Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:07 Putin verschärft Bedingungen für Berichterstattung über Wahlen in Russland +++

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Vor der für März erwarteten Präsidentschaftswahl in Russland verschärft Kreml-Chef Putin die Bedingungen für die Wahlberichterstattung. Einem Dekret zufolge dürfen Journalisten, deren Medien nicht bei den Behörden registriert sind, nicht mehr an Sitzungen der Wahlkommission teilnehmen. Nur Journalisten, die "nach dem Gesetz dazu berechtigt sind", dürfen demnach Fotos und Videos in den Wahllokalen machen. Durch die neuen Beschränkungen wird Bloggern, unabhängigen Journalisten und Mitarbeitern russischer Medien, die aus dem Exil arbeiten, der Zugang zu den Wahllokalen verwehrt. Ihnen wird die Teilnahme an der Stimmabgabe und der Auszählung verboten. Das Dekret soll auch für die ukrainischen Regionen gelten, die Russland im vergangenen Jahr für annektiert erklärt hat.

+++ 22:09 Selenskyj: Putin braucht bis Mitte Dezember Erfolge auf dem Schlachtfeld +++
Nach den Worten des ukrainischen Präsidenten Selenskyj will Kremlchef Putin Mitte Dezember seine Kandidatur für die Präsidenten-Wahl in Russland 2024 bekanntgeben und braucht zu diesem Zeitpunkt Ergebnisse auf dem Schlachtfeld, die er als Erfolge vorweisen kann. "Wir müssen verstehen, dass Putin jetzt ein sehr zynisches und konkretes politisches Ziel hat und bereit ist, so viele seiner Leute zu töten, wie er will, um in der ersten Dezemberhälfte wenigstens einen taktischen Erfolg vorweisen zu können. Nämlich dann, wenn er seine Wahlen ankündigen will", sagt Selenskyj in seiner abendlichen Ansprache. "Russland verliert bei Awdijiwka bereits Soldaten und Ausrüstung, und zwar schneller und in größerem Umfang als in Bachmut", sagt Selenskyj. "Es ist sehr schwierig, diesem Ansturm standzuhalten", ergänzt der Präsident.

+++ 21:07 Russische Truppen machen Druck auf Ukrainer nahe Donezk +++
Russische Truppen versuchen nach Kiewer Angaben mit vielen Angriffen, ukrainische Einheiten aus deren Stellungen um die Großstadt Donezk zu verdrängen. Entlang der gesamten Front habe es am Dienstag 57 Gefechte gegeben, teilt der ukrainische Generalstab in seinem Lagebericht am Abend mit. Allein 18 Angriffe habe die Ukraine bei den Orten Marjinka und Nowomychajliwka westlich von Donezk abgewehrt. Weitere 15 Sturmangriffe seien um die Stadt Awdijiwka im Norden von Donezk abgewehrt worden, heißt es. In den vergangenen Wochen hat die russische Armee ihre Angriffe im Raum Donezk verstärkt. Selbst wenn die Verluste an Soldaten und Fahrzeugen hoch sind, setzt doch die schiere Zahl der Angreifer die ukrainischen Verteidiger unter Druck.

+++ 20:21 Ukraine: Russisches Flugzeug bei Awdijiwka abgeschossen +++
Ukrainische Streitkräfte haben nach eigenen Angaben unweit der hart umkämpften Stadt Awdijiwka in der Region Donezk ein weiteres russisches Flugzeug abgeschossen. Ukrainische Verteidiger hätten einen Su-25-Kampfjet zerstört, teilt ein Armee-Sprecher der Zeitung "Ukrainska Prawda" mit. Mit welcher Waffe das Flugzeug getroffen wurde, ist noch nicht bekannt. Seit dem 10. Oktober habe die ukrainische Armee im Bereich der Stadt Awdijiwka somit bereits acht russische Flugzeuge zerstört, ergänzt der Sprecher.

+++ 19:35 Kreml sieht prorussische Kräfte in Moldau auf dem Vormarsch +++
Der Kreml sieht in der in die EU strebenden Republik Moldau nach massiven Stimmeneinbußen für die prowestliche Partei PAS bei den Kommunalwahlen prorussische Kräfte auf dem Vormarsch. Das Wahlergebnis zeuge davon, dass es viele Befürworter einer ausgewogeneren Außenpolitik samt einem Dialog mit Russland gebe, sagt Kremlsprecher Dmitri Peskow in Moskau. "In Moldau gibt es viele Anhänger einer Entwicklung der Zusammenarbeit mit unserem Land, wir wissen darum", sagt Peskow. Davon zeugten auch die Wahlergebnisse für die von prowestlichen Präsidentin Maia Sandu gegründete proeuropäische Partei der Aktion und Solidarität (PAS), die massive Verluste hinnehmen musste. Bei dem Urnengang waren neue Bürgermeister und Kommunalparlamente bestimmt worden. Medien zufolge gewann die PAS in lediglich drei von 36 Städten.

+++ 18:55 Täter im Mordfall Politkowskaja begnadigt – Familie reagiert mit deutlichen Worten +++
Nach der Bekanntgabe der Begnadigung eines der Täter im Mordfall Politkowskaja veröffentlichen die beiden Kinder der 2006 ermordeten kremlkritischen Journalistin eine Stellungnahme. "Für uns ist diese 'Begnadigung' kein Beweis für die Sühne und Reue des Mörders. Es ist ein ungeheuerliches Faktum der Ungerechtigkeit und Willkür, ein Missbrauch der Erinnerung an einen Menschen, der wegen seines Glaubens und der Erfüllung seiner Berufspflicht getötet wurde", schreiben sie. Politkowskajas Familie verweist außerdem darauf, dass sie nicht über die Freilassung des Täters informiert wurde. "Es gibt hier nichts zu kommentieren. Es gibt niemanden, von dem man das verlangen könnte", schreiben die Kinder der ermordeten Journalistin. "Und die Mörder werden das tun, was sie gewohnt sind: Die Opfer, ihre Verwandten und Freunde, die Zeugen, das Gericht, das Gesetz und den Staat verhöhnen, der sich als so schwach erwiesen hat, dass er sie um Hilfe und Wohlwollen gebeten hat."

+++ 18:17 Ex-US-Außenminister Pompeo erhält Posten bei ukrainischem Mobilfunkkonzern +++
Der ehemalige US-Außenminister Mike Pompeo hat einen Posten im Vorstand des größten ukrainischen Mobilfunkkonzerns Kyivstar erhalten. Er solle als "unabhängiges, nicht geschäftsführendes" Mitglied in dem Gremium tätig werden, teilt die niederländische Muttergesellschaft Veon mit. Pompeo sei als Partner des US-Unternehmens Impact Investments in die Unternehmensführung aufgenommen worden. Pompeo war zwischen 2018 und 2021 unter US-Präsident Donald Trump Außenminister und hat in dieser Funktion auch die Ukraine besucht. Davor leitete er für gut ein Jahr den US-Geheimdienst CIA. Zuletzt war Pompeo im April dieses Jahres als Leiter einer US-Wirtschaftsdelegation in Kiew und wurde von Präsident Wolodymyr Selenskyj empfangen.

+++ 17:36 Besuch an der Front: Ukrainische Mörser-Einheit kämpft gegen Russen und Mäuse +++
Die freiwilligen Kämpfer der ukrainischen Mörsereinheit bei Kurdjumiwka sind in einem kritischen Frontabschnitt im Einsatz. Ihr Kommandant Wladislaw ist 21 und bereits seit vier Jahren Soldat. Noch ist es warm genug in ihrem Schützengraben. Doch die Männer plagt Heimweh - und eine ganze Schar an Mäusen.

+++ 16:58 Selenskyj: Mehr russische Angriffe im Osten +++
Die ukrainische Armee ist nach Angaben von Staatschef Selenskyj mit vermehrten russischen Angriffen im Osten des Landes konfrontiert, insbesondere rund um die Industriestadt Awdijiwka. "Die Armee hat eine Zunahme der feindlichen Angriffe gemeldet", erklärt Selenskyj bei Telegram. Dies betreffe neben der Region um Awdijiwka auch die Gebiete um Kupjansk und Donezk. Die ukrainischen Soldaten hielten aber "ihre Stellungen" und führten selbst "Offensiven", hebt der ukrainische Präsident hervor.

+++ 16:22 Ukraine will einen Zivilflughafen wieder in Betrieb nehmen +++
Der Chef des ukrainischen Präsidentenbüros äußert bei einem USA-Besuch die Hoffnung auf einen Wendepunkt im Abwehrkampf seines Landes gegen Russlands Invasion. "Das nächste Jahr wird für uns entscheidend", sagte Andrij Jermak in einer Rede im Hudson Institute in Washington. Die Luftüberlegenheit Russlands müsse gebrochen werden. Dafür benötige Kiew mehr Flugabwehr von den Verbündeten. "Ich sage Ihnen die Wahrheit: Dieser Winter wird für uns auch sehr schwer", sagt er mit Blick auf russische Luftangriffe auf das ukrainische Energienetz im vergangenen Winter. Der erhoffte Schutzschirm durch eine dichtere Flugabwehr solle auch dazu dienen, den Betrieb eines der ukrainischen Flughäfen wieder zu eröffnen, sagt Jermak. Seit dem russischen Einmarsch vor beinahe 21 Monaten ist der ukrainische Luftraum für den zivilen Luftverkehr gesperrt. Der Flughafen in Lwiw (früher Lemberg) im Westen der Ukraine liegt dabei nur etwas mehr als 50 Kilometer von der polnischen Grenze entfernt.

+++ 15:37 Ferrari, Lamborghini und Co.: Hunderte Luxus-Autos trotz Sanktionen nach Russland importiert +++
Seit dem 15. März 2022, als die EU und die USA den Export teurer Autos nach Russland verboten haben, sind laut einem Bericht des unabhängigen russischen Online-Magazins "Verstka" mindestens 1.319 Luxusautos im Gesamtwert von 229,6 Millionen US-Dollar (umgerechnet ca. 212,6 Millionen Euro) in das Land importiert worden. "Verstka" bezieht sich dabei auf nicht-öffentliche Zollstatistik, die dem Medium nach eigenen Angaben vorliegt. Am gefragtesten waren demnach Fahrzeuge des britischen Herstellers Land Rover: Seit Einführung der Sanktionen wurden 551 Autos nach Russland importiert. Mercedes-Benz liegt mit 226 Autos auf dem zweiten Platz, Porsche mit 177 Autos auf dem dritten Platz. Darüber hinaus kamen mindestens 42 Supersportwagen nach Russland: 32 Lamborghinis und 10 Ferraris. Das teuerste importierte Auto war der Ferrari 812 Competizione für fast 534.000 US-Dollar. Der Import erfolgte laut dem Bericht überwiegend über Zwischenhändler in Drittländern. Am häufigsten handelte es sich dabei um Unternehmen aus Kirgisistan, der Türkei, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Belarus.

+++ 15:06 Finnland registriert immer mehr über Russland einreisende Migranten +++
Finnland registriert an der russischen Grenze eine wachsende Zahl von Migranten ohne gültige Papiere. Russland ermögliche ihnen anders als früher trotz fehlender Dokumente die Weiterreise nach Finnland, sagt Innenministerin Mari Rantanen, wie der Sender YLE berichtet. "Dies ist ein Fall von illegaler Einreise", kritisiert sie in einer Pressekonferenz. Rantanen sagt, die Regierung erwäge, die Zahl der Grenzübergänge zu beschränken oder zentrale Übergänge für Einreisen zu schaffen. Auch eine Grenzschließung sei denkbar, die Regierung könne aber nicht sofort zu den schärfsten Maßnahmen greifen. Den Angaben zufolge wurden vergangene Woche 71 Menschen ohne gültige Papiere an der Grenze registriert, an diesem Montag und Dienstag waren es insgesamt bereits 60. Die meisten kamen demnach aus dem Nahen Osten. Der Vizechef des Grenzschutzbereichs Südostfinnland, Jukka Lukkari, teilt mit, vergangene Woche seien unter anderem Menschen aus dem Irak, Syrien, dem Jemen und Somalia gekommen, Ukrainer seien nicht dabei gewesen. Zumindest in einigen Fällen seien internationale Verbrechergruppen in die Einreisen verwickelt.

+++ 14:36 EU stockt humanitäre Hilfe für Ukraine auf +++
Die EU stockt die humanitäre Hilfe für vom Krieg betroffene Menschen in der Ukraine um weitere 110 Millionen Euro auf. Der Anbruch des Winters stelle ohnehin schon leidende Bevölkerungsgruppen vor zusätzliche Herausforderungen, erklärt die EU-Kommission. Mit dem frischen Geld könnten zum Beispiel Nahrungsmittel, Unterkünfte und Gesundheitsversorgung finanziert werden. Auch seien Bargeldhilfen und psychosoziale Unterstützung möglich. Durch die neuen Zusagen erhöhen sich die Summe der seit dem Beginn der russischen Invasion zur Verfügung gestellten EU-Mittel auf insgesamt auf 843 Millionen Euro. Mit 58 Millionen Euro davon werden auch ukrainische Flüchtlinge in Moldau unterstützt.

+++ 13:48 USA zu Ukraine-Finanzierung: "Für uns schließt sich das Fenster" +++
Mahnende Worte aus den USA. Während eines Pressebriefings zur US-Finanzierung für die Ukraine sagt der Nationale Sicherheitsberater der Vereinigten Staaten, Jake Sullivan, laut einem Bericht der "Kyiv Post": "Mit jeder Woche, die verstreicht, wird es schwieriger, das zu finanzieren, was wir für notwendig halten, um der Ukraine die Instrumente und Kapazitäten zu geben, die sie braucht, um ihr Territorium zu verteidigen und weitere Fortschritte zu machen. Also für uns schließt sich das Fenster."

+++ 13:20 Chmiel: Baby überlebt Horror-Angriff bei Cherson +++
Ursprünglich ist zwischen der Ukraine und der EU eine Munitionslieferung für den März 2024 vereinbart. Die EU kann den Termin jedoch nicht einhalten. ntv-Korrespondent Marc Chmiel erklärt, welche Nachteile das für die Ukraine bringt und berichtet von neuen russischen Angriffen in der Region Cherson:

+++ 12:40 Ungarn erhält Hilfe für Atomkraftwerk von Russland - und hohen Milliarden-Kredit +++
Ungarn und der russische Atomkonzern Rosatom vereinbaren einen Fahrplan für den lange geplanten Ausbau des ungarischen Atomkraftwerks Paks. "Es kann nun mit Sicherheit festgestellt werden, dass die beiden neuen Blöcke zu Beginn der 2030er-Jahre ans Netz gehen werden", sagt Ungarns Außenminister Peter Szijjarto. Zuvor hatte er mit Rosatom-Chef Alexej Lichatschow am Standort Paks, 100 Kilometer südlich von Budapest, die entsprechende Vereinbarung unterzeichnet. Die beiden neuen Blöcke sollen zwei der vier bisher betriebenen Reaktoren ersetzen. Den Bau hatte Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban bereits 2014 mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vereinbart. Rosatom soll die Reaktoren und die Brennstäbe liefern. Moskau stellt außerdem einen Kredit in Höhe von zehn Milliarden Euro bereit, der mehr als 80 Prozent der Kosten abdeckt. Auch nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 änderte Orban nichts an den Plänen.

+++ 12:06 Stimmabgabe für Kreml-"Kandidaten" erzwungen? Mutmaßliche Kollaborateurin festgenommen +++
Der ukrainische Geheimdienst SBU hat laut eigenen Angaben eine Frau festgenommen, die an den illegalen russischen Wahlen in den vorübergehend besetzten Gebieten im Süden der Ukraine im September dieses Jahres beteiligt gewesen sein soll. Sie habe Privathäuser von Anwohnern besucht und diese aufgefordert, für den "Kandidaten" des Kremls für die besetzte "gesetzgebende Versammlung der Region Saporischschja der Russischen Föderation" zu stimmen, so der SBU. Bewaffnete hätten die Frau dabei begleitet und Menschen mit Maschinengewehren bedroht, falls sie sich weigerten, teilzunehmen, so der Vorwurf. Als Belohnung habe es eine Zahlung von 5000 US-Dollar gegeben sowie das "Privileg", sich in dem von Russland besetzten Teil von Saporischschja frei zu bewegen. Die Frau sei bei dem Versuch, das Geld bei Verwandten in der Region Winnyzja zu verstecken, festgenommen worden, teilt der SBU mit.

+++ 11:32 Ukraine meldet "erhebliche Verluste" auf russischer Seite und viele abgewehrte Angriffe +++
An der Front von Awdijiwka versuchen die russischen Streitkräfte laut dem Generalstab der ukrainischen Armee weiterhin, die Stadt mit Unterstützung von Flugzeugen zu umzingeln. "Die ukrainischen Soldaten halten die Verteidigung standhaft aufrecht und fügen den Russen erhebliche Verluste zu", teilt der Generalstab mit. Die Offensivoperationen der Russen südlich von Novokalynove, Awdijiwka, Sieverne und östlich von Pervomaiske im Gebiet Donezk seien erfolglos geblieben und 18 Angriffe abgewehrt worden.

+++ 10:46 Kampfpanzer und viel weiteres militärisches Gerät aus Deutschland in der Ukraine angekommen +++
25 Kampfpanzer vom Typ Leopard 1A5 werden nicht nur im nächsten Jahr in die Ukraine geliefert (Eintrag von 10:13 Uhr), jüngst haben weitere zehn Stück bereits die Ukraine erreicht. Das geht aus der aktualisierten Liste der militärischen Unterstützungsleistungen der Bundesregierung hervor. Damit hat Kiew nun insgesamt 30 Leopard 1A5 aus Deutschland erhalten. Laut der Liste hat die Bundesrepublik kürzlich zudem 14 Mehrzweckfahrzeuge BV 206, einen Minenräumpanzer Wisent und verschiedene militärische Ausrüstung in die Ukraine geschickt.

+++ 10:13 Bundesregierung beauftragt Rheinmetall mit Lieferung dutzender Kampfpanzer an die Ukraine +++
Rheinmetall liefert im Auftrag der Bundesregierung 25 Kampfpanzer des Typs Leopard 1A5 an die Ukraine aus. Zudem umfasse das Paket für die Streitkräfte der Ukraine auch fünf Bergepanzer sowie zwei Fahrschulpanzer, teilt der Düsseldorfer Konzern mit. Der Auftragswert liege "im oberen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich und umfasst auch Ausbildung, Logistik, Ersatzteile, Instandsetzung und weitere Unterstützungsleistungen", heißt es weiter. Die Finanzierung erfolge durch die Bundesregierung. Im kommenden Jahr würden die Panzer ausgeliefert. Rheinmetall hat sich nach der russischen Invasion bereits zahlreiche Aufträge aus der Ukraine gesichert. Der Konzern liefert im kommenden Jahr im Auftrag der niederländischen und dänischen Regierungen den ukrainischen Streitkräften auch 14 Leopard-Kampfpanzer des Typs 2A4.

Die Leopard 1A5 werden in Unterlüß und Kassel aufbereitet.

Die Leopard 1A5 werden in Unterlüß und Kassel aufbereitet.

(Foto: Rheinmetall)

+++ 09:48 Pistorius: EU kann Ukraine-Versprechen zu Artilleriemunition nicht halten +++
Die Europäische Union wird nach den Worten von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius ihr Versprechen verfehlen, der Ukraine bis März eine Million Schuss Munition zur Verfügung zu stellen. Die EU-Staaten arbeiteten aber zusammen mit der Industrie daran, die Produktion zu erhöhen, sagt Pistorius vor Beratungen der EU-Verteidigungsminister in Brüssel.

+++ 09:15 London: Russland will Produktion von präziser Laser-Munition hochfahren - hat aber Probleme +++
Russland hat laut britischem Geheimdienst angekündigt, die Produktion seiner lasergesteuerten 152-mm-Artilleriemunition Krasnopol-M2 zu erhöhen und die Schlechtwettereigenschaften des Geschosses zu verbessern. Die russische Artillerie habe mit Krasnopol bereits Erfolge erzielt und oft einzelne ukrainische Fahrzeuge damit genau getroffen, teilt London mit. Die russische Rüstungsindustrie sei jedoch nicht in der Lage, genügend konventionelle Munition herzustellen. Die geplante Aufstockung der Krasnopol-Produktion sei wahrscheinlich ein Versuch, die Produktionskapazitäten effizienter zu nutzen. Russland setzt laut britischem Geheimdienst unbemannte Luftfahrzeuge ein, um Ziele für Krasnopol zu bestimmen, indem es einen Laserstrahl auf das Ziel richtet. Die Leistung des Geschosses werde jedoch vor allem durch tief hängende Wolken beeinträchtigt, da der Laserdetektor keine Zeit habe, die Laserenergie zu erkennen und für den Treffer zu manövrieren. "Angesichts des nahenden Wintereinbruchs ist es wahrscheinlich, dass Russlands Zugang zu verbesserter Präzisionsmunition einer der Schlüsselfaktoren für seine operative Leistung in der Ukraine sein wird", so der britische Geheimdienst.

Ein halbautomatisches lasergesteuertes Artilleriewaffensystem vom Typ Krasnopol während einer militärischen Übung.

Ein halbautomatisches lasergesteuertes Artilleriewaffensystem vom Typ Krasnopol während einer militärischen Übung.

(Foto: picture alliance/dpa/TASS)

+++ 08:45 Auch über der Region Moskau: Russland meldet Abschüsse von ukrainischen Drohnen +++
Die russischen Streitkräfte haben laut Angaben aus dem Verteidigungsministerium in der vergangenen Nacht vier "flugzeugartige" ukrainische Drohnen zerstört. Diese sollen Einrichtungen auf russischem Territorium zum Ziel gehabt haben. Die Drohnen seien über den Regionen Moskau, Tambow, Brjansk und Orel zerstört worden, teilt das russische Verteidigungsministerium mit.

+++ 08:19 Ukraine: Russland verstärkt Angriffe auf Awdijiwka +++
Die russischen Streitkräfte intensivieren nach Angaben des ukrainischen Militärs ihre Angriffe auf die ostukrainische Stadt Awdijiwka. "Die Kämpfe dauern weiter an. In den letzten zwei Tagen haben die Besatzer die Zahl ihrer Luftangriffe mit gelenkten Bomben aus Su-35-Flugzeugen erhöht", sagt der ukrainische Militärsprecher Olexander Stupun im staatlichen Fernsehen. Russland rücke auch mit mehr Bodentruppen an. Dem Leiter der Militärverwaltung der umkämpften ostukrainischen Stadt Awdijiwka zufolge ist in der Stadt kein einziges Gebäude mehr intakt, von den 32.000 Einwohnern aus der Vorkriegszeit seien nur noch gut 1500 übrig. Die Evakuierung sei im Gange, sagt Witaly Barabasch.

+++ 07:45 Russland bereitet wohl Produktion von neuem Tarnkappen-Kampfflugzeug vor +++
Russland hat laut dem osteuropäischem Medium Nexta mit den Vorbereitungen für die Produktion von Suchoi Su-75-Tarnkappen-Kampfflugzeugen begonnen. Die ersten dieser "Checkmate" genannten Flieger sollen allerdings erst 2026 produziert werden. Vor der groß angelegten Invasion in der Ukraine hieß es, die Su-75-Kampfflugzeuge seien vor allem für den Export gedacht und der Hoffnungsträger der russischen Luftfahrt-Industrie, ein vermeintliches Konkurrenzprodukt zur amerikanischen F-35.

Ein Su-75-Prototyp auf der Dubai Airshow 2021.

Ein Su-75-Prototyp auf der Dubai Airshow 2021.

(Foto: imago images/SNA)

+++ 07:14 Ukraine: Erstklässler in besetzten Gebieten werden in Jugendbewegung gesteckt und bekommen Gehirnwäsche +++
Das Nationale Widerstandszentrum der Ukraine, das die Spezialkräfte der Streitkräfte gegründet haben, wirft Russland eine "aktive Politik zur Zerstörung der Selbstidentifikation einer ganzen Generation von Ukrainern in den vorübergehend besetzten Gebieten" vor. So habe man dort auf ukrainischem Territorium in den Schulen der Region Cherson alle Erstklässler bei den "Adlern Russlands" eingeschrieben - dem Kinderflügel der vom Kreml finanzierten "Bewegung des Ersten". "Die Aufnahme in die Organisation ist obligatorisch, und als Teil des Programms nehmen Erstklässler an Propagandaveranstaltungen teil, wo sie von klein auf einer Gehirnwäsche unterzogen werden", schreibt das Nationale Widerstandszentrum - und warnt, dass alle Organisatoren des Programms nach der Befreiung der Region "zur Rechenschaft gezogen" würden.

+++ 06:39 Sogar Laub problematisch: Wetter wirkt sich laut Ukraine bereits auf den Kampf aus +++
Regen und Schlamm im Donbass sollen laut dem Sprecher der ukrainischen Bodentruppen, Wolodymyr Fityo, mittlerweile die Geschwindigkeit von Bodenmanövern beeinträchtigen. Die Sprecherin der 14. Mechanisierten Brigade, Nadiya Zamryha, erklärt zudem, dass Nebel und Regen sowohl die russische als auch die ukrainische Luftaufklärung erschwerten und zu einer geringeren Zahl von Angriffen führten. Herabfallendes Laub erschwere zudem die Bemühungen, Ausrüstung und Soldaten zu verstecken. Die Sprecherin des ukrainischen Einsatzkommandos Süd, Nataliya Humenyuk, erklärt, dass die russische Luftwaffe aufgrund der Wetterbedingungen in der Südukraine weniger aktiv sei und dass die russischen Streitkräfte versuchten, bei jedem Einsatz so viele Gleitbomben wie möglich abzuwerfen. Ein ukrainischer Reserveoffizier schätzt ein, dass der Schlamm viele Straßen in der Nähe von Awdijiwka unpassierbar machen werde, was die Logistik für beide Seiten erschwere.

+++ 06:15 Russische Streitkräfte beschießen Region Sumy massiv +++
Die russischen Streitkräfte haben gestern im Laufe des Tages die Region Sumy verstärkt beschossen. Die Behörden berichten von 16 Angriffen auf Grenzgebiete und Siedlungen, bei denen es 103 Explosionen gegeben haben soll.

+++ 05:36 "Infrastruktur stärken" - Blinken sagt Ukraine Beistand für den Winter zu +++
Nach einem Treffen mit dem Stabschef des ukrainischen Präsidialamtes, Andrij Jermak, sichert US-Außenminister Antony Blinken der Ukraine die Unterstützung der USA für den Winter zu. Man habe über Schritte gesprochen, "die wir gemeinsam mit der Ukraine unternehmen können, um ihre Infrastruktur für den bevorstehenden Winter zu stärken", erklärt US-Außenministeriumssprecher Matthew. Im vergangenen Winter habe Russland versucht, die Energieinfrastruktur in der Ukraine zu zerstören. "Das könnten sie wieder tun", so Miller.

+++ 04:56 Ausbildung von ukrainischen F16-Piloten startet erst 2024 +++
Ukrainische Piloten werden frühestens Anfang 2024 in einem in Rumänien neu eröffneten Trainingsszentrum an den F-16-Kampfjets aus den USA geschult werden können. Das Programm werde "höchstwahrscheinlich" Anfang nächsten Jahres beginnen, sagt ein Sprecher der niederländischen Armee, die die Flugzeuge liefert. Die USA hatten im August die Lieferung von niederländischen und dänischen Kampfjets aus US-Produktion an die Ukraine genehmigt. Die Ukraine wartet sehnlichst darauf, die neuen Jets zur Verteidigung im russischen Angriffskrieg einzusetzen. Gemäß einer Vereinbarung der NATO-Mitglieder Niederlande und Rumänien waren die ersten fünf Flugzeuge vergangene Woche auf dem Stützpunkt eingetroffen.

+++ 03:07 Bericht: Finanzministerium gibt mehr Geld für Ukraine-Hilfen frei als geplant +++
Das Bundesfinanzministerium genehmigt laut einem Bericht des "Spiegel" für das Haushaltsjahr 2024 mehr Geld als geplant für Rüstungsgüter für die Ukraine sowie für die Wiederaufstockung von an die Ukraine geliefertem Bundeswehr-Material. Vier zusätzliche Milliarden Euro an Barmitteln sind eingeplant, zwei weitere Milliarden sollen als sogenannte Verpflichtungsermächtigungen ausgegeben werden, wie aus einer Aufstellung aus dem Haus von Finanzminister Christian Lindner hervorgeht. Das Verteidigungsressort hatte nach Informationen des Nachrichtenmagazins intern eine Lücke von rund 5,2 Milliarden Euro bei der Waffenhilfe für die Ukraine geltend gemacht. Die dürfte nun geschlossen sein.

+++ 01:26 Russland kommt bei Bau von Drohnenfabrik voran +++
Russland macht nach Angaben einer Forschungsorganisation Fortschritte beim Bau einer Anlage für Kamikaze-Drohnen nach iranischem Vorbild. Ein Satellitenbild von Mitte September zeige, dass der Neubau der Anlage "direkt" mit einem durchgestochenen Bauplan übereinstimme, den die Zeitung "Washington Post" dem Institut Anfang des Jahres zur Verfügung gestellt habe, heißt es in einem Bericht des Instituts für Wissenschaft und internationale Sicherheit. Eigentümer der Anlage sei JSC Alabuga. In dem Werk soll dem Bericht zufolge eine weiterentwickelte Version der iranischen Shahed-136 in Serie produziert werden. "Da der Winter schnell näher rückt ... ist zu erwarten, dass Russland seine Shahed-136-Angriffe auf die lebenswichtige Energieinfrastruktur der Ukraine verstärken wird, was zu brutalen Lebensbedingungen für die Zivilbevölkerung führen wird." Das Institut dringt auf Sanktionen gegen Alabuga. Das US-Präsidialamt, die russische Botschaft und die iranische UN-Vertretung reagierten zunächst nicht auf Anfragen von Reuters.

+++ 23:54 Kuleba: EU kann versprochene Munition nicht bis zum März liefern +++
Die Europäische Union wird ihre Zusage, der Ukraine bis zum kommenden März eine Million Artilleriegeschosse zu liefern, nach den Worten des ukrainischen Außenministers Dmytro Kuleba nicht einhalten können. Kuleba bestätigt damit einen Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg. Das Problem sei nicht mangelnder politischer Wille in der EU, sondern unter anderem der "beklagenswerte Zustand der Rüstungsindustrie" und Bürokratie, so Kuleba. Die EU habe bereits Schritte eingeleitet, um die Situation zu verbessern.

+++ 22:14 Ukrainische Winteraussaat wegen des Krieges stark geschrumpft +++
Wegen des russischen Angriffskrieges ist die Fläche für die Winteraussaat in der Ukraine nach Branchenangaben stark geschrumpft. Bei Winterweizen sei die Fläche mit 3,8 Millionen Hektar nur halb so groß wie vor dem Krieg. Das sagte Denys Martschuk, Vize-Vorsitzender des ukrainischen Agrarverbandes UAC, in Kiew. Der Rückgang liege zum einen daran, dass viel Ackerland in dem wichtigen Agrarland wegen der Kämpfe nicht nutzbar sei. Zum anderen hätten die Bauern für ihre Sommerernte nicht genug erlöst, um Saatgut zu kaufen, sagte Martschuk. So sei im kommenden Frühjahr und Sommer eine geringere Ernte zu erwarten. Die Lebensmittelversorgung in der Ukraine sei trotzdem nicht gefährdet, sagte Martschuk. Allerdings werde es weniger Getreide für den Export geben.

+++ 21:29 Zivilist bei russischem Beschuss im Bezirk Nikopol verletzt +++
Bei einem russischen Angriff auf den Bezirk Nikopol in der Oblast Dnipropetrowsk ist ein Zivilist verletzt worden. Wie Gouverneur Serhii Lysak mitteilt, wurde ein 42 Jahre alter Mann verletzt. Er sei in einem stabilen Zustand und ins Krankenhaus eingeliefert worden. Nach Angaben des Gouverneurs wurden ein Versorgungsunternehmen und eine Infrastruktureinrichtung beschädigt. Zudem wurden mehrere Privathäuser, eine Gasleitung und eine Stromübertragungsleitung bei dem Beschuss beschädigt.


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Quelle: ntv.de, rog/ino/dpa/AFP/rts

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