Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:27 Rheinmetall liefert Ukraine Drohnenabwehr-System +++

Der Rüstungskonzern Rheinmetall will der Ukraine zur Drohnenabwehr sein neues Luftverteidigungssystem Skyranger liefern. Ein entsprechender Vertrag werde am Mittwoch auf der Verteidigungsmesse DSEI in London unterzeichnet, sagt Vorstandschef Armin Papperger dem ZDF. "In diesem Jahr werden die ersten noch geliefert." Es soll sich um ein Geschäft in dreistelliger Millionenhöhe handeln. Die Ukraine bekäme den Skyranger damit noch vor der Bundeswehr, die Rheinmetall ebenfalls einen Großauftrag erteilt hat. Skyranger ist ein mobiles Flugabwehrsystem, welches auf Fahrzeuge montiert werden kann. "Jedes dieser Systeme kann vier mal vier Kilometer abdecken, um komplett drohnenfrei zu sein", erklärt Papperger.

+++ 22:50 Präsidialamtschef: Moskau nutzte bei Angriff auf Kiewer Regierungssitz Iskander-Rakete +++
Bei dem Angriff auf den Kiewer Regierungssitz am Sonntag hat Russland offenbar eine ballistische Rakete eingesetzt. "Erstmals hat der Feind den Sitz der ukrainischen Regierung attackiert - ein Angriff mit einer ballistischen Iskander-Rakete", schreibt der ukrainische Präsidialamtschef Andrij Jermak bei X. Die EU-Botschafterin in der Ukraine, Katarina Mathernova, sagte nach einem Besuch des beschädigten Gebäudes, die Rakete sei nicht vollständig detoniert - nur deswegen sei das mehrstöckige Gebäude nicht dem Erdboden gleichgemacht worden. Russland hatte die Ukraine in der Nacht zum Sonntag mit so vielen Raketen und Drohnen angegriffen wie noch nie seit Kriegsbeginn vor mehr als dreieinhalb Jahren. Der Regierungssitz in Kiew war dabei in Brand geraten.

+++ 22:09 Sicherheitsexperte: Moskaus Vorbereitung auf Nato-Krieg "nicht zu leugnen" +++
Die Ukraine warnt: Russland rüstet seine Raketen für einen möglichen Krieg mit der Nato auf. Sicherheitsexperte Professor Dr. Joachim Krause hält die Gefahr für offensichtlich und rät angesichts der aktuellen russischen Rhetorik zur Vorsicht.

+++ 21:44 Selenskyj erwartet von Ukraine-Kontaktgruppe Stärkung der Flugabwehr +++
Vor einem Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die "Schlüsselziele" für die Gespräche bestimmt. "Eine Stärkung der Flugabwehr ist das Ziel Nummer eins für dieses "Ramstein-Treffen" und überhaupt unserer Kontakte zu Europa und den USA", sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft.

+++ 21:20 Experte: Russland verabschiedet sich aus Institutionen und Netzwerken +++
Infolge des Ukraine-Kriegs isoliert sich Russland zunehmend gegenüber dem Westen. Für die Menschenrechtslage im Land bedeutet das eine gefährliche Zuspitzung. Über den geplanten Ausstieg aus der europäischen Anti-Folter-Konvention spricht ntv mit dem Russland-Experten Nico Karasek.

+++ 21:03 Berlin und Paris sollen für Sanktionen gegen russischen Ölriesen Lukoil sein +++
Deutschland und Frankreich machen sich nach Angaben von Diplomaten für EU-Sanktionen gegen den russischen Ölriesen Lukoil stark. Berlin und Paris hätten im Rahmen von Vorbereitungen für ein mögliches 19. Sanktionspaket gegen Moskau einen entsprechenden gemeinsamen Vorschlag vorgelegt, heißt es aus Diplomatenkreisen in Brüssel. Darin werde auch erwogen, die Lukoil-Handelstochter Litasco zu sanktionieren. Zudem machten sich Deutschland und Frankreich demnach dafür stark, auch Raffinerien in Drittstaaten mit Strafnahmen zu belegen, die an russischen Ölexporten in die EU beteiligt sind. Auch Unternehmen, die mit russischem Öl handelten, sollten nach dem Willen von Paris und Berlin sanktioniert werden, berichteten die Diplomaten weiter. Zudem schlügen die Staaten vor, Unternehmen wie Banken zu bestrafen, die Moskau bei der Umgehung von Sanktionen helfen sowie gegen Geschäfte mit Kryptowährung in Zentralasien vorzugehen.

+++ 20:37 Lawrow versichert Studierenden: "Wir wollen keine Mauern errichten" +++
Trotz der Konfrontation mit dem Westen wegen des Krieges gegen die Ukraine erklärt sich Russland gesprächsbereit. "Wir wollen keine Mauern errichten", versichert der russische Außenmininster Sergej Lawrow bei einem Treffen mit Studierenden in der Eliteuniversität MGIMO in Moskau. Das vom Kreml erklärte Ziel einer multipolaren Welt schließe den Westen ein. "Es wäre im Stil des Westens, "Berliner Mauern" zwischen sich und unserem großen eurasischen Raum, welcher die Sowjetunion war und jetzt der postsowjetische Raum ist, zu errichten", sagte der Chefdiplomat.

+++ 20:12 Österreichischer General: Luftkrieg gegen Kiew hat "eskalatorische Note" +++
Russland überzieht die ukrainische Hauptstadt mit der schwersten Angriffswelle seit Ausbruch des Krieges. Das Regierungsgebäude steht erstmals in Flammen. Vier-Sterne-General Robert Brieger sieht eine Intensivierung des Luftkriegs und ordnet die Folgen für die ukrainische Waffenproduktion ein.

+++ 19:37 Kreise: Bundeswehr kauft 300-Patriot-Raketen für 1,5 Milliarden Euro +++
Die Bundeswehr will Koalitionskreisen zufolge weitere 300 Patriot-Luftabwehrraketen in den USA kaufen. Der Gesamtpreis werde bei 1,5 Milliarden Euro liegen, sagten drei mit den Planungen Vertraute der Nachrichtenagentur Reuters. Norwegen sei aber bereit, sich mit knapp 200 Millionen Euro beteiligen. Die Bestellung diene teilweise dazu, Bestände nach der Abgabe der Lenkflugkörper an die Ukraine wiederzubeschaffen. Das Geschäft solle über die nächsten vier Jahre abgewickelt werden. Die Raketen werden im Rahmen des Patriot-Gesamtsystems eingesetzt, das zusammen mit etwa den Radar-Einheiten sich als wirkungsvoll im Kampf gegen die russischen Raketen-Angriffe in der Ukraine erwiesen hat. Norwegen hatte sich bereits bereit erklärt, auch den Kauf eines Gesamt-Patriotsystems mitzufinanzieren. Die europäischen Partnern sehen Norwegen besonders in der Pflicht, da das Land indirekt vom Konflikt mit Russland profitiert. Durch den Stopp der russischen Gas-Lieferungen waren vor allem 2022 und 2023 die Preise für Erdgas rasant gestiegen, was Norwegen als Exporteur stark zugute kam.

+++ 19:04 Drohne stürzt nahe Polens Grenze zu Belarus ab +++
In Polen ist erneut eine Drohne abgestürzt. Die Trümmer des Flugobjekts seien in einem Maisfeld bei dem Dorf Polatycze in der Nähe der Grenze zu Belarus gefunden worden, teilt die Staatsanwaltschaft mit. "Die Drohne hatte keine Sprengladung an Bord und war kyrillisch beschriftet", sagt eine Sprecherin der Behörde der Nachrichtenagentur PAP. Es sei noch zu früh, um zu sagen, ob es sich um eine Militärdrohne oder ein von Schmugglern eingesetztes Fluggerät gehandelt habe. Verletzt wurde niemand.

+++ 18:28 Russischer Drohnenangriff beschädigt Heizkraftwerk bei Kiew +++
Ein Heizkraftwerk bei Kiew ist nach Behördenangaben durch einen russischen Drohnenangriff beschädigt worden. "Der Feind weiß genau, dass er zivile Infrastruktur beschießt", teilt das Energieministerium in Kiew mit. Den genauen Ort benennt es nicht. Nach Angaben ukrainischer Telegramkanäle handelt es sich um das Kraftwerk Trypillja südlich der Hauptstadt, das schon mehrfach angegriffen und beschädigt worden ist. Später teilt das Ministerium mit, die Stromverteilung im Netz sei ausgeglichen. Abschaltungen seien nicht notwendig. Allerdings ist nach Angaben der Kiewer Militärverwaltung die Gasversorgung von Orten in Nähe des Kraftwerks für einige Tage unterbrochen.

+++ 17:45 Ukraine trifft Standort erneut: Video zeigt Angriff auf Druschba-Pipeline +++
Die Ukrainer haben nach eigenen Angaben erneut die russische Ölpipeline Druschba in der Region Brjansk angegriffen und massiv beschädigt. Ungarn und die Slowakei beziehen über die Transitpipeline noch immer russisches Öl. In Teilen Russlands kommt es derweil zu Benzinknappheit.

+++ 17:15 Estland: Russischer Hubschrauber verletzt Luftraum +++
Das baltische EU- und Nato-Mitglied Estland hat erneut die Verletzung seines Luftraums durch Russland gemeldet. Ein Helikopter vom Typ MI-8 sei am Sonntagmittag nahe der Ostsee-Insel Vaindloo unerlaubt für etwa vier Minuten in den Luftraum eingedrungen, teilt die Armee in Tallinn mit. Das Außenministerium bestellte einer Mitteilung zufolge wegen des Vorfalls den Geschäftsträger der russischen Botschaft ein und überreichte eine Protestnote. Den Angaben zufolge war es die dritte Luftraumverletzung durch Russland in diesem Jahr.

+++ 16:38 Merz warnt vor "imperialistischen" Plänen Putins +++
Bundeskanzler Friedrich Merz hat bei der Eröffnung der Botschafterkonferenz in Berlin vor einer Ausweitung russischer Machtbestrebungen über die Ukraine hinaus gewarnt. Alles deute darauf hin, dass Präsident Wladimir Putins "imperialistischer Plan nicht mit der Eroberung der Ukraine enden würde, sondern damit erst beginnt", sagt der CDU-Politiker in seiner Eröffnungsrede vor Diplomatinnen und Diplomaten im Auswärtigen Amt. Angesichts täglicher "hybrider Angriffe Russlands auf unsere Infrastruktur" in "wachsender Intensität und Aggressivität" verteidige die Ukraine "auch unsere Freiheit in Europa".

+++ 16:13 Kiewer Politikerin filmt sich in angegriffenem Parlament +++
Erstmals seit Moskaus Invasion der Ukraine greift Russland an diesem Wochenende auch den Hauptsitz der Kiewer Regierung an. Das oberste Stockwerk des Parlamentsgebäudes wird getroffen. Die Ministerpräsidentin des Landes, Julija Swyrydenko, filmt sich kurze Zeit nach dem Angriff im Inneren des Gebäudes.

+++ 15:38 Insider: EU will mit neuem Paket Banken in Zentralasien sanktionieren +++
Die Europäische Kommission will EU-Diplomaten zufolge bis Freitag ein 19. Sanktionspaket gegen Russland vorschlagen. Darin sollen auch Banken in zwei zentralasiatischen Ländern aufgeführt werden. Die EU hat ihre Listungen verschärft und schreckt nicht mehr vor größeren Unternehmen in Drittländern zurück. Im 18. Paket hatte der Staatenbund zwei chinesische Banken und die große indische Raffinerie Nayara auf die Liste gesetzt.

+++ 15:08 Ex-Kremlchef Medwedew wirft Finnland Kriegsvorbereitung vor +++
Der frühere russische Präsident Dmitri Medwedew hat dem benachbarten Finnland einen Kriegskurs gegen Russland vorgeworfen. "Nach dem Nato-Beitritt fährt Helsinki unter dem Vorwand von Abwehrmaßnahmen einen Konfrontationskurs in Vorbereitung auf einen Krieg mit Russland und bereitet scheinbar einen Brückenkopf für einen Angriff auf uns vor", schrieb der als Vizechef des nationalen Sicherheitsrats immer noch einflussreiche Medwedew in einer Kolumne für die staatliche Nachrichtenagentur Tass. Medwedew beklagte, dass in "unmittelbarer Nähe zur russischen Grenze" Stabsstrukturen für Heereseinheiten in Lappland geschaffen würden. Es sei klar, gegen wen sich diese Strukturen richteten, da die Nato Russland zum Feind erklärt habe, schrieb er. Die Kolumne selbst trägt die Überschrift: "Finnlands neue Doktrin: Dummheit, Lüge, Undankbarkeit".

+++ 14:27 Oberbefehlshaber: Ukrainische Armee hat Boden gutgemacht +++
Die ukrainische Armee hat nach Angaben ihres Oberbefehlshabers Olexander Syrskyj die russische Sommeroffensive aufgehalten und sogar kleine Geländegewinne erzielt. "Wir haben uns hauptsächlich darauf konzentriert, den Feind aufzuhalten und ihm möglichst große Verluste zuzufügen", teilt der General auf Facebook mit. Es sei gelungen, die Lage an gefährdeten Frontabschnitten wie Lyman, Dobropillja und Pokrowsk zu stabilisieren. Durch eine "aktive Verteidigungstaktik" seien im August mehrere Orte und insgesamt 58 Quadratkilometer Land zurückerobert worden, schreibt Syrskyj. Als jüngste Rückeroberung nennt der Generalstab in Kiew das Dorf Saritschne bei Lyman im Gebiet Donezk. Auch ukrainische Militärblogs sehen den Ort in der Hand der Kiewer Truppen.

+++ 13:57 Kiews Augustbilanz: 60 Ziele in Russland angegriffen +++
Die Ukraine greift nach eigenen Angaben im August 60 Ziele auf russischem Territorium an. Dadurch seien die Herstellung von Treibstoff und Waffen sowie auch die Luftabwehr geschwächt worden, schreibt der ukrainische Oberbefehlshaber Oleksandr Syrskyj in sozialen Medien. Auch die Transport-Infrastruktur des russischen Militärs sei erfolgreich angegriffen worden.

+++ 13:16 Neue Aufenthaltsregel in Kraft: Lettland weist 841 Russen aus +++
Die Migrationsbehörde in Lettland fordert 841 russische Staatsbürger auf, das baltische EU- und Nato-Land bis zum 13. Oktober zu verlassen. Dies sagt Behördenleiterin Maira Roze in einem Bericht des lettischen Fernsehens. Hintergrund sind Änderungen im Ausländerrecht, die im Herbst 2022 als Reaktion auf Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine beschlossen wurden. Sie verschärfen die Aufenthaltsregelungen für Russen. Lettland mit seinen 1,9 Millionen Einwohnern grenzt an Russland. Rund ein Viertel der Bevölkerung gehört zur großen russischsprachigen Minderheit. Um weiterhin legal in Lettland leben zu können, müssen russische Staatsbürger einen dauerhaften Aufenthaltsstatus beantragen und dafür bei einem Sprachtest alltagstaugliche Lettisch-Kenntnisse nachweisen. Parallel dazu werden sie einer Sicherheitsüberprüfung unterzogen. Betroffen von der Regelung waren gut 25.000 Menschen, von denen gut 16.000 inzwischen einen unbefristeten und 1000 einen befristeten Aufenthaltstitel erlangt haben. Personen, die nicht fristgerecht den Nachweis erbracht und die rechtlichen Vorgaben nicht erfüllt haben, müssen das Land verlassen. Nach Behördenangaben haben dies 2600 Menschen auf eigene Faust bereits getan. In zehn Fällen kam es zu Zwangsausweisungen.

+++ 12:39 Sanktionskurswechsel der USA? Kreml macht vorab eine Ansage an Trump +++
Sanktionen können Russland nach Angaben des Kremls niemals zu einem Kurswechsel in der Ukraine zwingen, meldet die amtliche Nachrichtenagentur RIA. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagt mit Blick auf Äußerungen von US-Präsident Donald Trump, Europa und die Ukraine täten alles, um die USA in ihren Orbit zu ziehen. Trump hatte am Sonntag erklärt, er sei bereit für eine zweite Phase von Sanktionen gegen Russland.

+++ 12:15 Ukrainische Truppen erobern wichtigen Knotenpunkt zurück +++
Die ukrainischen Streitkräfte haben das Dorf Saritschne im Gebiet Donezk befreit und dort die Nationalflagge gehisst, berichtet der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte. Saritschne liegt im Osten der Ukraine nahe der Verwaltungsgrenze zum Gebiet Luhansk. Seine strategische Bedeutung ergibt sich aus seiner Nähe zu wichtigen Verkehrswegen. Nach Angaben der ukrainischen Militärblogger DeepState ist der größte Teil des Dorfes unter ukrainischer Kontrolle, während die russischen Truppen an den Stadtrand gedrängt wurden.

+++ 11:44 Polnische Grenzbeamte entdecken Drohne - mit kyrillischen Schriftzeichen +++
Polnische Grenzbeamte finden nach Angaben einer Staatsanwältin in einem Dorf nahe der Grenze zu Belarus die Trümmer einer Drohne. Die Drohne sei unbewaffnet und trage kyrillische Schriftzeichen, sagt Staatsanwältin Agnieszka Kepka. Verletzt wurde niemand. Die Militärpolizei untersucht den Vorfall.

+++ 11:09 "Am Dnipro greift Russland auch Brücken an" +++
Im russischen Angriffskrieg wird aktuell um die Stadt Pokrowsk im Donezk gekämpft. Beobachter rechnen mit einer bevorstehenden Großoffensive. In Russland selbst ist diese Schlacht jedoch kein mediales Thema, wie ntv-Reporter Rainer Munz ausführt.

+++ 10:31 Kiew geht von Zielerreichung des Kremls aus: Russland rekrutiert gut 340.000 neue Soldaten +++
Russland nimmt seit Jahresbeginn rund 280.000 Soldaten unter Vertrag und ist auf dem besten Weg, seine Rekrutierungsziele zu erreichen, sagt Vadym Skibitskyi, der stellvertretende Leiter des ukrainischen Geheimdienstes (HUR), in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Ukrinform. Der HUR berichtete im August, dass der Kreml bis Jahresende 343.000 Personen rekrutieren wolle und seine monatlichen Rekrutierungsziele übertreffe. "Unseren Daten zufolge hat der Kreml bis zum 1. September 2025 rund 280.000 Militärangehörige unter Vertrag genommen", so Skibitskyi. Russland verdanke seinen Rekrutierungserfolg einer starken finanziellen Unterstützung und Propagandakampagnen, so Skibitskyi. Moskau leistet "hohe Zahlungen" an Vertragssoldaten, wobei der aktuelle Satz für die Unterzeichnung eines ersten Vertrags bei 2 Millionen Rubel (knapp 21.000 Euro) liegt. Russland rekrutiert weiterhin mindestens 35.000 Soldaten pro Monat, sagt Skibitskyi. "Alles deutet darauf hin, dass sie ihren Rekrutierungsplan bis Ende des Jahres vollständig erfüllen werden", sagt er.

+++ 09:58 Wadephul kontert Söder und gibt Versprechen zu Sicherheitsgarantien ab +++
Außenminister Johann Wadephul versucht, Zweifel an der Beteiligung Deutschlands an Sicherheitsgarantien für die Ukraine im Falle eines Waffenstillstands oder einer Friedenslösung auszuräumen. "Natürlich wird Deutschland seinen Teil zu Sicherheitsgarantien für die Ukraine beitragen", sagt der CDU-Politiker laut Redemanuskript bei der Eröffnung der jährlichen Konferenz der deutschen Botschafterinnen und Botschafter im Auswärtigen Amt in Berlin. Wie die Garantien konkret aussehen könnten, sagt er allerdings nicht. CSU-Chef Markus Söder hatte sich gegen Überlegungen gestellt, die Bundeswehr im Rahmen von Sicherheitsgarantien für die Ukraine in dem Land einzusetzen. Damit geht er anders vor als Kanzler Friedrich Merz, der in dieser Frage aktuell noch nichts ausschließen will. "Es ist für mich kaum vorstellbar, dass Nato-Truppen dort stationiert sind. Das würde Russland keinesfalls akzeptieren. Denn es wäre die Vorstufe des Beitritts der Ukraine in die Nato", sagte Söder der "Rheinischen Post". Wadephul betonte indes laut Manuskript: "Russland wird sein aggressives Verhalten fortsetzen und noch stärker gegen uns richten - wenn wir es nicht davon abhalten."

+++ 09:26 Ukraine hofft, "dass Trump richtig sauer wird" +++
Während Unterstützerstaaten die Zukunftsperspektive der Ukraine diskutieren, trifft der bisher schwerste Angriff Russlands die Hauptstadt Kiew. Darüber ist auch der US-Präsident "unhappy", in dem angegriffenen Land hofft man auf neue Sanktionen. ntv-Reporter Jürgen Weichert berichtet aus Odessa.

+++ 08:59 Russland will raus aus Antifolterkonvention +++
Russlands Präsident Wladimir Putin will aus der europäischen Antifolterkonvention austreten. Er habe dem Parlament einen Gesetzentwurf zum Austritt aus der Europäischen Konvention zur Verhütung von Folter vorgelegt, meldete die staatliche Nachrichtenagentur TASS. Die der Konvention beigetretenen Staaten verpflichten sich, gegen unmenschliche oder erniedrigende Behandlungen oder Strafen vorzugehen. Die Ukraine wirft Russland vor, Kriegsgefangene teilweise zu foltern. Zudem berichten Menschenrechtsorganisationen von Folter und menschenunwürdiger Behandlung in russischen Gefängnissen. Russland bestreitet die Vorwürfe.

+++ 08:29 Umstrittener Blackwater-Gründer Prince bewirbt sich um Drohnengeschäfte in der Ukraine +++
Angesichts von Berichten, wonach Donald Trumps Regierung den Einsatz privater US-Militärfirmen nach dem Ende des Ukraine-Kriegs vor Ort in Erwägung zieht, berichten Quellen dem "Guardian", dass ein umstrittener Amerikaner bereits um Geschäfte wirbt. Demnach würde Erik Prince, Gründer des inzwischen aufgelösten Söldnerunternehmens Blackwater, seine Dienste bereits anpreisen. Den Quellenangaben zufolge warb Prince für sich selbst im wertvollen ukrainischen Drohnensektor und suchte bereits Treffen mit führenden Akteuren der Branche. "Erik ist dabei, Drohnenunternehmen zu kaufen", sagt eine der Quellen, und eine andere bestätigte, dass Prince auf der Jagd nach Drohnenherstellern mit einer Präsenz in der Ukraine sei. Prince' ehemaliges Unternehmen Blackwater machte vor allem mit seiner Arbeit im Irak erhebliche Schlagzeilen. Mitarbeiter sollen sich der Ermordung von Zivilisten, Misshandlungen und des Waffenschmuggels schuldig gemacht haben.

+++ 07:56 Drittes Todesopfer in Kiew geborgen - 5 Tote, 44 Verletzte nach russischem Großangriff +++
Bei dem riesigen russischen Drohnen- und Raketenangriff auf die Ukraine in der Nacht zum Sonntag werden mindestens 5 Menschen getötet und 44 weitere verletzt. Allein in der Hauptstadt Kiew werden eine Frau und ihr neugeborenes Kind getötet und 20 Menschen verletzt, wie die örtlichen Behörden mitteilten. Tymur Tkachenko, der Leiter der Kiewer Militärverwaltung, bestätigt am Morgen, dass ein drittes Todesopfer unter den Trümmern geborgen wurde.

+++ 07:16 Ukrainischer Generalstab: Russische Opferzahl nähert sich 1,1 Millionen +++
Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs sind binnen 24 Stunden 910 russische Soldaten in der Ukraine getötet oder verwundet worden. Ihre Zahl nähert sich demnach langsam der Marke von 1,1 Millionen an. Zudem habe das ukrainische Militär zahlreiches russisches Militärgerät zerstört, heißt es – darunter 5 Panzer, 4 gepanzerte Fahrzeuge und 29 Artilleriesysteme und mehr als 460 Drohnen. Die Zahlen werden von Experten allgemein als zu hoch angegeben. Das unabhängige Portal Oryx erfasst verlorenes Militärgerät auf der Basis von Fotos und Videos und kommt zu geringeren Zahlen.

+++ 06:48 Trump kündigt "sehr bald" stattfindendes Gespräch mit Putin an +++
US-Präsident Donald Trump kündigt CNN zufolge vor Reportern an, zeitnah mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu sprechen. "Sehr bald. In den nächsten paar Tagen. Sehen Sie, wir werden es schaffen. Die Russland-Ukraine-Situation. Wir werden es schaffen", ergänzt der Präsident. Russland hatte in der Nacht zum Sonntag seinen größten kombinierten Luftangriff seit Beginn der Ukraine-Invasion gestartet. 823 Drohnen und Raketen wurden dabei eingesetzt und zum ersten Mal ein Regierungsgebäude in Kiew angegriffen.

+++ 06:15 Russland bestreitet Angriff auf Kiewer Regierungsgebäude +++
Das russische Verteidigungsministerium bestreitet, dass russische Streitkräfte das Gebäude des Ministerkabinetts in Kiew angegriffen haben. Das russische Verteidigungsministerium behauptet, dass russische Streitkräfte Drohneneinrichtungen und Luftwaffenstützpunkte in der Ukraine getroffen hätten. Konkret seien zwei Industriebetriebe am Rande der Stadt Kiew getroffen worden. Der Kreml hat oft bestritten, dass russische Streitkräfte zivile Ziele in der Ukraine getroffen haben, obwohl umfangreiches Filmmaterial, Bildmaterial und offizielle ukrainische Berichte das Gegenteil belegen. Experten gehen jedoch davon aus, dass genau dies und zwar immer intensiver geschieht. So soll die Zivilbevölkerung zermürbt und der Druck auf Präsident Selenskyj erhöht werden.

+++ 05:41 Trump kündigt Besuch von europäischen Spitzenpolitikern an +++
US-Präsident Donald Trump kündigt Gespräche mit europäischen Politikern über eine Lösung des Ukraine-Kriegs an. "Einzelne europäische Spitzenpolitiker kommen am Montag oder Dienstag in unser Land", sagt Trump. Wen er damit meint, ist unklar. Das Weiße Haus äußert sich dazu nicht.

+++ 03:12 US-Präsident Donald Trump: "Ich bin nicht glücklich mit der gesamten Situation" +++
Nach dem größten russischen Luftangriff auf die Ukraine seit Kriegsbeginn zeigt sich US-Präsident Donald Trump unzufrieden. "Ich bin nicht glücklich mit der gesamten Situation", sagt Trump vor Journalisten. "Ich bin nicht begeistert über das, was dort passiert." Zuvor hatte er bereits seine Bereitschaft zu weiteren Sanktionen gegen Russland bekräftigt. US-Finanzminister Scott Bessent verkündete, die US-Regierung sei "bereit den Druck auf Russland zu erhöhen". Wichtig sei aber, dass auch die EU mitziehe.

+++ 23:29 Ukraine: Russland rüstet seine Raketen für möglichen Krieg mit der Nato auf +++
Der stellvertretende Leiter des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Vadym Skibitsky, äußert sich in einem Interview mit dem Medium Ukrinform zur russischen Waffenproduktion in diesem Jahr. Ihm zufolge produziert die Rüstungsindustrie 2500 Raketen wie Marschflugkörper, ballistische Raketen und Hyperschallraketen. Zum Vergleich: Bei vielen schweren nächtlichen Luftangriffen auf die Ukraine setzen die Kreml-Sreitkräfte laut ukrainischen Angaben insgesamt rund 10 bis 70 Marschflugkörper, ballistische Raketen und Hyperschallraketen ein. Bei der Entwicklung konzentriere sich Russland auf die Verbesserung der Genauigkeit und Erhöhung der Effektivität der Sprengköpfe sowie auf die Reichweitenverlängerung, so Skibitsky. "Ziele in der Ukraine zu treffen, erfordert einen bestimmten Einsatzradius, aber die Vorbereitung auf einen Krieg mit der Nato bis 2030 erfordert eine viel größere Reichweite."

+++ 22:15 US-Diplomat Kellogg: Russland eskaliert den Krieg mit Angriff auf das ukrainische Kabinett +++
Aus Sicht des Sondergesandten des US-Präsidenten, Keith Kellogg, hat Russland nicht die Absicht, den Ukraine-Krieg auf diplomatischem Wege zu beenden. Das habe der heutige Angriff auf die Ukraine verdeutlicht, bei dem das Kabinettsgebäude beschädigt wurde. "Die Gefahr jedes Krieges liegt in der Eskalation. Russland scheint die Lage mit dem größten Angriff des Krieges auf die Büros des ukrainischen Kabinetts in Kiew zu eskalieren", schreibt Kellogg bei X. Dazu veröffentlicht er ein Video der ukrainischen Premierministerin Julia Swyrydenko aus dem Kabinettsgebäude und wies darauf hin, dass er dasselbe Gebäude vor zwei Wochen mit ihr besucht habe. "Die Geschichte zeigt, dass Ereignisse durch solche Aktionen außer Kontrolle geraten können. Deshalb arbeitet Präsident Trump daran, diesen Krieg zu beenden. Der Angriff war kein Signal dafür, dass Russland diesen Krieg auf diplomatischem Wege beenden will", so der US-Diplomat.

+++ 21:53 Selenskyj hofft nach russischem Großangriff auf "starke Reaktion" der USA +++
Nach dem größten russischen Luftangriff auf die Ukraine seit Kriegsbeginn äußert der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj seine Hoffnung auf eine entschlossene Reaktion der USA. Es sei wichtig, dass es eine "breit angelegte Reaktion der Partner" gebe, sagte Selenskyj in seiner allabendlichen Videoansprache und fügte an: "Wir zählen auf eine starke Reaktion Amerikas. Genau das brauchen wir." Russland hat die Ukraine in der vergangenen Nacht nach ukrainischen Angaben mit mindestens 810 Drohnen und einem Dutzend Raketen angegriffen. In Kiew wurden mehrere Hochhäuser beschädigt, der Regierungssitz geriet in Brand. Bei den Angriffen wurden mehrere Menschen getötet.

+++ 21:26 Bodenangriffe von Belarus aus? Ukrainischer Grenzschutz beobachtet derzeit keine Truppenbildung +++
Ukrainische Grenzschutzbeamte beobachten auf belarussischem Gebiet keine Bildung militärischer Gruppen, die eine Bedrohung für die Ukraine darstellen könnten. Dies erklärt der Sprecher des staatlichen Grenzdienstes, Andrij Demtschenko, laut einem Ukrinform-Korrespondenten im ukrainischen Fernsehen. Provokationen würden jedoch während der russisch-belarussischen Übungen nicht ausbleiben. "Unseren Informationen zufolge sollen sie morgen enden, und die aktive Phase der gemeinsamen Übungen zwischen Belarus und Russland wird vom 12. bis 16. September stattfinden. Bislang gibt es keine Hinweise auf eine Truppenstationierung in der Nähe unserer Grenze, geschweige denn auf die Bildung von Gruppen", sagte Demtschenko. Gleichzeitig sagt er, bleibe die Lage bedrohlich und die Grenzschutzbeamten würden die Situation im Rahmen der Übungen in Belarus beobachten.

Alle vorherigen Entwicklungen können Sie hier nachlesen.

Quelle: ntv.de, als/joh/rog/dpa/rts/AFP

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