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Malware-Attacken geschehen heutzutage häufig im Verborgenen. Wenn es Hacker auf Kreditkartendaten, persönliche Informationen ...
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... oder geheime Dokumente abgesehen haben, soll das Opfer davon meistens nichts mitbekommen.
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Das war aber nicht immer so. In den Achtziger- und Neunzigerjahren, der Zeit von MS DOS und 8-Bit-Videospielen, liebten es die schadenfreudigen Hacker, ihren Erfolg herauszuposaunen - ...
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... mit grellen Bildschirmen, ...
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... bunten Pixelhaufen ...
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... oder hämisch lachenden Totenköpfen.
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Im Internet-Archiv "Archive.org" gibt es seit Anfang Februar das "Malware Museum", kuratiert vom Archivar Jason Scott und IT-Sicherheitsexperten Mikko Hyppönen von der finnischen Firma F-secure.
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Das virtuelle Museum zeigt mit aktuell 79 Beispielen die teils kunstvollen Nachrichten und Animationen aus dem MS-DOS-Zeitalter, mit denen die Programmierer der Viren ihre Schadenfreude zeigten.
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Besucher der Seite können sich über einen Emulator Animationen der Malware im Browser anschauen oder modifizierte Versionen der Viren herunterladen - freilich ohne den schädlichen Teil des Codes.
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"Legalisiert Cannabis" fordert zum Beispiel COFFSHOP. Ob die betroffenen Nutzer dafür die richtigen Adressaten waren?
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Für Entschleunigung plädiert SKYNET: Das "sehr freundliche Virus" verlangsamt den Computer und wünscht seinen Opfern noch "einen schönen Tag" - ob da wohl auch ein bisschen Zynismus im Spiel ist?
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Nimmt dieses Virus Bezug auf die Aids-Epidemie der Achtzigerjahre? Jedenfalls erscheint bei AIDS 552 auf infizierten Rechnern ein schwarzer Bildschirm mit den warnend blinkenden Buchstaben "AIDS".
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Mehr als nur warnendes Blinken ist die Folge einer Infektion mit CRASH: Eine Farbexplosion bunter blinkender Zeichen flackert über den Bildschirm, der Computer wird unbrauchbar. Dagegen hilft nur eine Neuinstallation des Systems oder die Wiederherstellung eines Backups.
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Psychedelisch wird's mit VIRDEM. Diese Malware macht Computer zwar nutzlos, hat aber immerhin den schönen Nebeneffekt, ...
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... dass sie eine hübsch anzusehende Animation mit sich bringt: Pulsierende Farbwellen strömen vom Zentrum nach außen und hypnotisieren den Zuschauer, bis er fast vergessen hat, dass er sich einen fiesen Virus eingefangen hat.
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Ähnlich psychedelisch ist LSD: Hier sagt schon der Name, was die Opfer erwartet. Wabernde, grelle Farben wie auf einem Drogentrip - "ziemlich unterhaltsam", wie ein Youtube-Nutzer die Animation kommentiert.
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Bei QWALKER läuft eine Figur durchs Bild, ...
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... ZHU zeigt ein blinkendes Herz, das aus vielen kleinen Herzsymbolen besteht, …
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... das HYMN -Virus spielt Teile der russischen Nationalhymne im 8-Bit-Sound und überschreibt den aktuellen Bildschirm mit seinem "Copyright". Hier hilft nur ein Neustart.
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Lange vor dem Mars Rover zeigte MARS G, wie sich ein Programmierer die Oberfläche des roten Planeten vorstellte.
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Ein sonniger Tag am Meer? Vielleicht besser, als sich vor dem infizierten PC schwarz zu ärgern. Was Nutzer verpassen, wenn sie drinnen vor der Kiste sitzen, zeigt MARINE mit einem hin und her flitzenden Segelboot. Darunter steht auf Russisch: "Alle am Meer!!!".
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Ein echter Stresstest für die Nerven ist TECHNO: Der Schriftzug TECHNO überschreibt langsam den aktuellen Bildschirm, begleitet von nervtötenden 8-Bit-Tonfolgen.
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Wer davon zu viel kriegt, ruft den Krankenwagen: AMBULANC.COM richtet keinen wirklichen Schaden an, aber er lässt den Notarztwagen mitsamt Sirene durchs Bild fahren.
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Auch bei HAFEN fährt ein Rettungswagen durchs Bild - am Ende knallt er allerdings gegen eine Mauer - "BOOM"!
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Ziemlich Gaga macht auch das Virus KUKU, bei dem nach und nach immer mehr blinkende "Kuku!"-Schriftzüge auf dem Bildschirm auftauchen.
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Zu einem fiesen Spiel um die eigenen Daten lädt CASINO ein. Das Opfer bekommt eine letzte Chance und muss beim "Jackpot"-Spiel sein Glück versuchen. Ob da jemals jemand gewonnen hat?
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Fans von "Herr der Ringe" dürften sich zwar kurzzeitig darüber freuen, dass es Q FRODO gibt. Spätestens aber, wenn der Virus am 22. September - dem Geburtstag von Frodo Beutelin - den Computer zum Absturz bringt, ist die Freude vorbei.
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Eine fragwürdige Botschaft übermittelt HATE, das offenbar mit Deutsch-Klischees spielt: Infizierte Computer zeigen bildschirmfüllend die rätselhafte Wortfolge "Klaeren Haß, Haß!"
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Minimalistischer ist NAMELESS: In der Bildmitte läuft ein Zähler durch und zählt von 999 abwärts. Wer darauf wartet, was bei 0 passiert, wird enttäuscht: Der Zähler stoppt vorher.
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ITALIAN vermittelt eine simple Botschaft: "Italien ist das beste Land der Welt". Ob daer unschuldige PC-Nutzer das nach einer Virus-Attacke noch unterschreiben würde?
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Schadenfreude gefällig? HA formuliert die ganze Schadenfreude der Hacker in drei Zeichen: "ha!". Erwischt.
Malware-Museum zeigt Hacker-Kunst So schön können Computerviren sein
Farbenfroh und psychedelisch, nihilistisch, erheiternd oder nervtötend: Das virtuelle "Malware Museum" zeigt Nachrichten und Animationen von Computerviren aus den Achtziger- und Neunzigerjahren.
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