

1. FC Nürnberg - Bayer Leverkusen 3:2 (2:0)
"Das war ein tolles Spiel meiner Mannschaft", strahlte Nürnbergs Trainer Dieter Hecking nach dem verdienten Sieg seines Teams über den Herbstmeister.
"Wir konnten uns auch nach dem 3:0 nicht sicher sein, aber meine Mannschaft hat unglaublich gekämpft."
Extralob verdiente sich der Doppeltorschütze der ersten Halbzeit: "Choupo-Moting hat überragend gespielt. Wir haben gehofft, dass bei ihm der Knoten platzt. Im Training hat er immer wieder gezeigt, was er kann."
Jupp Heynckes (Bayer Leverkusen), der vor dem Spiel einen Sieg gefordert hatte, sagte hinterher: "Das ist für uns eine bittere Niederlage."
Bitter heißt aber nicht unverdient: "Aufgrund der ersten Halbzeit, in der wir Engagement und Leidenschaft vermissen ließen, ist der Nürnberger Sieg verdient. Wenn man so spielt, kann man nicht erfolgreich sein."
"So dürfen wir nicht in der Defensive agieren." Sie sehen im Bild Manuel Friedrich nach einer misslungenen Abwehraktion.
"In der letzten halben Stunde haben wir Moral gezeigt und gegen einen gut gestaffelten Gegner Tore erzielt. Nürnberg hat aber nicht nur kämpferisch, sondern auch spielerisch überzeugt."
1899 Hoffenheim - FSV Mainz 0:1 (0:0)
Ralf Rangnick (1899 Hoffenheim) hatte sich das Spiel und dessen Ausgang "natürlich ganz anders vorgestellt". In der ersten Halbzeit war sein einfach "richtig schlecht" und ließ "vor allem die Zielstrebigkeit" vermissen.
Etwas besser wurde es erst nach dem Wechsel: "In den ersten 20 Minuten der zweiten Hälfte hatten wir unsere beste Phase." Das Problem dabei war: "Aber genau dann lassen wir uns beim Gegentor so übertölpeln."
Damit war das Spiel verloren: "Danach haben wir zu oft die falschen Mittel gewählt."
Mainz-Coach Thomas Tuchel schwärmte nach dem Auswärtssieg von seinen Mannen: "Sie waren kühl, ballsicher und haben zum richtigen Zeitpunkt immer wieder Nadelstiche gesetzt."
Und fügte stolz an: "Für diese Leistung muss man die Mannschaft loben, sie hat sich dann auch mit dem Tor belohnt." Nach seinem Anteil am Mainzer Erfolg befragt, sagte Tuchel bescheiden: "Ich bin immer nur so gut wie meine Jungs."
1. FC Köln - Bayern München 1:1 (1:0)
"Wir kamen in den ersten 10 Minuten nicht gut ins Spiel, dann haben wir uns allerdings gesteigert", bilanzierte Kölns Coach Zvonimir Soldo das Geschehen zu Spielbeginn.
Was ihn besonders freute: "Wir haben in der ersten Halbzeit vor allem als Mannschaft sehr gut gespielt."
Nach der Pause seien seine Kölner dann "unter Druck" geraten und hätten "auch ein wenig Glück" gehabt.
Glücklich war erste Punktgewinn gegen die Bayern nach sieben verlorenen Heimspielen in Serie deshalb aber noch lange nicht: "Unter dem Strich haben wir uns dieses Ergebnis heute verdient."
Sonderlob hatte Soldo auch parat, für das Kölner Sorgenkind.
Die Formulierung erinnerte freilich an ein mittelmäßiges Arbeitszeugnis: "Lukas war heute sehr engagiert und motiviert und hat ein Tor geschossen. Ich hoffe, dass er jetzt eine Serie startet." Manche FC-Fans werden sogar dafür beten.
Podolski nahm das Ende seiner 1425 Minuten währenden Durststrecke humoristisch zur Kenntnis: "Ich überlege, mir die Zahl zu tätowieren."
Anders als Soldo hatte Bayern-Trainer Louis van Gaal offenbar nicht nur 10 schlechte Anfangsminuten der Gastgeber gesehen, sondern 15. Zumindest sagte er hinterher: "Wir haben die ersten 15 Minuten so gespielt, wie wir uns das vorgestellt haben. Danach haben wir zuviel durch die Mitte agiert."
Das war deshalb "nicht so klug", weil in der Mitte "zu viele Kölner" waren – und erst besser in der zweiten Halbzeit, als "wir dann besser über die Flügel gespielt" haben.
Warum es zwar zum Ausgleich durch Bastian Schweinsteiger, aber nicht zum Siegtor gereicht hatte, ...
... erklärte van Gaal mit fehlendem Glück in Folge fehlenden Zwangs: "Man muss ab und zu auch das Glück erzwingen, das haben wir 30 Minuten nicht getan."
Werder Bremen - VfB Stuttgart 2:2 (0:2)
In den ersten 45 Minuten schoss Bremen häufiger als Stuttgart aufs Tor.
Die Schwaben schossen aber zwei Tore.
Entsprechend unzufrieden war Werder-Coach Thomas Schaaf mit der ersten Halbzeit: "Wir waren zu passiv und sind dafür auch bestraft worden."
Dass es nach dem Wechsel besser klappte, lag nicht am Wechsel der Seiten, sondern der Einstellung und Spielweise: "Danach waren unsere Aktionen entschlossener und zielgerichteter, insofern war das Ergebnis letztlich nicht unverdient"
Das sah Christian Gross vom VfB Stuttgart etwas anders: "Wir haben es eindeutig verpasst, hier in Bremen drei Punkte zu holen."
Der Schweizer sah zwei Knackpunkte: Nr. 1 – fehlender Killerinstinkt: "Wir hatten mehrfach die Chance das sicherlich vorentscheidende dritte Tor zu schießen."
Das dritte Stuttgarter Tor fiel aber nicht. Ein Grund: Cacau spielte nach seiner Sahnewoche mit sieben Toren in acht Tagen wieder so wie sonst immer. Heißt: Er blieb trotz bester Chancen torlos.
Knackpunkt Nr. 2 – Unsicherheit nach dem ersten Bremer Tor: "Nach dem Anschlusstreffer waren wir nicht mehr so dominant und mussten leider ein weiteres Gegentor hinnehmen." Durch einen Elfmeter von Torsten Frings, um genau zu sein.
Knackpunkt Nr. 3 benannte nicht Gross, sondern VfB-Keeper Jens Lehmann, der beim 1:2-Anschlusstor einen haltbaren Schuss nicht gehalten hatte - den holprigen Rasen: "Wolfgang Rolff hat mir gerade gesagt, dass sie Montag den Rasen austauschen. Es wäre schön gewesen, wenn sie das schon letzten Montag gemacht hätten."
Eintracht Frankfurt - Schalke 1:4 (0:2)
"Maßlos enttäuscht" war der Frankfurter Trainer Michael Skibbe von der ersten Halbzeit seiner Mannschaft, weil ebenjene in ebendieser offenbarte, dass sie in der Taktikbesprechung vor dem Spiel komplett gepennt hatte.
"Ich hatte noch vor dem Spiel vor den Schalker Standardsituationen gewarnt, und dann bekommen wir dadurch zwei Gegentore." Hier darf Joel Matip unbedrängt zum 1:0 einnicken.
"Nach dem Seitenwechsel waren wir etwas besser, aber wenn man vier Gegentore bekommt, hat man verdient verloren." Das stimmt.
Gönnerhaft gab sich Gästetrainer Felix Magath, denn er meinte: "Der Sieg erscheint klarer als er letztlich war. In der ersten Halbzeit haben wir zwei Standardsituationen gebraucht, um in Führung zu gehen." Skibbe hielt sich beim zweiten Satz demonstrativ die Ohren zu.
Noch schlimmer mit dem schlimmer Schalker Spiel wurde es laut Magath aber in der zweiten Halbzeit.
"Nach der Pause sind wir ins Rudern geraten und haben die Kontrolle verloren." Einen Umstand, den wir leider nur mit ins Rudern geratenen Frankfurtern illustrieren können.
Dass nicht auch das Spiel verloren ging, lag an Magaths lautstarker Anfeuerung ...
... und Ivan Rakitic, der das Spiel "zum Glück" mit seinem Kontertor entschied.
SC Not - Elend 96 1:2 (0:0)
Robin Dutt (SC Freiburg) erklärte das elfte sieglose Spiel unter seiner Leitung so: "Die Mannschaft ist in der ersten Halbzeit spielerisch nicht gerade berauschend aufgetreten, aber der Einsatz war da und wir haben keine Chancen zugelassen."
"Wir selbst haben aber Chancen ausgelassen, wofür man eigentlich kein Glück brauchen sollte." Das sah dann zum Beispiel so aus.
Fazit Dutt: "Die Situation wird immer schwieriger." Fazit wir: Kann man so sehen.
Kampfansage Heiko Butscher: "Noch sind wir nicht abgestiegen. Wir müssen an uns glauben." Anmerkung wir: Der nächste Gegner heißt Bayern München.
Auch Hannovers Trainer Mirko Slomka konnte sich am Niveau der Partie nicht gerade berauschen, ...
... auch wenn er sich anders als in der Vorwoche gegen Wolfsburg nicht 90 Minuten lang die Augen zuhielt.
"Es war ein nervöser Beginn beider Mannschaften. Man hat gemerkt, was auf dem Spiel steht. Spielerisch war das nicht so toll." Soweit dürfte das Hannover-Fans bekannt vorkommen.
Neu war, was Slomka der Kritik diesmal anfügen durfte, nämlich das hier: "Aber das ist unwesentlich."
Denn: "Wir haben endlich mal das Erfolgserlebnis, das uns allen sehr gut tut." Nach dem ersten Sieg unter seiner Leitung hat H96 unter Slomkas Leitung nun 3 von 21 Punkten geholt. Naja, besser als 2 von 21.
Borussia Dortmund - Borussia Mönchengladbach 3:0 (1:0)
BVB-Trainer Jürgen Klopp freute sich nach dem Spiel über schöne Treffer, er bekannte frei von der Leber weg: "Sie haben mir alle gut gefallen." Das dürfte auch für den Torjubel gelten.
Deshalb vermuten wir einfach mal, dass Klopp Doppeltorschütze Zidan auf diesem Bild vor Freude die kurzen Haare trocken brüllt.
Den überzeugenden Sieg sah er als Lohn für die Dortmunder Mühen: "Wir mussten viel arbeiten und haben viel investiert, deshalb hatten wir eine große Spielkontrolle und haben tolle Tore gemacht."
Stürmer Lucas Barrios befand knapp: "Wir waren heute in allen Belangen besser."
Gladbachs Trainer Michael Frontzeck gratulierte so artig, wie sein Team dem BVB zuvor auf dem Rasen den Sieg überlassen hatte: "Dortmund hat hochverdient gewonnen, wir haben einen ganz schlechten Tag erwischt."
Untröstlich war er aber nicht: "Wir haben über Monate stabil gespielt, deshalb kann man sich auch mal eine solche Leistung erlauben."
Ein Dauerzustand soll das saft- und kraftlose Verlieren dennoch nicht werden: "Allerdings müssen wir in der nächsten Woche gegen Wolfsburg Reaktion zeigen. Besonders bei Ballbesitz haben wir uns heute sehr schlecht präsentiert." Falls es die Gladbach-Fans unter unseren Lesern tröstet: Den Ball hatte meistens der BVB.
VfL Wolfsburg - VfL Bochum 4:1 (0:1)
"Kompliment an meine Mannschaft, die nach dem 0:1 nicht ungeduldig geworden ist. Wir haben die Qualität, aus einem 0:1 noch ein 2:1 zu machen", sprach Lorenz-Günther Köstner zum Comeback seiner "Wölfe" gegen Bochum.
Gegen die Truppe von Heiko Herrlich reichte Wolfsburgs Qualität sogar, um aus einem 0:1 noch ein 4:1 zu machen.
Warum, erklärt Köstner sich und uns so: "In der zweiten Halbzeit hat die Mannschaft sehr gut gespielt."
Für Bochums Heiko Herrlich ging der Wolfsburger Sieg zwar "in Ordnung", das Ergebnis fiel aber "etwas zu hoch" aus. Seine Fehleranalyse setzte beim Spielgerät an. Resultat: "In der zweiten Halbzeit hatten wir zu viele Ballverluste."
Zur ordentlichen ersten Halbzeit sagte Herrlich: "Ich denke, dass wir in den ersten 30 Minuten gut ins Spiel gefunden haben und verdient in Führung gegangen waren. Dann wurde der Druck von Wolfsburg immer größer." Zu groß, wie das Endergebnis deutlich zeigt.
Lewis Holtby warnte seine Teamkollegen nach der herben Pleite und vor dem Duell mit BVB kommende Woche davor, nun den Sand in den Kopf zu stecken - mit einer richtig geilen Ansage: "Wir müssen weiter geil darauf sein, die Punkte zu holen. Wer im Derby nicht geil auf dem Platz ist, hat in der Mannschaft nichts zu suchen. Ich bin immer geil auf Fußball."
Dass Holtby eigentlich für den FC Schalke spielt und nur an Bochum ausgeliehen ist, hat mit seiner ausgesprägten Derby-Geilheit freilich nichts zu tun.
Hamburger SV - Hertha BSC Berlin 1:0 (1:0)
"In der ersten Halbzeit haben wir den Ball gut laufen lassen und die Ruhe behalten", analysierte Hamburgs Coach Bruno Labbadia das gute Laufenlassen des Balls in den ersten 45 Minuten gegen Schlusslicht Hertha.
Dumm für Hamburg, dass nach der ersten noch die zweite Halbzeit folgt: "Nach der Pause waren wir dann einfach nur schlecht, der Gegner hat mit Mann und Maus gestürmt und hatte nichts mehr zu verlieren." Außer das Spiel, was er auch tat.
Labbadias Fazit: "Das ist so ein Spiel, nach dem es nur heißen kann: Mund abputzen und drei Punkte mitnehmen."
"Ich glaube der HSV weiß überhaupt nicht, warum er das Spiel gewonnen hat", behauptete Friedhelm Funkel, der seinen Verlierern "große Leidenschaft und Aggressivität" attestierte - die er an der Seitenlinie vorbildlich vorgelebt hatte.
Er bemängelte aber auch eine gewisse Harmlosigkeit im Offensivbereich: "Es zieht sich wie ein roter Faden durch die vergangenen Wochen, dass wir keine Tore erzielen."
Vorhalten wollte Funkel seinem Team die fatale Torlosigkeit aber nicht, auch wenn ihm diese sein 450. Bundesligaspiel als Trainer vermasselte: "Eigentlich kann ich der Mannschaft aber keinen Vorwurf machen, sie hat sich nicht versteckt und mutig nach vorne gespielt."
Weil es dafür allein noch keine Punkte gibt, steht Hertha weiter da, wo sie schon seit dem 6. Spieltag steht: Ganz unten.