Was Eric Clapton inspiriert Die Wurzeln von Mr. Slowhand
16.05.2011, 10:30 UhrWer sind die Vorbilder von Eric Clapton? Natürlich die Großen des Blues und des Rock'n'Rolls. Und auch ein heulender Wolf machte ordentlich Eindruck, wie die CD "Eric Clapton's Jukebox" beweist.
Den Menschen hat der liebe Gott nach seinem Ebenbild erschaffen. Was aber ist mit dem Rest? Von der Mücke bis zum Elefanten - alles auf eigenem Mist gewachsen? "Clapton is God", hat irgendjemand irgendwann einmal auf eine Wellblechwand gepinselt, wie auch ein Foto auf der Innenseite des Covers belegt. Wonach hat nun "Gott" Clapton seine Musik erschaffen? Seine Vorbilder finden sich auf einer weiteren Ausgabe der verdienstvollen Reihe "Music That Inspired …".
Da sind natürlich zunächst die großen alten Männer des Blues: Sonny Terry und Brownie McGhee, Memphis Slim, Little Walter. Billy Boy Arnold ist mit seinem "I Wish I Would" vertreten, das Clapton 1964 mit den Yardbirds, einer der Pioniergruppen des britischen Blues, aufgenommen hatte. Der Song war Claptons und auch der Yardbirds erste Platte überhaupt. Und dann ist da noch Howlin‘ Wolfs unvergessliches "Spoonful", das für die US-Band Lovin‘ Spoonful um John Sebastian dereinst zum Namensgeber wurde. Wie ja auch Muddy Waters‘ Textzeile "I’m a rollin‘ stone" aus seinem Song "Mannish Boy" zum Namensgeber der Rolling Stones wurde.
Wer ist der heulende Wolf?
Der Urknall stammte aber von Robert Johnson, jenem 1911 geborenen König des (Mississippi-)Delta Blues. Das Stück "Croassroads" spielte Clapton 168 in der "supergroup" Cream an der Seite von Bassist Jack Bruce und Schlagzeuger Ginger Baker ein. Johnson seinerseits war schon zum "spiritus rector" bereits erwähnter Bluesmen wie Howlin' Wolf geworden. Clapton sollte einmal sagen, als er den heulenden Wolf und Muddy Waters gehört habe, wollte er wissen was, besser wer, dahinter steht. Es war … Robert Johnson, dem Master Eric Jahrzehnte später zwei großartige Alben mit dessen Kompositionen widmen sollte. Bob Marley war weitgehend unbekannt, als er 1973 "I Shot The Sheriff" aufnahm. Erst die Coverversion von Eric Clapton wurde zu einem Nummer-1-Hit und verhalf so auch dem Jamaikaner zu weltweitem Zuspruch. Marley findet sich auf der CD mit dem Titel "Trench Town Rock".
Nicht fehlen dürfen zwei der Größten des klassischen Rock and Roll: Buddy Hollys "Well … All Right" spielte Clapton zusammen mit Steve Winwood und Ginger Baker auf dem leider einzigen Studioalbum von Blind Faith, einer weiteren Supergruppe, die Ende der 60er Jahre kometenhaft aufstieg und ebenso rasch verschwand. Wie intensiv sich die Rock and Roller gegenseitig beeinflussten zeigt nicht zuletzt die Aufnahme "It’s Too Late" von Chuck Willis, das schon Buddy Holly als Vorlage diente und von Clapton als Mitglied der kurzlebigen Band Derek and the Dominos aufnahm.
Jukebox lässt Musik verstehen
Und natürlich Chuck Berry, der Claptons Gitarrenspiel nach eigener Aussage zu Beginn seiner Laufbahn neben dem von Jimmy Reed am meisten geprägt hatte. Berrys "Too Much Monkey Business" findet sich auf dem Konzertmitschnitt "Five Live Yardbirds" aus 1964, das übrigens in Londons berühmten "Marquee Club" aufgenommen wurde, der auch den Rolling Stones, den Pretty Things und den Who zum Sprungbrett ihrer Karriere wurde.
Fazit: "Clapton's Jukebox” ist eine Scheibe, die den geneigten Zuhörer nach 68 Minuten und sechs Sekunden besser verstehen lassen, was großartige Musik an Großartigem hervorbringen kann.
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Quelle: ntv.de