Panorama

Rheuma-Mittel zeigt kaum Wirkung Pharmakonzerne brechen Covid-19-Studie ab

Sanofi und Regeneron haben keine großen Hoffnungen mehr auf das Medikament Kevzara.

Sanofi und Regeneron haben keine großen Hoffnungen mehr auf das Medikament Kevzara.

(Foto: picture alliance/dpa)

Weltweit suchen Ärzte und Pharmakologen nach einem Medikament gegen das Coronavirus. Manche Hoffnung hat sich bereits zerschlagen. So auch bei Regeneron und Sanofi. Sie müssen einen Teil ihrer Studie stoppen. Das Mittel Kevzara scheint kein erhofftes "Allheilmittel".

Die Pharmakonzerne Regeneron und Sanofi haben einen Teil ihrer klinischen Tests mit einem zur Behandlung von rheumatischen Gelenkerkrankungen zugelassenen Mittel als mögliche Arznei für Covid-19-Patienten abgebrochen. Ersten Ergebnissen zufolge half das Mittel Kevzara mit dem Wirkstoff Sarilumab nicht. Getestet wurde es bei Krankenhauspatienten mit einer schweren Form der Lungenerkrankung, die aber nicht beatmet werden mussten.

Weitergeführt werde die Studie bei stärker Erkrankten, die beatmet werden müssten, teilten die Unternehmen mit. Bei diesen Patienten seien relativ kleine Vorteile gegenüber Placebo-Behandlungen festgestellt worden. Ergebnisse sollen im Juni vorliegen.

Zu viel Hoffnung wollte Regeneron nicht machen. "Es gibt immer noch Hoffnung, dass es helfen könnte, aber bescheidener als die Menschen gehofft haben", sagte George D. Yancopoulos, Chief Medical Officer von Regeneron. "Es sieht nicht nach dem magischen Allheilmittel aus, das sich jeder für die Pandemie gewünscht hätte." Mit den Tests von bis zu 400 Patienten in Krankenhäusern in New York hatten die beiden Firmen Mitte März begonnen.

Auch ein anderes Medikament machte vergangene Woche negative Schlagzeilen. Das Ebola-Medikament Remdesivir galt als Hoffnungsträger und wird überall auf der Welt an Covid-19-Patienten erforscht. Das Medikament habe bei Patienten in der München Klinik Schwabing erste Erfolge gebracht. Am vergangenen Donnerstag kam es zu einer überraschenden Veröffentlichung, nach der eine chinesische Studie mit Remdesivir enttäuschende Ergebnisse gebracht haben soll. Medien beriefen sich auf ein auf der Seite der Weltgesundheitsorganisation WHO veröffentlichtes Dokument - das aber rasch wieder entfernt wurde.

Hersteller wie Mediziner aber reagierten mit einer Warnung vor voreiligen Schlüssen. Die Studie sei aufgrund geringer Beteiligung vorzeitig abgebrochen worden, daher seien keine statistisch aussagekräftigen Schlussfolgerungen möglich. Ergebnisse weltweiter Studien erwarte man Ende Mai.

Quelle: ntv.de, vmi/DJ

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