Wie die Freiheit selbst Sardinien - Trauminsel im Mittelmeer
07.01.2011, 09:45 UhrAzurblaues Meer, weiße Sandstrände, zauberhafte Lagunen - Sardinien ist wie ein schöner Traum, der nie endet. Der britische Schriftsteller D. H. Lawrence sagt: "Sardinien ist ganz anders … es ist wie die Freiheit selbst.“ Der Bildband "Sardinia“ beweist das.
"Berge auch in der Ferne aus bläulichem Kalk, die zu strahlen scheinen im Maisonnenlicht. Überall Berge: noch entfernter, noch blauer, ganz verschwommen; Berge wie im Märchen, wie im Traum.“ So beschreibt Grazia Deledda "ihre“ Insel. Sie ist auf Sardinien geboren und erhielt 1926 den Literatur-Nobelpreis. Sardinien ist ihre Heimat, die Region um Nuoro ihr Zuhause.
Nuoro ist eine kleine Stadt von etwa 35.000 Einwohnern und die Pforte zum wildromantischen Hinterland Sardiniens, der Barbagia. Für die Römer hausen dort noch immer Banditen, Räuber und Barbaren - genau wie vor Jahrtausenden. Es ist die Schmach Roms, die daraus spricht. Denn das "gallische Dorf“, das auf ewig den Römern trotzt, wie es die "Asterix und Obelix“-Comics beschreibt, es ist diese Region: Rom hatte nie die volle Kontrolle über Sardiniens Bergland. Daher rührt auch der Stolz der Insulaner.
Ursprünglich und einladend
Rom ist aber auch weit weg. So weit, dass Tunis sogar näher ist. Auch das ist eine Besonderheit der zweitgrößten Mittelmeerinsel, entstanden vor rund 65 Millionen Jahren, als sich Sardinien und Korsika (damals noch ein Landstück) vom Festland trennten. Heute liegt zwischen den beiden Mittelmeerinseln nur ein zwölf Kilometer breiter Korridor aus Wasser.
Und das Wasser ist es auch, das die "Insel der Hirten“, wie Sardinien im Volksmund auch genannt wird, zu einem einzigartigen Urlaubsparadies macht. Rund 1200 Kilometer Küste, voller weißer, zuckerfeiner Sandstrände. Meerwasser, das in den verschiedensten Blautönen schimmert: von türkis über aquamarin bis hin zu azur- oder königsblau. Selbst smaragdblau scheint das Mittelmeer und gibt dem Küstenbereich im Nordosten seinen Namen: Costa Smeralda (Smaragdküste). Dass sie heute eines der Touristenzentren und Urlaubsziel der Superreichen ist, verdankt sie Aga Khan, dem Oberhaupt der Ismaelitensekte der Hodschas, der den rund 20 Kilometer langen Küstenstreifen Mitte des vergangenen Jahrhunderts "entdeckte“ und erschließen ließ. Porto Cervo ist das Zentrum der Smaragdküste, eine moderne Hafenstadt zwar, aber mit viel Aufwand auf alt getrimmt.
Einzigartig und vielseitig
Cagliari hat das nicht nötig. Die Stadt am "Golf der Engel“, die im Rücken die Berge hat und auf den restlichen drei Seiten von Meer umschlossen ist, ist sogar älter als die Hauptstadt Italiens. Und darüber hinaus auch auf mehr Hügeln als Rom erbaut. Geherrscht haben hier schon viele: die Phönizier, die Römer, die Spanier, die Franzosen, die Piemonteser und die Italiener. Aber die Sarden haben es dennoch geschafft, nicht unterzugehen. Cagliari ist heute die Hauptstadt der autonomen Region Sardinien, die für fast jeden etwas zu bieten hat.
Der Naturliebhaber findet zerklüftete Bergwelten, Thymianwiesen, Korkeichenwälder, Mandelbäume oder Orangen- und Zitronenhaine; der Sonnenhungrige weiße Sandstrände und einsame Lagunen; der Abenteurer zahlreiche verwunschene Tropfsteinhöhlen wie die berühmte Neptungrotte, zu deren mit Stalagmiten und Stalagtiten gefüllten Sälen man über 654 in Stein gehauene Stufen gelangt. Der Geschichtsliebhaber kann sich an den martialisch wirkenden Festungsbauten der Nuragher mit ihren typischen runden Türmen ergötzen, so wie die Kultur- und Folklorefans etwa am katalanischen Flair der Küstenstadt Alghero oder an der "Cavalcata Sarda“, einem großen Reiterspektakel.
All die einzigartige Vielseitigkeit Sardiniens fängt der Panorama-Bildband "Sardinia“ von Christian Bäck ein, der im Verlag Edition Panorama erschienen ist. Die Bilder zeigen die zahlreichen farbenfrohen Gesichter der Insel, die sofort Urlaubsstimmung hervorrufen. Das Vorwort und die Begleittexte von Iris Lernanczyk in drei Sprachen sind die perfekte Ergänzung zu den 50 Fotografien. Nehmen Sie sich die Freiheit, Sardinien zu entdecken.
Quelle: ntv.de