Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 14:28 Auch portugiesische Leopard-2-Panzer haben die Ukraine erreicht +++

Nachdem Bundeskanzler Olaf Scholz am Montag die Lieferung von 18 Leopard-2-Kampfpanzern aus Deutschland an die Ukraine bestätigt hat, soll auch Portugal seine versprochenen drei Panzer vom Typ 2A6 aus deutscher Produktion nach Osteuropa entsandt haben. Das berichtet "Kyiv Independent" unter Berufung auf das portugiesische Verteidigungsministerium. Die Leoparden von dort sollen ebenfalls am Montag die Ukraine erreicht haben. Das Land verfügt damit jetzt über 21 der modernen 2A6-Panzer. Zuvor hatte bereits Polen 14 der älteren 2A4-Modelle geliefert. Auch Challenger-2-Kampfpanzer aus Großbritannien und Marder-Schützenpanzer aus Deutschland haben die Ukraine jüngst erreicht.

+++ 13:57 Slowjansk steht nach Raketenangriff unter Schock +++
In Slowjansk töten russische Raketen mindestens zwei Menschen, 29 weitere werden verletzt. Laut ukrainischen Angaben handelt es sich bei den Geschossen um S-300-Raketen. Demnach wurden Gebäude im Zentrum der Stadt getroffen. Videoaufnahmen aus der Stadt zeigen das Ausmaß der Verwüstung.

+++ 13:36 Großbritannien und Polen bauen Dörfer für ukrainische Geflüchtete +++
Großbritannien und Polen bauen zwei provisorische Dörfer in der Ukraine, um Menschen, die durch die russische Invasion vertrieben wurden, Wohnraum zu bieten. Das meldet die Zeitung "Guardian" unter Berufung auf die britische Regierung. Die Dörfer in Lwiw im Westen und in Poltawa in der Zentralukraine sollen demnach Unterkünfte für mehr als 700 Ukrainerinnen und Ukrainer bieten. Großbritannien kündigt eine Finanzierung von bis zu zehn Millionen Pfund an. "Diese neue Partnerschaft zwischen Großbritannien und Polen wird dazu beitragen, den Bedürftigsten Licht, Wärme und Wohnungen zu bringen", wird der britische Außenminister James Cleverly in einer Erklärung zitiert.

+++ 13:02 Ukraine-Experte Jäger: "Atomwaffen ändern vor allem Bedrohungslage für Belarus" +++
Die Ankündigung Moskaus, taktische Atomwaffen in Belarus zu stationieren, wird vom Westen scharf kritisiert. Nach Einschätzung des Politikwissenschaftlers Thomas Jäger verändert die Entscheidung Russlands vor allem die Bedrohungslage für Belarus. "Mit der Stationierung der Atomwaffen ist die Sicherheit des belarussischen Regimes das Topinteresse von Russland, weil es dort natürlich auf gar keinen Fall eine Entwicklungen zulassen will, bei der eine andere Regierung Zugriff auf die Waffen bekommt", so Jäger.

Zudem spricht der Ukraine-Experte im ntv-Interview darüber, wie Leopard-Panzer bei einem erneuten Gegenschlag der Ukraine gegen die russischen Invasoren einen entscheidenden Vorteil bringen könnten.

+++ 12:45 Frankreich verdoppelt Lieferungen von Artilleriegeschossen an die Ukraine +++
Frankreich will seine monatlichen Lieferungen von Artilleriegranaten an die Ukraine verdoppeln. Verteidigungsminister Sébastien Lecornu sagte im Interview mit der französischen Tageszeitung "Le Figaro", Frankreich werde die Lieferung von 155-Millimeter-Granaten ab Ende März auf 2000 Geschosse im Monat erhöhen. Sein Land werde die Ausrüstung liefern, die für eine ukrainische Gegenoffensive benötigt würde. Laut Lecornu steht Frankreich zudem kurz davor, der Ukraine ein versprochenes Luft-Abwehrsystem vom Typ SAMP/T zu liefern. Außerdem prüfe man gemeinsam mit Ministerpräsidentin Élisabeth Borne die Wiederaufstockung eines Unterstützungsfonds für die Ukraine.

+++ 12:31 "Fantastische Maschinen" - Ukraine dankt London für Kampfpanzer +++
Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow bedankt sich bei Großbritannien für die Lieferung von Kampfpanzern. Die Challenger 2 seien kürzlich in der Ukraine eingetroffen, erklärt er auf Twitter. Dazu postet er ein Video, in dem er in einem Panzer zu sehen ist. "Diese fantastischen Maschinen werden bald mit ihren Kampfeinsätzen beginnen." Das Video zeigt eine lange Panzerschlange auf freiem Feld. An jedem von ihnen weht eine ukrainische Flagge. Resnikow reckt den Daumen in die Höhe und richtet sich an den britischen Verteidigungsminister Ben Wallace: "Wunderbar, Ben. Das ist (...) sehr gutes Zeug. Vielen Dank von der Ukraine an das Vereinigte Königreich." Großbritannien hatte im Januar angekündigt, der Ukraine 14 Challenger 2 zu geben.

+++ 12:13 Bundesregierung will Waffenhilfe für Ukraine um zwölf Milliarden Euro erhöhen +++
Die Bundesregierung plant eine kräftige Aufstockung der Militärhilfe für die Ukraine. Dafür will der Haushaltsausschuss in seiner Sitzung morgen zusätzliche Mittel in Höhe von zwölf Milliarden Euro billigen, wie die Nachrichtenagentur AFP aus dem Ausschuss erfuhr. Verwendet werden solle das Geld für direkte Waffenlieferungen an die Ukraine sowie für die Wiederbeschaffungen für die Bundeswehr, deren Bestände durch Lieferungen an die Ukraine dezimiert sind. Die ersten Mittel soll die Bundeswehr nach AFP-Informationen bereits in diesem Jahr ausgeben dürfen. Auch für die Folgejahre sieht der Beschluss Finanzmittel vor. Bislang waren rund drei Milliarden Euro für deutsche Waffenhilfen an die Ukraine freigegeben. Mit dem für Mittwoch geplanten Beschluss erhöht sich diese Summe auf 15 Milliarden Euro.

+++ 11:58 Awdijiwkas Bürgermeister warnt: "Die Stadt wird ausradiert" +++
Vitaly Barabash ist Bürgermeister von Awdijiwka - einer Ortschaft im Donbass, die unter heftigem Beschuss der russischen Streitkräfte steht. Mit Kamera und Uniform führt er durch Häusertrümmer, schildert die täglichen Raketenangriffe und warnt davor, dass seine Stadt dem Erdboden gleichgemacht werde.

+++ 11:35 Selenskyj wirft Russen Schädigung von Hunderten von Gotteshäusern vor +++
Durch den russischen Angriffskrieg sind nach Angaben aus Kiew Hunderte religiöse Gebäude "zerstört, beschädigt oder ausgeraubt worden" in der Ukraine. "Es haben alle Religionen und Konfessionen gelitten", teilte Präsident Wolodymyr Selenskyj in sozialen Netzwerken mit. Betroffen seien Kirchen, Moscheen, Synagogen sowie Unterrichts- und Verwaltungsgebäude der religiösen Gemeinschaften der Ukraine. Dazu präsentierte der 45-Jährige ein Video auf Englisch mit betroffenen religiösen Einrichtungen und einem Hinweis auf eine Spendenkampagne für den Wiederaufbau des Landes. "Für Russland sind das alles nur Ziele. Doch mit Raketen und Artillerie wird der Terrorstaat unsere Menschlichkeit und unseren Glauben nicht brechen", versicherte der Staatschef.

+++ 11:17 Bericht: Krankenhaus in Cherson bei nächtlichem Angriff beschossen +++
Ein Krankenhaus in Cherson soll in der vergangenen Nacht angegriffen worden sein. Das berichtet die britische Zeitung "Guardian" unter Berufung auf den ukrainischen Staatssender Suspilne. Demnach hätten russische Truppen laut einem Beamten der lokalen Verwaltung gegen vier Uhr ein Krankenhaus im Stadtteil Dnipro beschossen. Es soll mindestens fünf Explosionen gegeben haben, schreibt der Sender auf Telegram. Demnach habe eine der Granaten den fünften Stock des Gebäudes getroffen. Die Druckwelle schlug fast alle Fenster im Hauptgebäude auf einer Seite ein. Die Behauptungen lassen sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht unabhängig überprüfen.

+++ 10:57 Russland: Drohnenangriffe auf Energieinfrastruktur sind zentrale Bedrohung +++
Russland macht potenzielle Drohnenangriffe als größte Gefahr für seine Energieinfrastruktur aus. "Die zentrale Bedrohung sind jetzt illegale Beeinträchtigungen durch den Einsatz von unbemannten Luftfahrzeugen", sagt Energieminister Nikolai Schulginow während einer Diskussionsrunde, in der er die Sicherheit russischer Energieanlagen thematisiert. Er arbeite in dieser Angelegenheit mit dem russischen Verteidigungsministerium und dem Inlandsgeheimdienst FSB zusammen. Schulginow erwähnt die Ukraine nicht beim Namen. Russland hat aber nach eigenen Angaben in den vergangenen Monaten mehrere ukrainische Drohnenangriffe vereitelt. Auch hat es mehrere Drohnenangriffe auf russische Ortschaften gemeldet, die zum Teil Hunderte Kilometer von der ukrainische Grenze entfernt liegen. Die Ukraine hat sich öffentlich nicht zu Angriffen auf Ziele innerhalb Russlands bekannt.

+++ 10:34 Ukrainischer Kommandeur: Moskau zieht beste Kräfte um Bachmut zusammen +++
Laut dem Befehlshaber der ukrainischen Landstreitkräfte, Olexandr Syrskyj, ziehen die russischen Truppen momentan ihre besten Kräfte für die Einnahme Bachmuts zusammen. Ziel sei es nun, dem Feind möglichst hohe Verluste zuzufügen und ihn zu zermürben, um dann eine ukrainische Offensive zu starten, sagte Syrskyj einer Mitteilung zufolge. "Jetzt hat der Gegner seine besten Einheiten ins Feld geworfen, um den Sieg zu erreichen." Der Kommandeur bezeichnet die Lage als schwer, aber stabil. Gegen alle Prognosen hätten es die Verteidiger bisher geschafft, die Stadt zu halten. Bachmut ist bereits seit dem Spätsommer umkämpft, seit zwei Monaten haben sich die Kämpfe zur blutigsten Schlacht des seit mehr als ein Jahr dauernden russischen Angriffskrieges entwickelt. Die Stadt ist der Hauptteil der nach der russischen Eroberung von Sjewjerodonezk und Lyssytschansk etablierten Verteidigungslinie zwischen den Städten Siwersk und Bachmut im Donezker Gebiet. Falls die Stadt fällt, eröffnet sich für die russischen Truppen der Weg zu den Großstädten Slowjansk und Kramatorsk. Damit rückt eine vollständige Eroberung des Donezker Gebiets näher.

+++ 10:05 Belarus: Atomwaffen werden wegen Aggressionen der NATO im Land stationiert +++
Belarus macht die NATO dafür verantwortlich, dass es der Stationierung von russischen Atomwaffen auf seinem Territorium zugestimmt habe. Die Regierung in Minsk sei dazu gezwungen gewesen wegen des aggressiven Vorgehens der NATO-Staaten, das die Sicherheit von Belarus bedrohe, erklärt das Außenministerium laut einem Bericht der russischen Nachrichtenagentur Tass. Es handle sich zudem nicht um einen Verstoß gegen internationale Atomwaffensperrverträge, da Belarus keine Kontrolle über die Waffen haben werde. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte am Wochenende angekündigt, taktische Atomwaffen im benachbarten Belarus zu stationieren. Belarus ist der engste Verbündete Russlands bei dessen Krieg gegen die Ukraine, hat allerdings keine eigenen Truppen in die Kämpfe geschickt.

+++ 09:46 London: Russland erleidet schwere Verluste bei Angriffen auf Awdijiwka +++
Nach Erkenntnissen britischer Geheimdienste hat Russland bei seinen Angriffen auf die ostukrainische Stadt Awdijiwka schwere Verluste zu beklagen. So habe ein Regiment mutmaßlich einen großen Anteil seiner Panzer bei dem Versuch verloren, Awdijiwka vom Süden aus einzukreisen, hieß es im aktuellen Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums. Das betroffene Regiment sei Teil einer Armeeformation, die extra gebildet worden sei, um den Angriffskrieg in der Ukraine zu unterstützen. Mittlerweile wiesen jedoch viele Anzeichen darauf hin, dass die Formation Probleme mit schlechter Disziplin und Kampfmoral habe, hieß es von den Briten. Die Verluste seien wahrscheinlich größtenteils darauf zurückzuführen, dass Angriffe taktisch fehlerhaft ausgeführt würden - wie bereits um die ukrainische Stadt Wuhledar.

+++ 09:27 ntv-Reporter über Leopard-Panzer: "Ukraine spricht von 'Faust Richtung Osten'" +++
In der Ukraine treffen die ersten Leopard-Panzer aus Deutschland ein. Mit den Kampffahrzeugen aus dem Westen sollen zwei Bataillone geformt werden, denn die Ukraine sieht große Chancen für eine erfolgreiche Gegenoffensive. "In der Ukraine spricht man von einer 'Faust Richtung Osten'", so ntv-Reporter Stephan Richter.

+++ 09:02 ISW: Keine Belege für Entlassung mehrerer russische Militärkommandeure +++
Nach Einschätzung des "Institute for Study of War" (ISW) gibt es keine Belege dafür, dass etwas an Gerüchten unter russischen Militärbloggern dran ist, wonach mehrere russische Militärkommandeure entlassen worden sein sollen. Mutmaßungen zufolge sollen Rusam Muradov als Kommandant des Militärbezirks Ost entlassen und Jewgeni Nikiforow als Kommandant des Militärbezirks West abgelöst worden sein. Das ISW konnte keinen der beiden Führungswechsel bestätigen. Dennoch sei es "bemerkenswert, dass russische Mühlenblogger über mögliche Entlassungen von Kommandeuren diskutieren, die mit Einsatzgebieten in Verbindung stehen, in denen die russischen Streitkräfte weitgehend nicht in der Lage waren, erhebliche Gewinne zu erzielen oder große Verluste erlitten haben".

+++ 08:28 Pistorius: Leopard-Panzer können an der Front "Entscheidendes leisten" +++
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius bestätigt die Ankunft von 18 Leopard-2-Kampfpanzern in der Ukraine. In einem Post auf Twitter sagte Pistorious, er glaube, dass die Panzer "an der Front Entscheidendes leisten" könnten. Die 18 Leopard-2-Kampfpanzer hat Deutschland gestern zusammen mit 40 Marder-Schützenpanzern zur Verfügung gestellt. "Zusammen mit Schweden und Portugal haben wir versprochen, genügend Panzer für eine Kampfgruppe zu liefern. Um dieses Versprechen zu halten, haben wir vier Panzer mehr geliefert, als ursprünglich versprochen. Auf uns ist Verlass“, so der SPD-Politiker bei Twitter.

+++ 07:54 Russischer Drohnenangriff entfacht großes Feuer in Dnipro +++
Russland hat mit Drohnenangriffen auf die Oblast Dnipropetrowsk in der Nacht ein großes Feuer entfacht. Das berichtet die ukrainische Zeitung "Kyiv Independent" unter Berufung auf den Governeur. Demnach zielte eine der Drohnen auf ein Privatunternehmen in der Stadt Dnipro und verursachte ein "großes Feuer" auf einer Fläche von 4000 Quadratmetern, sagte der Gouverneur des Gebiets Dnipropetrowsk, Serhii Lysak dem Bericht zufolge.

+++ 07:04 Kiew: Mehr als 600 russische Soldaten an einem Tag "eliminiert" +++
Laut offiziellen Zahlen aus Kiew sind binnen eines Tages 610 russische Soldaten im Krieg ums Leben gekommen oder können aufgrund von Verletzungen nicht mehr kämpfen. Nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums sind seit Beginn des Krieges im Februar 171.160 russische Soldaten "eliminiert" worden. Wie das Verteidigungsministerium in seinen täglichen Angaben zu den Verlusten Russlands verkündet, habe der Gegner unter anderem knapp 7000 gepanzerte Fahrzeuge und mehr als 2200 Drohnen verloren. Sie befinden sich entweder nicht mehr im Besitz des russischen Militärs oder wurden zerstört. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Moskau selbst hält sich mit Informationen zu eigenen Verlusten in der Ukraine zurück.

+++ 06:27 Ukrainisches Militär registriert mehr als 130 Angriffe auf Oblast Sumy +++
Bei den jüngsten Angriffen auf die Oblast Sumy im Nordosten der Ukraine registriert die Militärverwaltung 130 Mal Beschuss. Dabei wurde eine Zivilistin verletzt und musste in ein Krankenhaus gebracht werden. Das meldet die ukrainische Zeitung "Kyiv Independent". Demnach feuerten russische Truppen verschiedene Waffentypen ab, wie die Militärverwaltung bei Telegram schreibt. Dem Post zufolge beschoss Russland die Gemeinden Esmanska, Bilopilska, Krasnopilska, Shalyinska, Velikopysarivska und Seredino-Budska.

+++ 05:31 Ukraine meldet zwölf abgeschossene Drohnen +++
Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe hat Russland in der Nacht mit insgesamt 13 iranischen Kamikaze-Drohnen Angriffe in der Ukraine geflogen. Zwölf der Drohnen vom Typ Shahed 136 und 131 seien von der Luftverteidigung abgeschossen worden, meldet "Kyiv Indipendent".

+++ 05:16 Gefängnisstrafe für Zusammenarbeit mit Russland +++
Ein ukrainisches Gericht verurteilt eine von Russland ernannte Sozialarbeiterin in der befreiten Stadt Lyman im Osten des Landes zu fünf Jahren Gefängnis. Die namentlich nicht genannte Mitarbeiterin in der Abteilung für Sozialschutz und Arbeit von Lyman wird beschuldigt, bei der selbsternannten Volksrepublik Donezk ein örtliches Finanzamt, eine Staatskasse und einen Sozialversicherungsfonds registriert zu haben sowie Arbeiter angeworben und ihnen Gehälter in Rubel gezahlt zu haben. Im September eroberten ukrainische Truppen Lyman zurück, woraufhin die Beamtin festgenommen wurde.

+++ 03:57 Energiekonzern OMV: Ausstieg aus Russland-Gas "extrem schwierig" +++
Der österreichische Energiekonzern OMV kann laut Vorstandschef Alfred Stern derzeit kaum aus seinen Russland-Geschäften mit Erdgas aussteigen. Dieser Rohstoff sei nicht mit Sanktionen belegt, sagt der Manager der Nachrichtenagentur APA. "Wir haben nicht den Luxus, Gas aus legitimen Lieferquellen abzulehnen - insbesondere auch, wenn wir Verträge haben, die uns zur Abnahme verpflichten", sagt er. Die Europäische Kommission arbeitet derzeit an einem Plan, um die EU bis 2027 unabhängig von russischen Energieimporten zu machen. Das Lieferabkommen für Österreich läuft hingegen bis 2040. Das Alpenland bezog im Februar 79 Prozent seines Erdgases aus Russland.

+++ 02:46 Selenskyj: Besetzung von Saporischschja bedroht ganz Europa +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj betont bei seinem Treffen mit dem Chef der UN-Atomaufsicht IAEA, Rafael Grossi, die Notwendigkeit des Abzugs der russischen Truppen aus dem Kernkraftwerk Saporischschja. "Ohne einen sofortigen Abzug der russischen Truppen und des Personals aus dem AKW Saporischschja und den angrenzenden Gebieten sind alle Initiativen zur Wiederherstellung der nuklearen Sicherheit zum Scheitern verurteilt", zitiert die Regierungs-Webseite Selenskyj. Das Personal der Anlage stehe unter ständigem Druck der russischen Besatzungstruppen, die die Sicherheitsvorschriften nicht einhielten und sich in die technischen Prozesse einmischten. In seiner nächtlichen Videoansprache an die ukrainische Bevölkerung bezeichnet Selenskyj das russische Vorgehen als "radioaktive Erpressung" und den schlimmsten Vorfall in der Geschichte der Kernkraft. "Kein anderer Terrorist hat solche Abgründe mit einem Zynismus, den Russland an den Tag legt, ausgelotet und immer neue Tiefststände erreicht." Je länger die russische Besetzung des Kraftwerks andauere, desto größer werde die Bedrohung für die Sicherheit der Ukraine und ganz Europas.

+++ 01:39 Litauen wirft Moskau "nukleare Erpressung" vor +++
Litauens Präsident Gitanas Nauseda verurteilt die vom Kreml angekündigte Verlegung russischer Atomwaffen in das benachbarte Belarus. "Die russische nukleare Erpressung geht weiter", schreibt der Staatschef des baltischen EU- und NATO-Landes auf Twitter. Russlands Pläne seien einmal mehr eine "völlige Missachtung" internationaler Vereinbarungen. "Der Angreifer muss daran gehindert werden, eine nukleare Katastrophe zu verursachen", schreibt Nauseda weiter.

+++ 00:55 Britische Challenger-Kampfpanzer sind in der Ukraine +++
Die ersten britischen Kampfpanzer vom Typ Challenger sind in der Ukraine eingetroffen und sollen bei einer Gegenoffensive der Ukraine im Frühjahr zum Einsatz kommen. Das bestätigt eine Sprecherin des ukrainischen Verteidigungsministeriums. Der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow teilt mit, er habe "Neuzugänge" für die ukrainischen Streitkräfte inspiziert. Neben Challenger-Panzern gehören dazu deutsche Marder-Schützenpanzer, gepanzerte LKW vom Typ Cougar und gepanzerte Transporter vom Typ Stryker aus den USA. Er bezeichnet die britischen Challenger als "militärische Kunstwerke".

+++ 23:56 Selenskyj hält Lagebesprechung in der Ostukraine ab +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seine militärische Lagebesprechung mit dem Generalstab erstmals außerhalb der Hauptstadt Kiew abgehalten. "Wir haben die allgemeine Situation in den Frontgebieten besprochen, die Stärkung und den Schutz unserer Grenzen entlang der gesamten Front - vom Gebiet Cherson bis zum Gebiet Charkiw", sagt er in seiner täglichen Videoansprache. Die Lagebesprechung fand demnach in der Industriestadt Dnipro statt, in der es viele Rüstungsbetriebe gibt.

+++ 23:06 Moskaus Nord-Stream-Resolution scheitert im UN-Sicherheitsrat +++
Russland scheitert mit seiner Resolution für eine Untersuchung der Explosionen an den Ostseepipelines Nord Stream 1 und 2 im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen. Bei einer Abstimmung des mächtigsten UN-Gremiums stimmen nur China und Brasilien mit Moskau, die zwölf übrigen Länder enthalten sich. Der Beschluss hätte UN-Generalsekretär António Guterres aufgefordert, eine unabhängige internationale Untersuchung zu dem mutmaßlichen Sabotageakt einzuleiten. Einige Ratsmitglieder enthielten sich, weil sie Russlands Vorstoß als politisches Manöver betrachten.

+++ 22:20 Atomwaffen in Belarus: Moskau wirft Westen Doppelmoral vor +++
Das Außenministerium in Moskau wirft dem Westen nach dessen Kritik an den Plänen zur Stationierung russischer Atomwaffen in Belarus Doppelmoral vor. "Die inadäquate Reaktion einer Reihe westlicher Hauptstädte auf unsere Kooperation mit Belarus bei der militärischen Atomnutzung kann nur Befremden hervorrufen", sagt Außenamtssprecherin Maria Sacharowa einer vom Ministerium veröffentlichten Erklärung zufolge. Schließlich habe die NATO das Konzept gemeinsamer Atom-Missionen eingeführt und die USA hätten Atombomben in Belgien, Deutschland, Italien, den Niederlanden und der Türkei stationiert.

+++ 21:55 ISW: Putin glaubt weiter an "vollständigen Sieg" +++
Das Institute for the Study of War sieht bei Putin keine Bereitschaft für Verhandlungen. Demnach suche Russlands Präsident weiterhin den "vollständigen Sieg" und sei davon überzeugt diesen, auch durch einen langwierigen Krieg, noch immer erreichen zu können. Der Kremlchef glaube weiterhin, der Ukraine seinen Willen aufzwingen zu können, sobald der Westen Kiew habe fallen lassen. Die aktuellen militärischen Realitäten hätten ihn offenbar nicht überzeugt, dass er eine Verhandlungslösung anstreben müsse, schreiben die Experten.

Die früheren Entwicklungen im Ukraine-Krieg lesen Sie hier.

Quelle: ntv.de, rog/joh/ino/AFP/dpa/rts

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