The Future Is Now "The Offspring" laden zur Sommerparty
23.06.2012, 10:17 Uhr
Live lassen es The Offspring richtig krachen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Keine Party ohne gute Musik: 1994 gelingt The Offspring mit dem Album "Smash" der Durchbruch. "Self Esteem" und "Come Out And Play" sind die Garanten und prägen den Stil der kalifornischen Punkrocker um Sänger Dexter Holland und Gitarrist Noodles. Harte schnelle Riffs, hitverdächtige Melodien - das findet sich auch auf dem neuen Album.
Was braucht man alles für eine geile Sommerparty? Da gehen die Meinungen auseinander: Für die einen reichen schon ein Kasten Bier und ein paar Freunde, der Ort an sich ist egal. Andere tischen selbst gemachte Salate auf einer Biertisch-Garnitur im heimischen Garten auf. Wieder andere schwören auf Cocktails mit oder ohne Alkohol, Liegestühle und ein bisschen Sand in der Strandbar um die Ecke. Der Thüringer an sich kann nicht ohne seine Rostbratwürste und einen Holzkohlegrill. Ein Pool und Sonne können auch nicht schaden. Aber, egal wo, mit wem, wann und warum - richtig gut wird die Party erst mit der passenden Musik.
Musik? Musik! Die macht den Unterschied. Das Geheimnis des perfekten Soundtracks für eine Sommerparty liegt in der Zusammenstellung, der einzigartigen unverwechselbaren Mischung - für jede Gelegenheit der passende Song. Das ist eigentlich alles, aber schwierig genug. Nicht fehlen dürfen Gitarren (vergesst den ganzen Techno-Mist!), schnelle Songs, harte Lieder, ein oder zwei Balladen, Chill-Mucke, Mitgröl-Nummern, tanzbare Stücke, vielleicht der ein oder andere Charthit, der ins Ohr geht und im Kopf bleibt. Klingt kompliziert, aber mit einem Album lässt sich die ganze Partysong-Bandbreite abdecken: "Days Go By" von The Offspring.
The Future Is Now
The Offspring? Die gibt es noch? Und ob - und sie waren nie besser. Die vier Punkrocker aus dem US-Sonnenstaat Kalifornien sind zwar nicht mehr die Jüngsten - Sänger Dexter Holland ist nicht mehr weit von der 50 entfernt -, aber das merkt man dem bereits neunten Album der Band absolut nicht an. Bereits der Opener "The Future Is Now" lässt es richtig krachen. "Life is not the same … You get, what you deserve, the future is now …". Also ran ans kühle Bier, eine Wurst gegriffen, nicht darauf warten, dass etwas passiert - einfach machen. Ganz wie The Offspring: Da wartet doch glatt ein Klaviersolo am Ende des Songs. Verrückt.
Weiter geht’s mit "Secrets From The Underground". Eine kreischende Gitarre zum Beginn, dann "There is something in the air and there is something rise you up …", gefolgt vom für The Offspring so typischen Gitarrenbrett. Danach der drängende Refrain, gesungen von der ganzen vierköpfigen Band. Besser kann Punkrock nicht sein. Auch wenn es "Slow Pickens Does The Right Thing" vor allem mit seinen Textzeilen "Dance fucker dance, let the motherfucker burn" versucht. Nur der Titelsong des Albums "Days Go By" legt noch eine Schippe drauf.
Zugegeben, das ist kein Punkrock mehr, das ist Rock - aber Rock, wie er sein soll. Die Foo Fighters lassen grüßen und standen hörbar Pate: sphärisch klingende Gitarren, eine unverwechselbare Hookline, lediglich die charakteristische Stimme des Sängers macht deutlich, dass der Song nicht von Dave Grohl und seinen Mannen stammt, sondern, dass hier The Offspring aus den Lautsprechern rocken. "Days Go By" ist ein Song wie gemacht für Sommerpartys, für Open-Air-Festivals, für große Bühnen. Wer bei diesem Lied keine Gänsehaut bekommt, wer hier nicht mitsingen will, sollte dringend zum Arzt.
"Turning Into You" bleibt auf dem Rocklevel, klingt anfangs wie ein x-beliebiger Bon-Jovi-Song, ehe Hollands Stimme wieder für Ordnung sorgt und das Lied dann Fahrt aufnimmt. Das Tempo wird danach mit "Hurting As One" noch beschleunigt. Vor allem der Refrain lädt direkt in den Mosh-Pit. Wenn es einen typischen Offspring-Stil über die fast 25-jährige Band-Historie gegeben hat - so klingt er. Oder vielleicht auch wie "Dividing By Zero".
"Hey, ho, let's go"
Danach sind die Gäste warm. Jetzt gilt es, sie aufzulockern. Mit "I Wanna Secret Family (With You)", einem Lied wie für US-Highschool-Komödien a la "American Pie" oder die Poolparty zu Hause gemacht, gelingt das problemlos. Gute Laune von der ersten bis zur letzten Note. Und jetzt kann er kommen. Der Partysong schlechthin: "Cruising California".
"Hey, ho, let's go, turn up the beat, yeah, I wanna feel it. California, don’t you wish that you could come, cause we’re never going home till the summer all’s gone!" Bierbecher geschnappt, ab zum Tanzen. Wippen und Nippen - das ist hier das Motto. Ein Song wie eine musikalische Imagebroschüre, wie die perfekte Werbung für den Sommerurlaub im sonnigen Kalifornien. Dazu auch noch absolut charttauglich, mit Ohrwurmcharakter. Wer 2012 noch einen persönlichen Sommerhit sucht, hat ihn jetzt gefunden.
Völlig außer Atem heißt es dann noch einmal Biervorräte auffüllen, etwas essen, Kraft tanken. Passend dazu spielen The Offspring "OC Guns". Reggae-Hip-Hop-Klänge umspielt von mexikanischen Gitarren und einem Nonsens-Text. Die "Delinquent Habits" lassen grüßen.
Und mit "All I Have Left Is You" lässt man die Party perfekt ausklingen: Ein Keyboard gibt den Takt dazu vor. Was sich zu Beginn nach einer lauschigen Ballade anhört, verwandelt sich spätestens beim ersten Refrain in den perfekten Partyabschlusssakkord.
Wenn am Horizont die ersten Sonnenstrahlen die Schwärze der Nacht durchbrechen, breitet sich dank "All I Have Left Is You" eine wohlige Wärme in der Magengrube aus. Man lässt den Blick schweifen, die Gedanken folgen. Man fühlt sich schwerelos und glücklich. Glücklich darüber, ein Teil dieser unvergesslichen Party gewesen zu sein. Glücklich und absolut sicher, dass man sie nie vergessen wird, denn dank The Offspring und deren Album "Days Go By" wird die Party nie enden.
Quelle: ntv.de