

Zum 15. Mal wurden in London die besten Umwelt-Fotografinnen und -Fotografen gekürt. (Dieses und die folgenden drei Bilder stammen aus dem Wettbewerb 2021).
Ausrichter des Wettbewerbs "The Environmental Photographer of the Year" sind CIWEM (Wohltätigkeitsorganisation für Wasser- und Umweltmanagement), Waterbear (Streaming-Plattform zur Zukunft unseres Planeten), Arup (professionelles Dienstleistungsunternehmen für nachhaltige Entwicklung) und der Kamera-Hersteller Nikon.
Die Fotos können wunderschön, ...
... aber auch schrecklich sein. Entscheiden Sie selbst. Hier zunächst alle veröffentlichten Beiträge, die leer ausgingen, aber trotzdem beeindruckend sind, und am Ende die diesjährigen Gewinner.
"Die Geschichte eines ausgetrockneten Flusses" vom Azim Khan Ronnie: Der einst lebhafte Fluss Kaliganga ist im Gebiet der Tora-Brücke in Manikganj, Bangladesch, fast ausgetrocknet. Der Wasserstand des Flusses bleibt das ganze Jahr über sehr niedrig, außer während der Regenzeit. Umweltaktivisten machen die Überbauung von Flussland und fehlende Baggerarbeiten für den schlechten Zustand des Flusses verantwortlich. In den 1960er Jahren seien an diesen Stellen große Boote und Barkassen gefahren, sagen die Anwohner.
"Aceredo" von Lorenzo Brais: Das Dorf wurde in den 1990er Jahren von den Wassermassen des Lindoso-Stausees in der Nähe von Lobios (Ourense) verschüttet. Vier weitere Dörfer wurden in dieser Region in Galicien überflutet: A Reloeira, Buscalque, O Bao und Lantemil. Die Ruinen von Aceredo, die normalerweise unter Wasser stehen, kamen aufgrund des niedrigen Wasserstands des Stausees zum Vorschein. Wissenschaftler warnen, dass Europa von der schlimmsten Dürre seit 500 Jahren heimgesucht werden könnte, da die wichtigsten Flüsse ausgetrocknet sind.
"Agro-Fotovoltaik" von Cesare Barilla: Piacenza ist eine rein landwirtschaftlich geprägte Provinz. Der Grundgedanke der Agro-Fotovoltaik besteht darin, dass landwirtschaftliche Flächen für die Erzeugung von sauberem Strom genutzt werden können und somit Platz für landwirtschaftliche Kulturen bleibt. In Zusammenarbeit mit der Uni Piacenza durchgeführte Studien haben zu einem besseren Verständnis der Auswirkungen des von den Solarmodulen erzeugten Schattens auf das Wachstum verschiedener Pflanzen geführt.
"Immer ein bisschen weiter ..." von Nigel Wallace-Iles: Dieses Bild wurde auf einem Everest Base Camp Trek aufgenommen. Yaks tragen Flüssiggasvorräte zum Hauptbasislager. Laut dem Fotografen zeigt das Bild, was Menschen mit Entschlossenheit zu erreichen vermögen, und den Schaden, den sie bei der Verfolgung ihrer Ziele anrichten.
"Eine Armee von Flamingos" von Mehdi Mohebi Pour: In den Jahren 2019/20 und 2020/21 starben in der Lagune von Miankaleh im Iran Tausende von Vögeln. Im nächsten Jahr, 2021/22, kamen glücklicherweise wieder Flamingos dort hin. Die Vögel halten sich von Anfang Oktober bis Ende März im Feuchtgebiet auf, danach ziehen sie weiter.
"Biomining mit Trommel-Maschine" von Sujan Sarkar: Die Zersetzung von Abfällen auf städtischen Mülldeponien verursacht auch in Indien Luftverschmutzung und birgt die Gefahr, dass bei hohen Temperaturen Methan entsteht, was zu Bränden führen kann. Um diese Gefährdung der Umwelt zu vermeiden, hat die Municipal Corporation of Cooch Behar Trommel-Maschinen für die biologische Zerkleinerung von festen Abfällen installiert. Die Maschine entfernt Kunststoffe, Sand, Metalle und so weiter aus dem Müll, der dann recycelt und beispielsweise zum Teeren oder Bauen verwendet wird. Der übrige Abfall wird in organischen Dünger umgewandelt.
"Die Schornsteine" von Pawel Zygmunt: Panoramablick auf die Hafeneinfahrt von Dublin mit dem alten Kraftwerk Poolbeg.
"Reis trocknen" von Dibyendu Biswas: Das manuelle Trocknen von Reis ist selten geworden, wird aber in Indien von den Bewohnern des Dorfes Kalna immer noch praktiziert. Die Modernisierung würde bedeuten, dass alle diese Arbeiter arbeitslos werden. Diese Methode des manuellen Trocknens von Reis ist auch umweltfreundlich.
"Der Klimawandel-Effekt" von Solayman Hossain: Während der Monsunzeit in Bangladesch steigt im Kushtia-Distrikt der Pegel eines Flusses an und ein Dorf wird überflutet. Die Überschwemmung bedeutet auch, dass die Nahrung für die Tiere knapp wird und sie sich anderswo umsehen müssen.
"Offshore-Windkraftanlage" von Ever Osborne: Will Fancher, ein US-Techniker, führt routinemäßige Wartungsarbeiten an einem Turbinenblatt im Windpark Block Island durch.
"Lichtung im Binning-Memorial-Wald" von Andrew-Smith: Dieser Wald wurde ursprünglich 1707 gepflanzt, aber zwischen 1942 und 1945 für den Kriegseinsatz abgeholzt. Das Areal wurde 1960 neu bepflanzt und ist seitdem öffentlich nutzbar; es dient auch als Zufluchtsort für Wildtiere. Es gibt dort jetzt Dachse, Kaninchen, Hasen, Bussarde und andere Vögel, eine Vielzahl von Insekten und Kleintieren. In und an den Teichen tummeln sich Fische, Frösche und Libellen. Ein Teil des Waldes ist eine grüne Begräbnisstätte als Alternative zu traditionellen Friedhöfen.
"Weingut auf Lanzarote" von Gerard Luthi: Lavafeld und Mauern aus Lavasteinen - mehr als ein Viertel der Insel ist mit Lava bedeckt und die Bewohner haben ihre Anbaumethoden perfekt an die schweren Wetterbedingungen angepasst: große Hitze, starke Winde, Wasserknappheit. Die Wände ermöglichen es den Pflanzen, Feuchtigkeit vom Morgentau und den seltenen Regenfällen aufzunehmen, während sie vor Wind und Sonne geschützt sind.
"Bienenfreundliche Bushaltestelle" von Shamira van Veenendaal: Das niederländische Utrecht baute 300 Bushaltestellen mit begrünten Dächern (sedum roofs), um die Stadt sauberer, nachhaltiger und gesünder zu machen. Die Haltestellen filtern die Luft durch den Mauerpfeffer (Sedum) und und das Gründach sorgt an heißen Tagen für Abkühlung. Die Pflanzen sammeln außerdem Regenwasser, das langsam in die Kanalisation geleitet wird, um bei Starkregen Überschwemmungen zu vermeiden. Und die 300 Dächer erhöhen die Biodiversität, vor allem für Insekten wie Schmetterlinge und Bienen.
"Leben" von Shibasish Saha: Dieses Bild wurde in Indien in den westbengalischen Feuchtgebieten aufgenommen. Die Menschen dort leben normalerweise von der Landwirtschaft, während der Monsunzeit werden sie aber zu Fischern. So passen sie sich an die Natur an, um sich und ihre Familie zu ernähren.
"Bengalische Lilien" von Sandipani Chattopadhyay: Im indischen Nabadwip werden die Blumen gesammelt, um sie auf dem Markt zu verkaufen. Rote Lilien werden zur Haus-Dekoration und in Gemüsecurrys verwendet. Wild blühende rote Lilien waren in Indien selten geworden, denn sie brauchen feuchtes und frisches Monsunwasser, um zu blühen. Dank ausreichender Niederschläge erholen sich die Gewässer, sodass in den letzten Jahren während des Monsuns wieder rote Blüten zu sehen sind.
"Tränen" von Easa Lebbe Muhammed Jamsith: Dieser Elefant in Sri Lanka konnte nicht mehr aufstehen und wand sich vor Schmerzen. Mitarbeiter der Mülldeponie halfen ihm, bis ein Tierarzt kam. Wenn Elefanten Nahrung riechen, spielt es keine Rolle, ob sie in Papier oder Plastik eingewickelt ist - sie schlucken alles. Der Abfall kann im Magen nicht verdaut werden und führt zu einem qualvollen Tod.
"Umweltfreundliches Bauen unter der Erde" von Md Shafiul Islam: Man muss kreativ denken, um extreme Temperaturen und widrige Wetterbedingungen zu überleben. Das Friendship Center im bangladeschischen Gaibandhar ist ein Beispiel dafür. Es wurde 2012 unterirdisch angelegt. Es gibt kleine Teiche und Bäume, um die Umgebung kühl zu halten. Denselben Effekt soll das Gras auf den Dächern für die Räume haben. Für die Anlage erhielt Architekt Kashef Mahbub Chowdhuri den Aga-Khan-Preis für Architektur.
"Solarenergie ist der Schlüssel" von Gaeus Lazar Tumlos Osilao: Der Nachbar des philippinischen Fotografen nutzt seit der Corona-Pandemie ein Solarmodul, um die Energiekosten zu senken.
"Die Umweltkosten von Fast Fashion" von Muntaka Chasant: Tausende weggeworfene Kleidungsstücke werden an der Küste von Jamestown in Accra, der Hauptstadt Ghanas, angespült. An den Stränden zersetzen sie sich und stoßen Methangas aus, wodurch sich die Klimakrise verschärft. Laut McKinsey war die Modeindustrie im Jahr 2018 für 4 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich: die gleiche Menge an Emissionen, die Deutschland, Frankreich und Großbritannien zusammen produzieren.
"Die Muster von Las Vegas" von Jassen Todorov: Mehr als zwei Millionen Menschen leben in Las Vegas. Die Stadt in der Mojave-Wüste ist die trockenste Großstadt der USA, Nevada ist der trockenste US-Bundesstaat. Der nahe gelegene Lake Mead ist wegen der schweren Dürre im Südwesten der USA sowie des ständig steigenden Wasserbedarfs weit unter seiner Kapazität.
"Die Verschmutzungs-Krise in Bangladesch" von Kazi Md. Jahirul Islam: In Chittagong legen Menschen Feuer auf Müllhalden, um die übrig gebliebenen Metallstücke auf dem Markt verkaufen zu können. Das brennende Plastik erzeugt Rauch und Gas. Die Luftverschmutzung in Bangladesch ist die schlimmste der Welt und verkürzt die Lebenserwartung eines durchschnittlichen Bangladeschers um 6,7 Jahre.
"Moderne Ökologie" von Thomas Jean: Die Anwesenheit von Störchen in Brüssel ist vor allem auf organische Abfälle als potenzielle Nahrungsquelle zurückzuführen. Vom Fotografen alarmierte Tierschützer und die Feuerwehr sagten ihm, sie seien nicht in der Lage einzugreifen, da es ihnen an logistischen und personellen Ressourcen fehle.
"Der Entenhirte" von Muhammad Mostafigur Rahman: Ein Farmer züchtet am See Tangua Haor im Nordosten von Bangladesch Enten. Für das empfindliche Ökosystem des Feuchtgebiets ist diese Art der Bewirtschaftung ein wachsendes Problem.
"Minimalistische Reismühle" von Dibakar Roy: Arbeiter trocknen in Indien Reis. Die Arbeiter erzeugen dabei mit ihren Rechen interessante Muster.
"Verschmutzer Planet" von Sebastian Bühler: Das Bild zeigt eine wilde Müllhalde in Bosnien-Herzegowina. Die Abfälle verschmutzen und gefährden den Lebensraum von Tieren und Pflanzen. Schätzungen zufolge gibt es in dem Land etwa 10.000 große und kleine illegale Mülldeponien.
"Regen" von Anders Thøstesen: Das von Indigenen bewohnte Dorf Puerto Nariño liegt in Kolumbien am Ufer des Amazonas. Jedes Jahr, wenn die Regenzeit beginnt, steigt der Fluss bis zu 15 Meter an und wird mehrere Kilometer breit. Die Einwohner haben sich daran angepasst. Einige Häuser und Wege sind auf Stelzen gebaut, während andere auf riesigen schwimmenden Baumstämmen errichtet wurden, um dem Flusspegel beim Auf und Ab zu folgen.
"Pyramiden gegen Trockenheit" von Roberto Bueno: Eine Luftaufnahme der spanischen Region Priorat, die bekannt für die Qualität ihrer Weine ist. Die Felder werden präzise pyramidenförmig angelegt, um den wenigen Regen, der fällt, optimal zu nutzen.
"Papa Potwe" von Danielle Stanley: Ali arbeitet seit über 8 Jahren in Kitu Kiblu auf der tansanischen Insel Mafia und hat gelernt, diese sanften Giganten zu respektieren. Das Foto wurde nach vielen Versuchen aufgenommen, einen Haken und eine Angelschnur aus dem Maul eines Walhais zu entfernen.
"Menschen bei der Arbeit" von Jignesh Chavda: Eine Gruppe von Elektrikern repariert am späten Abend eine Stromleitung, nachdem ein Wirbelsturm die Stadt Ahmedabad in Indien getroffen hat.
"Grüne Flut" von Yann Avril: Meer und Strand von Binic in der Bretagne sind mit Grünalgen bedeckt. Das Wasser ist mit Phosphor und Stickstoffen gesättigt, wovon die Algen sich ernähren. Die Stoffe entstehen aus den Nitraten der industriellen Landschaft.
"Eins mit der Natur" von Bernard Kalu: Während der UN-Klimakonferenz in Glasgow beteiligen sich Menschen an Protesten, um Maßnahmen zur Eindämmung der drohenden Klimakrise zu fordern.
"Lithium-Verdunstungsteiche" von Matjaz Krivic: Die Lithiumproduktionsanlage YLB in Bolivien pumpt lithiumreiche Sole in große Verdunstungsbecken am südlichen Rand der Salzwüste Salar de Uyuni, wo sie viele Monate lang verdunstet. Lithium ist der Hauptbestandteil moderner Batterien und die Nachfrage danach ist gigantisch. Die Verdunstungsteiche beanspruchen die ohnehin knappen Wasserressourcen in der trockenen und hochgelegenen Region stark und die Verschmutzung durch Lithium ist ein wachsendes Problem.
"Hoffnung" von Niamul Rifat: Hunderte von Geotextil-Säcken stehen am Ufer des Kironkhola-Flusses in Bangladesch, um den erosionsgefährdeten Teil des Flusses zu schützen. Einem Bericht des Center for Environmental and Geographic Information Services zufolge hat Bangladesch zwischen 1973 und 2017 mehr als 162.000 Hektar Land an die drei größten Flüsse des Landes verloren. Obwohl die Sandsäcke keine dauerhafte Lösung bieten, um die durch den Klimawandel ausgelöste Erosion zu stoppen, bedeuten sie für die Menschen, die an den Flussufern leben, "Hoffnung".
"Gegenseitige Hilfe zwischen Mensch und Natur" von Alex Cao: Eine weißblühende Mangrove wurde hier in Uferbereichen gepflanzt, um das ökologische Umfeld angesichts des Klimawandels und des Meeresspiegelanstiegs zu verbessern. Dieses Projekt in Vietnam wird vom Grünen Klimafonds und dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) gefördert. Es unterstützt den Ökotourismus und trägt zur Einkommensverbesserung und nachhaltigen Armutsbekämpfung bei.
"Energie" von Pedro de Oliveira Simões Esteves: Windkraftanlagen auf dem Serra da Arada in Portugal kurz vor Sonnenaufgang.
"Ich beobachte dich überall" von Maciej Krzanowski: Das Foto zeigt einen kleinen, im Wald versteckten See bei Suwalki in Polen. Der See und seine Umgebung bilden die Form eines Auges, das symbolisiert, dass die Natur uns immer anblickt.
"Aus dem Zweiten Weltkrieg" von Michele Lapini: Im März tauchten in Gualtieri bei Reggio Emilia im Po zwei im Zweiten Weltkrieg gesunkene Schiffe bei Niedrigwasser auf. Das passiert normalerweise erst im August. Die Pegel und Durchflussraten des Flusses waren im Sommer so niedrig wie seit 70 Jahren nicht mehr.
"Menschlicher Einfluss auf die Umwelt" von Md Mudassir Hossain: Die Ziegelproduktion ist ein wichtiger Wirtschaftszweig in Bangladesch, in dem etwa 1 Million Menschen direkt oder indirekt arbeiten. In dem Land gibt es etwa 7000 Ziegelöfen und es werden jährlich mehr. Sie stoßen Kohlendioxid und andere schädliche Gase aus und verschmutzen Städte und ländliche Gebiete.
"Heimat der Nachtreiher" von Gu Guanghui: Dieses Solarkraftwerk befindet sich in einem Schutzgebiet an der Küste der chinesischen Provinz Zhejiang. Das Projekt kombiniert Stromerzeugung und Fischzucht. Weitgehend ungestört von Menschen fühlen sich dort auch Nachtreiher wohl, die auf der Anlage leben und brüten.
"Schwimmender Holzmarkt" von Pinu Rahman: Der größte schwimmende Holzmarkt von Bangladesch ist die Existenzgrundlage für viele Menschen. Dutzende von Booten drängen sich auf dem Fluss und ein Großteil des Handels findet statt, ohne dass ein Fuß an Land gesetzt wird. Das Fehlen einer nachhaltigen Planung und eines nachhaltigen Schutzes stellt jedoch eine ernsthafte Bedrohung für die Umwelt dar. Dies ist besonders verheerend für die Küstengebiete, wo Bäume die Auswirkungen von Naturkatastrophen wie Überschwemmungen und Wirbelstürmen abmildern können.
"Gletscher-Skyline" von Jonas Beyer: Der Schatten des Gletschers auf Spitzbergen ähnelt der Skyline einer Stadt.
"Gletscherkalbung" von Hira Punjab: Auch dieses Foto wurde in Spitzbergen aufgenommen. Beim Kalben bricht der Schnee vom Gletscher ab, was dazu führt, dass Fische und Plankton an die Oberfläche schwimmen, wo sie von Vögeln gejagt werden.
"Umweltverträgliche Juteverarbeitung" von Ahsanul Haque Nayem: Während des ersten Schritts der Gewinnung weicher Jutefasern werden auf der ruhigen Oberfläche eines Sees im Natore-Distrikt in Bangladesch die in Scheiben geschnittenen Pflanzen etwa 15 bis 20 Tage lang im Wasser eingeweicht. Es lässt die Pflanzen verrotten und färbt sie zunächst orange und dann weiß. Durch diesen Vorgang lassen sich die Jutefasern leichter gewinnen. Jute ist eine der umweltfreundlichsten und nachhaltigsten Pflanzen.
"Schwindender Komfort" von Jonas Beyer: Ungewöhnlich hohe Temperaturen lassen im Sommer das immer weniger feste Treibeis aufbrechen. Das schränkt das Jagdgebiet von Eisbären ein.
"Kunst der Flamingos" von Lalith Ekanayake: Ein Schwarm von Flamingos watet durch das Wasser einer schlammigen, dunklen Lagune im Golf von Mannar auf Sri Lanka. Die Vögel ernähren sich von Garnelen in algenreichem Wasser, die durch menschliche Eingriffe immer seltener werden.
"Der bittere Tod von Vögeln" ist das traurige Bild, das Mehdi Mohebi zum "Umwelt-Fotografen des Jahres" machte: In den Jahren 2019/20 und 2020/1 starben Tausende von Vögeln in der Miankala-Lagune im Iran aufgrund von Wassermangel und dessen Verunreinigung mit verschiedenen Toxinen. Dieses Foto zeigt die Bemühungen der Umweltbehörden, die Kadaver einzusammeln und die Ausbreitung von Seuchen zu verhindern. Im folgenden Jahr kehrten glücklicherweise Flamingos in das Feuchtgebiet zurück.
Mit "Schöne, aber lebensfeindliche Farben auf der Erde" gewann Fayz Khan die Auszeichnung "Junger bester Umweltfotograf des Jahres": Zwergflamingos über dem Magadi-See und dem Natron-See in Kenia. Die beiden Gewässer waren einst ein einziger Süßwassersee. Heute sind die beiden Seen hochkonzentrierte Salzpfannen, stark alkalisch und giftig für die meisten Formen von Tier- und Pflanzenleben. Die Zwergflamingos sind eine Ausnahme, sie ernähren sich gern von den Algen, die auf der Oberfläche gedeihen. Die verschiedenen Farbtöne entstehen und verändern sich durch die Reaktion auf den unterschiedlichen Alkaligehalt des Wassers.
"Chemische Explosion" von Subrata Dey ist das Sieger-Bild der Kategorie "Keeping 1,5 alive", die darauf anspielt, die Klimaerwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen: Am 4. Juni 2022 kam es in Bangladesch zu einer chemischen Explosion und einem Brand im BM-Containerdepot im Sitakunda-Upazila von Chittagong. 49 Menschen kamen dabei ums Leben und die Vermischung von Chemikalien in der Luft und im Wasser hatte verheerende Auswirkungen auf die Umwelt. Bei der Explosion des Depots wurden mit Chemikalien gefüllte Plastikbehälter in den nahe gelegenen Fluss geschleudert. Das Grundwasser wurde verseucht und damit die Frischwasserversorgung zerstört.
Arie Basukie gewann mit "Vertikale Landwirtschaft" die Kategorie "Zukunftsvision": Gemüsekulturen in einem Lagerhaus der Sentra Farm im indonesischen Depok. Der Vorteil des vertikalen Anbaus besteht darin, dass er frei von Pestiziden ist, eine Erntezeit von nur 30 Tagen hat und einen durchschnittlichen Ertrag von 20 bis 30 Kilogramm Gemüse pro Tag liefert.
"Neue Wege in die Zukunft" von Simone Tramonte holte den ersten Preis in der Kategorie "Anpassung an morgen": Ein Blick vom Amager Strand in Kopenhagen auf den Offshore-Windpark Middelgrunden. Der Windpark wurde unter starker Beteiligung der lokalen Bevölkerung in der Planungsphase und als Investor entwickelt. 14,4 Prozent des dänischen Stromverbrauchs werden durch Windenergie gedeckt. Mehr als 150.000 dänische Familien sind Mitglieder von Windkraftanlagen-Genossenschaften wie dieser.
Jonk Jimenez wurde mit "Naturalia: Chronik zeitgenössischer Ruinen" Sieger der Kategorie "Die Natur zurückgewinnen": Der Fotograf möchte eine grundlegende Frage stellen: Welchen Platz hat der Mensch auf der Erde und wie ist unser Verhältnis zur Natur? Weit davon entfernt, pessimistisch zu sein, und in einer Zeit, in der die Beherrschung der Natur durch den Menschen noch nie so extrem war, soll dieses Foto aus dem italienischen Pisa unser Bewusstsein wecken. (kwe)