Musik

Neil Young Rock and Roll can never die

Nur der Meister mit seiner Gitarre prägt die neue CD.

Nur der Meister mit seiner Gitarre prägt die neue CD.

(Foto: REUTERS)

Mit "Le Noise" legt Neil Young sein neues Soloalbum vor. Er singt wütend vom Krieg, präsentiert langjährige Arbeiten und macht deutlich: Solange Künstler wie er Musik machen, wird der Rock and Roll nicht sterben.

Neil Youngs neues Solo-Studioalbum ist wie manches der anderen, seit er 1968 sein Erstlingswerk veröffentlichte. Laut und eckig. Da klingt’s zunächst einmal eleganter, wenn man dem englischen Wort für Lärm einen französischen Artikel vorsetzt. Und doch ist "Le Noise" anders. Produzent Daniel Lanois, der auch schon mit Bob Dylan, Peter Gabriel und U 2 arbeitete, hat die zumeist verzerrte Gitarre des Meisters an einigen Stellen mit Klangeffekten vielerlei Art unterlegt, so dass manches recht psychedelisch wirkt. Wie damals in den guten, alten Zeiten, als der Kanadier mit Buffalo Springfield auf eine Reise ging, die ihn auf den Olymp des Rock and Roll führte. Entstanden ist das Oeuvre in Lanois’ Studio in Silver Lake/Los Angeles. Ein Schlagzeug fehlt, es gibt nur den Meister mit seiner Gitarre. Er habe die Scheibe allein aufgenommen, weil er keine Lust gehabt hätte, die Songs der CD anderen beizubringen, erklärt er der "New York Times".

Bittere Anklage gegen den Krieg

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Neil Young war, ist und bleibt wohl ein Exzentriker. Er kann es sich leisten. "An Angry World" handelt nicht nur im Text von den Ärgernissen dieser Welt. Youngs helle Stimme, die Hoffnung, kontrastiert mit seiner zornigen Gitarre, dem Ärger. Der Mann, der nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 mit seiner im darauffolgenden Jahr erschienenen LP "Are You Passionate?" noch in den patriotischen Chor einfiel, sich 2006 mit "Living With War" selbst rehabilitierte, erhebt in dem Stück "Love And War" auf der vorliegenden CD eine bittere Anklage gegen den Krieg: "They tried to tell him and they tried to explain why daddy won’t ever come home." Ein Lied, das betont zurückhaltend mit der akustischen Gitarre begleitet wird und wohl gerade darum so wütend wirkt. Leute vom Schlage des Mannes aus Toronto/Ontario sind dafür bekannt, dass sie sich ihre Legenden gern selbst basteln. An "Hitchhiker" habe er seit 1975 gearbeitet, sagt Young. Wer’s glaubt, wird selig. Aber dass er sich endlich einmal von den eigenen Drogenerfahrungen lossingen wollte, das kann man nachvollziehen.

"Hey, hey, my, my, Rock and Roll can never die” singt Young in "My My, Hey Hey (Out Of The Blue)" von der 79er Langspielplatte "Rust Never Sleeps”. Nein, der Rock and Roll kann nicht sterben. Zumindest solange Künstler wie Neil Young Musik machen.

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Quelle: ntv.de

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