Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 04:39 Aktivisten: Ukraine-Aufbauhilfen müssen sicher gegen Korruption sein +++
Künftige Wiederaufbauhilfen für die kriegszerstörte Ukraine müssen nach Auffassung von Aktivisten von vornherein gegen Korruption gesichert werden. Es werde dann um Milliarden Euro gehen, "deshalb ist es wichtig, jetzt schon daran zu denken", sagt Olena Haluschka von der ukrainischen Nichtregierungsorganisation Antac (Anti-Corruption Action Center) in Warschau. Ihrer Vorstellung nach sollten ausländische Hilfsgelder nicht in den ukrainischen Haushalt fließen, sondern in einen Sonderfonds unter internationaler Aufsicht. Dort solle die Ukraine ihre Erfordernisse anmelden können. "Dann wäre das Vertrauen der Spender größer und auch der Firmen, die sich an Ausschreibungen beteiligen", sagt Haluschka.
+++ 03:33 Deutschland verdoppelt Etat im Kampf gegen Hungerkrise +++
Die Bundesregierung stellt 880 Millionen Euro im Kampf gegen den weltweiten Hunger zur Verfügung. Damit verdoppelt Deutschland eine erste Zusage von 430 Millionen Euro, die Bundeskanzler Olaf Scholz im März als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine gemacht hatte, berichten die Zeitungen der Funke Mediengruppe unter Berufung auf ein Papier des Bundesentwicklungsministeriums. Die Mittel sollen demnach dort investiert werden, "wo die Not am größten ist, weil sich mehrere Krisen überlappen". Dies gelte etwa für dürrgeplagte Länder wie Äthiopien, Sudan und Kenia. "Dieses Geld kommt an und es sorgt dafür, dass die Entwicklungsländer unabhängiger werden können", sagt Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze den Funkemedien.
+++ 01:11 Algerien will BRICS-Gruppe beitreten +++
Algerien ist nach Angaben von Präsident Abdelmadjid Tebboune daran interessiert, dem Staatenbund BRICS beizutreten. Zu der Gruppe gehören Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika. Algerien erfülle aus seiner Sicht die meisten Bedingungen für einen solchen Beitritt, so Tebboune in einem TV-Interview. Vor wenigen Tagen erst hatte der Iran erklärt, er wolle sich dem Bund anschließen. Nach russischen Angaben ist auch Argentinien interessiert. Mitte Juni hatte Russlands Präsident Wladimir Putin angekündigt, angesichts der westlichen Sanktionen nach dem russischen Angriff auf die Ukraine den Handel mit den Brics-Staaten zu stärken. Bundeskanzler Olaf Scholz hatte gewarnt, die Welt dürfe nicht in eine "G7 plus"- und eine "Brics plus"-Gruppe zerfallen.
+++ 23:00 Selenskyj: Kein russischer Angriff bleibt unbeantwortet +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verurteilt den jüngsten russischen Beschuss auf die südukrainische Stadt Mykolajiw und kündigt eine Reaktion seiner Armee an. "Heute fand einer der brutalsten Bombenangriffe auf Mykolajiw und die Region statt", sagt Selenskyj in seiner Videoansprache. Zugleich betont er: "Kein russischer Angriff bleibt von unseren Militärs und Geheimdienstlern unbeantwortet." Wie zuvor bereits der ukrainische Generalstab berichtet auch Selenskyj von Truppenverlegungen der Russen in besetzte Gebiete im Süden. "Ein Teil der russischen Kräfte wird von ihren Positionen im Osten in den Süden verlegt - in die Gebiete Cherson und Saporischschja. Aber das wird ihnen dort nicht helfen", sagt der ukrainische Staatschef.
+++ 22:19 In Region Sumy sollen 25 Hektar Getreidefelder brennen +++
Laut Angaben des Gouverneurs der Region Sumy, Dmytro Schywytzk, wird die Grenzregion zu Russland im Laufe des Tages insgesamt siebenmal beschossen. Angeblich werden insgesamt 90 Raketen unterschiedlicher Typen auf das Gebiet abgefeuert. Angaben über Opfer gibt es nicht. Allerdings sollen 25 Hektar Getreidefelder in Flammen stehen.
+++ 21:46 Papst Franziskus fordert Verhandlungen und geißelt Waffenhandel +++
Papst Franziskus ruft im laufenden Angriffskrieg Russlands in der Ukraine zu Verhandlungen auf. "Wenn man den Schaden bedenkt, den der Krieg dem Volk, aber auch der gesamten Welt jeden Tag zufügt, wäre die einzig vernünftige Sache, damit aufzuhören und zu verhandeln", sagt das 85 Jahre alte Oberhaupt der katholischen Kirche vor zahlreichen Pilgern und Rom-Besuchern auf dem Petersplatz. Weisheit möge zu konkreten Friedensschritten inspirieren, ergänzt er. Er fordert seit Monaten Frieden. In seiner Auslegung der tagesaktuellen Bibelstelle, die er traditionell am Sonntag macht, kritisiert der Papst die Gier nach Reichtum, die hinter Kriegen und Konflikten stecke. Eines dieser Interessen sei der Waffenhandel. "Dieser Handel ist ein Skandal, den wir nicht akzeptieren können und dürfen", so der Argentinier.
+++ 21:05 Ukraine findet knapp 1350 getötete Zivilisten in Region Kiew +++
Nach Angaben des Polizei-Chefs der Region Kiew, Andrij Njebytow, werden seit dem Abzug der russischen Truppen im April bisher insgesamt 1348 getötete Zivilisten in der Hauptstadtregion gefunden. 300 Menschen werden nach wie vor vermisst. Nach dem Abzug russischer Truppen aus dem Norden der Ukraine werden zahlreiche Massengräber entdeckt.
+++ 20:34 Ukraine wirft Russland erneut Raketenangriff auf Odessa vor +++
Die Ukraine wirft Russland Raketenangriffe auf die Schwarzmeer-Region Odessa vor. Der Stadtrat von Odessa teilt unter Berufung auf das Kommando Süd der ukrainischen Armee mit, zwei russische Raketen vom Typ "Iskander" sind von der Halbinsel Krim aus abgeschossen worden. Laut der Odessaer Gebietsverwaltung schlagen die Geschosse in einem Steinbruch ein. Zu möglichen Opfern werden keine Angaben gemacht. Aus Moskau gibt es zunächst keine offizielle Reaktion auf die Vorwürfe. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden. Zuvor werden auf der seit 2014 von Russland annektierten Krim Feierlichkeiten zum "Tag der Marine" abgesagt - unter Verweis auf einen angeblichen Drohnen-Angriff der Ukrainer. Die ukrainische Marine hingegen dementiert das und teilt mit, die Russen hätten den Vorfall "erfunden".
+++ 20:03 Deutsche Wirtschaft glaubt an längerfristige Energiekrise +++
Die deutsche Wirtschaft geht nicht von einem baldigen Ende der Energiekrise aus. "Das, was wir erleben, ist der Beginn einer neuen Realität in der Welt", heißt es in einem internen Schreiben des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), das der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt. "Die Globalisierung sortiert sich neu." Der Wettbewerb der Standorte laufe nach dem russischen Angriff auf die Ukraine Ende Februar unter völlig anderen Vorzeichen ab. "Aktuell verliert Deutschland. Die Energiepreise explodieren, viele Rohstoffe sind knapp und wegen der nachlaufenden Lieferschwierigkeiten durch Corona haben wir es zusätzlich mit Versorgungsengpässen bei Halb- und Fertigwaren zu tun." Belege dafür seien die erstmals seit 2008 negative deutsche Handelsbilanz sowie der Wertverfall des Euro gegenüber anderen wichtigen Weltwährungen. Der Wohlstand stehe auf dem Spiel. DIHK-Präsident Peter Adrian und Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben plädieren in dem Brief dafür, die Hilfen für stromintensive Betriebe auf weitere Branche auszudehnen. Die EU-Kommission müsse den Rahmen für Staatshilfen bis mindestens Ende 2023 verlängern.
+++ 19:30 Russland verlegt laut Ukraine Truppen vom Donbass nach Saporischschja +++
Laut ukrainischem Generalstab verlegt Russland Teile seiner Truppen. Demnach sollen Soldaten und Gerät aus den Norden des Donbass, der Region nahe Slowjansk, in Richtung südlichem Donbass, in die Region um Saporischschja verlegt werden. Zuletzt berichten unter anderem der britische Geheimdienst, dass die russische Offensive im Donbass kaum noch Fortschritte erzielt. Es ist gut möglich, dass stattdessen die Anstrengungen im Nachbarbezirk Saporischschja verstärkt werden. Oder das Material ist für die Region Cherson gedacht, in der russische Truppen zuletzt deutlich unter Druck stehen.
+++ 19:02 Kein Zugang zu Gefängnis: Rotes Kreuz will Angehörige getöteter Ukrainer endlich informieren +++
Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) erhält nach eigenen Angaben noch immer keinen Zugang zu dem Ort in der Ostukraine, wo am Freitag Dutzende ukrainische Kriegsgefangene getötet wurden. Man verurteile den Vorfall in Oleniwka, heißt es in einer Erklärung. "Familien müssen schnellstmöglich erfahren und Antworten erhalten darüber, was mit ihren Liebsten geschehen ist."
+++ 18:30 Ukraine will Zug mit 40 Waggons voll russischer Ausrüstung zerstört haben +++
Die Ukraine zerstört nach eigenen Angaben bereits in der Nacht von Freitag auf Samstag einen Zug mit mehr als 40 Waggons, der russische Ausrüstung, Fahrzeuge und Soldaten von der besetzten Halbinsel Krim in die Region Cherson bringen sollte. Angeblich werden 80 Soldaten getötet, 200 zudem verletzt. Das berichtet der Berater der ukrainischen Innenministers, Anton Geraschtschenko, auf Twitter. Der Angriff soll mit Mehrfachraketenwerfern vom Typ HIMARS durchgeführt worden sein.
+++ 17:56 Ukraine laut Selenskyj bereit - 600.000 Tonnen Getreide warten auf Ausfuhr +++
Der Krieg in der Ukraine hat massive Auswirkungen auf die Ernte des Landes und damit weltweit die Versorgung mit Getreide. Präsident Wolodymyr Selenskyj twittert, der Ertrag werde im laufenden Jahr nur halb so hoch ausfallen wie gewöhnlich. Selenskyj zufolge stemme sich die Ukraine dennoch gegen eine weltweite Nahrungsmittelkrise, die von der russischen Invasion ausgelöst worden sei. Die Ukraine zählt - wie Russland - bisher zu den größten Getreide-Exporteuren. Die Häfen am Schwarzen Meer wie Odessa können aber wegen der Blockade durch russische Streitkräfte seit Kriegsbeginn Ende Februar nicht wie gewohnt genutzt werden. Das führt bereits zu steigenden Preisen und Engpässen in einigen vornehmlich ärmeren Ländern. Millionen Tonnen Getreide hängen in ukrainischen Schwarzmeerhäfen fest. Selenskyj teilt bereits am Freitag mit, es sei alles bereit für die ersten Transporte seit Kriegsbeginn. Gewartet wird aber noch auf Startsignale der Türkei und der Vereinten Nationen (UN). 17 Schiffe mit fast 600.000 Tonnen Getreide an Bord stehen bereit zur Ausfahrt.
+++ 17:28 Nur 13 energieintensive Betriebe beantragen bisher staatliche Hilfe +++
Energieintensive Unternehmen halten sich einer Zeitung zufolge mit Anträgen auf staatliche Hilfe zurück. Seit dem Start eines Förderprogramms vor zwei Wochen hätten 13 Firmen einen Antrag auf Zuschüsse zu ihren gestiegenen Energie- und Stromkosten gestellt, berichtet die Zeitung "Welt" vorab unter Berufung auf das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). "Das BAFA sieht ein starkes Interesse, das Programm läuft aber in der praktischen Umsetzung erst an", wird dieses zitiert. Es gelte zunächst vielfältige Detailfragen von interessierten Unternehmen zur Antragstellung und dem genauen Verfahren zu klären. Dem Blatt zufolge kämen etwa 1500 Unternehmen für das Programm infrage.
+++ 16:52 Ukrainischer Außenminister: Militärhilfen sind keine Almosen +++
Militärische Unterstützung der Ukraine sei keine Wohltätigkeit, betont der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba in einem Kommentar für die "New York Times". Vielmehr sei sie "eine notwendige Investition für die langfristige Sicherheit Europas". Die ukrainische Armee werde aus diesem Konflikt "als eine der fähigsten Streitkräfte des Kontinents hervorgehen". Nachdem sie die russische Invasion zurückgeschlagen hat, werde sich das ukrainische Militär der Wahrung der Sicherheit und Stabilität Europas widmen.
+++ 16:28 Militärexperten: Russland verliert mehr als 5000 Fahrzeuge seit Kriegsbeginn +++
Laut den Militärexperten Stijn Mitzer und Jakub Janovsky verliert die russische Armee seit Beginn der Invasion der Ukraine mehr als 5000 Fahrzeuge, Flugzeuge und Schiffe. Die beiden beginnen frühzeitig damit, verlorenes Equipment der Ukraine und Russlands zu dokumentieren und aufzulisten. Dabei bestätigen sie nur Verluste, die auch mit Fotos oder Videos dokumentiert sind. Russland soll demnach seit 24. Februar 5010 Fahr- und Flugzeuge verloren haben, darunter 916 Panzer. Die Ukraine soll dagegen insgesamt knapp 1400 Fahrzeuge, Flugzeuge und Schiffe verloren haben.
+++ 15:56 Ukraine: Russland hat "Tag der Marine" aus Angst abgesagt - Kein Beschuss von Sewastopol+++
Die ukrainische Marine dementiert den Angriff auf die Hafenstadt Sewastopol auf der von Russland annektierten Krim. In Wirklichkeit hätten sich die Russen aus Angst vor ukrainischen Angriffen nicht getraut, dort wie geplant die Feierlichkeiten zum "Tag der Marine" abzuhalten, heißt es in einer auf Facebook veröffentlichten Mitteilung. "Und um sich nicht vor der ganzen Welt zu blamieren, weil er (der Feind) die Streitkräfte der Ukraine fürchtet, erfand er einen Grund, um die Veranstaltungen abzusagen." Die russische Seite lässt am Vormittag die in Russland in vielen Regionen begangenen Feierlichkeiten in Sewastopol mit Verweis auf den vermeintlich ukrainischen Angriff ausfallen.
+++ 15:38 Putin unterzeichnet Marine-Doktrin: USA und NATO sind "größte Bedrohungen" +++
Russland sieht die USA und die NATO als "größte Bedrohungen" für seine nationale Sicherheit. Die neue Marine-Doktrin, die Präsident Wladimir Putin im Rahmen einer feierlichen Marineparade in St. Petersburg unterzeichnet, benennt konkret Washingtons "strategisches Ziel, die Weltmeere zu dominieren," und die "Annäherung der militärischen Infrastruktur der NATO an die russischen Grenzen" als Gefahren. Außerdem will Moskau demnach seine Position in der Arktis stärken. "Russlands Innen- und Außenpolitik ist Gegenmaßnahmen der USA und ihrer Verbündeten ausgesetzt, die damit ihre Herrschaft über die Welt, einschließlich der Meere, aufrechterhalten möchten", heißt es in dem 55-seitigen Dokument, das Putin anlässlich des ausgerufenen Tags der russischen Flotte unterschreibt. "Das heutige Russland kann ohne eine starke Flotte nicht existieren", heißt es in der Doktrin weiter. Es werde "seine Interessen auf den Weltmeeren "stark und entschlossen verteidigen".
+++ 15:16 Russland repariert beschädigte Antoniwkabrücke - Nachschub soll gesichert werden +++
Berichten zufolge versucht die russische Armee offenbar die schwer beschädigte Antoniwkabrücke nahe der Stadt Cherson mit Betonplatten zu reparieren. Die Brücke wird vor wenigen Tagen von der ukrainischen Armee beschossen, um den Nachschub der Russen zu erschweren. Am Vortag tauchen Videos auf, die zeigen wie offenbar zahlreiche technische Ausrüstung, darunter Kräne, Bagger und schwimmende Brücken in Richtung der umkämpften Cherson gebracht werden. So versucht Russland seine Nachschublinien offenbar wieder intakt zu bringen. Alternativ kann Nachschub nur auf deutlich länger dauernden Umwegen in die Region gebracht werden.
+++ 14:54 Gesamtmetall-Chef erwartet russischen Gas-Lieferstopp im Herbst +++
Deutschland sollte sich nach Ansicht von Gesamtmetall-Präsident Stefan Wolf auf ein Ende russischer Gaslieferungen im Herbst einstellen. "Man kann vermuten, dass der komplette Gasstopp im Herbst kommen wird - zu einer Zeit, in der auch die Privathaushalte ihre Gasheizungen wieder nach oben fahren werden", sagt der Chef des Industrieverbands den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Man dürfe den russischen Präsidenten Wladimir Putin als Strategen nicht unterschätzen. "Würde er jetzt das Gas komplett abstellen, dann würde er uns zwar treffen - aber nicht so hart wie im Oktober oder November." Wolf bekräftigt seine Forderung, bei Gasmangel solle statt Privathaushalten vorrangig die Industrie versorgt werden.
+++ 14:40 Rotes Kreuz wartet auf Zugang zu verletzten Kriegsgefangenen von Oleniwka +++
Das Rote Kreuz wartet nach dem Angriff auf ein Gefangenenlager im Osten der Ukraine zunächst vergeblich auf Zugang zu den Verletzten. "Um es klar zu sagen: Unserem Ersuchen um Zugang zu den Kriegsgefangenen aus dem Gefängnis Oleniwka wurde gestern nicht stattgegeben", twittert die Delegation des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) in der Ukraine am Samstagabend. Auch bis Sonntagnachmittag erhält das IKRK noch keine Erlaubnis für einen Zugang zum Gefängnis, wie ein Sprecher in Genf sagt. Das russische Verteidigungsministerium sagt dagegen in Moskau, es habe das IKRK zu einem Besuch eingeladen. Oleniwka liegt bei Donezk auf dem von prorussischen Separatisten kontrollierten Gebiet. In der Baracke mit Kriegsgefangenen soll in der Nacht zu Freitag eine Rakete eingeschlagen sein. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj spricht von einem vorsätzlichen russischen Kriegsverbrechen.
+++ 14:31 Polen meldet mehr als 5,1 Millionen geflüchtete Ukrainer seit Kriegsbeginn +++
Seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine sind von dort 5,15 Millionen Menschen nach Polen ausgereist. In der Gegenbewegung seien 3,25 Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer über die Grenze in ihre Heimat zurückgekehrt, teilt der polnische Grenzschutz in Warschau mit. Dabei hängt die Zahl der Grenzübertritte seit dem 24. Februar jeweils davon ab, wie gefährdet sich die Zivilbevölkerung in der Ukraine fühlte. Am Samstag reisen den Angaben nach 25.400 Menschen nach Polen aus, 29.900 kehrten in die Ukraine zurück.
+++ 14:08 Türkei: Erstes Getreideschiff soll Ukraine am Montag verlassen +++
Die Türkei rechnet nach eigenen Angaben mit dem Auslaufen eines ersten Frachters mit Getreide aus einem ukrainischen Schwarzmeerhafen am Montag. Die Wahrscheinlichkeit sei hoch, sagt ein Sprecher von Präsident Recep Tayyip Erdogan im türkischen Fernsehen. Erdogan und UN-Generalsekretär Antonio Guterres haben mit Russland und der Ukraine vereinbart, dass die nach Kriegsbeginn eingestellten Getreideexporte über ukrainische Schwarzmeerhäfen wieder aufgenommen werden.
+++ 13:40 Experte: Getreide-Schiffe müssen durch "sehr gefährliche Gewässer" navigieren +++
Die kurz vor der Ausfuhr stehenden Schiffe mit Getreide im Hafen von Odessa müssen durch "sehr gefährliche Gewässer" navigieren. Dies sagte Chris Elliot, der Vorsitzende des Instituts für globale Ernährungssicherheit, im Gespräch mit "Sky News". Demnach müssen die Schiffe durch stark verminte Gewässer navigieren. Er gehe zwar davon aus, dass "die Ukrainer sehr gute Karten darüber haben, wo diese Minen liegen", sagte Elliot. Die Anspannung der Schiffskapitäne könne er sich trotzdem sehr gut vorstellen.
+++ 13:21 USA entwickeln Kriterien zur Anerkennung Russlands als Terrorismus-Sponsor +++
Der US-Kongress entwickelt Kriterien für die Anerkennung von Russland als staatlicher Sponsor des Terrorismus. "Wir müssen Kriterien aufstellen, um ein Land als Sponsor des Terrorismus zu bezeichnen. Unser Kongress wird diese Kriterien festlegen", sagte die Sprecherin des Außenministeriums, Andrea Kalan, wie die Nachrichtenplattform Nexta berichtet. Der lettische Außenminister, Edgars Rinkēvičs, forderte in einem Tweet auch die EU auf, Russland zu einem staatlichen Sponsor des Terrorismus zu erklären. Außerdem forderte er, die Touristenvisa für Russen zu verbieten.
+++ 13:00 Bericht: Russland schmuggelte Gold aus Sudan, um Kriegskasse zu füllen +++
Russland soll Gold aus dem Sudan geschmuggelt haben, um die Kasse für den Krieg gegen die Ukraine zu füllen. Dies ergaben Nachforschungen von CNN. Ungefähr eine Tonne Gold wurde im Februar in einem russischen Frachtflugzeug gefunden, das angeblich Kekse exportierte. Nach Angaben von CNN hat Russland in den vergangenen anderthalb Jahren mindestens 16 Flüge mit geschmuggeltem Gold aus dem Sudan durchgeführt. Die Beweise des Senders deuten darauf hin, dass Russland mit der sudanesischen Militärführung konspiriert und ihr im Gegenzug für Gold im Milliardenwert militärische Unterstützung versprochen hat.
+++ 12:35 Ukrainischer Millionär bei Beschuss von Mykolaiv getötet +++
Der Eigentümer des größten ukrainischen Landwirtschaftsunternehmens Nibulon, Oleksiy Vadatursky, und seine Ehefrau sind bei einem Angriff Mykolaiv getötet worden. Dies bestätigte der örtliche Gouverneur Vitaliy Kim, wie Reuters berichtet. Demnach sei das Paar in den frühen Morgenstunden in seinem Haus getötet worden, als dies beschossen wurde. Das Unternehmen Nibulon ist auf die Produktion und den Export von Weizen, Gerste und Mais spezialisiert. 2021 wurde das Vermögen von Vadatursky auf über 400 Millionen Dollar geschätzt.
+++ 12:15 Feierlichkeiten auf der Krim aus Sorge vor weiterem Angriff abgesagt +++
Die Feierlichkeiten zum Tag der russischen Marine auf der von Russland besetzten Krim sind aus Sicherheitsgründen abgesagt worden. Dies berichtet ntv-Korrespondent, Dirk Emmerich, aus Moskau. Zuvor war das Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte in Sewastopol von einem Drohnenangriff getroffen worden. Demnach habe man wohl Sorge, dass "die Ukraine erneut dort angreifen könnte", zum Beispiel mit einer Drohne, sagt Emmerich. Das könnte für Bilder sorgen, die man "im russischen Fernsehen nicht sehen will".
+++ 11:45 Ukraine bestreitet Angriff auf russische Schwarzmeerflotte +++
Die Ukraine bestreitet, am Sonntagmorgen den Generalstab der russischen Schwarzmeerflotte in Sewastopol angegriffen zu haben. Die russischen Anschuldigungen seien "eine absichtliche Provokation", sagte ein Sprecher der Regionalverwaltung von Odessa in einem auf Telegram veröffentlichten Video. "Die Befreiung der besetzten ukrainischen Krim wird auf eine andere, viel effektivere Weise erfolgen."

Präsident Wladimir Putin, Verteidigungsminister Sergej Schoigu und Oberbefehlshaber der russischen Marine, Admiral Nikolai am Tag der russischen Marine.
(Foto: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP)
+++ 11:20 Putin kündigt Hyperschallraketen für russische Marine an +++
Die russische Marine wird in den kommenden Monaten Hyperschall-Marschflugkörper vom Typ Zircon erhalten. Dies erklärte der russische Präsident Wladimir Putin in seiner Rede zum Tag der russischen Marine in St. Petersburg, wie Reuters berichtet. "Die Fregatte Admiral Gorschkow wird die erste sein, die mit diesen beeindruckenden Waffen an Bord in den Kampfeinsatz geht", sagte er und pries die Raketen als weltweit einzigartig an. Das Einsatzgebiet der Raketen werde von den russischen Interessen abhängen. Die Ukraine ließ er zwar unerwähnt, sagte aber, dass er eine neue Marinedoktrin unterzeichnet habe.
+++ 11:00 Selenskyj befürchtet Halbierung des Ernteertrags +++
Die Ernte der Ukraine dürfte nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj im laufenden Jahr nur halb so hoch ausfallen wie gewöhnlich. Es bestehe die Gefahr, dass sich der Ertrag halbiere, schreibt Selenskyj auf Twitter. Die Ukraine stemme sich unverändert gegen eine weltweite Nahrungsmittelkrise, die von der russischen Invasion ausgelöst worden sei. Die Ukraine zählt bisher zu den größten Getreideexporteuren.
+++ 10:30 Deutsche, ungarische und italienische Kampfjets starten Luftpolizei-Mission der NATO +++
Ab morgen werden deutsche, ungarische und italienische Kampfflugzeuge Luftpatrouillen über dem Baltikum durchführen. Die NATO-Luftpolizeimission wird von vier ungarischen JAS-39-Kampfflugzeugen und rund achtzig Mitarbeitern vom Luftwaffenstützpunkt Šiauliai in Litauen geleitet. Die vier deutschen Eurofighter werden vom estnischen Ämari aus fliegen. "In einer Zeit, in der sich die europäische Sicherheit durch Russlands Krieg gegen die Ukraine grundlegend verändert hat, stehen die NATO-Kampfjets rund um die Uhr bereit, um den Luftraum der Alliierten zu schützen", sagte NATO-Sprecherin Oana Lungescu.
+++ 10:10 Russland lädt UN und Rotes Kreuz nach Oleniwka ein +++
Russland will der UN und dem Roten Kreuz den Besuch des Gefangenenlagers in Oleniwka gestatten, in dem ukrainische Kriegsgefangene bei einem Angriff starben. Dies teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Man handle "im Interesse einer objektiven Untersuchung", erklärt das Ministerium weiter. Zuvor hatte die ukrainische Regierung die UN und das Internationale Rote Kreuz aufgefordert, den Angriff zu untersuchen. Kiew erklärt, russische Truppen seien für den Angriff verantwortlich. Russland behauptet hingegen, die Ukraine hätte das Gebäude beschossen.
+++ 09:38 Mykolajiw erneut beschossen - Angriff "wahrscheinlich so stark wie nie" +++
Die ukrainischen Behörden melden erneute heftige Angriffe auf die südliche Stadt Mykolajiw. Die Stadt sei am Sonntagmorgen "massiv" und "wahrscheinlich so stark wie nie" unter Beschuss genommen worden, erklärt der Bürgermeister Oleksandr Senkewytsch bei Telegram. "Starke Explosionen waren nach 1 Uhr nachts und gegen 5 Uhr morgens zu hören." Demnach wurde eine Reihe von Wohngebäuden beschädigt. "An den getroffenen Orten brachen mehrere Brände aus." Angaben zu Verletzten oder Toten macht der Bürgermeister zunächst nicht.
+++ 09:15 London: Lukaschenkos Regime wird "immer autoritärer" +++
Der britische Verteidigungsgeheimdienst geht davon aus, dass der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko "fast vollständig von Russland abhängig geworden ist". Darauf deuten seine zunehmenden und unbegründeten Anschuldigungen über westliche Pläne gegen Weißrussland und die Ukraine hin, heißt es in ihrem neusten Update. Sein Regime werde außerdem "immer autoritärer", vor allem im Hinblick auf die Todesstrafe für die "Vorbereitung terroristischer Handlungen". Im Ukraine-Krieg folge Lukaschenko weiterhin der Linie Moskaus. So habe Russland am 28. Juli von belarussischem Territorium aus mindestens 20 Raketen auf die Nordukraine abgefeuert, berichtet der Verteidigungsgeheimdienst.
+++ 08:45 Lindner: Habeck muss Stromproduktion durch Gas stoppen +++
Bundesfinanzminister Christian Lindner fordert Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck dazu auf, die Stromproduktion mit Hilfe von Gas zu stoppen. "Wir müssen daran arbeiten, dass zur Gaskrise nicht eine Stromkrise kommt", sagt Linder der "Bild am Sonntag". Deshalb dürfe mit Gas nicht länger Strom produziert werden. "Robert Habeck hätte die gesetzliche Ermächtigung, das zu unterbinden", sagt Lindner. Stattdessen müsse Deutschland andere Stromkapazitäten erhalten. "Vieles spricht dafür, die sicheren und klimafreundlichen Kernkraftwerke nicht abzuschalten, sondern nötigenfalls bis 2024 zu nutzen."
+++ 08:17 Libanon setzt Schiff mit Getreide fest - Ukraine geht von Diebstahl aus +++
Im Libanon ist ein unter syrischer Flagge fahrendes Schiff mit einer Ladung Getreide auf Antrag der ukrainischen Botschaft in Beirut festgesetzt worden. Laut dem ukrainischen Botschafter Ihor Ostasch stammt das geladene Getreide aus von Russland besetzten Gebieten seines Landes. Ersten Erkenntnissen zufolge gehört die Reederei der "Laodicea" einem türkischen Staatsangehörigen und das Getreide einem syrischen Händler, wie der Beamte ausführte. Ein Teil der Ladung sollte demnach im Libanon ausgeladen werden, der Rest war für Syrien bestimmt. Die Ukraine wirft Russland regelmäßig vor, landwirtschaftliche Produkte und insbesondere Getreide aus besetzten Gebieten zu "stehlen".
+++ 07:48 Zentrale der russischen Schwarzmeerflotte von Drohnenangriff getroffen +++
Das Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte in Sewastopol wurde von einem Drohnenangriff getroffen. Dies schreibt der Gouverneur der Stadt, Michail Raswoschajew, auf Twitter. Bei dem Angriff seien mindestens fünf Mitarbeiter des Hauptquartiers verletzt worden. Die Drohne sei in einem Hof des Stabquartiers eingeschlagen. "Am heutigen frühen Morgen haben ukrainische Nationalisten entschieden, uns den Tag der Marine zu verderben", schreibt Raswoschajew weiter. Die zur Feier des Tages geplanten Veranstaltungen in Sewastopol wurden von der russischen Verwaltung abgesagt. Alle Einwohner werden aufgefordert, in ihren Häusern zu bleiben. "Ich bitte darum, die Ruhe zu bewahren und nach Möglichkeit zu Hause zu bleiben", schreibt Raswoschajew.
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+++ 07:30 Gesamtmetall-Präsident fordert Bau neuer Atomkraftwerke in Deutschland +++
Der Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, Stefan Wolf, hat sich in der Atomkraft-Diskussion für den Bau neuer Meiler in Deutschland ausgesprochen. Zwar müsse der Fokus auf erneuerbaren Energien liegen, diese würden aber nicht ausreichen, um den Gesamtstrombedarf in Deutschland in Zukunft abzudecken, warnte Wolf im Gespräch mit der Funke Mediengruppe. Die Verlängerung der derzeit noch aktiven Atomkraftwerke bezeichnete der Gesamtmetall-Chef als "absolut notwendig". So könne die Verstromung von Gas reduziert und die Stromversorgung gesichert werden, sollte kein Gas mehr strömen. "Die Sicherheitsrisiken können wir absichern, wir haben gute Schutzschirme gegen Cyberangriffe."
+++ 07:00 Möglicher Einsatz von Vakuumbomben bei Angriff auf Gefangenenlager in Oleniwka +++
Bei dem Angriff auf das Lager mit ukrainischen Kriegsgefangenen in Oleniwka könnten thermobare Waffen, auch Vakuumbomben genannt, eingesetzt worden sein. Darauf deutet die Art der Beschädigung des Gebäudes hin, wie die Nachrichtenplattform Nexta berichtet. Demnach fehle ein Krater, der durch einen Raketeneinschlag entstanden wäre. Auch gebe es keine Schäden durch eine Explosion. Moskau behauptet hingegen, bei dem Angriff sei ein Mehrfachraketenwerfer vom Typ HIMARS eingesetzt worden. "Hätte eine HIMAR eingeschlagen, läge das Gebäude in Trümmern. Das Mauerwerk ist allerdings größtenteils noch intakt", analysiert auch der Ex-Militär Thomas C. Theiner auf Twitter. Das US-amerikanische Institute for the Study of War (ISW) hält die ukrainische Behauptung anhand der visuellen Beweise zwar für wahrscheinlicher. Allerdings erklärt das Institut auch, es könne derzeit weder die Art des Angriffs noch die dafür verantwortliche Partei unabhängig bewerten.
+++ 06:36 Kardinal Müller: Putin versündigt sich am Christentum +++
Als Christ lädt der russische Präsident Wladimir Putin durch von ihm verschuldeten Kriegsverbrechen in der Ukraine nach Meinung von Kardinal Gerhard Ludwig Müller besondere Schuld auf sich. "Hitler und Stalin hatten kein Gewissen, aber Putin bekreuzigt sich in der Christus-Erlöser-Kirche", sagte der ehemalige Präfekt der römischen Glaubenskongregation. "Damit versündigt er sich am Christentum." Möglicherweise sei Putins zur Schau getragener Glaube nur eine Fassade, die er aus machtpolitischen Gründen aufrecht erhalte. "Putin hat einen Machtspieltrieb mit der Gefühlswelt eines Triebtäters", sagte Müller. "Er genießt es, die ganze Welt in Atem zu halten, seine Armeen in Gang zu setzen, den Gashahn auf- und zuzudrehen."
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+++ 06:10 Thüringens Innenminister warnt vor "Querdenkern" +++
Thüringens Innenminister Georg Maier warnt vor zusätzlichem Rückenwind für "Querdenker" und Rechtsextremisten durch die Gaskrise. "Die Solidarität mit der Ukraine geht deutlich zurück", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Und die erhöhten Gaspreise werden die Menschen hart treffen. Das gibt Extremisten die Chance, Menschen zu mobilisieren. Das müssen wir im Auge haben." In dem Zusammenhang kritisiert Maier auch den sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer. "Was Michael Kretschmer da macht, ist der Sache nicht dienlich", so Maier. "Denn niemand in der Bundesregierung würde sich ja Verhandlungen verweigern. Doch Russland hat gerade gar kein Interesse an Verhandlungen. Einen anderen Eindruck zu erwecken, ist Quatsch."
+++ 04:52 Bürgermeister: Mykolaiv steht unter massivem Beschuss +++
Nach Angaben des Bürgermeisters von Mykolaiv, Oleksandr Sienkevych, waren in der Stadt über Nacht Explosionen zu hören, die durch Streumunition verursacht wurden. Das berichtet die ukrainische Zeitung "Kyiv Independent". Demnach forderte er die Einwohner auf, in Schutzräumen zu bleiben.
+++ 23:52 UN sollen Gefängnis-Beschuss mit 53 Toten untersuchen +++
Russland hat nach eigenen Angaben Experten der Vereinten Nationen und des Roten Kreuzes eingeladen, die Umstände des Beschusses eines Gefängnisses zu untersuchen, bei dem Dutzende ukrainische Kriegsgefangene getötet wurden. Russland wolle eine unabhängige Untersuchung, teilte das Verteidigungsministerium mit. Russland macht einen ukrainischen Raketenbeschuss auf das Gefängnis im Ort Olenikowa verantwortlich, der in der von pro-russischen Separatisten kontrollierten Region Donezk liegt. Die Ukraine hat erklärt, Russland habe das Gefängnis beschossen, um die Misshandlungen der Gefangenen zu vertuschen. Nach Angaben der Separatisten starben bei dem Beschuss am Freitag 53 Insassen. Zahlreiche weitere wurden verletzt.
+++ 22:22 Ukraine fordert Bürger zum Verlassen des Donbass auf +++
Die Ukraine entscheidet sich, ihre Bürger rund um die umkämpfte Stadt Donezk im Osten des Landes zu evakuieren, sagt Präsident Wolodymyr Selenskyj. Zudem müssten hunderttausende Menschen die Kampfzone in der Region Donbass verlassen. Im Osten der Ukraine konzentrieren sich derzeit die Hauptkampfhandlungen. Russlands erklärtes Ziel ist mindestens die Kontrolle über die beiden Regionen Luhansk und Donezk.
+++ 21:59 Nach Gefängnisangriff: Selenskyj ruft UNO und Rotes Kreuz zum Handeln auf +++
Nach dem Angriff auf ein Gefängnis in der Ostukraine mit dutzenden Toten fordert die Ukraine die UNO und das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) zum Handeln auf. Präsident Wolodymyr Selenskyj appelliert an beide Organisationen: "Sie müssen das Leben von Hunderten von ukrainischen Kriegsgefangenen schützen." Laut ukrainischen Angaben ist Russland für den Angriff verantwortlich, Moskau bestreitet dies jedoch. Selenskyj nennt den Beschuss des Haftanstalt in Oleniwka im von pro-russischen Separatisten besetzten Osten der Ukraine einen "vorsätzlichen Massenmord an ukrainischen Kriegsgefangenen". Die UNO und das IKRK, die beim Rückzug der Kämpfer aus dem Asow-Stahlwerk in der Hafenstadt Mariupol "für das Leben und die Sicherheit unserer Soldaten garantiert" hätten, müssten nun reagieren.
+++ 21:25 Ex-Astronaut Reiter hält Weiterbetrieb der ISS auch ohne Russland für möglich+++
Der frühere Astronaut Thomas Reiter erwartet auch nach einem Ausstieg Russlands aus der Internationalen Raumstation ISS, dass der Betrieb weitergehen kann. Einerseits sei es zwar "furchtbar", wenn sich ein großer Partner aus dem großen Projekt herauslöse, sagt Reiter im Bayerischen Rundfunk. Andererseits sei es "sicherlich nicht unmöglich, die Station auch ohne das russische Segment weiterzubetreiben". Die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos kündigt am Dienstag an, dass sich Russland nach dem Jahr 2024 nicht mehr am Betrieb der ISS beteiligen werde. Roskosmos-Chef Juri Borissow sagt, er gehe davon aus, "dass wir zu diesem Zeitpunkt mit dem Aufbau einer russischen Raumstation beginnen werden".
+++ 20:40 Russland soll im großen Stil technische Ausrüstung nach Cherson bringen +++
Die russische Armee transportiert offenbar im großen Stil technische Ausrüstung in die Region Cherson. Nachdem die ukrainischen Truppen dort Erfolge erzielen und unter anderem Brücken nahe der Stadt Cherson für den russischen Nachschub unbrauchbar machen, versucht das russische Militär nun zahlreiches Material in die Region zu bringen. In Videos ist zu sehen, wie unter anderem Bagger und schwimmende Brücken per Zug transportiert werden. Angeblich sollen die Bilder von der Halbinsel Krim stammen. Der britische Geheimdienst hatte zuletzt berichtet, dass Russland nun über schwimmende Brücken den Nachschub für die Region Cherson sichern will.
+++ 19:50 Chef für nukleare Entsorgung gegen längere AKW-Laufzeit +++
Der Präsident des Bundesamtes für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung, Wolfram König, spricht sich gegen verlängerte Laufzeiten von Atomkraftwerken aus. "Eine solche Abschätzung müsste nicht nur die Sicherheit der Atomkraftwerke berücksichtigen, sondern auch die Entsorgung der radioaktiven Abfälle", schreibt König in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". "In beiden Fällen wären die gesamtgesellschaftlichen Kosten für einen Weiterbetrieb der Anlagen erheblich." Laufzeitverlängerungen wären nicht nur eine zusätzliche Hypothek für die Entsorgung, schreibt König weiter. "Der mühsam errungene gesellschaftliche Konsens würde auch grundsätzlich infrage gestellt werden."
+++ 19:15 Ukraine meldet russischen Teildurchbruch nahe Bachmut +++
Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs gelingt Russland im Donbass ein Teilerfolg nahe der Stadt Bachmut. Demnach sollen russische Truppen in die Vororte der Siedlung Semyhiria eindringen und sich dort verschanzen. Bachmut ist eine Stadt mit rund 74.000 Einwohnern. Sie gilt als eines der Kernziele der russischen Truppen bei der Eroberung der Region Donezk und als Zwischenziel auf dem Weg in die Großstädte Kramatorsk und Slowjansk.
+++ 18:48 Nach Gefängnis-Beschuss: Angehörige protestieren gegen Terror-Unterstützer Russland +++
Angehörige von Kämpfern aus dem Asowstal-Stahlwerk in Mariupol kommen in der ukrainischen Hauptstadt Kiew zusammen, um gegen Russland zu protestieren und dessen Anerkennung als Unterstützerstaat von Terrorismus zu fordern. Die Familien erinnern daran, dass sich die letzten Verteidiger der russischen Armee ergaben und somit als Kriegsgefangene gelten. Die Vereinten Nationen und das Internationale Rote Kreuz hatten zuvor versichert, dass ihr Schutz durch Russland garantiert sei. Am Vortag wird ein Gefängnis, in dem möglicherweise auch Kämpfer aus Asowstal interniert waren, durch Beschuss getroffen. Mehr als 50 Kämpfer sterben, mehr als 70 werden verletzt. Russland beschuldigt die Ukraine, für den Beschuss verantwortlich zu sein. Die Ukraine weist den Vorwurf zurück. Militärexperte Thomas C. Theiner nennt im Eintrag um 16.05 Uhr gute Gründe, warum die Ukraine wohl nicht für den Angriff verantwortlich sein kann.
+++ 18:22 USA drücken Ukraine Beileid wegen toter Kriegsgefangener aus +++
Nach dem Angriff auf ein Lager mit ukrainischen Kriegsgefangenen mit 50 Toten drückt US-Außenminister Antony Blinken seinem ukrainischen Amtskollegen Dmytro Kuleba sein Beileid aus. Bei einem Telefonat am Freitag bekräftigt Blinken die Entschlossenheit der USA, Russland für die von seinen Streitkräften begangenen Gräueltaten an der ukrainischen Bevölkerung zur Rechenschaft zu ziehen. Das teilt das US-Außenministerium mit. Blinken berichtet Kuleba auch von seinem Gespräch mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow und unterstreicht in diesem Zusammenhang "die unerschütterliche Unterstützung der Vereinigten Staaten für die Souveränität, Unabhängigkeit und territoriale Integrität der Ukraine". Der US-Außenminister und sein Moskauer Kollege Lawrow sprechen am Freitag zum ersten Mal seit Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine miteinander.
+++ 17:52 USA, Großbritannien und Finnland führen Militärübung durch +++
Bei einer Militärübung in Finnland trainieren Soldaten des künftigen NATO-Mitglieds gemeinsam mit Einheiten aus den USA und Großbritannien. Insgesamt nehmen 750 Soldaten an der viertägigen Übung "Vigilant Fox" (Wachsamer Fuchs) teil, darunter 150 britische Mitglieder von Heer und Luftwaffe, wie das Verteidigungsministerium in London mitteilt. Die britischen Truppen, die ansonsten im NATO-Mitgliedsland Estland stationiert sind, seien mit Chinook-Hubschraubern ins westfinnische Niinisalo geflogen. "Die Übung 'Vigilant Fox' hat die Stärke und Kompatibilität unserer Streitkräfte mit denen der US- und finnischen Verbündeten bewiesen sowie unseren Einsatz für die Verteidigung und Sicherheit der Ostseeregion bekräftigt", sagt der britische Staatssekretär James Heappey.
Frühere Entwicklungen des Ukraine-Krieges können Sie hier nachlesen.
Quelle: ntv.de, als/chr/ghö/mbe/dpa/rts/AFP