Panorama

Morde an Mohamed und Elias Silvio S. war einsam und skrupellos

Silvio S. gestand die Morde an Mohamed und Elias.

Silvio S. gestand die Morde an Mohamed und Elias.

(Foto: dpa)

Silvio S. entführt zwei wehrlose Kinder, bringt sie anschließend um und versteckt ihre Leichen. Noch ist wenig über den Mann bekannt, der die beiden Jungen auf dem Gewissen hat. Eine Spurensuche.

Die Festnahme von Silvio S. hat neue, abscheuliche Details ans Licht gebracht. Der 32-jährige Mann gestand, auch den vermissten Elias aus Potsdam ermordet zu haben. Noch ist nicht bekannt, wie die Kinder zu Tode kamen. Fest steht jedoch: Es müssen qualvolle Stunden gewesen sein. S. soll beide Jungen zuvor sexuell missbraucht haben.

Wie die "Berliner Morgenpost" berichtete, habe S. nach dem sexuellen Übergriff nicht gewusst, was er mit Mohamed anfangen solle. Als der Junge dann permanent geweint und geschrien habe, soll er ihn schließlich getötet haben.

Noch ist wenig über den Mann bekannt, der die beiden kleinen Jungen auf dem Gewissen hat. Fest steht: S. wohnte noch bei seinen Eltern in einem kleinen Dorf in der Nähe von Jüterbog südlich von Berlin. Eine weitere Wohnung hat er ersten Erkenntnissen zufolge nicht, allerdings einen "Hobbyraum". Wo der ist und ob er Mohamed darin zeitweise versteckt hatte, ist noch nicht bekannt.

"Schüchtern, fast ängstlich"

In Kaltenborn, einem Ortsteil von Niedergörsdorf in der Nähe von Jüterbog, kennt jeder jeden. Die Mutter von S. arbeitet als Verkäuferin, der Vater war vor seiner Rente Schäfer. S. soll Wachmann bei einer Sicherheitsfirma gewesen sein. Zuvor hatte er zwei Lehren abgebrochen. Dem "Spiegel" zufolge beschreiben Nachbarn den mutmaßlichen Täter als "schüchtern, fast ängstlich". Demnach habe er nie eine Freundin gehabt und lebte sehr zurückgezogen.

Seit die Bewohner des Dorfes von der traurigen Nachricht hörten, herrscht dort Entsetzen. "Schrecklich ist das - weil man es ihm nicht zugetraut hätte", zitiert der rbb eine Nachbarin. Ein anderer Dorfbewohner berichtet dem Sender, dass er den Festgenommenen noch am vergangenen Wochenende bei einem Fest am Lagerfeuer getroffen habe. "Da haben wir noch so rumgeblödelt, was er so macht und so. Er fährt rum, sagt er, ist beim Wachschutz und am Tag muss er immer schlafen."

Aus diesem Grund galt er in Kaltenborn als Einsiedler. "Der hatte keine Freunde und nichts", sagt ein Bewohner dem rbb. Schon von seiner Kindheit an habe er ihn gekannt, und gemerkt "dass er, naja, nicht ganz richtig war."

"Das bist doch Du auf den Fotos"

Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, hatten die Eltern Verdacht geschöpft, als sie ihren Sohn auf Fahndungsfotos erkannten. Vom Vater zur Rede gestellt, habe der Sohn zuerst die Entführung geleugnet.

"Das bist doch du auf den Fotos", soll der Vater nicht lockergelassen haben. Unter Tränen gestand er die Tat schließlich zuerst seiner Mutter, später gab er die Entführung auch gegenüber dem Vater zu. Der ehemalige Schäfer habe im Gespräch mit einem Reporter gefasst gewirkt, berichtete die "Bild". Seinem Sohn hätte er solch abartiges und skrupelloses Vorgehen niemals zugetraut. "Der hatte doch nie was mit Kindern."

Quelle: ntv.de, dsi

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