Unterhaltung

Die Kirmeskönige "Wie Wichteln mit Tamponangeln"

Sarah Lombardi schreit wie am Spieß, Miss Kamps ist speiübel und Larissa Marolt schaut halbnackten Männern frech aufs Gemächt. Willkommen in der trashigen Rummelsause der dicken Tante und des Tutti-Frutti-Busen-Onkels!

Die beiden Haupt-Attraktionen (Hella und Hugo).

Die beiden Haupt-Attraktionen (Hella und Hugo).

"Ich will dir nicht zu nahetreten, weil ich ja auch'n dickes Mädchen bin", sagt Hella von Sinnen zu "Fritten und Bier"-Sänger Nilz Bokelberg, aber "du siehst aus, als würdest du sehr gerne Süßigkeiten essen". Der sympathisch guckende Dad Bod konnte beim "Riesenrutschen-Rennen" nicht gegen Sport-Asse wie Hüftenschwinger Julius Brink oder Pallaske-Hochheber Massimo Sinató mithalten.

In der neuen Show "Die Kirmeskönige" kämpfen "Promis" auf der Kirmes Düsseldorf um den Titel "Kirmeskönige 2016": Moderiert wird das Trash-Spektakel von den "beiden Zirkuspferden" Hella von Sinnen und Hugo Egon Balder. Hella, im feinsten Quietscheenten-Frack überm Purple-Strampler freut sich auf jede Menge "Chakka-Chakka"-Momente und Tutti-Frutti-Möpse-Auspacker Balder hofft auf "fette Attraktionen drinnen wie draußen."

Trash-Hasen der deutschen TV-Landschaft treten in vier Teams und zehn Attraktionen gegeneinander an. Die Promi-Grüppchen tragen so kirmeshafte Namen wie Team "Zuckerwatte", "Wilde Maus", "Hau den Lukas" oder Team "Geisterbahn".

Insgesamt mischen bei der Rummel-Sause zwar Publikums-Lieblinge wie Dschungelcamp-Tollpatsch Larissa Marolt, Müller Milchreis-Esser Konny Reimann oder Flitzpiepe Joey Heindle mit, aber das Ganze ist so unübersichtlich, dass es einem schwerfällt, den Überblick zu behalten, wer denn nun für welches Team am Start ist. Stattdessen wünscht man sich schon nach kurzer Zeit inbrünstig, dass die "dicke Tante" doch bitte etwas mehr mit dem alten Busen-Onkel palavert. Denn so genial wie Hella und Hugo miteinander funktionieren, so durchwachsen sind, zumindest zu Beginn, die sogenannten "Attraktionen".

"Ihr habt alle so enge Hosen an!"

In der Attraktion "Shopping Konga" etwa sitzen die Promis in einer schlimmen rummeligen Kotzmaschine und schieben sich bei 120km/h gegenseitig irgendwelche Klamotten hin und her. Während Gülcan Kamps, die steile Enissa Amani der deutschen Brötcheninnung, aussieht, als würde sie jede Sekunde nicht in die Rabatten, sondern quer über das gesamte Düsseldorfer Kirmes-Areal reihern, quiekt Contemporary-Dancemaus Sarah: "Oh, mein Gott, Leute, ich schwöre ...!" Ja, was denn bitte, möchte man sie zu gern fragen. Meint sie etwa die geilen Preise, die dem Gewinnerteam zuwinken? Diese sind nämlich eindeutig Pfundskerle. Ja, Sie lesen richtig! Menschliche, männliche Ware. Wer eine Runde gewonnen hat, kann sich einen Rasierklingenschmuggler aussuchen und ihm eine Schärpe über den Adonis-Körper hängen. Wie auf einem Sklavenmarkt stehen die Rummelboxer parat und schauen dabei sehr traurig aus der Wäsche. Larissa, die "wilde Maus" muss sich beim Anblick der halbnackten Männer extrem konzentrieren, "mit dem Blick oben zu bleiben", denn: "Ihr habt ja alle so enge Hosen an!"

Endlich mal einen Promi auf einem Pappschildchen wegballern? Das können die Teams im Spiel "Quiz mit Schuss". Im "Riesenrutschen-Rennen" zeigt sich, wer öfter heimlich einen durchbläst, und obwohl nix Besonderes passiert, ist es zeitweise doch recht amüsant mit anzusehen, wie Julius Brink mit seinem Zahnpastalächeln an seinem Zwillingsbruder Paul Janke vorbeirutscht. Während der Zuschauer bei der ein oder anderen somnambulen Attraktion RTL gern fragen möchte, warum um Himmels willen, die Macher der Show das fast vierstündige Format nicht in drei Sendungen gepackt haben, haut das Ding den Nörgler auf einmal - potzblitz! – doch aus seinem Sessel.

Mit vollen Gläsern müssen die "Stars" Achterbahn fahren und natürlich ist es Zweck des Spiels, dass am Ende der Fahrt so viel wie möglich im Glas übrigbleibt. Larissa pfeffert ihre vollen Gläser einfach weg, Detlef Steves rülpst sich durch die Nacht und Konny Reimann mutiert zum "unglaublichen Hulk" und stemmt gefühlte zwanzig Gläser alleine, während Larissa Kneifer Steves beim "Übergeben die Haare halten" muss.

Um "Sackhaaresbreite" am Mäusespeck vorbei

So spielen sich die Promis von "Pferderennen", über "Naschen nach Zahlen" bis zu "Knall den Scouter". In dem Moment, wo man hofft: Hey, geht’s jetzt Lolita-Vernascher H.P. Baxxter an den Kragen, echauffiert sich Larissa aber nur über "zu viel Testosteron auf einem Haufen". Kurzweilig wird es, als Sinató und Heindle in einem Breakdancer sitzen und nach einem Stück Mäusespeck schnappen müssen, der an einer beschruppten Zipfelmütze hängt, die beide auf dem Kopf tragen. "Wie Wichteln mit Tamponangeln", kommentiert Hella in ihrer exaltierten Schluffigkeit.

Dann dürfen alle armen Promis und ihre "männlichen Preise" noch eine Ballaballa-Runde auf dem Teufelsrad drehen, wo Evel-Konny-Knievel zeigt, wie fit er mit seinen sechzig Lenzen ist und nach vier langen Stunden das Team "Zuckerwatte" schließlich den Sieg "Kirmeskönige 2016" einfährt. Am Ende der Show kann der Zuschauer nur sagen, wie "supersad" es doch ist, dass man von den beiden Haupt-Attraktionen (Hella und Hugo) viel zu wenig gesehen hat.

Quelle: ntv.de

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