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100 Meter, 9,79 Sekunden - bei den Olympischen Spielen von 1988 in Seoul läuft Ben Johnson mit persönlicher Bestzeit allen davon. Auffällig ist aber nicht nur sein Lauf. Der Kanadier jamaikanischer Abstammung ist für einen damaligen Sprinter außergewöhnlich muskulös. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
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Und tatsächlich: Bereits zwei Tage nach dem Wettkampf werden in seiner Urinprobe Spuren des Dopingmittels Stanozolol entdeckt. Die Medaille muss Johnson abgeben - an seinen ärgsten Konkurrenten, den US-Amerikaner Carl Lewis.
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Johnson wird für zwei Jahre von Wettkämpfen ausgeschlossen. Danach kann er nicht mehr an alte Erfolge anknüpfen. Als er 1993 in Montreal erneut des Dopings überführt wird, wird er als Wiederholungstäter lebenslang gesperrt.
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Schneller als Johnson war Steve Mullings. 2004 macht der Jamaikaner bei den nationalen Meisterschaften erstmals von sich reden. Die Olympischen Spiele im selben Jahr müssen jedoch ohne ihn stattfinden. Mullings dopt nämlich mit Methyltestosteron und wird gesperrt.
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Später startet Mullings vor allem in der Staffel, wie hier bei den Leichtathletikweltmeisterschaften 2009 in Berlin hinter Asafa Powell, Usain Bolt, und Michael Frater. 2011 läuft er auf 100 Metern mit 9,80 Sekunden seine persönliche Bestzeit. Kurz darauf wird sein Blut positiv auf das Doping verschleiernde Mittel Furosemid getestet und Mullings daraufhin lebenslang gesperrt.
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Trotz zweimaliger Sperre kann Justin Gatlin heute wieder lachen. Irgendwie hatte der US-Amerikaner aber auch immer Schwein. 2001 wird er positiv auf Amphetamine getestet. Die daraufhin verhängte Sperre von zwei Jahren wird auf ein Jahr verkürzt. Mit der Erklärung, das positive Testergebnis sei auf die Behandlung seines Aufmerksamkeitsdefizits als Kind zurückzuführen, rettet er sich.
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2006 erhält Gatlin erneut einen positiven Dopingbefund - und wieder weiß er seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Er einigt sich mit der United States Anti-Doping Agency darauf, gegen seinen schon länger als verdächtig geltenden Trainer Trevor Graham auszusagen. So entgeht der Wiederholungstäter Gatlin einer lebenslangen Sperre. Stattdessen soll er acht Jahre lang pausieren. Es werden schließlich nur vier.
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Der US-Amerikaner Maurice Greene war eigentlich Football-Spieler. Sprint lag ihm dann aber doch mehr, und er wechselte die Disziplin. Sicher eine gute Entscheidung, schließlich wurde Greene zweimal Olympiasieger und fünfmal Weltmeister. Nur vier Männer sprinteten jemals schneller auf 100 Metern als er mit 9,78 Sekunden.
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2008 beendet Greene seine Karriere als Leichtathlet. Nach all den Verletzungen fehle ihm die mentale Kraft, sagt er. Wenig später beschuldigt ihn der Mexikaner Angel Guillermo Heredia, ihm 10.000 US-Dollar für Dopingmittel gegeben zu haben. Greene gibt die Zahlung zu, behauptet aber, er habe für seine Team-Kolegen gezahlt. Heute trainiert Greene junge Sportler an der University of California in Los Angeles.
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Genau so schnell wie Greene war auch Nesta Carter. Der Jamaikaner ist Weltmeister und zweifacher Olympiasieger mit der Staffel. Hier hat er gerade mit Michael Frater, Yohan Blake und Usain Bolt (v.l.) die Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2011 in Daegu gewonnen.
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Gerade noch läuft er in Madrid auf 100 Meter die zweitschnellste Zeit des Jahres. Wenig später wird bei einer Dopingkontrolle die A-Probe positiv getestet. Er ist einer von vier Sprint-Stars, deren Doping-Skandal an diesem Wochenende an die Öffentlichkeit dringt.
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Mit Greene und Carter teilt sich Tim Montgomery den fünften Platz der besten zehn 100-Meter-Sprinter. Seine sportlichen Erfolge stehen im Schatten seiner Doping-Affäre von 2005. Montgomery wird für zwei Jahre gesperrt. Einen Tag später beendet er seine Karriere.
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Montgomery hat ein Sohn mit der Leichtathletin Marion Jones. Auch sie geriet wegen Dopings in die Schlagzeilen. Weil sie vor Gericht zweimal unter Eid bestritten hatte, jemals mit dem Dopingmittel THG in Berührung gekommen zu sein, musste sie 2008 sogar für ein halbes Jahr ins Gefängnis.
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Der Jamaikaner Asafa Powell sprintete sich auf Platz vier der 100-Meter-Männer. Seine offizielle Bestzeit liegt bei 9,72 Sekunden. 2008 wird er mit Jamaikas Staffel Olympiasieger über 4 x 100 Meter. Er hält den Weltrekord, ehe er von Landsmann Usain Bolt abgelöst wird.
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Seit dem Wochenende muss sich Powell Doping-Vorwürfen stellen. Auch er gehört, wie Carter, zu den insgesamt fünf positiv getesteten Jamaikanern.
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Seinen Landsmann Yohan Blake traf bereits 2009 ein Doping Skandal. Noch bevor seine Karriere so richtig ins Rollen kommt, wird er bei den jamaikanischen Meisterschaften positiv auf ein Stimulanzmittel getestet.
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Da die Substanz nicht auf der Dopingliste steht, wird er zunächst freigesprochen. Da die Struktur des Stoffs aber einem verbotenen Dopingmittel sehr ähnlich ist, muss Blake doch noch drei Monate pausieren. Seine Bestleistung auf 100 Metern, 9,69 Sekunden, macht ihn zum zweitschnellsten Sprinter aller Zeiten. Neben...
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... dem US-Amerikaner Tyson Gay. Der ist übrigens auch auf 200 Metern immerhin fünftschnellster Läufer der Geschichte. Wenn einer den Weltrekordler Usain Bolt schlagen kann, dann Gay, dachten viele Leichtathletik-Fans mit Blick auf die Weltmeisterschaft in Moskau in knapp einem Monat.
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Aber aus dem Mega-Duell wird wohl wieder nichts. Bei der WM 2011 war Gay verletzt, jetzt macht ihm eine positive Doping-Probe einen Strich durch die Rechnung. "Die Zeit gibt mir das Selbstvertrauen, dass ich jeden schlagen kann", tönte er noch Mitte Juni.
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Heute könnte seine Karriere vor dem Ende stehen. Er habe Leuten vertraut, die ihn hängen gelassen haben, erklärt Gay. Die jüngsten Skandale sind ein herber Rückschlag für die Leichtathletik-Welt. Einzige Hoffnung: ...
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... der Jamaikaner Usain Bolt! Er ist der schnellste Mann der Welt. 100 Meter schafft er in 9,58 Sekunden. Damit ist er wesentlich schneller als die Konkurrenz. Vor allem aber ist er bisher unbelastet von Dopingvorwürfen.
Sprinter dopen, was das Zeug hält Neun von zehn sind nicht ganz sauber
Der 14. Juli 2013 ist ein schwarzer Tag für die Leichtathletik. Vier Hochleistungsläufer stehen unter Dopingverdacht. Spitzen-Sprinter weltweit greifen nahezu ausnahmslos früher oder später zu verbotenen Substanzen - und stellen damit all ihre ausgezeichneten Leistungen infrage.
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