Lecker, schnell und preiswert Keine Angst vorm Brotbacken
13.04.2014, 06:43 Uhr
Brot ist ein einfaches Lebensmittel.
(Foto: picture alliance / dpa)
Eine Scheibe Brot, etwas Tomate und schon hat man ein Essen. Aller Kochkunst zum Trotz ist Brot ein ungebrochen beliebtes Lebensmittel. Und wer wirklich will, kann auf die Fertigteiglinge der Pre-Back-Industrie verzichten. Es ist leichter, als man denkt.
Mehl, Wasser, Salz und Hefe – das sind die Grundzutaten für Brot. Dazu kommen im Normalfall noch Muskelkraft fürs Kneten und Geduld, damit der Teig aufgehen kann. So verlockend es im Backshop duftet, so wenig haben die Brote dort in den Regalen allerdings meist inzwischen mit einem Bäckerbrot nach dieser Anleitung gemein.
Die meisten frischen Brote werden aus Teiglingen aufgebacken, die Tiefkühlware dazu wurde oft schon vor Wochen aus einer Industriebackmischung hergestellt, anschließend schockgefrostet, über hunderte Autobahnkilometer transportiert, um nun den heimischen Brotkasten zu füllen. Das geht nicht ohne Zusatzstoffe, wie Enzyme oder Malzextrakt. Da immer weniger Bäcker auf die eigene Backkunst vertrauen und stattdessen auf Tiefkühlware umsteigen, könnte es eine Alternative sein, sein Brot selbst zu backen.
Angelika Kirchmaier versucht in ihrem Buch "Brotbacken für Eilige" mehr Menschen genau dazu zu bewegen. Dafür räumt sie als erstes mit dem Vorurteil auf, Brotbacken sei wahnsinnig aufwändig. Der ausgebildeten Köchin reichen eine Waage, eine Schüssel und eine Gabel für die Herstellung ihrer verschiedenen Brotteige. Als Richtzeit für die Zubereitung geht sie von etwa 15 Minuten aus, hinzu kommen noch die Gehzeit und die Backzeit, die zwischen einer halben Stunde und 1 ¼ Stunden liegen.
"Schlampige" Brötchen
Wem schon die Verwendung von Hefe zu ambitioniert erscheint, der kann mit einem Backpulverbrot beginnen oder besser noch mit Brötchen. Die sind, wenn man Kirchmaier folgt, schnell gemacht und schnell aufgegessen. Man darf oder muss sogar extra schlampige Häufchen aus dem schnell gerührten Teig abstechen, weil daraus bekanntermaßen die knusprigsten Brötchen werden.
Hat man den Einstieg erstmal geschafft, geht es mit Joghurt und Buttermilch im Teig weiter, kombiniert mit Mohn, Walnüssen und Sesam, um schließlich bei raffinierten Chili-Kokos-Brötchen zu landen, die mit würzigem Bergkäse verfeinert werden. So kann man sich Brötchen backen, von deren Vielfalt man in einem der Pre-Back-Läden wohl nur träumen kann.
Dann ist man auch schon bei den einfachen Hefebroten angekommen. Aus 400 Gramm Dinkelvollkornmehl, einem gestrichenen Esslöffel Salz, noch einmal so viel Brotgewürz, einem halben Würfel frischer Hefe und etwa einem Viertelliter warmem Wasser lässt sich bereits ein einfaches Vollkornbrot backen. Durch die Mischung verschiedener Mehlarten und ergänzt durch weitere Zutaten ist auch die Brot-Vielfalt nahezu grenzenlos.
Kirchmaier erklärt zudem, wie man eine knusprige Kruste hinbekommt oder eine eher weichere Rinde, wie man schafft, dass das Brot seidig glänzt oder nach einem herzhaften Bauernbrot aussieht. Außerdem gibt sie in einem kleinen Dossier Ratschläge zu Brotpannen aller Art. Danach weiß man, was schiefgelaufen ist, wenn das Brot nicht aufgeht und warum Mut zur Hässlichkeit und selbst gebackenes Brot irgendwie zusammen gehören.
Wer je an einer Bäckerei vorbeigegangen ist, in der gerade gebacken wird, weiß um den verlockenden Duft, der einem das Wasser im Munde zusammenlaufen lässt. Kirchmaier schafft dies mit ihren Rezepten und Bildern ebenso. Vor allem aber gibt sie sich die größte Mühe, dem Brotbacken etwas von seinem Schrecken zu nehmen. Ein Brot zu backen braucht Zeit, das ist wohl wahr. Aber längst nicht so viel, wie man vermuten könnte. Und kein Brot ist leckerer als das, das man selbst gebacken hat.
Quelle: ntv.de