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Die Lage in Syrien droht außer Kontrolle zu geraten: Das Regime von Präsident Baschar al-Assad geht mit äußerster Brutalität gegen die Protestbewegung vor (Bild aus der westsyrischen Stadt Homs).
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Die Lage in Syrien droht außer Kontrolle zu geraten: Das Regime von Präsident Baschar al-Assad geht mit äußerster Brutalität gegen die Protestbewegung vor (Bild aus der westsyrischen Stadt Homs).

Nach einer Zählung syrischer Aktivisten vom 23. April 2011 wurden 112 Demonstranten getötet. Demnach starben im Großraum Damaskus 47 Menschen, in der südlichen Stadt Izra (auch Asraa) 31, in Homs 27, in Hama 5 und in Latakia einer.
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Nach einer Zählung syrischer Aktivisten vom 23. April 2011 wurden 112 Demonstranten getötet. Demnach starben im Großraum Damaskus 47 Menschen, in der südlichen Stadt Izra (auch Asraa) 31, in Homs 27, in Hama 5 und in Latakia einer.

Nach ersten Berichten am 22. April waren 70 bis 75 Demonstranten getötet worden. Hunderte wurden durch Schüsse mit scharfer Munition schwer verletzt.
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Nach ersten Berichten am 22. April waren 70 bis 75 Demonstranten getötet worden. Hunderte wurden durch Schüsse mit scharfer Munition schwer verletzt.

Die Todesschüsse seien unter anderem in Randbezirken und Vorstädten von Damaskus (Bild) sowie der Stadt Izra im Süden des Landes abgefeuert worden, teilte die Organisation Sawasiah mit.
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Die Todesschüsse seien unter anderem in Randbezirken und Vorstädten von Damaskus (Bild) sowie der Stadt Izra im Süden des Landes abgefeuert worden, teilte die Organisation Sawasiah mit.

Die Fotos und Filme aus Syrien wurden mit Handys aufgenommen. Es ist nicht möglich, die Berichte über die Demonstrationen unabhängig zu bestätigen (Homs).
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Die Fotos und Filme aus Syrien wurden mit Handys aufgenommen. Es ist nicht möglich, die Berichte über die Demonstrationen unabhängig zu bestätigen (Homs).

Seit Beginn der Unruhen können ausländische Medien nur sehr eingeschränkt aus Syrien berichten. Mehrere ausländische Journalisten wurden aus dem Land verwiesen oder festgenommen. (Bild aus der Küstenstadt Baniyas. Der Slogan auf dem Transparent meint, dass Assad, ein in London ausgebildeter Augenarzt, zum Schlächter geworden sei.)
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Seit Beginn der Unruhen können ausländische Medien nur sehr eingeschränkt aus Syrien berichten. Mehrere ausländische Journalisten wurden aus dem Land verwiesen oder festgenommen. (Bild aus der Küstenstadt Baniyas. Der Slogan auf dem Transparent meint, dass Assad, ein in London ausgebildeter Augenarzt, zum Schlächter geworden sei.)

Der blutigste Tag seit Beginn der Proteste im März 2011 sah auch eine noch nie gesehene Zahl von syrischen Bürgern, die der tödlichen Gefahr trotzten und Menschenrechte einforderten (Bild aus Jasim im südlichen Gouvernement Dara).
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Der blutigste Tag seit Beginn der Proteste im März 2011 sah auch eine noch nie gesehene Zahl von syrischen Bürgern, die der tödlichen Gefahr trotzten und Menschenrechte einforderten (Bild aus Jasim im südlichen Gouvernement Dara).

Mehr als 100.000 Menschen gingen im ganzen Land auf die Straße, um ein Ende der Gewaltherrschaft zu fordern. Erst am Donnerstag hatte Assad den fast fünf Jahrzehnte geltenden Ausnahmezustand aufgehoben (Baniyas).
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Mehr als 100.000 Menschen gingen im ganzen Land auf die Straße, um ein Ende der Gewaltherrschaft zu fordern. Erst am Donnerstag hatte Assad den fast fünf Jahrzehnte geltenden Ausnahmezustand aufgehoben (Baniyas).

Auch die berüchtigten Staatssicherheitsgerichte wurden abgeschafft sowie ein neues Gesetz zur Legalisierung von Demonstrationen erlassen - das Gemetzel auf den Straßen zeigte allerdings, dass diese Reformen nur Kosmetik sind (Homs).
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Auch die berüchtigten Staatssicherheitsgerichte wurden abgeschafft sowie ein neues Gesetz zur Legalisierung von Demonstrationen erlassen - das Gemetzel auf den Straßen zeigte allerdings, dass diese Reformen nur Kosmetik sind (Homs).

Wo es Tote gab, war das Muster nach Augenzeugen-Berichte immer dasselbe: Nicht Polizisten in Uniform feuerten die tödlichen Schüsse ab, sondern Heckenschützen in Zivil, die auf Hausdächern lauerten und willkürlich in die Menschenmengen schossen, um Panik und Furcht auszulösen (Homs).
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Wo es Tote gab, war das Muster nach Augenzeugen-Berichte immer dasselbe: Nicht Polizisten in Uniform feuerten die tödlichen Schüsse ab, sondern Heckenschützen in Zivil, die auf Hausdächern lauerten und willkürlich in die Menschenmengen schossen, um Panik und Furcht auszulösen (Homs).

In Homs (Bild) seien dadurch so viele Menschen verletzt worden, dass Ärzte unter den Demonstranten in den Gassen der Altstadt improvisierte Lazarette einrichteten, erzählte eine Augenzeugin der BBC.
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In Homs (Bild) seien dadurch so viele Menschen verletzt worden, dass Ärzte unter den Demonstranten in den Gassen der Altstadt improvisierte Lazarette einrichteten, erzählte eine Augenzeugin der BBC.

Die Regimemedien bezeichneten die Heckenschützen als "unidentifizierte Bewaffnete". Etliche davon seien von den Sicherheitskräften festgenommen worden, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Sana (Homs).
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Die Regimemedien bezeichneten die Heckenschützen als "unidentifizierte Bewaffnete". Etliche davon seien von den Sicherheitskräften festgenommen worden, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Sana (Homs).

Nach Einschätzung der Aktivisten sind aber die Heckenschützen Teil des mächtigen Geheimdienstes. Bild aus Zabadani nahe Damaskus. Auf dem Plakat steht "Meine Religion ist die Freiheit".
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Nach Einschätzung der Aktivisten sind aber die Heckenschützen Teil des mächtigen Geheimdienstes. Bild aus Zabadani nahe Damaskus. Auf dem Plakat steht "Meine Religion ist die Freiheit".

Im Polizei- und Geheimdienst-Staat Syrien ist es unvorstellbar, dass sich Bewaffnete in einer derartigen Zahl und Koordinierung auf den Hausdächern in den Zentren der wichtigsten Städte einrichten können (Zabadani).
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Im Polizei- und Geheimdienst-Staat Syrien ist es unvorstellbar, dass sich Bewaffnete in einer derartigen Zahl und Koordinierung auf den Hausdächern in den Zentren der wichtigsten Städte einrichten können (Zabadani).

In Damaskus setzten die uniformierten Sicherheitskräfte Tränengas gegen die Kundgebungsteilnehmer ein, sagten Augenzeugen (Baniyas).
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In Damaskus setzten die uniformierten Sicherheitskräfte Tränengas gegen die Kundgebungsteilnehmer ein, sagten Augenzeugen (Baniyas).

Die Demonstranten wollten von mehreren Vorstädten aus ins Stadtzentrum vordringen, wurden aber von Polizei- und Geheimdienstaufgeboten mit Gewalt daran gehindert (Baniyas).
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Die Demonstranten wollten von mehreren Vorstädten aus ins Stadtzentrum vordringen, wurden aber von Polizei- und Geheimdienstaufgeboten mit Gewalt daran gehindert (Baniyas).

Die Gewalt der Sicherheitskräfte, der seit Beginn der Proteste nun schon rund 300 Menschen zum Opfer fielen, hat die Demonstranten radikalisiert (Bild aus Duma, einem Vorort von Damaskus).
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Die Gewalt der Sicherheitskräfte, der seit Beginn der Proteste nun schon rund 300 Menschen zum Opfer fielen, hat die Demonstranten radikalisiert (Bild aus Duma, einem Vorort von Damaskus).

Verlangten die Proteste bislang nur echte Reformen und Freiheiten, so dominierten am Freitag bereits die Forderungen nach dem Rücktritt Assads und nach einem Regimewechsel (Homs).
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Verlangten die Proteste bislang nur echte Reformen und Freiheiten, so dominierten am Freitag bereits die Forderungen nach dem Rücktritt Assads und nach einem Regimewechsel (Homs).

Auch gingen die Demonstranten nunmehr gezielt gegen die Symbole der Assad-Diktatur vor. In Damaskus etwa soll eine Statue von Hafis Assad gestürzt und mit Füßen getreten worden sein (Homs).
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Auch gingen die Demonstranten nunmehr gezielt gegen die Symbole der Assad-Diktatur vor. In Damaskus etwa soll eine Statue von Hafis Assad gestürzt und mit Füßen getreten worden sein (Homs).

Der ältere Assad hatte mit seinem Putsch im Jahr 1963 die gegenwärtige Familienherrschaft begründet. Solche Szenen wären noch vor vier Wochen undenkbar gewesen (Baniyas).
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Der ältere Assad hatte mit seinem Putsch im Jahr 1963 die gegenwärtige Familienherrschaft begründet. Solche Szenen wären noch vor vier Wochen undenkbar gewesen (Baniyas).

Samstag, 23. April 2011

Zehntausende in Syrien auf der Straße Assad lässt auf Demonstranten schießen

Syriens Präsident Assad hebt den verhassten Ausnahmezustand auf, lässt aber weiter auf Demonstranten schießen. Die Protestbewegung hat mehr als 100 Tote zu beklagen - und zeigt sich machtvoller denn je.
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