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1991 war ein besonders heißer Sommer. Er ließ auch in den Ötztaler Alpen das Gletschereis sehr weit zurückschmelzen.
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1991 war ein besonders heißer Sommer. Er ließ auch in den Ötztaler Alpen das Gletschereis sehr weit zurückschmelzen.

Helmut und Erika Simon, ein Ehepaar aus Nürnberg, befanden sich gerade beim Abstieg ihrer Wandertour, als sie etwas Braunes am Boden entdeckten.
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Helmut und Erika Simon, ein Ehepaar aus Nürnberg, befanden sich gerade beim Abstieg ihrer Wandertour, als sie etwas Braunes am Boden entdeckten.

"Schau mal was da liegt. Das ist ein Mensch", hatte Helmut Simon bei der Entdeckung gesagt, ...
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"Schau mal was da liegt. Das ist ein Mensch", hatte Helmut Simon bei der Entdeckung gesagt, ...

... erinnert sich zwanzig Jahre später seine Frau. Die Simons meldeten den Fund der italienischen Polizei, die eher desinteressiert darauf reagierte, da das Eis durch den heißen Sommer bereits sechs andere tote Wanderer freigegeben hatte.
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... erinnert sich zwanzig Jahre später seine Frau. Die Simons meldeten den Fund der italienischen Polizei, die eher desinteressiert darauf reagierte, da das Eis durch den heißen Sommer bereits sechs andere tote Wanderer freigegeben hatte.

Die aufwendige Bergung der Leiche in 3210 Metern Höhe beim Tisenjoch (Südtirol) wurde schließlich von österreichischen Behörden veranlasst, ...
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Die aufwendige Bergung der Leiche in 3210 Metern Höhe beim Tisenjoch (Südtirol) wurde schließlich von österreichischen Behörden veranlasst, ...

... aber weder die Simons noch die Behörden konnten damals ahnen, auf welchen wissenschaftlichen Schatz sie gestoßen waren.
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... aber weder die Simons noch die Behörden konnten damals ahnen, auf welchen wissenschaftlichen Schatz sie gestoßen waren.

Der erstaunlich gut erhaltene Leichnam und die beim ihm gefundenen Gegenstände wurden schließlich nach Innsbruck gebracht, um sie an der Universität zu untersuchen.
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Der erstaunlich gut erhaltene Leichnam und die beim ihm gefundenen Gegenstände wurden schließlich nach Innsbruck gebracht, um sie an der Universität zu untersuchen.

Da die Gletschermumie beim ersten in Augenschein nehmen relativ modern wirkte, ...
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Da die Gletschermumie beim ersten in Augenschein nehmen relativ modern wirkte, ...

... nahmen die Forscher zunächst an, dass der Tote vor höchstens hundert Jahren gestorben sein musste.
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... nahmen die Forscher zunächst an, dass der Tote vor höchstens hundert Jahren gestorben sein musste.

Nach ersten eindringlichen Untersuchungen unter Leitung des renommierten Prähistorikers Konrad Spindler, stellten die Forscher fest, dass die Mumie aus den Ötztaler Alpen wesentlich älter war, als zuvor gedacht.
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Nach ersten eindringlichen Untersuchungen unter Leitung des renommierten Prähistorikers Konrad Spindler, stellten die Forscher fest, dass die Mumie aus den Ötztaler Alpen wesentlich älter war, als zuvor gedacht.

Die Forscher datierten den Tod des Mannes aus dem Eis auf mehr als 5000 Jahre zurück. Eine Sensation, die auch die Öffentlichkeit interessierte und Experten wie Journalisten faszinierte.
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Die Forscher datierten den Tod des Mannes aus dem Eis auf mehr als 5000 Jahre zurück. Eine Sensation, die auch die Öffentlichkeit interessierte und Experten wie Journalisten faszinierte.

Der Leichnam und die Gegenstände des Mannes waren so gut erhalten, weil sie kurz nach dem Tod quasi schockgefroren wurden und so vor Verwesung, Sonne, Luft, Bakterien und Tieren vollständig geschützt waren.
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Der Leichnam und die Gegenstände des Mannes waren so gut erhalten, weil sie kurz nach dem Tod quasi schockgefroren wurden und so vor Verwesung, Sonne, Luft, Bakterien und Tieren vollständig geschützt waren.

Der Mann, der aus der Kupferzeit stammt und zwischen 3359 und 3105 v.Chr. lebte, bekommt von einem Journalisten bereits sieben Tage nachdem er gefunden worden war, den Namen "Ötzi" verliehen und ...
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Der Mann, der aus der Kupferzeit stammt und zwischen 3359 und 3105 v.Chr. lebte, bekommt von einem Journalisten bereits sieben Tage nachdem er gefunden worden war, den Namen "Ötzi" verliehen und ...

... schafft es bereits ein Jahr später, obwohl nicht besonders schön anzusehen, auf die Titelseiten von renommierten Magazinen wie "Time".
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... schafft es bereits ein Jahr später, obwohl nicht besonders schön anzusehen, auf die Titelseiten von renommierten Magazinen wie "Time".

Nachdem klar wird, was für ein Glücksfall Ötzi für die Wissenschaft darstellt, beginnt auch schon das Gezerre um den Mann aus dem Eis. Österreich und Italien melden ihre Besitzansprüche an. Ein jahrelanges Rechtsgerangel folgt, ...
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Nachdem klar wird, was für ein Glücksfall Ötzi für die Wissenschaft darstellt, beginnt auch schon das Gezerre um den Mann aus dem Eis. Österreich und Italien melden ihre Besitzansprüche an. Ein jahrelanges Rechtsgerangel folgt, ...

... aus dem Italien schließlich als Sieger hervorgeht.
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... aus dem Italien schließlich als Sieger hervorgeht.

Die Italiener holen "Ötzi" 1998 nach Bozen. Sieben Polizeiwagen und ein Hubschrauber eskortieren die Mumie, da es kurz vor der Überführung eine Attentatsdrohung eines Österreichers gegeben hatte.
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Die Italiener holen "Ötzi" 1998 nach Bozen. Sieben Polizeiwagen und ein Hubschrauber eskortieren die Mumie, da es kurz vor der Überführung eine Attentatsdrohung eines Österreichers gegeben hatte.

Seitdem ist Ötzi im Südtiroler Archäologiemuseum in Bozen ein wahrer Besuchermagnet. Jährlich kommen 200.000 Menschen, um die Gletschermumie zu sehen.
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Seitdem ist Ötzi im Südtiroler Archäologiemuseum in Bozen ein wahrer Besuchermagnet. Jährlich kommen 200.000 Menschen, um die Gletschermumie zu sehen.

Sie liegt bei minus sieben Grad Celsius und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 98 Prozent in einer Kühlkammer.
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Sie liegt bei minus sieben Grad Celsius und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 98 Prozent in einer Kühlkammer.

Trotzdem verliert sie täglich vier bis sechs Gramm Wasser, das ihr alle drei Monate mit einem aufwendigen Verfahren wieder zugeführt wird.
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Trotzdem verliert sie täglich vier bis sechs Gramm Wasser, das ihr alle drei Monate mit einem aufwendigen Verfahren wieder zugeführt wird.

2011, zum 20. Jahrestag der Entdeckung von Ötzi hatte das Museum den neuesten Forschungsergebnissen folgend eine Sonderausstellung und eine Neu-Rekonstruktion des Aussehens von Ötzi in Angriff genommen.
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2011, zum 20. Jahrestag der Entdeckung von Ötzi hatte das Museum den neuesten Forschungsergebnissen folgend eine Sonderausstellung und eine Neu-Rekonstruktion des Aussehens von Ötzi in Angriff genommen.

Entstanden ist die Figur eines Mannes Mitte Vierzig, der ungefähr 50 Kilogramm wiegt und 1,60 Meter groß ist. Ein Mann, der von Wind, Wetter und den Widrigkeiten seines Lebens gezeichnet, eine Hose aus Schaffellen und grasgefüllte Schuhe aus Bären- und Rinderleder und einem Geflecht aus Pflanzen trägt.
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Entstanden ist die Figur eines Mannes Mitte Vierzig, der ungefähr 50 Kilogramm wiegt und 1,60 Meter groß ist. Ein Mann, der von Wind, Wetter und den Widrigkeiten seines Lebens gezeichnet, eine Hose aus Schaffellen und grasgefüllte Schuhe aus Bären- und Rinderleder und einem Geflecht aus Pflanzen trägt.

Aufgrund des für die damalige Zeit sehr hohen Alters, der geflickten Schuhe und der wenig abgenutzten Gelenke nehmen die Forscher an, dass Ötzi zu Lebzeiten ein Clanchef gewesen sein muss, der sich wahrscheinlich auf der Flucht befand.
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Aufgrund des für die damalige Zeit sehr hohen Alters, der geflickten Schuhe und der wenig abgenutzten Gelenke nehmen die Forscher an, dass Ötzi zu Lebzeiten ein Clanchef gewesen sein muss, der sich wahrscheinlich auf der Flucht befand.

Der Eismann aus den Alpen ist die am besten untersuchte Mumie der Welt. In seinem Magen fanden Forscher Reste von Steinbockfleisch und Getreidekörnern.
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Der Eismann aus den Alpen ist die am besten untersuchte Mumie der Welt. In seinem Magen fanden Forscher Reste von Steinbockfleisch und Getreidekörnern.

Im Darm der Gletschermumie wurden sechs verschiedene Moosarten gefunden, die weder Nährwert noch Geschmack haben. Sie geben neben reichlich anderen Spuren, wie zum Beispiel den Tätowierungen des Mannes, den Ötzi-Forschern noch reichlich Rätsel auf.
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Im Darm der Gletschermumie wurden sechs verschiedene Moosarten gefunden, die weder Nährwert noch Geschmack haben. Sie geben neben reichlich anderen Spuren, wie zum Beispiel den Tätowierungen des Mannes, den Ötzi-Forschern noch reichlich Rätsel auf.

Auch über die Todesursache von Ötzi wurde lange Zeit spekuliert.
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Auch über die Todesursache von Ötzi wurde lange Zeit spekuliert.

Einige nahmen an, dass er ein verirrter Hirte war, der sich wegen Ermattung einfach auf den Gletscher legte und schließlich erfror.
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Einige nahmen an, dass er ein verirrter Hirte war, der sich wegen Ermattung einfach auf den Gletscher legte und schließlich erfror.

Erst 2001 fanden Wissenschaftler in der linken Schulter eine Pfeilspitze, ...
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Erst 2001 fanden Wissenschaftler in der linken Schulter eine Pfeilspitze, ...

... machten aber diese nicht unbedingt für den Tod des Mannes verantwortlich. Eine weitere Untersuchung ergab jedoch, dass der Pfeil eine Arterie getroffen haben und Ötzi innerhalb weniger Minuten verblutet sein könnte.
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... machten aber diese nicht unbedingt für den Tod des Mannes verantwortlich. Eine weitere Untersuchung ergab jedoch, dass der Pfeil eine Arterie getroffen haben und Ötzi innerhalb weniger Minuten verblutet sein könnte.

Dem widersprechen andere Ötzi-Forscher. Sie gehen davon aus, dass Ötzi nach einem frontalen Schlag auf den Kopf stürzte und an einem Schädel-Hirn-Trauma starb. Klar zu sein scheint, dass er 24 Stunden vor der Pfeilattacke in einen Kampf verwickelt war. Dafür sprechen Schnitte am linken Arm und Kratzer am ganzen Körper.
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Dem widersprechen andere Ötzi-Forscher. Sie gehen davon aus, dass Ötzi nach einem frontalen Schlag auf den Kopf stürzte und an einem Schädel-Hirn-Trauma starb. Klar zu sein scheint, dass er 24 Stunden vor der Pfeilattacke in einen Kampf verwickelt war. Dafür sprechen Schnitte am linken Arm und Kratzer am ganzen Körper.

Der Mann aus dem Eis wird auch in Zukunft sowohl für Forscher als auch für Laien ein spannender Zeitzeuge bleiben.
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Der Mann aus dem Eis wird auch in Zukunft sowohl für Forscher als auch für Laien ein spannender Zeitzeuge bleiben.

Sonntag, 18. September 2011

Mordopfer aus der Kupferzeit Ötzi ist weltbekannt

Am 19. September 1991 entdeckten deutsche Touristen in den Ötztaler Alpen die sterblichen Überreste eines Mannes, der später als "Ötzi" Aufsehen erregen sollte. Die im Eis eingeschlossene Mumie war außergewöhnlich gut erhalten und für die Wissenschaft ein wahrer Glücksfund. Der Mann war vor 5300 Jahren einem Mord zum Opfer gefallen.
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