Kino

Sind wir alleine da draußen? "Europa Report" liefert die Antwort

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(Foto: Ascot Elite)

Gibt es Leben im All? Diese Frage beschäftigt die Menschheit seit Jahrhunderten. Ein kleines Astronauten-Team soll sie beantworten. Ihr Ziel ist der Jupiter-Mond Europa, auf dem Wasser entdeckt wurde. Ihre Mission gilt als gescheitert, als die Kommunikation zur Erde abbricht. Dann tauchen Filmaufnahmen auf.

Außer der Frage nach dem Sinn des Lebens gibt es wohl nur eine andere, die die Menschheit ähnlich intensiv beschäftigt und deren Antwort in so weiter Ferne liegt: Gibt es Leben im All? Die Vorstellung, dass in der schwarzen Unendlichkeit um uns herum nichts weiter sein soll als Leere und Stille, ist für viele Menschen beängstigender als jede Form außerirdischen Lebens. Daher glauben nicht wenige daran; das erklärt zumindest zum Teil den Erfolg der Science-Fiction-Sagen "Star Trek" und "Star Wars": Die Sehnsucht der Menschheit nach dem "Etwas da draußen" ist genauso unendlich wie die Weite des Alls. Gute Filme darüber sind es nicht.

"Europa Report" ist auf DVD und Bly-ray - auch als 3D-Variante - erschienen.

"Europa Report" ist auf DVD und Bly-ray - auch als 3D-Variante - erschienen.

(Foto: Ascot Elite)

"Europa Report" gehört aber zu den herausragenden Inszenierungen dieses nicht totzukriegenden Genres. Sta tt mit Special Effects punktet sie mit Schauspielern, die ihren Beruf lieben und verstehen - und mit einer Story, die so realistisch ist, dass sie gerade jetzt passieren könnte.

Unendliche Weiten, so nah

Die Menschheit verfolgt live in nicht allzu ferner  Zukunft die Mission der "Europa One". An Bord des privat finanzierten Raumschiffs ist eine internationale Crew um James Corrigan (Sharlto Copley; "District 9", "Das A-Team", "Elysium"), die Wissenschaftler Dr. Daniel Luxembourg (Christian Camargo; "Breaking Dawn: Biss zum Ende der Nacht")  und Dr. Katja Petrowna (Karolina Wydra; "Crazy, Stupid, Love", "Nespresso"-Werbespot), den Ingenieur Andrei Blok (Michael Nyquist; "Millennium"-Trilogie) und die Pilotin Rosa Dasque (Anamaria Marinca; "Perfect Sense"). Angeführt wird das Team von Captain William Xu (Daniel Wu; "The Man With The Iron Fists"). Ihr Auftrag: Grenzen überschreiten. Dorthin vordringen, wo noch kein Mensch vor ihnen gewesen ist. Genauer: Das Ziel ihrer Mission ist der Jupiter-Mond Europa - mehr als 500 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Eine Flugstrecke, bei der der kleinste Fehler tödliche Folgen haben kann.

Außeneinsätze sind immer gefährlich - manchmal auch tödlich.

Außeneinsätze sind immer gefährlich - manchmal auch tödlich.

(Foto: Ascot Elite)

Die bleiben natürlich nicht aus: Der Funkkontakt reißt ab, als ein unerwartet starker Sonnensturm die "Europa One" trifft. Bereits seit mehreren Monaten unterwegs, ist die Crew nun vollkommen auf sich allein gestellt. Auf der Erde beginnt stattdessen das Rätseln, was passiert ist. Geht es der Crew gut? Lebt sie noch? Ist die Mission gescheitert? Keiner weiß etwas genaues - bis plötzlich wieder Signale der "Europa One" aufgefangen werden. Es sind Aufzeichnungen von den letzten Tagen der Crew.

Diese hat mit der kühlen Rationalität von Wissenschaftlern und den heißblütigen Herzen von Entdeckern entschieden, die technischen Probleme und die daraus resultierenden Unsicherheiten zu ignorieren und so weit wie nur irgend möglich ins Unbekannte vorzustoßen. Ein Entschluss, der durch die letzten Funkdaten des Schiffs mehr als gerechtfertigt erscheint ...

Klassischer SciFi, wunderschön

"Europa Report" lief auf dem Fantasy Filmfest 2013 und eroberte dort bereits die Herzen des Genre-erprobten Publikums. Der Film des ecuadorianischen Regisseurs Sebastian Cordero ("Chronicle", "Rabia") kommt unprätentiös daher. Statt mit Explosionen, grellen Farben und schnellen Schnitten wartet er mit Ruhe auf, mit Detailverliebtheit und entwirft so wunderschöne Bilder, die den Zuschauer einfangen und zum Träumen mit ins All nehmen.

Die Nasa stand dem Filmteam beratend zur Seite. In Verbindung mit dem Ambiente, das der Oscar-prämierte Produktionsdesigner Eugenio Caballero ("Pans Labyrinth") geschaffen hat, lässt sich die faszinierende Realitätsnähe erklären. "Europa One" ist kein abgehobenes SciFi-Flugobjekt, es ist ein Raumschiff, das morgen schon von der Erde abheben könnte. Die Idee, den bereits von Galileo Galilei im 17. Jahrhundert entdeckten Jupiter-Mond Europa zum Ziel der Mission zu machen, ist schlicht und einfach nur genial - gerade vor dem Hintergrund, dass dort Mitte der 1990er Jahre mittels unbemannter Raumsonde gefrorenes Wasser entdeckt wurde. Was braucht man mehr für einen guten SciFi-Thriller? "Europa Report": Mission accomplished! 

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Quelle: ntv.de

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