Corona-Ausbruch im Mai Restaurantbesucher stirbt nach Feier in Leer
17.06.2020, 10:52 Uhr
Mehrere Dutzend Neuinfektionen werden nach der Restauranteröffnung festgestellt.
(Foto: picture alliance/dpa)
Bei einer Restauranteröffnung im niedersächsischen Leer infizieren sich mehrere Dutzend Menschen mit dem Coronavirus. Der Besitzer der Gaststätte beharrt darauf, dass sich die Menschen an die geltenden Richtlinien gehalten haben. Nun stirbt der erste Besucher - es soll sich um den Vater des Betreibers handeln.
Im Zuge des Corona-Ausbruchs nach einer Feier in einem Restaurant im Landkreis Leer ist einer der Erkrankten gestorben. Es handele sich um einen 73-Jährigen aus dem Landkreis, er sei an den Folgen von Covid-19 gestorben, teilt eine Sprecherin des Landkreises mit. Zuvor hatten mehrere Medien über den Todesfall berichtet. Laut "Bild"-Zeitung handelt es sich bei dem Todesopfer um den Vater des Restaurantbetreibers.
In einer Gaststätte in der Gemeinde Moormerland waren wenige Tage nach einem Eröffnungsabend am 15. Mai mehrere Gäste und der Wirt positiv auf das Coronavirus getestet worden. Den Angaben zufolge haben sich insgesamt 40 Menschen in dem Restaurant aufgehalten. Der Betreiber hatte stets betont, es seien alle Schutzmaßnahmen eingehalten worden. So seien die Tische in einem Mindestabstand von zwei Metern angeordnet und nur mit Gästen aus zwei Haushalten besetzt worden. Der Abstand von mindestens eineinhalb Metern zwischen den Gästen sei jederzeit eingehalten worden. Auch habe es lückenlos geführte Listen mit den Daten der Gäste gegeben.
Nach aktueller Kenntnis haben aber offenbar drei Gäste schon vor dem Abend Symptome gezeigt, die mit einer Covid-19-Infektion in Verbindung stehen. Diese seien im Nachhinein auch positiv getestet worden, heißt es. Die Anwälte des Restaurantbetreibers erklärten dennoch: "Ohne das unverzügliche Einschreiten des Betreibers wären die Neuansteckungen nicht zeitnah aufgefallen beziehungsweise nachverfolgt worden."
Nach dem Ausbruch hatte das Land Niedersachsen dem Betreiber und den Besuchern mit Strafen gedroht. "Sollte sich der begründete Verdacht bestätigen, dass mit dieser Veranstaltung gegen die Corona-Auflagen verstoßen wurde, werden die Behörden vor Ort nicht nur gegen die Organisatoren, sondern auch gegen die Besucherinnen und Besucher Ordnungswidrigkeiten einleiten mit empfindlichen Geldstrafen als Folge", hatte die niedersächsische Gesundheitsministerin Carola Reimann angekündigt.
Quelle: ntv.de, agr/dpa