"Die sollen froh sein, dass ich überhaupt hinkomme" Lästern über "Wetten, dass..?"
11.11.2013, 11:42 Uhr
Er gab schon während der Sendung via Twitter Gas: Armin Rohde (mit Diana Amft).
(Foto: dpa)
So peinlich wie noch vor ein paar Monaten ist "Wetten, dass..?" nicht mehr. Trotzdem kommen die Show und ihr Moderator Markus Lanz nicht aus der Krise. Am Samstag setzte es die schlechteste Quote aller Zeiten für das Format. Und auch die Gäste treten nun wieder nach.
An den Gesangseinlagen des Abends kann es eigentlich nicht gelegen haben. Mit Céline Dion und Sting waren nicht nur zwei Weltstars bei "Wetten, dass..?" zu Gast - mit Miley Cyrus beehrte auch die aktuell vielleicht größte Skandalnudel der internationalen Showbranche die Sendung in Halle. Doch auch die spannende Frage, ob die 20-Jährige vielleicht auch "Wetten, dass..?" mit allzu nackten Tatsachen aufmischen würde, bewog am Samstagabend offensichtlich nicht übermäßig viele Menschen dazu, extra deshalb das ZDF einzuschalten. Mit 6,55 Millionen Zuschauern erlebte der Unterhaltungs-Dino seinen absoluten Tiefpunkt in 32 Jahren, auch wenn es mit einem Marktanteil von 22,1 Prozent noch zur stärksten Sendung des Abends langte. Stärkster Konkurrent war "Das Supertalent" bei RTL, das sich 4,86 Millionen Menschen (16,2 Prozent) ansahen.
Auch die Wetten dürfte an der Quoten-Misere nicht unbedingt eine große Schuld treffen. Ob Fußball- oder Bagger-Wette - das hatte schon was. Schon eher ist anzunehmen, dass das diesmal ganz im Zeichen von Alpenglühen und Erzherzog-Johann-Jodler stehende Geschehen auf der Couch beim Publikum durchfiel. Und offenbar nicht nur dort. Mittlerweile scheint es schon fast zur Tradition zu werden, dass die Gäste von "Wetten, dass..?" nach der Show vom Leder ziehen. So auch diesmal. Schlimmer noch: Die Schauspieler Armin Rohde und Elyas M'Barek konnten bereits vor und während der Sendung mit Lästereien über das Format und seinen Moderator Markus Lanz nicht an sich halten.
"Die Luft raus"

Der Unterhaltung mit Markus Lanz (l.) konnte Elyas M'Barek nicht allzu viel abgewinnen.
(Foto: imago stock&people)
Wer genau hinguckte, konnte sehen, dass Rohde und M'Barek auf der Couch fleißig von ihren Handys Gebrauch machten, um die Twitter-Gemeinde mit brühend heißen Nachrichten zu versorgen. "Wer morgen über 'Wetten, dass..?' lästern will, muss es sich heute anschauen - so sind die Regeln - it's showtime!", heizte Rohde bereits im Vorfeld seine Fans an, um ihnen unmittelbar vor Beginn der Show zudem mitzuteilen: "Nur noch 11 % Akku und keine freie Steckdose - am Sofa gibt's auch keine - werde mir wohl Gespräche aufzwingen lassen."
Nach Informationen der "Bild"-Zeitung rechtfertigte sich Rohde im Nachhinein für den Gebrauch seines Handys während der Live-Sendung - abermals mit nicht gerade freundlichen Worten über das Format: "Vor der Sendung hat mich jemand von der Produktion gebeten, nicht zu twittern. Aber ich lasse mir das Twittern nicht verbieten! Die sollen froh sein, dass ich da überhaupt hinkomme und mich drei Stunden auf diese ungemütliche Couch setze. Weil wirklich spannend ist diese Sendung ja nun nicht."
Auch M'Barek ließ seinem Unmut, vor allem über die seiner Ansicht nach allzu erwartbaren Fragen nach seinem Migrationshintergrund, freien Lauf. "Man hat ja gesehen, dass bei dem Gespräch zwischen Lanz und mir relativ schnell die Luft raus war", zitiert die "Bild"-Zeitung den 31-Jährigen. Wohl nicht zuletzt deshalb war er anschließend bestrebt, seinem Besuch in Halle mit Hilfe seines Mobiltelefons noch etwas anderes abzugewinnen - etwa indem er versuchte, den Ausschnitt seiner Schauspielkollegin Diana Amft zu fotografieren und das Bild anschließend zu twittern. Amft bekam jedoch Wind von der Sache, so dass M'Barek das Unterfangen schließlich aufgeben musste.
Das Auftreten von Rohde und M'Barek ist sicher nicht gerade die feine Art, zumal beide bei "Wetten, dass..?" ausführlich Werbung für ihre aktuellen Kinofilme "Im weißen Rössl" und "Fack ju Göhte" machen durften. Gleichwohl ist es Ausdruck der tiefen Krise, in der "Wetten, dass..?" mit Moderator Lanz trotz konzeptioneller Neuerungen nach der Sommerpause noch immer steckt.
Quelle: ntv.de