Haftbefehl und Taschenpfändung Wenig Spaß für Roberto Blanco
30.06.2014, 13:51 Uhr
Roberto Blanco und seine Frau Luzandra: Seiner Ex-Gattin Mireille soll er gut 150.000 Euro schulden.
(Foto: picture alliance / dpa)
Dass Roberto Blanco mit Musik Schlagzeilen machte, ist schon lange her. Stattdessen: Berichte über Fremdgehen, ein uneheliches Kind, Bigamie-Vorwürfe, Scheidung, eine neue Hochzeit. Vorläufiger Höhepunkt: ein Haftbefehl.
Roberto Blanco hat einen neuen Song. Pünktlich zur Fußball-Weltmeisterschaft hat er ein Lied mit dem Titel "Samba Festival" herausgebracht. "Samba do Brasil - Lebensgefühl" reimt er darin etwas schräg. "Hier weiß man zu leben nur das was man will." Ein "Song voll strotzender südamerikanischer Lebensfreude" soll es sein, wie Blanco auf seiner Homepage schreibt, mit "einem Rhythmus, welcher das Publikum begeistert". Das Problem: Den Song kennt kaum jemand. Aber dass es gegen Blanco einen Haftbefehl gibt, dürften inzwischen sehr viel mehr Menschen in Deutschland wissen. Es ist lange her, dass der ewig Spaßhabende mit etwas anderem als dem allzu Privaten Schlagzeilen gemacht hat. Dass ein unehelicher Sohn vor Jahren aus einem Seitensprung hervorging, ist bekannt. Ebenso, dass seine damalige Ehefrau Mireille ihm verzieh. Bekannt ist auch, dass er sie dann für eine Frau verließ, die noch nicht einmal geboren war, als er seine erste Frau heiratete.
Weil er und seine junge Luzandra schon 2011 auf den Seychellen in einer "freien Zeremonie" geheiratet hatten, gab es Anzeigen wegen Bigamie, wie Blanco selbst einmal sagte. Denn damals war er noch nicht von Mireille geschieden. Inzwischen ist das aber geschehen, die Scheidung liegt zwei Jahre zurück - und sie hat jetzt ein höchst unangenehmes Nachspiel.
Gegen Roberto Blanco, den Mann, den angeblich 99,9 Prozent der Deutschen kennen, gibt es seit mehr als einer Woche einen Haftbefehl, weil er seiner Ex-Frau 150.000 Euro Unterhalt schuldig sein soll. Das Amtsgericht Kelheim bestätigte, dass ein Haftbefehl vorliegt. Das Gericht in Niederbayern ist zuständig, weil Blanco ("Ein bisschen Spaß muss sein") im März dieses Jahres bei einem Konzert in der Region auftrat und die Einnahmen direkt gepfändet werden sollten.
Blanco und seine Frau Luzandra sollen damals auf ihrem Zimmer in einer lokalen Pension gewesen sein, als ein Gerichtsvollzieher mit vier Polizisten vor der Tür stand. Das sagte Amtsgerichtsdirektor Ludwig Artinger der "Mittelbayerischen Zeitung". Damals sei eine sogenannte Taschenpfändung bei Blanco durchgeführt worden. Das Ergebnis: 59,90 Euro.
"Ich bin blanco"
Und das ist nach Angaben von Blanco selbst auch das Problem: Er sagt, er könne den Unterhalt für seine Ex-Frau schlicht nicht zahlen. In der "Bild"-Zeitung leistete er eine Art Offenbarungseid unter dem Titel "Roberto Blanco gesteht - ich bin blanco". Schon zuvor hatte er auf Zahlungsschwierigkeiten verwiesen. Schließlich habe er einen minderjährigen Sohn, für den er aufkommen müsse - und eine neue Ehefrau. Er und seine 40 Jahre jüngere Luzandra hatten im vergangenen Jahr im Münchner Standesamt ganz offiziell geheiratet und die Rechte am schönsten Tag ihres Lebens damals an eine Agentur verkauft.
Blancos Tochter Patricia, die schon mal im "Big Brother"-Haus war, war damals nicht unter den Hochzeitsgästen und steht heute an der Seite ihrer Mutter. "Mein Vater verhält sich grausam. Meine Mama hat ihr Leben für ihn aufgegeben, uns Kinder großgezogen und ihm jeden Seitensprung verziehen. Das hat sie nicht verdient", wird sie bei der "Bild" zitiert. "Jetzt ist Zahltag."
Ob das, was Blanco über seine Finanzen sagt, stimmt, will seine Ex-Frau nun zumindest schwarz auf weiß haben. "Herr Blanco hat daher, wenn er die verlangte Vermögensauskunft nicht abgibt, mit seiner jederzeitigen Verhaftung zu rechnen", sagt ihr Anwalt Klaus Piegeler. Tatsächlich liegt die Freiheit des Sängers damit nun in den Händen seiner Ex. "Eine Verhaftung des Schuldners durch den Gerichtsvollzieher erfolgt ausschließlich auf Antrag des Gläubigers", teilte das Gericht mit. "Roberto Zerquero-Blanco ist nicht zur Verhaftung ausgeschrieben."
Blanco: Wir wussten von nichts
Blanco selbst war zunächst nicht zu erreichen. Er fühlt sich anscheinend unfair behandelt. "Ich habe 40 Jahre für sie gesorgt, ihr ein Luxusleben ermöglicht", sagte er ebefalls der "Bild. "Jetzt versucht sie, skrupellos Geld von mir zu erpressen. Dabei weiß sie, dass ich es einfach nicht habe." Hätte er es, würde er es ihr sofort geben, sagt er. "Ich möchte nicht streiten, ich will endlich wieder ruhig schlafen."
Angeblich hatte Blanco gar nichts von dem Haftbefehl gewusst. "Wir wissen nichts von einem Haftbefehl und wenn es einen gäbe, dann hätten wir davon erfahren", sagte seine Frau Luzandra am Sonntag. Das Ehepaar sei "ganz normal zu Hause in Salzburg".
Quelle: ntv.de, Britta Schultejans, dpa