Afghanistan-Liveticker +++ 22:00 Taliban bitten USA: "Diplomatische Vertretung soll bleiben" +++
28.08.2021, 05:42 UhrDie Taliban fordern die USA auf, auch nach Abschluss des US-Truppenabzugs am kommenden Dienstag eine diplomatische Vertretung in Afghanistan zu behalten. In Washington wurde dazu aber noch keine Entscheidung getroffen, verlautete dazu aus Regierungskreisen.
+++ 21:30 "Sollen nicht mehr auf Erden leben": Biden will IS-Führer töten lassen +++
Die US-Regierung hat ihre Entschlossenheit betont, die Drahtzieher des verheerenden Anschlags von Kabul töten zu lassen. "Er hat klar gemacht, dass er nicht will, dass sie noch auf der Erde leben", sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, in Washington mit Blick auf die jüngste Drohung von US-Präsident Joe Biden gegen die Terroristen. Psaki reagierte auf die Frage, ob Biden die Urheber der Attacke töten lassen oder vor Gericht stellen wolle.
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+++ 21:20 Bundeswehr-Abschlussappell: "Kein Tag zum Feiern, aber ein Tag der Würdigung" +++
Der Befehlshaber des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr, Generalleutnant Erich Pfeffer, hat den Soldaten der Evakuierungsmission für ihren schwierigen Einsatz in Afghanistan gedankt. "Der heutige Tag ist angesichts der dramatischen Lage in Afghanistan kein Grund zum Feiern. Aber, es ist ein Tag zur Würdigung der erfolgreichen Evakuierung von mehr als 5000 Menschen, ein Tag zur Würdigung Ihres extrem intensiven Einsatzes über nahezu zwei Wochen", sagte Pfeffer am Abend auf dem niedersächsischen Fliegerhorst Wunstorf vor den mit Waffen angetretenen Einsatzkräften, die in drei Maschinen gelandet waren. "Gleichzeitig ist es äußerst schmerzhaft zu wissen, dass es uns in der begrenzten Zeit nicht gelungen ist und auch nicht gelingen konnte, alle zu evakuieren, die mit oder für Deutschland in Afghanistan gearbeitet haben", sagte Pfeffer.
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+++ 20:52 NATO schließt zivile Vertretung in Afghanistan +++
Die Nato hat kurz vor dem Ende des militärischen Evakuierungseinsatzes am Flughafen von Kabul die Aufgabe ihrer zuletzt dorthin verlegten zivilen Vertretung angekündigt. Er verlasse Kabul schweren Herzens, schrieb Botschafter Stefano Pontecorvo auf Twitter. Sein Dank gelte allen Beteiligten der massiven Evakuierungsanstrengungen. Der Italiener Pontecorvo war zuletzt der ranghöchste Vertreter der Nato in Afghanistan, nachdem die Allianz ihren Militäreinsatz in dem Land eingestellt hatte. Sämtliche noch im Land weilenden Soldaten aus Staaten wie den USA stehen bereits seit Wochen vollständig unter der Führung der nationalen Kommandoketten.
+++ 20:22 Taliban versprechen: Alle Bürger mit Visa dürfen ausreisen +++
Ein ranghoher Taliban-Vertreter verspricht zukünftig offene Grenzen und Reisefreiheit für alle Bürger mit gültigen Papieren. "Die Grenzen Afghanistans werden offen sein und die Menschen werden jederzeit ein- und ausreisen können", sagt Scher Mohammed Abbas Staniksai, Vizechef der politischen Kommission der Islamistengruppe in einer Fernsehansprache.
+++ 19:54 Alle Bundeswehrsoldaten zurück in Deutschland +++
Alle Soldaten der Bundeswehr sind in dieser Minute von ihrer Evakuierungsmission in Afghanistan nach Deutschland zurückgekehrt. Auf dem Luftwaffenstützpunkt Wunstorf bei Hannover landeten am Abend drei Militärmaschinen. Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hatte sie bereits in Taschkent in Empfang genommen und auf dem Rückweg begleitet. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier dankte den Rückkehrern: "Unser Land ist stolz auf Sie", schrieb Steinmeier in den sozialen Netzwerken Facebook und Instagram. "Danke für Ihren mutigen Einsatz in einer sehr gefährlichen Mission - wie gefährlich, das hat nicht zuletzt der brutale Anschlag am Flughafen Kabul gezeigt. Gemeinsam mit unseren Verbündeten haben Sie tausende Menschen aus Afghanistan in Sicherheit gebracht."
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+++ 19:40 Taliban bitten Katar um Hilfe beim Flughafenbetrieb +++
Die Taliban werden einem Medienbericht zufolge Katar um technische Hilfe beim Betrieb des Flughafens von Kabul bitten. Dies berichtet der Sender Al-Jazeera unter Berufung auf Kreise der Islamisten.
+++ 19:10 US-Präsident genehmigt Einsätze gegen IS-Terroristen +++
US-Präsident Joe Biden hat einem Insider zufolge seinen Kommandeuren die Erlaubnis zu Angriffen auf Ziele der Islamistengruppe IS-Chorassan erteilt. Diese wird für den Anschlag am Flughafen verantwortlich gemacht. Berater des Präsidenten hätten Biden zudem gewarnt, dass ein weiterer Terrorangriff in Kabul wahrscheinlich sei, sagt der Insider. Am Flughafen von Kabul warten nach Angaben des US-Militärs derzeit wieder mehr als 5000 Menschen auf eine Evakuierung. Die Zahl sei dabei etwas zurückgegangen, sagt Generalmajor William Taylor. Aber die USA seien in der Lage, bis zur letzten Minute Leute auszufliegen.
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+++ 18:55 Verletzte aus Kabul in Ramstein gelandet +++
Bei dem Anschlag am Flughafen der afghanischen Hauptstadt Kabul verletzte US-Soldaten sind nach Deutschland geflogen worden. Zwei Maschinen mit den Verletzten seien am Nachmittag am US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz gelandet, erklärte das US-Verteidigungsministerium in Washington. Die Soldaten seien zum nahegelegenen US-Militärkrankenhaus in Landstuhl gebracht worden und würden dort behandelt. In Landstuhl westlich von Kaiserslautern befindet sich das größte US-Militärkrankenhaus außerhalb der USA.
+++ 18:40 Italien und Schweiz beenden Mission, Frankreich fliegt weiter +++
Frankreich verhandelt seit Tagen mit den Taliban über die Evakuierung. Es gebe Kontakte, um die Ausreise von Menschen zu erleichtern, bestätigte das französische Außenministerium. Frankreich will die Flüge über Freitagabend hinaus fortsetzen. Derweil schließt Italien den Rettungseinsatz für seine Staatsbürger und afghanische Ortskräfte ab. Das letzte Flugzeug sei vom Flughafen Kabul gestartet, gibt der italienische Außenminister Luigi di Maio bekannt. Nach Regierungsangaben wurden insgesamt mehr als 4800 Afghanen ausgeflogen. Auch die Schweiz erklärte ihre Rettungsmission für abgeschlossen: 385 Menschen seien evakuiert worden, weniger als 30 Schweizer seien noch in Afghanistan, hieß es in Bern.
+++ 18:10 Feuer eröffnet: Drei Afghanen an pakistanischer Grenze getötet +++
Bei einem Vorfall an der afghanisch-pakistanischen Grenze sind mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. Das bestätigten zwei pakistanische Behördenvertreter. Demnach schossen pakistanische Grenztruppen auf eine Gruppe von Afghanen, die versuchte, über die Grenze in das Land zu stürmen. Mehrere weitere Afghanen seien verletzt worden. Der Vorfall ereignete sich am Grenzübergang Torkham, der die nordwestpakistanische Region Khyber Pakhtunkhwa mit der Provinz Nangarhar im Osten Afghanistans verbindet. Tausende Afghanen, die wegen der Machtübernahme der militant-islamistischen Taliban fliehen wollen, sollen sich an der Grenze versammelt haben. Die Grenze können wegen der Corona-Pandemie aktuell nur pakistanische Staatsbürger passieren.
+++ 17:40 US-General: "Nur eine Explosion, nur ein Attentäter" +++
Bei dem Anschlag am Flughafen der afghanischen Hauptstadt Kabul hat sich nach US-Angaben nur ein Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt. Anders als zunächsts angenommen habe es offenbar keine zweite Explosion am Baron Hotel nahe des Flughafens gegeben, sagte US-General Hank Taylor im Verteidigungsministerium in Washington. Taylor begründete die Falschinformation mit "Verwirrung" angesichts der "sehr dynamischen Ereignisse". Die US-Streitkräfte hatten am Donnerstag zunächst von zwei Explosionen nahe des Kabuler Flughafens gesprochen - einer am Flughafenzugang Abbey Gate und einer am nahegelegenen Baron Hotel. Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) hatte in der Erklärung, mit der sie den Anschlaga für sich reklamierte, allerdings nur von einem Selbstmordattentäter gesprochen.
+++ 17:07 Ortskräfte in Kabul: "Verbittert, frustriert, hoffnungslos" +++
Das Patenschaftsnetzwerk Afghanische Ortskräfte sieht kaum noch Chancen, die ehemaligen Helfer der deutschen Truppen noch aus Kabul zu evakuieren. "Die Möglichkeit für Ortskräfte Deutschlands rauszufliegen, ist jetzt ... nicht mehr vorhanden", sagte der Leiter der Organisation, Marcus Grotian. Alle seien nach dem Ende der deutschen Luftbrücke und den Anschlägen "verbittert und frustriert und auch hoffnungslos, denn so richtig, wie es jetzt weitergehen soll, wissen sie alle nicht". Wichtig für eine Ausreise seien vor allem Papiere wie ein Visum und ein gültiger Reisepass. "Schnell und einfach wird es da gar nichts geben", sagte Grotian.
+++ 16:33 Ein Tag nach Anschlägen: Zahl der Toten in Kabul steigt auf 92 +++
Die Zahl der bei dem Anschlag am Flughafen Kabul ums Leben gekommenen Menschen steigt weiter. Afghanische Gesundheitsbehörden sprechen jetzt von 79 getöteten Einheimischen, nachdem zuletzt von 72 Toten die Rede war. Da zudem 13 US-Soldaten starben, steigt die Gesamtzahl der Opfer nun auf mindestens 92.
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+++ 16:03 "Keine Akten geschreddert": Ministerien weisen Vorwürfe der Grünen zurück +++
Außen-, Verteidigungs- und Innenministerium weisen Vorwürfe der Grünen zurück, die die Löschung von Akten im Zusammenhang mit der Evakuierung verhindern wollen. "Dazu werden keine Akten mehr geschreddert und vernichtet werden", sagt ein Sprecher des Auswärtigen Amtes. Es sei im eigenen Interesse, dass die Vorgänge aufgeklärt würden. Eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums fügt hinzu, sie könne die Vorwürfe nicht nachvollziehen. Das Innenministerium hält sich nach Angaben eines Sprechers an die Vorschriften zur Registratur der Akten. Die Grünen waren im Bundestag am Mittwoch mit einem Antrag auf ein "Löschmoratorium" gescheitert.
+++ 15:33 Falsche Treffpunkte: Deutsche in Kabul Opfer von Fake News +++
In Afghanistan wurden nach Angaben eines Sprechers des Außenministeriums in den letzten Tagen Deutsche immer wieder Opfer von gezielter Desinformation. Immer wieder würden Personen mit gefälschten E-Mailadressen aufgefordert, sich zu bestimmten Punkten in der Hauptstadt zu begeben, was mit erheblichen Gefährdungen verbunden sei. "Leider handelt es sich um ein Phänomen, das in den letzten Tagen erheblich zugenommen hat", sagt der Sprecher.
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+++ 15:07 Britischer Minister hat genug von Tierheim-Evakuierung +++
Der britische Verteidigungsminister Ben Wallace ärgert sich über die viele Zeit, die er mit der Diskussion über die Evakuierung von Haustieren aus Afghanistan verbracht hat. Das sagte der konservative Politiker dem Sender "Times Radio". Der ehemalige britischer Soldat Paul Farthing hatte zuvor eine Kampagne in sozialen Medien gestartet, um mehr als 150 Katzen und Hunde aus einem von ihm gegründeten Tierheim in Kabul ausfliegen zu können. Wallace hatte das zunächst abgelehnt, aber schließlich dem Druck nachgegeben. Der Versuch Farthings, mit rund 70 Mitarbeitern und den Tieren am Donnerstag zu einer Maschine an den Flughafen zu gelangen, scheiterte jedoch an fehlenden Dokumenten. Die Aktion musste wegen des Chaos nach dem blutigen Anschlag abgebrochen werden.
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+++ 14:37 Auswärtiges Amt: Kabul weiter "hochgefährlich" +++
Das Krisenreaktionszentrum des Auswärtigen Amts schätzt die Sicherheitslage am Flughafen in der afghanischen Hauptstadt Kabul als "hochgefährlich" ein. Es bestehe weiterhin ein hohes Anschlagsrisiko rund um den Flughafen, hieß es in einem Schreiben an deutsche Staatsbürger. "Wir raten Ihnen deshalb dringend, sich derzeit nicht zum Flughafen zu begeben." Es sei noch nicht absehbar, wann der reguläre Flugbetrieb wieder aufgenommen werde. Zurzeit gibt es keine zivilen und kommerziellen Flüge vom internationalen Flughafen Kabul.
+++ 14:07 Taschkent: Flieger mit Soldaten der Evakuierungsmission mit Ziel Wunstorf gestartet +++
Die Soldaten der Evakuierungsmission aus Afghanistan sind auf dem Weg nach Deutschland. Die Maschinen - zwei A400M und ein A310 - sind in der usbekischen Hauptstadt Taschkent gestartet, wie aus der Bundeswehr bestätigt wurde. Sie würden nun gegen 19.45 Uhr auf dem Fliegerhorst Wunstorf in Niedersachsen erwartet. An Bord waren neben den Soldaten des Einsatzes auch Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer, die Wehrbeauftragte Eva Högl sowie der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Eberhard Zorn, Deutschlands ranghöchster Soldat.
+++ 13:49 Vier ehemals Abgeschobene erreichen über die Luftbrücke Deutschland +++
Über die Evakuierungsflüge aus Afghanistan ist es nach Kenntnis der Behörden vier vormals Abgeschobenen gelungen, nach Deutschland zurückzukehren. Aufgrund der Notlage habe sich die Bundesregierung bei der Evakuierung für ein "sehr pragmatisches Verfahren" entschieden, das auch mit Risiken verbunden sei, sagte der Sprecher des Bundesinnenministeriums, Steve Alter. Dazu gehöre, dass die Sicherheitsüberprüfung, die normalerweise vor Erteilung des Visums erfolgt, erst bei der Einreise vorgenommen werde. Insgesamt waren über die Luftbrücke mehrere Tausend Afghaninnen und Afghanen evakuiert worden.
+++ 13:17 Sanitätsflugzeug der Bundeswehr bleibt in Warteposition in Taschkent +++
Die Bundeswehr lässt ihr Spezialflugzeug für eine mögliche Rettung verletzter Verbündeter aus Afghanistan zunächst auf einer Warteposition in der Region. Der "MedEvac", die fliegende Intensivstation, bleibe noch für 24 Stunden in Taschkent, um die US-Streitkräfte bei Bedarf unterstützen zu können, teilte das Verteidigungsministerium mit. Den Flughafen der usbekischen Hauptstadt hatte die Luftwaffe als eine Drehscheibe für die Evakuierungsflüge aus Afghanistan genutzt.
+++ 12:47 Noch 300 Deutsche in Afghanistan - keine deutschen Listen bei den Taliban +++
Ein Sprecher des deutschen Außenministeriums sagt, es seien noch etwa 300 Deutsche in Afghanistan. Deutschland habe insgesamt über 10.000 Afghanen als schutzwürdig identifiziert. Von deutscher Seite seien keine Listen mit Namen an die Taliban übergeben worden. Die Amerikaner stehen indessen in der Kritik, weil sie, wie es in einem Bericht von "politico" heißt, Listen mit Namen unter anderem von afghanischen Ortskräften an die Taliban gegeben haben - offenbar mit dem Ziel, die Evakuierungen zu beschleunigen. Die Briten stehen wegen unachtsamen Datenumgangs in der Kritik. Sie haben Listen unvernichtet in ihrer evakuierten Botschaft zurückgelassen (siehe nächster Eintrag).
+++ 12:13 Unachtsamer Datenumgang: Briten bringen Ortskräfte in Gefahr +++
Britische Diplomaten haben einem Bericht der Londoner "Times" zufolge bei der Evakuierung ihrer Botschaft in Kabul sensible Daten afghanischer Ortskräfte und Bewerber hinterlassen. Wie ein Reporter, der das Gebäude mit Erlaubnis der Taliban betreten konnte, berichtete, waren auf dort herumliegenden Dokumenten teilweise Namen, Adressen und Telefonnummern zu finden. Einige der ehemaligen Helfer, die von der "Times" kontaktiert wurden, waren bereits evakuiert worden. Andere hatten vergeblich versucht, in den Flughafen zu gelangen. Die britischen Diplomaten hatten die Vertretung in Kabul am 15. August in großer Eile in Richtung Flughafen verlassen. Unter den identifizierbaren Personen war dem Bericht zufolge auch ein 33 Jahre alter Übersetzer, der nach eigenen Angaben für die Bundeswehr in Kundus gearbeitet hatte.
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+++ 11:40 Drehkreuz Ramstein: Bisher fast 19.000 Evakuierte auf dem US-Stützpunkt gelandet +++
Auf der Air Base Ramstein in Rheinland-Pfalz sind bis Freitag mehr als 18.700 Evakuierte aus Afghanistan gelandet. Das teilte der weltweit größte US-Luftwaffenstützpunkt außerhalb Amerikas mit. Ramstein nahe Kaiserslautern ist seit Freitag vor einer Woche ein US-Drehkreuz für Geflüchtete aus Afghanistan. Auf der Air Base seien etwa 76 Flugzeuge der United States Air Force eingetroffen, berichtete eine Sprecherin des Stützpunkts. In die USA weitergereist seien mehr als 4100 Evakuierte mit etwa 18 Flügen. Die Flüge werden voraussichtlich das ganze Wochenende über fortgesetzt.
+++ 11:13 Gespräch mit Taliban: Türkei könnte Flughafenbetrieb in Kabul teils übernehmen +++
Die türkische Regierung hat nach eigenen Angaben erste Verhandlungen mit den radikalislamischen Taliban in Afghanistan in Kabul geführt. Die Gespräche auf dem militärischen Teil des Flughafens in der afghanischen Hauptstadt dauerten rund dreieinhalb Stunden, wie Präsident Recep Tayyip Erdogan mitteilte. Dabei sei über den Vorschlag der Taliban gesprochen worden, dass die Türkei künftig den Flughafen in der afghanischen Stadt betreibt. Nach Angaben Erdogans wollen die Taliban nun selbst für die Sicherheit am Flughafen sorgen. Der Türkei sei angeboten worden, den operationellen Betrieb des Airports zu übernehmen. Nach dem verheerenden Anschlag vom Donnerstagabend sei es aber entscheidend zu wissen, wie genau der Flughafen abgesichert werden soll, sagte Erdogan. "Wir haben in dieser Angelegenheit noch keine Entscheidung getroffen", fügte der türkische Präsident mit Blick auf den Vorschlag der Taliban hinzu. "Wir werden eine Entscheidung treffen, sobald wieder Ruhe herrscht."
+++ 10:43 Steinmeier kondoliert US-Präsident Biden nach Anschlägen von Kabul +++
Nach den Sprengstoffanschlägen in Kabul und dem Tod von mindestens 13 US-Soldaten kondoliert Bundespräsident Steinmeier dem US-Präsidenten Biden. "Wir trauern mit Ihnen um die Opfer des brutalen Anschlags in Kabul. Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen der tapferen amerikanischen Soldaten, die ihr Leben gaben, um das Leben anderer zu retten", schreibt Steinmeier. "Mit ihrem mutigen Einsatz haben sie auch die Evakuierung vieler Deutscher und Tausender afghanischer Ortskräfte erst möglich gemacht." Und weiter: "Wir beklagen mit Ihnen auch die vielen Toten und Verletzten unter der afghanischen Zivilbevölkerung, die unseren Schutz gesucht haben. Deutschland steht in dieser schweren Stunde fest an der Seite der Vereinigten Staaten im Kampf gegen den Terrorismus, der so viel Leid über so viele Menschen bringt."
+++ 10:23 Bartsch: "Es muss Untersuchungsausschuss zu Afghanistan geben" +++
Die Afghanistan-Politik der Bundesregierung steht auch nach dem Ende der Evakuierungsflüge aus Kabul weiter massiv in der Kritik. Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch spricht im "ntv Frühstart" von einer "Unkultur der Verantwortlichkeit" und fordert eine umfassende Aufklärung.
+++ 09:52 Islamabad: Tausende Hotelbetten für afghanische Ortskräfte reserviert +++
In der pakistanischen Hauptstadt Islamabad sind Tausende Hotelbetten für Ortskräfte der internationalen Streitkräfte in Afghanistan reserviert worden. Die Stadtverwaltung hat in einer Erklärung alle privaten Hotels in Islamabad angewiesen, alle in den nächsten drei Wochen verfügbaren Zimmer für Tausende aus Afghanistan zu evakuierende Menschen zu buchen. Auch Vertreter der pakistanischen Zivilluftfahrtbehörde sagten lokalen Medien, dass afghanische Dolmetscher und andere Menschen, die mit den NATO-Truppen zusammengearbeitet hatten und jetzt um eine Evakuierung bemüht seien, nach Pakistan gebracht würden.
+++ 09:29 Afghanische Ex-Ministerin: "Ich bin wieder ein hoffnungsloser und hilfloser Flüchtling" +++
Nach der Machtübernahme der Taliban konnte sich die ehemalige afghanische Ministerin für Mineralien und Erdöl, Nargis Nehan, nach Norwegen retten. Auf Twitter schrieb sie, sie sei endlich mit ihrer Familie in Norwegen gelandet, hätte aber ihren Vater und ihre Schwester zurücklassen müssen. "Ich bin nicht länger eine stolze, robuste und hoffnungsvolle Afghanin", schrieb sie. "Ich bin wieder ein hoffnungsloser und hilfloser Flüchtling, dessen Suche nach einer Identität, einem Zuhause und Frieden nie aufhört."
+++ 09:01 UN-Flüchtlingshilfswerk will in Afghanistan vor Ort weiterarbeiten +++
Trotz der Situation in Afghanistan will das UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) in dem Krisenstaat bleiben. "Die Feuerwehr rennt nicht weg, wenn es brennt. Sondern im Gegenteil: Wir sind mit mehreren hundert Mitarbeitern noch in Afghanistan, und wir wollen auch bleiben", sagte der Sprecher von UNHCR-Deutschland, Chris Melzer, im Bayerischen Rundfunk (Bayern 2). "Wir haben wenige Tausend Menschen, die das Land bisher verlassen haben, aber wir haben 3,5 Millionen Menschen, die innerhalb des Landes auf der Flucht sind. Das ist das eigentliche humanitäre Problem in der Situation."
+++ 08:31 Briten vor Abschluss ihrer Evakuierungen +++
Die britischen Soldatinnen und Soldaten befinden sich nach Angaben des Verteidigungsministeriums in der Schlussphase der Evakuierung von Menschen am Flughafen von Kabul. Der dortige Standort sei geschlossen worden. Es würden keine weiteren Menschen mehr zum Flughafen gerufen, um sich evakuieren zu lassen.
+++ 08:01 Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer in Taschkent +++
Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer ist ins usbekische Taschkent zu deutschen Soldatinnen und Soldaten geflogen, welche die Luftbrücke betrieben hatten. Wie aus einem Tweet des Verteidigungsministeriums hervorgeht, ist sie mit dem Generalinspekteur der Bundeswehr Eberhard Zorn noch am Donnerstagabend aufgebrochen. Bisher war geplant gewesen, dass Kramp-Karrenbauer die nach Deutschland zurückkehrenden Soldatinnen und Soldaten am Freitagnachmittag auf dem niedersächsischen Fliegerhorst Wunstorf empfängt. Sie dürfte sie nun dorthin begleiten.
+++ 07:23 Zahl toter Zivilisten nach Flughafen-Anschlägen steigt auf 72 +++
Nach den Anschlägen am Flughafen von Kabul steigt die Totenzahl. Ein Krankenhaus- und ein Talibanvertreter sprechen nun von mindestens 72 toten Zivilisten. Außerdem starben nach bisherigen US-Angaben mindestens 13 US-Soldaten.
+++ 07:01 NRW-Integrationsminister: Brauchen weltweites Resettlement von flüchtenden Afghanen +++
NRW-Integrationsminister Joachim Stamp hat die Bundesregierung aufgefordert, die Aufnahme afghanischer Flüchtlinge auch außerhalb Europas zu organisieren. „Ich fordere die Bundesregierung auf, mit Partnern weltweit sichere Plätze für von den Taliban besonders bedrohte Menschen im Rahmen eines Resettlement zu schaffen. Innerhalb der EU allein wird das vermutlich nicht gelingen", sagte der FDP-Politiker der „Rheinischen Post". „Daher brauchen wir Partner wie die USA, Kanada oder auch Australien. Vorbild könnte die Genfer Konferenz von 1979 sein, bei der die Rettung Tausender vietnamesischer Bootsflüchtlinge vorbereitet wurde", sagte der FDP-Politiker.
+++ 06:36 DRK-Suchdienst zu Afghanistan: Verschollenenanfragen werden steigen +++
Nach der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan rechnet der Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes verstärkt mit Anfragen nach verschollenen Familienmitgliedern aus dieser Region. Bereits vor der aktuellen Krise seien die meisten Suchanfragen aus Afghanistan gekommen, neben Somalia, Irak und Syrien, sagte DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt am Freitag. Beim Suchdienst seien im vergangenen Jahr 1657 internationale Anfragen von Menschen eingegangen, die ihre Angehörigen aufgrund von Flucht, Krieg oder Vertreibung vermissten.
+++ 06:07 Australien stoppt Evakuierungsflüge +++
Australien hat Evakuierungsflüge aus Kabul gestoppt. Laut Ministerpräsident Scott Morrison seien australische Militärs nur wenige Stunden vor den Selbstmordanschlägen aus Kabul ausgeflogen worden. Angesichts der prekären Sicherheitslage sei es nicht mehr sicher, die Evakuierungen fortzusetzen. Morrison räumte ein, dass sich noch einige australische Visuminhaber in Afghanistan aufhielten, Canberra aber keine genauen Zahlen kenne.
+++ 05:24 Taliban: Mindestens 28 Kämpfer ums Leben gekommen +++
Bei den Explosionen vor dem Flughafen von Kabul sollen mindestens 28 Taliban-Mitglieder ums Leben gekommen sein. Wie ein Mitglied der Taliban gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters erklärt, hätten sie damit mehr Einsatzkräfte verloren als die Amerikaner. Die USA haben zuletzt 13 getötete Soldaten gemeldet. Insgesamt sollen bei den Anschlägen 60 Zivilisten ums Leben gekommen sein.
+++ 05:04 Städtetag will Beteiligung der Kommunen an Gesprächen über afghanische Flüchtlinge +++
Städtetagspräsident Burkhard Jung fordert ein Bund-Länder-Gespräch mit Beteiligung der Kommunen über Aufnahme und Integration der Flüchtlinge aus Afghanistan. Die Kommunen müssten bei den Planungen zur Aufnahme und Integration der Menschen "von Anfang an mit an den Tisch", sagte Jung der "Rheinischen Post". In den Städten finde Integration statt, sagte der Leipziger Oberbürgermeister.
+++ 04:50 Flughafen Kabul geschlossen - Norwegen stoppt Evakuierungseinsatz +++
Der norwegische Außenministerin Ine Eriksen Soreide zufolge, hat Norwegen seinen Evakuierungseinsatz in Kabul vorerst gestoppt. Wie Soreide dem Fernsehsender TV2 sagt, seien die Türen des Flughafens nun wegen der jüngsten Anschläge geschlossen worden.
+++ 04:18 Lambsdorff: Weitere Evakuierungen nur durch Verhandlung mit Taliban +++
Für FDP-Fraktionsvize Alexander Graf Lambsdorff sind Verhandlungen mit den Taliban unumgänglich, wenn die Bundesregierung weiter Menschen aus Afghanistan herausholen will. "Die Taliban kontrollieren de facto, wer das Land verlassen darf. Es führt deshalb leider kein Weg daran vorbei, mit den Taliban zu reden", sagte Lambsdorff der "Rheinischen Post" und dem Bonner "General-Anzeiger". Ziel müsse sein, "Deutschen und Ortskräften eine sichere Ausreise per Charter- oder Linienflug zu ermöglichen". Geregelte Ausreisen auf dem Landweg hätten die Taliban "so gut wie ausgeschlossen", sagte der FDP-Außenpolitiker.
+++ 03:27 Grünen-Politiker: Taliban können Bundesregierung jetzt erpressen +++
Jegliche Forderungen an die Taliban werden die Bundesregierung nach Ansicht des Sprechers für Außenpolitik der Grünen, Omid Nouripour, teuer zu stehen kommen. "Das kann Geld sein, das können auch politische Forderungen sein. Die Bundesregierung hat sich durch eigene Untätigkeit erpressbar gemacht", sagt Nouripour der "Rheinischen Post". Zudem werde der Kabuler Flughafen ab nächste Woche Mittwoch nach dem voraussichtlichen Abzug der US-Truppen "technisch nicht mehr funktionsfähig" sein. Wie der Flughafen betrieben werde und von wem, sei derzeit noch nicht absehbar, sagte Nouripour.
+++ 02:30 Flaggen in den USA nach tödlichem Anschlag in Kabul auf halbmast +++
Nach dem tödlichen Terroranschlag in Kabul werden die Flaggen in den USA auf halbmast gesetzt. Damit sollen die Opfer der "sinnlosen Gewaltakte" geehrt werden, wie die Sprecherin von US-Präsident Joe Biden, Jen Psaki, sagte. Die Flaggen-Anordnung werde bis zum Montagabend für das Weiße Haus, alle öffentlichen Gebäude und Militäreinrichtungen in den USA sowie US-Botschaften und konsularische Vertretungen weltweit gelten.
+++ 01:57 USA: Mit Verbündeten mehr als 100.000 Menschen aus Kabul evakuiert +++
Die US-Luftwaffe und ihre Verbündeten haben nach Angaben des Weißen Hauses bereits mehr als 100.000 Menschen aus Kabul ausgeflogen. Allein am Donnerstag seien vom Vormittag bis kurz vor Mitternacht (Ortszeit Kabul) rund 7500 Menschen evakuiert worden, 5100 davon mit Flugzeugen des US-Militärs, erklärte ein Vertreter der US-Regierung. Damit sei die Zahl der seit Mitte August ausgeflogenen Afghanen und westlicher Staatsbürger auf 100.100 gestiegen. Der Großteil von ihnen wurde mit Flugzeugen der US-Luftwaffe ausgeflogen.
+++ 01:14 Nach Anschlag in Kabul: Zahl getöteter US-Soldaten steigt auf 13 +++
Nach dem Anschlag in Kabul erliegt ein weiterer US-Soldat seinen Verletzungen. Die Zahl der getöteten Soldaten steigt damit auf 13, wie ein Sprecher des US-Militärs sagt. Die Zahl der verletzten Truppenmitglieder sei auf 18 angestiegen. Sie alle würden mit medizinisch ausgerüsteten Transportflugzeugen vom Typ Boeing C-17 aus Kabul ausgeflogen. Nach dem Anschlag an einem Tor des Flughafens der afghanischen Hauptstadt hatte das US-Verteidigungsministerium zunächst von zwölf getöteten und 15 verletzten Soldaten gesprochen.
+++ 0:55 Letzter A400M der Bundeswehr in Frankfurt gelandet +++
Der letzte A400M mit Einsatzkräften der Bundeswehr ist nach dem beendeten Kabul-Einsatz vor wenigen Minuten wieder in Frankfurt gelandet.
+++ 00:49 Britische Botschaftsmitarbeiter hinterlassen Dokumente über Angestellte +++
Wie die Zeitung "The Times" berichtet, haben Mitarbeiter des britischen Außenministeriums in der Botschaft in Kabul, Dokumente mit Kontaktdaten ihrer afghanischen Angestellten zurückgelassen. "Der Abzug unserer Botschaft erfolgte großer Eile, weil sich die Lage in Kabul verschlechterte. Es wurden alle Anstrengungen unternommen, um sensibles Material zu vernichten", sagt ein Sprecher des Außenministeriums gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.
+++ 00:23 Biden: Taliban "keine guten Kerle" - doch sie hätten Interesse an Kooperation +++
Nach Ansicht von US-Präsident Joe Biden ist es im Interesse der Taliban, auch nach dem Abzug der amerikanischen Truppen weiter bei der Evakuierung von US-Bürgern und früheren afghanischen Ortskräften zu helfen. Die Taliban seien "keine guten Kerle", aber sie hätten ein vitales Interesse daran, mit der internationalen Gemeinschaft zusammenzuarbeiten, so Biden im Weißen Haus. Die Taliban wollten den Flughafen in Kabul weiter offenhalten, könnten dies aber nicht ohne Hilfe von außen leisten, sagte er. Zudem hätten sie ein Interesse daran, die Wirtschaft nicht abstürzen zu lassen.
+++ 00:04 Taliban: Haben vor Risiken bei großen Menschenmengen gewarnt +++
Die Taliban haben nach eigenen Angaben die ausländischen Streitkräfte vor den Auswirkungen großer Menschenmengen am Flughafen in Kabul gewarnt. Das sagte ein Taliban-Sprecher dem Sender Al-Jazeera. Die Ansammlung von vielen Personen habe angemessene Sicherheitsmaßnahmen verhindert.
+++ 23:46 Biden zu US-Bürgern in Afghanistan: "Wir holen euch raus" +++
Nach dem verheerenden Anschlag außerhalb des Flughafens in Kabul erneuert US-Präsident Joe Biden sein Versprechen, alle ausreisewilligen Amerikaner aus Afghanistan zu evakuieren. "Wir werden sie finden, und wir werden sie da rausholen", sagte Biden bei seiner Ansprache im Weißen Haus in Washington mit Blick auf US-Bürger, die noch im Land seien.
+++ 23:41 Biden: Evakuierungsflüge aus Afghanistan gehen trotz Anschlags weiter +++
Trotz des verheerenden Anschlags außerhalb des Flughafens in Kabul will US-Präsident Joe Biden die Evakuierungen aus Afghanistan fortsetzen. "Wir werden weitermachen mit den Evakuierungen", sagt Biden und versicherte, die Terroristen könnten die USA nicht dazu bringen, ihre Mission zu stoppen.
+++ 23:37 US-Präsident Biden droht Terroristen mit Vergeltung +++
Nach dem tödlichen Anschlag in der Nähe des Flughafens von Kabul droht US-Präsident Joe Biden den dafür verantwortlichen Terroristen mit Vergeltung. "Wir werden Euch jagen und Euch dafür bezahlen lassen", sagt Biden im Weißen Haus. Das US-Militär werde Einsätze gegen die für den Anschlag verantwortliche Terrormiliz Islamischer Staat (IS) durchführen, kündigte er an.
+++ 23:23 IS nennt Details zu Anschlag - Attentäter konnte sich "nicht mehr als fünf Meter" nähern +++
Wie das auf die Überwachung extremistischer Gruppen im Internet spezialisierte US-Unternehmen Site mitteilte, gab der Islamische Staat (IS) Details zum Anschlag am Flughafen in Kabul bekannt. Über sein Propaganda-Sprachrohr Amaq hieß es demnach, einer seiner Kämpfer habe sich am Flughafen in die Luft gesprengt. Der Kämpfer des regionalen IS-Ablegers Provinz Chorasan (ISKP) habe alle Sicherheitsabsperrungen überwinden und sich US-Soldaten auf "nicht mehr als fünf Meter" nähern können. Er habe dann seine Sprengstoffweste detonieren lassen. Veröffentlicht wurde auch ein Foto des Angreifers. In der Erklärung ist nur von einem Selbstmordattentäter die Rede. Nach Angaben der US-Streitkräfte sprengten sich zwei Angreifer an zwei Orten in die Luft.
+++ 22:58 US-Botschafter in Afghanistan: Amerikaner vor Ort haben Warnungen ignoriert +++
Der Botschafter der USA in Afghanistan, Ross Wilson, sagte im US-Fernsehen, dass viele US-Bürger in Afghanistan in den vergangenen Monaten Warnungen ignoriert hätten, das Land zu verlassen. "Wir haben alle drei Wochen wiederholte Warnungen an die Amerikaner herausgegeben, die bis, ich glaube, März oder April zurückgingen, und zwar jeweils in verschärfter Form", so Ross gegenüber dem Sender CBS. Aber einige hätten die Botschaften nicht beachtet. "Die Leute haben sich entschieden, nicht zu gehen", sagte Wilson. "Das ist ihre Sache. Das ist ihr Recht."
+++ 22:46 Zwölf tote US-Soldaten - Kramp-Karrenbauer drückt Beileid aus +++
Nach dem Tod von zwölf US-Soldaten bei dem Anschlag in der afghanischen Hauptstadt Kabul bekundet Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer ihr Beileid: "Meine Gedanken und Gebete sind bei unseren amerikanischen Verbündeten", schreibt die CDU-Politikerin auf Englisch bei Twitter.
+++ 22:30 Taliban-Sprecher zu dritter Explosion: "USA sprengen Munition" +++
Die laute Explosion in Kabul geht dem Taliban-Sprecher Sabihullah Mudschahid zufolge darauf zurück, dass die US-Truppen Munition sprengen.
+++ 22:19 Berichte über neue schwere Explosion in Kabul +++
Zwei Anwohner berichten aus Kabul von dem Geräusch einer schweren Explosion. Diese habe sich in einer Gegend drei bis vier Kilometer von Flughafen entfernt ereignet, berichtet Reuters. Auch Mitarbeiter der Nachrichtenagentur AFP berichten von einer erneuten starken Explosion. Die Ursache der Explosion, die sich wenige Stunden nach dem Doppelanschlag vor dem Flughafen von Kabul ereignete, war zunächst unklar. Da es seit der Machtübernahme durch die radikalislamischen Taliban keine funktionierenden Behörden in dem Land gibt, waren zunächst keine näheren Informationen zu erhalten.
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Quelle: ntv.de, mau/kst/AFP/dpa/rts