Panorama

Verdächtiger im Fall Paul Polizei hat Hinweise auf weitere Kinder

Die in der Wohnung gefundenen Spuren werden derzeit analysiert.

Die in der Wohnung gefundenen Spuren werden derzeit analysiert.

(Foto: dpa)

War der 12-jährige Paul möglicherweise nicht der erste Junge, der sich in der Düsseldorfer Wohnung aufhielt? Nachbarn berichten nach der Festnahme eines 35-Jährigen davon, dass schon früher Kinder und Jugendliche dort gesehen wurden.

Der in Düsseldorf festgenommene Werner C., in dessen Wohnung sich ein vermisster Schweizer Junge befand, könnte möglicherweise weitere Kinder und Jugendliche missbraucht haben. Entsprechenden Hinweisen gehen die Düsseldorfer Ermittler nach. Nachbarn des Mannes hätten von weiteren Kindern oder Jugendlichen gesprochen, die der 35-Jährige zum "Spielen" mit in seine Wohnung genommen habe, sagte ein Polizeisprecher. Diese Aussagen müssten aber noch bewertet werden.

Der Mann, ein gelernter Koch, sei wegen kleinerer Betrugsdelikte vorbestraft, nicht aber wegen Sexualstraftaten oder Missbrauchs. Noch in dieser Woche soll die zuständige Düsseldorfer Staatsanwaltschaft die Ermittlungsakten der Frankfurter Generalstaatsanwaltschaft erhalten. Derzeit würden die Protokolle zur Festnahme des Mannes und der Durchsuchung seiner Wohnung gesichtet, teilte Oberstaatsanwalt Alexander Badle in Frankfurt mit. Die Generalstaatsanwaltschaft in der Main-Metropole ist zuständig für Rechtshilfeersuchen in Sachen Computerkriminalität.

Gegen den 35-jährigen Mann, der zuletzt als Küchenhilfe arbeitete, wird wegen sexuellen Kindesmissbrauchs, Freiheitsberaubung und dem Besitz kinderpornografischer Schriften ermittelt. Acht Tage nach dem Verschwinden des Jungen aus der Schweiz war dieser in der Düsseldorfer Wohnung des Mannes entdeckt worden. Der zwölfjährige Paul soll sexuell missbraucht worden sein. Ein Spezialeinsatzkommando hatte den Zwölfjährigen in der Nacht zum Sonntag aus der Wohnung des 35-Jährigen befreit. Der Mann sitzt seit Montag in Untersuchungshaft.

Der Mann hatte sich in mehreren Foren des Onlinespiels "Minecraft" um Kontakt zu Jungen bemüht. Er selbst verbrachte Stunden damit, im Netz zu spielen und forderte Kinder immer wieder auf, sich per Skype oder persönlicher Nachricht bei ihm zu melden. Auch über seine eigene Homepage suchte der Mann Kontakt zu Kindern, indem er Babysitterdienste oder Hilfe bei den Hausaufgaben anbot.

Quelle: ntv.de, sba/dpa

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