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Beim FC Barcelona reichte es für Phillipe Coutinho oft nur zur Reservebank.
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In der Bundesliga und beim FC Bayern läuft Philippe Coutinho schon vor seinem ersten Auftritt unter der Kategorie Weltklasse-Spieler.
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Der Transfer des Brasilianers zum deutschen Fußball-Rekordmeister aus München hat die deutsche Eliteliga in geradezu kollektives Entzücken versetzt.
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Sogar der ärgste Konkurrent gratuliert dem Serienchampion aus dem Süden zum Ausleih-Coup. "Ich sehe das positiv, wenn ein so großer Name in der Bundesliga spielt. Dazu kann man die Bayern nur beglückwünschen", meint Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke.
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Endlich kommt wieder mal ein Weltstar nach Fußball-Deutschland, endlich fällt ein wenig Glanz auf das Produkt Bundesliga. Doch reicht das?
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Finanziell und sportlich droht die Bundesliga schon lange abgehängt zu werden. Internationale Top-Stars kommen nur ganz selten nach Deutschland. (Interessante Parallele zu Coutinho: Auch Arjen Robben kam 2009 nach einer schwierigen Saison bei Real Madrid zu den Bayern und prägte bekanntlich eine Ära.)
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Seit Jahren erweisen sich die englische Premier League und die spanische Primera División als die Zielmärkte für hochbegabte Ballkünstler aus aller Welt.
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Das liegt vor allem an der Finanzkraft durch üppigste TV-Gelder. Ein Absteiger in England erhält knapp 110 Millionen Euro aus den TV-Geldern, der deutsche Meister dagegen "nur" 65 Millionen Euro.
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Seit Jahren herrschen diese Klubs auch im Europapokal. Vergangene Saisons spielten sogar ausschließlich englische Teams in den Finals von Champions und Europa League.
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Vereinzelt mischen noch Vereine mit finanzstarken Investoren wie Paris Saint-Germain…
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…und Juventus Turin auf dem zuletzt finanziell völlig enthemmten Markt mit.
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"Man muss sie bezahlen können", sagte FC Augsburgs Sportchef Stefan Reuter über die Top-Stars. "Das ist das alles Entscheidende. Die absoluten Weltstars gehen dahin, wo am meisten Geld bezahlt wird."
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Es sei schön, wenn Vereine wie Bayern München oder Borussia Dortmund (hier Jadon Sancho, ein kommender Weltstar?) mit den internationalen Größen konkurrieren können ...
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… und so einen Spieler wie Coutinho "auch mal nach Deutschland holen".
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In der Tat sind die Bayern und die Dortmunder die einzigen deutschen Klubs, die in der Finanz-Champions-League mitspielen.
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"Bayern München kann man nicht mit der Bundesliga gleichsetzen, wir reden über einen der größten Klubs der Welt",...
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...meint der Vorstandschef des Bundesligisten Fortuna Düsseldorf, Thomas Röttgermann. Er glaube schon, dass Bayern oder die Borussia für solche Spieler von Interesse sind.
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"Am Ende werden die Topstars, die dort nicht landen, regelmäßig dort anheuern, wo das meiste Geld ist, und das ist nach wie vor nicht in der Bundesliga", so Röttgermann. Daher werde das für die übrigen Klubs kein Startschuss sein, Weltstars in die Bundesliga zu holen. Ein Beispiel: Der erst 19-jährige João Félix ist diesen Sommer für 126 Millionen Euro von Benfica Lissabon zu Atlético Madrid gewechselt. Daher werde das für die übrigen Clubs kein Startschuss sein, Weltstars in die Bundesliga zu holen.
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Ihre Sonderstellung in der Liga haben der FCB und der BVB in der aktuellen Transferperiode wieder einmal unterstrichen. Dortmund gab 137 Millionen Euro aus...
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- allerdings für sechs Spieler, vorwiegend aus dem heimischen Markt. Neben Mats Hummels und Julian Brandt…
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…gehörten dazu auch Flügelspieler Thorgan Hazard, der von Borussia Mönchengladbach kam…
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…und Linksverteidiger Nico Schulz aus Hoffenheim. Der Klub hatte aber auch ähnliche hohe Einnahmen durch Verkäufe.
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Die Bayern investierten allein in die französischen Weltmeister Lucas Hernández…
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…und Benjamin Pavard insgesamt 115 Millionen Euro. Doch das Prädikat Weltstars haben die beiden Abwehrkräfte auch noch nicht.
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Dieses Prädikat wird Bayern-Neuerwerb Coutinho angeheftet. "Das ist ein Super-Spieler, ein Super-Junge, und wir haben ihn damals super ungern abgegeben", sagt Jürgen Klopp vom Champions-League-Sieger FC Liverpool.
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Er hatte den brasilianischen Nationalspieler bis 2018 in Liverpool trainiert, ehe der sich für mehr als 140 Millionen zum FC Barcelona streikte, dort aber an Lionel Messi oder Luis Suarez nicht vorbeikam.
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"Warum verlässt ein 27-Jähriger einen Weltclub wie den FC Barcelona?", fragt Ex-Bundestrainer Berti Vogts in seiner Kolumne bei "t-online.de". "Weil er die Hoffnung aufgegeben hat, sich dort durchzusetzen. Hier kommt vielleicht gar kein Weltstar, sondern ein wahrscheinlich in der neuen Saison Ersatzspieler des FC Barcelona."
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Den Bayern ist der nur 1,72 Meter große Offensiv-Zauberer dennoch einiges wert. Nach der einjährigen Leihe für 8,5 Millionen Euro muss der Meister bei Gefallen 120 Millionen Euro als Kaufpreis hinlegen - das wäre Rekord für die Bundesliga.
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Und auch im internationalen Vergleich eine respektable Summe. Für Spieler aus dem obersten Verkaufsregal wie Lionel Messi ...
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... Cristiano Ronaldo ...
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... Neymar ...
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... oder Antoine Griezmann würde das aber noch lange nicht reichen.
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Stände die Bundesliga wohl anders da, wenn der eine oder andere dieser Beinahe-Transfers geklappt hätte? Zum Beispiel soll Aufsteiger Hannover 96 im Jahr 1964 mit dem "Besten aller Zeiten", Pelé, über einen Wechsel verhandelt haben. Dieser scheiterte angeblich an einem Wechselverbot durch die brasilianische Regierung.
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Der Hamburger SV hatte 2008 wohl die Möglichkeit, Gareth Bale für sieben Millionen Euro von Tottenham zu kaufen. Zu viel Geld für die Hanseaten zu dem Zeitpunkt. Fünf Jahre später zahlte Real Madrid 101 Millionen Euro für den Waliser.
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Aus der Kategorie "ganz, ganz bitter": Im Winter 2007 suchte Werder Bremen nach einem neuen Stürmer. Zur Auswahl standen am Ende Luis Suarez, damals beim FC Groningen, und Carlos Alberto aus Sao Paolo. Klaus Allofs entschied sich für den Brasilianer, der zum vielleicht größten Transferflop der Vereinsgeschichte wurde. Ganz im Gegenteil zu Suarez, der in Liverpool und Barcelona unverzichtbar war und große Erfolge feierte.
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Kylian Mbappé in der 2. Bundesliga? Kaum vorstellbar. Aber im Januar 2015 wäre das beinahe passiert. Damals hatte sich RB Leipzig mit dem französischen Wunderkind befasst. Da aber noch kein Trainer für die neue Saison feststand, entschied er sich gegen einen Wechsel nach Sachsen.
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Immerhin: Einige der aktuellen Topstars begannen ihre Karriere in der Bundesliga. Zum Beispiel der Belgier Kevin de Bruyne, der heute das Mittelfeld des englischen Meisters Manchester City dirigiert und zu den 10 wertvollsten Spielern der Welt zählt.
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Oder Leroy Sané, heute ebenfalls Manchester City, früher Schalke 04. Der deutsche Nationalspieler wurde in dieser Transferperiode auch heftig von den Bayern umworben. Dann stoppte ein Kreuzbandriss die Verhandlungen.
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Und mit dem 19-jährigen Jadon Sancho von Borussia Dortmund...
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...und dem 20-jährigen Kai Havertz von Bayer Leverkusen steht bereits die nächste Generation Superstars in den Startlöchern. Sollte Havertz noch einmal so eine Saison wie die Vergangene gelingen, wird er bereits als der erste 100-Millionen-Euro-Transfer der Bundesliga gehandelt - falls ihm die Bayern und Coutinho nicht zuvor kommen.
Die große Freude über Coutinho Warum meiden die Weltstars die Bundesliga?
Dass die ganze Bundesliga dem FC Bayern zu einem Transfer gratuliert, ist ungewöhnlich. Doch Philippe Coutinho bringt Glanz und das Flair des ganz großen Fußballs nach Deutschland. Ob nun weitere Weltstars folgen und das Oberhaus bereichern, ist aber dennoch fraglich.
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