Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:54 Kuleba: EU kann versprochene Munition nicht bis zum März liefern +++
Die Europäische Union wird ihre Zusage, der Ukraine bis zum kommenden März eine Million Artilleriegeschosse zu liefern, nach den Worten des ukrainischen Außenministers Dmytro Kuleba nicht einhalten können. Kuleba bestätigt damit einen Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg. Das Problem sei nicht mangelnder politischer Wille in der EU, sondern unter anderem der "beklagenswerte Zustand der Rüstungsindustrie" und Bürokratie, so Kuleba. Die EU habe bereits Schritte eingeleitet, um die Situation zu verbessern.
+++ 22:14 Ukrainische Winteraussaat wegen des Krieges stark geschrumpft +++
Wegen des russischen Angriffskrieges ist die Fläche für die Winteraussaat in der Ukraine nach Branchenangaben stark geschrumpft. Bei Winterweizen sei die Fläche mit 3,8 Millionen Hektar nur halb so groß wie vor dem Krieg. Das sagte Denys Martschuk, Vize-Vorsitzender des ukrainischen Agrarverbandes UAC, in Kiew. Der Rückgang liege zum einen daran, dass viel Ackerland in dem wichtigen Agrarland wegen der Kämpfe nicht nutzbar sei. Zum anderen hätten die Bauern für ihre Sommerernte nicht genug erlöst, um Saatgut zu kaufen, sagte Martschuk. So sei im kommenden Frühjahr und Sommer eine geringere Ernte zu erwarten. Die Lebensmittelversorgung in der Ukraine sei trotzdem nicht gefährdet, sagte Martschuk. Allerdings werde es weniger Getreide für den Export geben.
+++ 21:29 Zivilist bei russischem Beschuss im Bezirk Nikopol verletzt +++
Bei einem russischen Angriff auf den Bezirk Nikopol in der Oblast Dnipropetrowsk ist ein Zivilist verletzt worden. Wie Gouverneur Serhii Lysak mitteilt, wurde ein 42 Jahre alter Mann verletzt. Er sei in einem stabilen Zustand und ins Krankenhaus eingeliefert worden. Nach Angaben des Gouverneurs wurden ein Versorgungsunternehmen und eine Infrastruktureinrichtung beschädigt. Zudem wurden mehrere Privathäuser, eine Gasleitung und eine Stromübertragungsleitung bei dem Beschuss beschädigt.
+++ 20:57 Selenskyj: Ukraine will alle Vorgaben der EU erfüllen +++
Die Ukraine will nach Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj alle Vorgaben der EU-Kommission für Beitrittsverhandlungen mit der Europäischen Union erfüllen. Das sagte Selenskyj in seiner Videoansprache, nachdem er mit seiner Führung in Kiew über den erhofften Beitritt gesprochen hatte. Parallel tagten in Brüssel die EU-Außenminister und berieten unter anderem über die von Russland angegriffene Ukraine. "Wir arbeiten daran, eine bedingungslose Entscheidung über die Aufnahme von Verhandlungen zu erreichen", sagte Selenskyj. Für die Ukraine sei es entscheidend, alle Vorgaben der Europäischen Kommission als Voraussetzung für Beitrittsverhandlungen zu erfüllen.
+++ 20:19 Ungarn blockiert erneut EU-Militärhilfe für die Ukraine +++
Ungarn will erneut die Auszahlung der nächsten Tranche der Militärhilfe an die Ukraine im Rahmen der Europäischen Friedensfazilität (EPF) blockieren. Diese Blockade werde erst beendet, wenn Kiew "Garantien" gibt, dass die OTP-Bank und andere ungarische Firmen nicht auf die Schwarze Liste der "internationalen Kriegssponsoren", also der Auslandssponsoren des Landes, gesetzt werden, sagte der ungarische Außenminister Peter Szijjarto laut einem "Guardian"-Bericht. Demnach sagte Szijjarto, Ungarn sei bei einem Treffen der EU-Außenminister "Druck" ausgesetzt gewesen, die Auszahlung von 500 Millionen Euro zu unterstützen, aber Budapest könne seine Unterstützung ohne solche Garantien nicht geben.
+++ 19:57 Cherson den ganzen Tag unter starkem russischen Beschuss - Tote und Verletzte +++
Durch russischen Beschuss auf die südukrainische Stadt Stadt Cherson und das umliegende Gebiet sind nach Behördenangaben drei Menschen getötet worden. Außerdem habe es 17 Verletzte gegeben, teilte Gebietschef Olexander Proskudin auf seinem Telegram-Kanal mit. Die russische Artillerie habe den ganzen Tag lang in ukrainische Orte gefeuert. Zwei Menschen starben demnach bei einem Treffer im Zentrum der Gebietshauptstadt Cherson. Zehn weitere Zivilisten seien dort verletzt worden. An anderer Stelle wurde ein älterer Mann getötet, als sein Auto getroffen worden war und in Flammen aufging. Seine Tochter und deren erst zwei Monate altes Baby wurden verletzt. Der nördliche Teil des Gebietes Cherson ist vor einem Jahr von der ukrainischen Armee befreit worden. Der südliche Teil ist aber immer noch von russischen Truppen besetzt, die über den Fluss Dnipro die ukrainisch kontrollierten Orte beschießen.
+++ 19:34 EU-Ratspräsident Michel lobt Deutschlands Pläne für höhere Militärhilfe für Ukraine +++
EU-Ratspräsident Charles Michel lobt deutsche Überlegungen zur deutlichen Aufstockung der Militärhilfe für die Ukraine als Vorbild für andere EU-Staaten. "Ja, ich denke schon", sagte Michel in Berlin bei einer Veranstaltung der "Süddeutschen Zeitung" auf die Frage, ob andere Staaten folgen sollten. Er forderte die EU-Staaten auf, mehr für die Ukraine zu tun. "Insgesamt haben wir bereits 82 Milliarden Euro für die Ukraine mobilisiert. Das ist mehr als die Vereinigten Staaten", fügte er hinzu.
+++ 19:09 Ukrainisches Verteidigungsministerium erwägt Entlassung von drei Kommandeuren +++
Das ukrainische Verteidigungsministerium erwägt einem Bericht zufolge die Entlassung von drei Kommandeuren. Das berichtet das ukrainische Medienunternehmen "Ukrainska Pravda" unter Berufung auf ungenannte Quellen in der militärischen und politischen Kreisen des Landes. Demnach bereitet der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umierov die Entlassung von Tetiana Ostaschenko, Kommandeurin der Sanitätskräfte der Streitkräfte, Oleksandr Tarnavskyi, Kommandeur der operativ-strategischen Truppengruppierung Tavria, und Serhii Naiev, Kommandeur, der Vereinigten Kräfte der Streitkräfte der Ukraine, vor. Sanitäter und Freiwillige, die an der medizinischen Versorgung der ukrainischen Verteidigungskräfte beteiligt waren, sollen dem Bericht zufolge auf die Entlassung Ostaschtschenkos bestanden haben. Die Gründe für die Entlassungen von Naiev und Tarnavskyi, der eine der Fronten der ukrainischen Gegenoffensive leitet, wurden nicht bekannt gegeben.
+++ 18:41 EU will zwölftes Sanktionspaket gegen Russland vorschlagen +++
Die Europäische Union will das zwölfte Sanktionspaket gegen Russland seit Beginn des Angriffskriegs auf die Ukraine vorantreiben. Am Mittwoch wolle die EU-Kommission die Maßnahmen offiziell vorstellen, sagte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell nach einem Außenministertreffen in Brüssel. Das zwölfte Paket umfasse unter anderem "neue Exportverbote unter anderem für Diamanten sowie Schritte, um den Ölpreisdeckel zu verschärfen", sagte Borrell. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte daneben Einreise- und Vermögenssperren für rund hundert weitere Verantwortliche angekündigt. Geplant sind zudem "strenge Maßnahmen gegen Unternehmen aus Drittländern, die die Sanktionen umgehen", wie sie Anfang November bei einem Kiew-Besuch sagte. Die Mitgliedsländer können die neuen Sanktionen nur einstimmig verabschieden.
+++ 18:03 Finnlands Außenministerin: Europa muss sich auf weitere Angriffe Russlands einstellen +++
Laut Finnlands Außenministerin Elina Valtonen muss sich Europa darauf einstellen, dass Russland nach der Ukraine weitere Länder angreift. Derzeit werde die Kriegsindustrie in Russland auf hohem Niveau ausgebaut, wenn der Ukrainekrieg ende, bleibe diese Leistungsfähigkeit, sagte Valtonen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ). In Anlehnung an die kürzliche Äußerung von Verteidigungsminister Boris Pistorius forderte Valtonen, Europa müsse "kriegstüchtig" sein, Finnland sei das schon immer gewesen.
+++ 17:34 Deutschland liefert bis zum Jahresende zwei weitere IRIS-T-Abwehrsysteme an die Ukraine +++
Deutschland wird einem Bericht zufolge bis zum Jahresende zwei weitere Luftverteidigungssysteme IRIS-T an die Ukraine liefern. Wie die ukrainische staatliche Nachrichtenagentur Ukrinform unter Berufung auf einen ihrer Korrespondenten berichtet, erklärte das der deutscher Botschafter in der Ukraine, Martin Jäger, bei einem Forum in Kiew. Demnach betonte der Diplomat, diese Lieferung sei wichtig für den Schutz der ukrainischen Städte vor russischen Raketen. Das erste Flugabwehrsystem dieses Typs hatte die Ukraine Anfang Oktober von Deutschland erhalten.
+++ 16:45 Ukrainische Offensive gerät ins Stocken - heftige Gefechte bei Awdijiwka und Marjinka +++
Die ukrainische Offensive scheint im Herbst weitgehend zum Stillstand zu kommen. Am Frontabschnitt bei Saporischschja kamen die ukrainischen Vorstöße Richtung Tokmak und Mariupol kaum noch voran. Größere Bewegungen verzeichnen Beobachter an der Front im Osten. Heftige Gefechte toben übereinstimmenden Berichten zufolge bei Awdijiwka und bei Marjinka am Frontabschnitt bei Donezk. Bei Kupjansk, vor Swatowe und auch bei Bachmut konnten die ukrainischen Streitkräfte zuletzt mehrere russische Angriffe abwehren. Am Unterlauf des Dnipro bei Cherson halten die Ukrainer mittlerweile mehrere Brückenköpfe, unter anderem bei Krynky.
+++ 16:04 Mehrere Tote und Verletzte nach russischen Angriffen auf Cherson +++
Bei russischen Angriffen in der Oblast Cherson hat es mehrere Tote und Verletzte gegeben. Wie der örtliche Gouverneur Oleksandr Prokudin bei Telegram schreibt, sind in und in der Nähe der gleichnamigen Stadt Cherson im Süden der Ukraine drei Menschen getötet und sechs verletzt worden. Demnach nehmen russische Truppen seit ihrem Rückzug Ende vergangenen Jahres immer wieder die Region vom Ostufer des Flusses Dnipro unter Beschuss. Bei einem Angriff auf das Zentrum Chersons starben heute zwei Menschen laut der Mitteilung, vier weitere wurden verletzt. In einer separaten Mitteilung schreibt Prokudin, dass ein Krankenhaus in der Stadt von russischen Truppen beschossen worden sei und dass zuvor in einem Vorort von Cherson auf ein Auto geschossen worden sei, wobei eine Person getötet und ein zwei Monate altes Baby und seine Mutter verletzt worden seien. (Mehr dazu im Eintrag um 14:26 Uhr). Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben zum jetzigen Zeitpunkt nicht.
+++ 15:31 Trainingscamp in Frankreich: Tierfleisch soll ukrainische Soldaten an Kriegsrealität gewöhnen +++
In Frankreich trainieren Ukrainer für den Kriegseinsatz in ihrer Heimat. Wo genau, soll geheim bleiben. Unter Leitung eines französischen Ausbilders lernen Kriegsneulinge neben dem Umgang mit der Waffe auch, ihre Angst zu kontrollieren und die Hemmung vor dem Töten abzubauen.
+++ 15:02 Kiew: 800 russische Soldaten an einem Tag "eliminiert" +++
Laut offiziellen Zahlen aus Kiew sind binnen eines Tages 800 russische Soldaten im Krieg ums Leben gekommen. Nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums sind seit Beginn des Krieges im Februar 2022 insgesamt 312.550 russische Soldaten "eliminiert" worden. Das heißt, sie wurden getötet oder können nicht mehr weiterkämpfen. Wie das Verteidigungsministerium in seinen täglichen Angaben zu den Verlusten Russlands verkündet, habe der Gegner unter anderem fünf weitere Panzer verloren (5354). Seit Beginn der russischen Invasion zählt die Ukraine mehr als 10.000 gepanzerte Fahrzeuge und mehr als 5600 Drohnen, die sich nicht mehr im Besitz des russischen Militärs befinden oder zerstört wurden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Moskau selbst hält sich mit Informationen zu eigenen Verlusten in der Ukraine zurück.
+++ 14:26 Auto bei russischem Beschuss nahe Cherson getroffen - Fahrer tot, eine Frau und ein Baby verletzt +++
Bei einem russischen Angriff in der Oblast Cherson ist heute ein Mensch getötet und zwei weitere verletzt worden. Wie die ukrainische Zeitung "Kyiv Independent" berichtet, handelt es sich dabei um die Insassen eines Autos, das am Rande der Stadt Cherson getroffen worden war. Dabei wurde der Fahrer getötet. Eine 36 Jahre alte Frau sowie ihr zwei Monate altes Baby wurden verletzt. Bei dem Getöteten handelt es sich nach Angaben von Innenminister Ihor Klymenko wahrscheinlich um den 64 Jahre alten Großvater des Kindes. Die Frau befindet sich dem Bericht zufolge in "kritischem Zustand" und wurde zusammen mit ihrem Baby in ein Krankenhaus gebracht.
+++ 14:05 London: Drogenprobleme bei Russen an der Front +++
Nach Darstellung des britischen Verteidigungsministeriums nimmt ein erheblicher Teil der russischen Soldaten in der Ukraine Drogen, darunter Amphetamine und Cannabis, die an der Front leicht verfügbar seien. In seinem täglichen Update schreibt das Ministerium auf dem sozialen Netzwerk X (früher Twitter), Berichte, nach denen dies für 15 Prozent der russischen Soldaten zutreffe, seien "glaubwürdig". Zudem gebe es eine hohe Quote bei Disziplinproblemen, Verbrechen und Todesfällen unter Einfluss von Alkohol. Einer der Gründe für die niedrige Moral der russischen Truppen sei der Mangel an Urlaub: Kampfeinheiten könnten nur selten ausgetauscht werden und müssten lange an der Front bleiben.
+++ 13:13 USA besorgen 60 Gepard-Panzer für Ukraine in Jordanien +++
Die USA kaufen Jordanien 60 Gepard-Flugabwehrkanonenpanzer ab, um sie an die Ukraine weiterzugeben. Das berichtet die niederländische Zeitung "De Telegraaf". Die Panzer waren 2016 von den Niederlanden an Jordanien verkauft worden. Dem Bericht zufolge zahlen die USA für die 60 Gepard 110 Millionen Euro. Die Ukraine setzt die in Deutschland hergestellten Panzer vor allem gegen russische Drohnenangriffe ein.
+++ 12:32 Ausbildung von Ukrainern an F-16 beginnt in Rumänien +++
In Rumänien beginnt die Ausbildung von ukrainischen Piloten an Kampfjets des amerikanischen Typs F-16. Rumäniens Verteidigungsminister Angel Tilvar und seine niederländische Amtskollegin Kajsa Ollongren eröffneten heute in der Luftwaffenbasis Borcea, 150 Kilometer östlich von Bukarest, das Europäische F-16-Trainings-Zentrum (EFTC). Die Niederlande stellen für das Programm, an dem auch rumänische Piloten teilnehmen, 12 bis 18 Kampfjets zur Verfügung. Wann die Ukraine tatsächlich die Kampfflugzeuge einsetzen kann, ist unklar. Geschätzt wird, dass das Training der Piloten mindestens sechs Monate dauert.
+++ 12:18 Putin lässt Wahltermin wohl am 13. Dezember verkünden +++
In einem Monat dürfte bekannt gegeben werden, dass Putin sich am 17. März für weitere sechs Jahre als Präsident bestätigen lassen will: Die staatliche russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti meldet, die Präsidentschaftswahlen "könnten" auf den 17. März 2024 gelegt werden. Diese "könnte" das russische Parlament am 13. Dezember bekannt geben. Putin ist bereits seit 24 Jahren an der Macht, zwischendurch formal als Ministerpräsident, weil die russische Verfassung damals nur zwei Amtszeiten in Folge zuließ. Die Verfassung hat Putin mittlerweile ändern lassen - jetzt erlaubt sie ihm, bis 2036 Präsident zu bleiben.
+++ 11:52 Baerbock: "Putin freut sich zu früh" +++
Außenministerin Baerbock äußert sich am Rande eines EU-Treffens in Brüssel mit großer Sorge über die Lage im Nahen Osten. Trotz des Gewaltausbruchs sei es wichtig, weiter eine Zwei-Staaten-Lösung voranzutreiben. In ihrer Stellungnahme bekräftigt sie zudem, dass die Hilfen für die Ukraine nicht nachlassen werden: "Putin freut sich zu früh angesichts der dramatischen Lage weltweit. Denn wir werden unsere Unterstützung für die Ukraine nicht nur weiterfahren - wir werden sie weiter ausbauen und erhöhen."
+++ 11:30 100. Frachter passiert humanitären Korridor im Schwarzen Meer +++
Seit dem Ende des Getreideabkommens haben 100 Schiffe den von der Ukraine eingerichteten humanitären Korridor genutzt. Das schreibt die Botschafterin der USA in Kiew, Bridget Brink, auf dem sozialen Netzwerk X (früher Twitter). Russland war Mitte Juli aus dem Getreideabkommen ausgestiegen. Es hatte der Ukraine trotz des russischen Angriffskrieges den Transport von Getreide über das Schwarze Meer ermöglicht. Die Ukraine öffnete Anfang August dann von mehreren Schwarzmeerhäfen aus Seewege für Handelsschiffe - ungeachtet der russischen Ankündigung, nach dem Auslaufen des Abkommens jedes Schiff aus der Ukraine oder mit dem Ziel Ukraine im Schwarzen Meer ins Visier zu nehmen.
+++ 11:19 Ukrainischer Geheimdienst nimmt mutmaßliche Spione fest +++
Der ukrainische Inlandsgeheimdienst SBU nimmt zwei Personen fest, die verdächtigt werden, russische Angriffe auf Kiew und Tscherkassy unterstützt zu haben. Der Mann und die Frau sollen durch Angriffe verursachte Schäden fotografiert und versucht haben, die Koordinaten von ukrainischen Luftabwehrsystemen herauszufinden, darunter auch die von Patriot-Stellungen.
+++ 10:48 Russland: Berichte über "Umgruppierung" in Cherson sind "Provokation" +++
Die staatlichen russischen Nachrichtenagenturen Ria Nowosti und Tass haben Nachrichten über eine "Umgruppierung" russischer Truppen in der ukrainischen Region Cherson gelöscht. Das berichtet das russische Exil-Medium Meduza. Meldungen über eine Umgruppierung seien falsch, erklärt das russische Verteidigungsministerium. Beim Versenden der Nachricht handele es sich um eine "Provokation". Die Agenturen hatten ihre Berichte am Montagmorgen verschickt. Tass gab an, die Nachricht "fälschlicherweise" veröffentlicht zu haben. Die Gegend am Dnipro ist schwer umkämpft: Berichten zufolge hat die ukrainische Armee Brückenköpfe auf der östlichen Seite des Dnipro errichtet.
+++ 10:04 Ukraine baut sowjetische Luftabwehrsysteme für US-Raketen um +++
Die Ukraine hat alte sowjetische Luftverteidigungssysteme so modifiziert, dass sie US-Raketen abfeuern können. Das sagt der Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, Jurij Ihnat, im ukrainischen Radio. Auf einem Übungsgelände in den USA seien mit umgebauten Buk-M1-Flugabwehrraketensystemen gute Ergebnisse erzielt worden, so Ihnat.
+++ 09:39 Ex-Wagner-Söldner sollen nach Cherson versetzt worden sein +++
Einige ehemalige Wagner-Söldner sollen in ein Lager in der Nähe der ukrainischen Stadt Skadowsk im besetzten Teil der Region Cherson verlegt worden sein. Das meldet das Nationale Widerstandszentrum der ukrainischen Regierung unter Berufung auf Informationen aus dem proukrainischen Untergrund, wie der "Kyiv Independent" schreibt. Dem Bericht zufolge stehen den einstigen Wagner-Kämpfern weder Transportmittel noch persönliche Schutzausrüstung oder andere notwendige Ausrüstungsmittel zur Verfügung. Das russische Militärkommando entscheide derzeit über den weiteren Einsatz der Kämpfer. Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin war im August bei einem Flugzeugabsturz unter ungeklärten Umständen ums Leben gekommen. Zwei Monate zuvor hatte er einen Aufstand gegen das russische Verteidigungsministerium angeführt und dann abgeblasen.
+++ 09:14 Chmiel: Russen verlagern Offensive in Region Donezk +++
Mit aller Macht wirft sich die russische Armee gegen die ukrainischen Verteidigungsstellungen in Awdijiwka. Nach massiven Verlusten sieht es nun so aus, als würde Russland die Strategie leicht abändern, wie ntv-Reporter Marc Chmiel berichtet. Derweil rüstet sich die Ukraine für einen harten Winter.
+++ 08:57 Ukraine: Kalibr-Angriffe von russischen Schiffen aus derzeit nicht möglich +++
Die Sicherung des Seewegs für Getreidefrachter von Odessa aus gilt als einer der wichtigsten jüngsten Erfolge der ukrainischen Armee im Abwehrkampf gegen Russland. Gleichzeitig hat die Ukraine es geschafft, dass zuletzt keine Raketenangriffe mehr von Schiffen aus gegen die Ukraine erfolgen konnten: Wegen des ukrainischen Drucks hat Russland die dafür nötigen Schiffe nach Osten verlegt, an den russischen Schwarzmeerhafen Noworossijsk. Dort könnten jedoch keine Kalibr-Marschflugkörper verladen werden, sagt ein Sprecher der ukrainischen Marine im ukrainischen Fernsehen. Zum Aufladen müssten die russischen Schiffe nach Sewastopol fahren, den Hafen auf der Krim. "Und das ist zu gefährlich für sie", so der Sprecher.
+++ 08:25 Zahlreiche russische Angriffe bei Awdijiwka +++
Die ukrainischen Streitkräfte haben am Sonntag nach ukrainischer Darstellung die meisten russischen Angriffe in Richtung Marinka und Awdijiwka in der Region Donezk abgewehrt. Das teilt der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte am Morgen mit. In Richtung Marinka wehrten ukrainische Streitkräfte demnach 24 russische Angriffe ab. Bei Awdijiwka, das russische Truppen immer noch einzukreisen versuchen, wehrten ukrainische Truppen 17 Angriffe ab. Russland hat seit Anfang Oktober die Angriffe auf Awdijiwka im Osten der Ukraine verstärkt.
+++ 08:11 USA wollen bei APEC-Gipfel auch für Russland guter Gastgeber sein +++
Ungeachtet der Bemühungen um eine Isolation Moskaus wegen des Ukraine-Krieges wollen die USA beim APEC-Gipfel in San Francisco auch für die russische Delegation ein "guter Gastgeber" sein. Das Gipfeltreffen der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (APEC) dauert bis zum 17. November, die russische Delegation wird vom stellvertretenden Ministerpräsidenten Alexej Owerschuk angeführt, wie Matt Murray vom US-Außenministerium der Nachrichtenagentur AFP sagt. Owerschuk werde "als Leiter der Delegation" behandelt und könne "in vollem Umfang" an den Veranstaltungen in dieser Woche teilnehmen. Eine Teilnahme des russischen Präsidenten Putin ist wegen der Sanktionen, die Washington nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine verhängt hatte, nicht möglich.
+++ 07:04 ISW meldet Geländegewinne der Russen im Nordosten +++
Das Institute for the Study of War meldet auch "geringfügige" Geländegewinne der Ukraine in der Region Cherson am linken (östlichen) Ufer des Dnipro, etwa 30 Kilometer nordöstlich der Stadt Cherson in der Nähe der Ortschaft Krynky. Im Nordosten, an der Front zwischen Kupjansk, Swatowe und Kremina machten die Russen dem ISW zufolge bestätigte Geländegewinne. Im umkämpften Bachmut habe es Angriffe von beiden Seiten gegeben, aber keine bestätigten Geländegewinne.
+++ 06:46 ISW: Ukraine verstärkt Angriffe im Hinterland +++
Die Ukraine scheint ihre Angriffe auf russische Militär- und Logistikziele hinter der Front zu verstärken. Das schreibt die US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) in seinem aktuellen Lagebericht über die Situation in der Ukraine. Die Angriffe würden sowohl auf russische Ziele in der besetzten Ukraine als auch in Russland durchgeführt. Für seine täglichen Berichte wertet das ISW öffentlich zugängliche Quellen aus. Aktuell schreibt das Institut, der ukrainische Militärgeheimdienst habe mitgeteilt, dass ukrainische Partisanen am 11. November ein russisches Militärhauptquartier im besetzten Melitopol in der Oblast Saporischschja angegriffen und dabei mindestens drei Mitarbeiter des russischen Inlandsgeheimdienstes und der russischen Nationalgarde getötet hätten.
+++ 06:15 Scholz-Interview in Heilbronn wird in Kiew aufmerksam verfolgt +++
Ein Interview von Bundeskanzler Scholz in einer deutschen Regionalzeitung erregt Aufsehen in Kiew: Der "Kyiv Independent" berichtet über einen Auftritt des Kanzlers bei einer Veranstaltung der "Heilbronner Stimme", wo Scholz sich über Verhandlungen mit Putin äußerte. Russland müsse dazu gezwungen werden, einen Schritt zurück zu machen, sagte er dort nach einem Bericht der baden-württembergischen Zeitung. Er habe in der Vergangenheit mit Putin Gespräche geführt und werde dies auch künftig wieder tun. Aber: "Für Verhandlungen braucht es einen entscheidenden Schritt von Russland." Das sei der Rückzug von Truppen.
Der "Kyiv Independent" weist darauf hin, dass die Verbündeten der Ukraine sich bislang offiziell nicht für Verhandlungen mit Russland außerhalb der "Friedensformel" von Präsident Selenskyj ausgesprochen hätten. Die Friedensformel sieht im Kern einen Abzug von russischen Truppen aus der Ukraine vor, bevor Kiew Verhandlungen mit Moskau beginnen würde.
Scholz sagte der "Heilbronner Stimme" auch, Waffenlieferungen stünden so lange auf dem Plan wie nötig. Im "Kyiv Independent" wird darauf verwiesen, dass Deutschland nach den USA der zweitgrößte Unterstützer der Ukraine ist. Viele westliche Alliierte, darunter die USA, hätten allerdings bei ihrer Hilfe für das von Russland überfallene Land angefangen zu schwanken.
+++ 04:05 EU-Außenminister beraten über Sicherheitsgarantien für Kiew +++
Die Außenminister der 27 EU-Staaten beraten am heutigen Montag in Brüssel über die Krisen im Nahen Osten und in der Ukraine. Beim Thema Ukraine soll weiter darüber beraten werden, wie langfristige Sicherheitszusagen für das von Russland angegriffene Land aussehen könnten. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba nimmt per Video zugeschaltet teil.
+++ 02:33 Selenskyj schwört Landsleute auf den Winter ein +++
Die Ukrainer müssen sich nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj angesichts des nahenden Winters auf eine neue Welle russischer Angriffe auf die Infrastruktur einstellen. "Wir haben fast die Hälfte des Novembers hinter uns und müssen uns darauf vorbereiten, dass der Feind die Zahl der Drohnen- und Raketenangriffe auf unsere Infrastruktur erhöhen könnte", sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. "Russland bereitet sich auf die Ukraine vor. Und hier in der Ukraine sollte die ganze Aufmerksamkeit auf die Verteidigung gerichtet sein, auf die Reaktion auf Terroristen, auf alles, was die Ukraine tun kann, um den Winter zu überstehen und die Fähigkeiten unserer Soldaten zu verbessern".
+++ 00:30 Kiew: Kreml-Truppen bestürmen Marjinka +++
In der Ostukraine dauern die schweren Kämpfe zwischen der ukrainischen Armee und den russischen Invasoren nach Angaben der Militärführung in Kiew weiter an. Einem Bericht des ukrainischen Generalstabs vom Abend zufolge waren die russischen Angriffe um die nur wenige Kilometer westlich der Industriestadt Donezk gelegenen Ortschaft Marjinka zuletzt besonders intensiv. An diesem Frontabschnitt fand demnach mit 20 Gefechten rund ein Drittel aller Kämpfe der vergangenen 24 Stunden statt. Die nördlich von Donezk gelegene - und ebenfalls heftig umkämpfte - Ortschaft Awdijiwka griffen die Russen in dem Zeitraum demnach nur halb so häufig an.
+++ 23:20 Ukraine: Russen verstärken Angriffe auf Bachmut +++
Russische Streitkräfte haben ihre Angriffe in der Nähe des besetzten Bachmut im Oblast Donezk intensiviert, während sie versuchen, die Kontrolle über nahegelegene Stellungen zu übernehmen, berichtet der Befehlshaber der Bodentruppen Oleksandr Syrskyi. Die ukrainischen Streitkräfte wehren russische Angriffe in der Region ab, sagt der Generaloberst in einem Telegram-Beitrag.
+++ 22:15 Ukrainische Delegation reist in die USA - während Republikaner Hilfen blockieren +++
Eine ukrainische Delegation unter der Leitung von Wirtschaftsministerin Julia Swyrdenko ist laut dem Leiter des Präsidialamts, Andrij Jermak, in den USA eingetroffen. Jermak, selbst Teil der Delegation, plant demnach, an Treffen im Weißen Haus, im Kongress und in Denkfabriken teilzunehmen und mit NGO-Vertretern zu sprechen. "Die Friedensformel von Präsident Selenskyj, die Stärkung der ukrainischen Verteidigung, umfassende Zusammenarbeit und viele andere wichtige Themen" werden ihm zufolge auf der Tagesordnung stehen. Der Besuch der Delegation findet zu einem Zeitpunkt statt, wo eine von Biden eingeforderte 61,4 Milliarden US-Dollar Hilfe für die Ukraine auf der Kippe steht. Grund dafür sind Einwände von republikanischen Kongressabgeordneten.
Mehr über die Ereignisse des Vortags lesen Sie hier.
Quelle: ntv.de, ysc/mau/rwe/dpa/AFP/rts