"The Hoff" is back Neue Platte, alter Sound
04.04.2011, 11:17 Uhr
Manche Dinge verändern sich einfach nie!
(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Nach sieben Jahren Pause ist David Hasselhoff zurück im Musikgeschäft. "A Real Good Feeling" heißt die neue Platte, die hält, was der Titel verspricht: Gute-Laune-Musik der Marke Hasselhoff und ein unverwechselbarer Sound, der schon vor über zwanzig Jahren die "Knight Rider"-Generation geprägt hat.
Irgendwie ist es gut, dass er nichts verändert hat: Wo Hasselhoff draufsteht, ist Hasselhoff drin. Ende der Diskussion.
Böse Zungen mögen behaupten, das neue Hasselhoff-Album überschreite die Grenzen des guten Geschmacks – und das nicht ganz zu Unrecht. Doch das genau macht ja den Kult um Hasselhoff aus: Je billiger, desto besser. Trashiger Achtziger-Sound, verpackt in Schlagermelodien, kollidiert mit Texten, die ein Dreijähriger ohne Englischkenntnisse so wiedergeben kann, dass jeder Erwachsene weiß: "The Hoff is back!" Bei den einzelnen Songs zählt daher auch das gewohnte Prinzip "Kennste einen, kennste alle" – und doch gibt es Besonderheiten und Auffälligkeiten, über die wir dringend sprechen müssen.
Eisbären beim Après-Ski
Wer beim Après-Ski auf der Hütte schon mal fünf Weißbier trinkt und dabei gerne Lieder mitgrölt, kommt bei "It's A Real Good Feeling", dem ersten hitverdächtigen Song auf der Platte, garantiert auf seine Kosten. Ein wahrhaftiger Partykracher, der im Ohr bleibt und zum Feiern einlädt, genauso wie "Hey, We Wanna Rock The World". Dieser Titel wiederum klingt aber auffällig bekannt und weist deutlich Parallelen zum Puhdys-Hit "Hey, wir wollen die Eisbären sehn" auf. Man könnte das Lied glatt für eine Coverversion halten, wäre der Text nicht auf Englisch. Das bleibt dann aber auch der einzige Unterschied.
Es verdichten sich von Lied zu Lied die Anzeichen, dass sich Hasselhoff für sein neues Album wirklich von der Stimmung auf einer Skihütte inspirieren lassen hat. Wie sonst kann es sein, dass der Text von Wolle Petrys "Weiß der Geier" genau auf die Melodie von "Lonely Days & Lonely Nights" passt? Umgekehrt funktioniert's übrigens genauso. Und scheinbar stehen die alpinen Partyfreunde auch auf Klassiker wie "YMCA" von den Village People. Der Hit diente offenbar als Vorlage für Hasselhoffs "You Are A Hero".

Offenbar hat sich Hasselhoff von Party-Klassikern inspirieren lassen.
(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Das Album enthält auch den ein oder anderen Ausflug in musikalische Sphären, die man David Hasselhoff nicht zutrauen würde – und besser auch nicht sollte. "Weihnachtsmusik" trifft es wohl am besten, wenn man nach einem Genre sucht, dem man den Titel "Like The Seven Seas" zuordnen kann. In der ersten Single-Auskopplung "This Time Around" mutiert "The Hoff" dann zum Jazz-Musiker am Piano. Kann man machen, lässt Hasselhoff in Zukunft besser aber sein.
Ob Hasselhoff nun in der Happy Hour das "Pina Colada Girl" abschleppt und sie danach ins "Heartbreak Café" entführt oder wehmütig an die guten "Baywatch"-Zeiten mit seinem "California Girl" Pamela Anderson zurückdenkt – ganz egal, macht aus musikalischer Sicht nicht wirklich einen Unterschied.
Für eingefleischte Hasselhoff-Fans ist die Platte ein Muss - Zurück in alter Frische, der Sound nach wie vor unverwechselbar, einfach typisch Hasselhoff. Bei wem aber noch eine alte Scheibe von "The Hoff" im Plattenregal steht, der kann sich das Geld sparen. Dürfte ungefähr genauso klingen.
Übrigens: Neben dem eigentlichen Album gibt es "A Real Good Feeling" auch als "Ultimative Party-Version". Dabei handelt es sich aber - von einem Titel und den Bonustracks mal abgesehen - eigentlich um die gleiche Platte ...
A Real Good Feeling" von David Hasselhoff im n-tv Shop bestellen
Quelle: ntv.de