britischen "Sunday Times". Sie hat eigenen Angaben zufolge über ein Jahrzehnt für Jackson gearbeitet, zuletzt als Kindermädchen, war aber im Dezember 2008 entlassen worden.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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