Amerika steht schon Kopf Jetzt kommt Rixton, das Boyband-Wunder
14.06.2014, 16:41 Uhr
Sind die süüüüüüß, und die wollen doch nur spielen!
Aufgepasst! Nach One Direction kommen nun Rixton. Das Quartett aus dem englischen Manchester wurde von Scooter Braun, dem Manager von Justin Bieber, unter die Fittiche genommen - Rixtons Mischung aus Pop und R’n’B klingt zum Glück aber um einiges reifer. Amerika steht schon Kopf! n-tv.de hat Rixton-Sänger und Schauspieler Jake Roche zum Interview in Hamburg getroffen.
n-tv.de: Jake, wie war’s in Amerika?
Jake Roche: Unglaublich! Es ist ja schon aufregend, überhaupt nach Amerika gehen zu können, aber dort den Durchbruch zu schaffen, ist natürlich ein Traum. Unsere erste Tour dort war in zehn Minuten ausverkauft. Unsere Single läuft im Radio. Wir sind in die US Top 20 eingestiegen. Es sieht echt gut aus.
Ihr habt gerade auch ein paar Tage in Deutschland verbracht. Wie war der erste Besuch hier für Rixton?
Super! Wir haben uns verliebt in euer Land! Wir hatten nicht viel Zeit, um uns umzuschauen. Aber was wir gesehen haben, war superschön. Am meisten beeindruckt waren wir vom Kölner Dom. Es hat uns umgehauen, als wir dort hineingegangen sind. Abgesehen davon haben wir aber die meiste Zeit im Auto verbracht und nur Fotos durch die Fensterscheiben machen können. So ist das Leben als Popstar nun mal.
Als ich zum ersten Mal eure Fotos war, dachte ich: Aha, eine neue Boyband. Aber dann hört man die Musik und merkt, dass euer Sound eigentlich viel zu erwachsen dafür ist.
Ja, wir sind einfach eine Band. Wenn die Leute uns live spielen sehen oder unsere Lieder hören, dann bekommen sie das ganze Bild. Unsere Melodien klingen etwas reifer als die Radiopopsongs von One Direction. Wir haben an unserem Album fünf Jahre geschrieben! Es war echt ein langer Prozess. In dieser Zeit hatte jeder von uns Liebeskummer zu verkraften und ein Leben zu leben. Das ist wohl der Grund dafür, warum wir erwachsener anmuten.
Ihr kommt aus Manchester wie Take That. Bist du der Gary Barlow der Band?
Weil ich der Sänger bin? Hm, genau genommen müsste Danny Wilkin der Gary Barlow von Rixton sein. Denn er ist unser Keyboard-Spieler und Hauptsongwriter. Aber wir tragen alle etwas zu dem Projekt und der Musik bei. Vielleicht bin ich der Mark Owe n von Rixton!
Der kleine Niedliche?
Haha, das war reines Wunschdenken! Übrigens hätte ich eher damit gerechnet, dass uns alle auf Oasis ansprechen würden, die auch aus Manchester kommen. Aber immer sind es Take That!
Wärst du denn lieber einer der Gallagher-Brüder?
Ich bezweifle, dass ich den Rock’n’Roll-Vibe von Liam oder Noel mitbringe. Lass uns sagen, ich bin der Robbie Williams der Band. Der ist ein guter Entertainer und liegt irgendwo zwischen Oasis und Gary Barlow.
Na gut. Angefangen haben Rixton mit Coverversionen. Habt ihr jemals Feedback erhalten von den Stars, die ihr da neu interpretiert habt?
Als wir angefangen haben, war uns nicht klar, welchen Wirbel unsere Videos bei Youtube auslösen würden. Aber als wir Clips davon einstellten, wie wir vier zusammen im Studio jammen, hat es viele Reaktionen gegeben. Charley ist früher mit Rita Ora zur Schule gegangen – sie hat öfter mal ein nettes Feedback auf unsere Videos getwittert. Justin Bieber, Jessie J und One Republic ebenso. Das ist sehr schmeichelnd. Und es hat uns inspiriert, mal so erfolgreich zu sein wie sie.
Was hat denn Justin Bieber über euch gesagt? Mit ihm teilt ihr euch ja nun das Management.
Wir haben ein Video zum Song "Make Up" gemacht, was eine Parodie auf verschiedene Videoclips von Künstlern wie Katy Perry, Miley Cyrus und eben Justin Bieber ist. Ich spiele in dem Clip den Justin Bieber. Er hat das gesehen und twitterte daraufhin: "Der Junge braucht ein Sixpack!" Insofern ist es wohl besser so, dass ich derzeit auf deutsche Würstchen verzichte. Haha!
Bieber soll überraschend zu euch auf die Bühne gekommen sein, als ihr beim South By Southwest Festival in Texas aufgetreten seid. War euch das peinlich?
Wenn ein Weltstar wie er mit dir auf einer Bühne stehen will, macht das eher demütig! Aber wir hatten mit einem anderen Justin gerechnet. Wir waren nämlich gerade dabei, "Suit & Tie" von Justin Timberlake zu singen. Dann rief unser Manager Scooter Braun uns zu, dass Justin noch zu uns kommen würde. Wir hatten schon einige Biere intus. Ich dachte also an Justin Timberlake. Und dann kam Justin Bieber.
Da war die Enttäuschung natürlich groß!
Ach was, solche Momente sind doch unvergesslich, an die wird man sich immer erinnern! Wir haben so witzige Fotos von unserem gemeinsamen Auftritt. Und wir hingen mit Bieber noch Backstage ab, und er entpuppte sich als total netter Typ.
Bist du trotzdem froh, dass deine Popstarkarriere erst jetzt mit 21 losgeht und du nicht so jung bist wie Bieber es war, als er anfing?
Oh ja, er hat mit 13 oder 14 angefangen. Das muss schon heftig sein, es dann auf so großem Level zu machen. Außerdem musste er allein da durch. Rixton sind eine Band, wir können uns gegenseitig helfen. Ich denke, ich kann mit allem, was da gerade auf uns einprasselt, besser umgehen als ein Teenager.
Kanye West sollt ihr bei besagtem Festival auch getroffen haben!
Stimmt. Wir waren eingeladen bei einer Def-Jam-Party, und da stand er einfach. Erst waren wir eingeschüchtert, denn man liest ja so viel Schlimmes über ihn. Aber dann sind wir doch zu ihm rübergegangen und haben mit ihm gequatscht. Er war einfach nur ein Gentleman! Er nahm sich Zeit, Fotos mit uns zu machen. Er sprach mit uns über Musik. Er war echt nett und total bodenständig. Ich hatte natürlich gehofft, dass Kim Kardashian auch dort sein würde. Dann wäre es mit mir total vorbei gewesen.
Du hast gerade dieses Interview ruiniert!
Haha, im Ernst: Ich konnte ihr auch nie etwas abgewinnen. Aber an einem Tag, an dem ich einen ziemlichen Hangover hatte, guckte ich Fernsehen, und es lief nicht viel anderes als die Serie "The Kardashians". Wider Erwarten hatte ich echt Spaß daran, mir das anzugucken. Ich weiß nicht, was mich daran so fasziniert, aber deshalb mag ich sie nun.
Du selbst bist das Showbusiness gewohnt: Als Sohn der britischen Sängerin und "Loose Women"-Moderatorin Coleen Nolan und des Schauspielers, Comedians und Sängers Shane Richie bist du quasi da hineingeboren.
Stimmt! Meine Eltern waren schon im Showgeschäft, da war ich noch gar nicht geboren! Ich kenne es also gar nicht anders. Sie haben uns Kinder immer sehr unterstützt und uns gute Tipps gegeben, wie man sich in der Öffentlichkeit präsentiert.
Gingen die Promis bei euch Zuhause ein und aus oder wie muss man sich das vorstellen?
Ja, so war’s. Es war immer komisch, wenn man Fernsehen guckte, und die Woche drauf war die Person aus dem Fernseher dann in unserem Wohnzimmer zu Gast. Zeitweise haben meine Eltern auch TV-Sendungen moderiert, wo sie Gaststars im Studio hatten. Ich bin oft mit ins Studio gefahren und habe diese Menschen dann dort getroffen. Meine Eltern haben uns aber auch immer vermittelt, dass man nett zu jedem sein muss – egal, welchen Job er hat. Mit der Mentalität bin ich aufgewachsen.
Gab es einen Promi, von dem du besonders beeindruckt warst?
Ehrlich gesagt, war ich viel zu jung, um mir darüber einen Kopf zu machen. Aber mein Bruder ist ein großer David-Beckham-Fan. Mein Vater spielte eine Zeit lang im Musical "Grease" in Manchester. Und Beckham war zu der Zeit bei Manchester United. Er guckte sich mit Victoria die Show an. Danach hingen die Beckhams noch in der Garderobe meines Vaters ab. Mein Bruder erzählt heute noch davon. Damals war ich gerade mal 4 Jahre alt.
Deine Eltern ließen sich später scheiden!
Ja, als ich neun war. Es war überall in den Medien. Ich sah überall die Schlagzeilen und Bilder. Aber meine Eltern standen sich trotzdem noch nahe und versuchten alles von meinem Bruder und mir fernzuhalten. Ich habe nie erlebt, dass sie vor uns gestritten haben. Und heutzutage ist alles gut: Ich habe unglaubliche Stiefeltern. Wir sind eine richtig nette, glückliche und große Patchworkfamilie. Und man bekommt mehr Geschenke zu Weihnachten, was doch eine gute Sache ist.
Du hast schon früh die Theaterschule besucht und in Filmen und Soaps mitgespielt. In "Wenn Träume fliegen lernen" mit Johnny Depp zum Beispiel.
Stimmt, damals war ich 8 Jahre alt. Ich war wieder mal zu jung, um zu kapieren, wie besonders das ist, was ich da gerade mache. Ich kannte zwar Kate Winslet durch ihre Rolle in "Titanic". Aber Johnny Depp und Dustin Hofmann sagten mir bis dahin nichts. Ich erinnere mich vage daran, wie ich meinen Vater mit Dustin Hoffmann bekannt machte. Mein Dad war tief beeindruckt, während ich locker danebenstand und keine Ahnung hatte, welche Bedeutung er hat! Und ich leide heute noch unter der Rolle: Immer, wenn Familie bei uns zu Gast ist, legt meine Mutter die DVD des Films ein, um mich bloßzustellen. Ich war damals ja noch ein unschuldiger Dreikäsehoch!
Dein Falsettgesang klingt echt stark! Wann hast du deine Stimme entdeckt?
Ich bin mit Musik aufgewachsen. Mit 12 habe ich die ersten Gitarrenakkorde erlernt und mich damit beschäftigt, wie Songstrukturen aufgebaut sind. Mit dem Gesang war das anfangs recht frustrierend, weil ich in den Stimmbruch kam. Es war wichtig, meine eigene Stimme zu finden und nicht andere Sänger zu imitieren. Mit 14 habe ich das mit dem Singen dann ernster genommen. Aber ich habe nie Gesangsunterricht bekommen. Was mich gepusht hat, war die Theaterschule, die mich nie wirklich fasziniert hat. Also machte ich lieber mein eigenes Ding!
Und nun bringen Rixton ihre Single "Me And My Broken Heart" in Deutschland heraus. In der Langversion des Videos sieht man dich auch Schauspielern!
Warum auch nicht? Der Clip ist inspiriert von Regisseur Guy Ritchie, von dem wir große Fans sind. Speziell von seinen Filmen "Bube, Dame, König, grAS" und "Snatch", die etwas Dunkles haben. Denn in unserem Video geht es darum, dass wir von einem Mädchen hintergangen werden und viel Geld verlieren. Ein bisschen ist das bei uns auch im realen Leben so. Frauen nutzen uns immer nur aus!
Weil der Song von Herzschmerz handelt, habt ihr Fans gebeten, ihre traurigste oder peinlichste Liebesbeichte abzulegen. Da muss ich dich natürlich fragen, wie denn dein größter Liebeskummer aussah!?
Das war schlimm! Ich war 17, als ich mich von meiner damaligen Freundin trennte, mit der ich anderthalb Jahre zusammen war. Ich erinnere mich, dass ich im Zimmer meiner Mutter saß, der überall mit Spiegel versehen war. Ich saß also in diesem Raum und habe mich eine Woche lang im abgedunkelten Zimmer im Spiegel angestarrt und mir die Augen ausgeweint, während im Hintergrund traurige Musik lief. Aber damit bin ich nicht allein: Jeder von den Rixton-Jungs kennt das Gefühl des Liebeskummers. Wir sind dann füreinander da. Wenn Freunde einem zur Seite stehen, ist es eher erträglich. Auch der härteste Liebeskummer ist irgendwann vorbei.
Was für Musik hörst du denn in solchen Momenten?
Celine Dion wäre jetzt wohl die falsche Antwort, oder? Dann sag' ich "Million Love Songs" von Take That. Das ist ein gutes Lied, um so richtig schön in dem Leid aufzugehen.
Die Mädels werden sich euch eh an den Hals werfen, wenn mit Rixton alles gut geht.
Na hoffentlich! Sicher bin ich mir da noch nicht. Außerdem sind wir so beschäftigt, dass ich gar nicht weiß, ob wir in die Lage kommen werden, davon profitieren zu können. Aber hoffen wir das Beste.
Seid ihr denn alle vier Single-Männer?
Nur unser Leadgitarrist Charley ist vergeben an eine Dame aus Schottland. Er ist ja auch der Älteste von uns vieren.
Was können wir von dem Albumdebüt von Rixton erwarten, wenn es im Spätsommer erscheint?
Das Album ist zu 90 Prozent fertig. Wir haben es in New York aufgenommen mit einem Produzenten namens Benny Blanco. Der hat schon Hits für Katy Perry, Maroon 5, Rihanna und One Republic produziert – aber noch nie ein ganzes Album. Wir waren sehr involviert in die Produktion, und ich glaube, es wird richtig super.
Mit Rixton sprach Katja Schwemmers
Die Single "Me And My Broken Heart" ist ab 6. Juni erhältlich. Hier bei Amazon bestellen
Quelle: ntv.de