Düsseldorf zahlt neun Millionen Zank um Song Contest
12.11.2010, 12:25 Uhr
Am 14. Mai 2011 ist es soweit - Lena setzt in Düsseldorf zur Titelverteidigung an.
(Foto: dpa)
Der Jubel über den Zuschlag für den Eurovision Song Contest in Düsseldorf war groß, doch rund vier Wochen nach Bekanntgabe der Entscheidung gibt es in der Rheinstadt Ärger. Dem Oberbürgermeister wird vorgeworfen, dem veranstaltenden NDR eigenmächtig Millionenzusagen gemacht zu haben.
Die Austragung des Eurovision Song Contests in Düsseldorf sorgt für politischen Ärger. Die Fraktion der Linken im Stadtrat hat gegen Oberbürgermeister Dirk Elbers (CDU) bei der Kommunalaufsicht ein Disziplinarverfahren beantragt. Dem Stadtoberhaupt wird vorgeworfen, dem Norddeutschen Rundfunk (NDR) ohne Ratsbeschluss zugesagt zu haben, die Veranstaltung des Song Contests mit mehr als neun Millionen Euro zu unterstützen.
Der Linkspartei zufolge wurden die Stadtratsmitglieder erst am 4. November in einer nicht-öffentlichen Sitzung über die Anfang Oktober gegebene Finanzzusage informiert, um den Beschluss nachträglich zu genehmigen. Angesichts des im Raum stehenden Millionenbetrags gebe es enorme Zweifel an diesem Vorgehen.
Elbers wiederum kritisierte, dass die nicht-öffentliche Tischvorlage "binnen zehn Minuten" an die Presse durchgestochen gewesen sei. Die Vorwürfe der Linken wies er zugleich als "Witznummer" zurück. "Der rechtliche Weg ist völlig sauber und völlig eindeutig", erklärte er.
Demonstrativ hisste Elbers vor dem Rathaus eine Song-Contest-Fahne. Das Stadtoberhaupt hatte den Musik-Wettbewerb, bei dem Lena ihren Titel verteidigen will, nach Düsseldorf geholt und Berlin als Mitbewerber ausgestochen. Die Stadt erhofft sich einen Imagegewinn und internationalen Bekanntheitsschub von der Show.
Quelle: ntv.de, dpa/vpr