Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:15 Selenskyj lobt Erfolge bei Entwicklung von Langstreckendrohnen +++

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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hebt die Fortschritte in der eigenen Rüstungswirtschaft hervor. Der Sektor werde inzwischen nicht mehr nur durch staatliche Investitionen gefördert, sondern ziehe auch Gelder von Partnern an, sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. Als Beispiele nennt er den Bau von Raketen und Langstreckendrohnen. So bereite die Ukraine Schritte vor, um die Reichweite der Drohnen noch zu vergrößern. Zuletzt waren ukrainische Drohnen unter anderem in der russischen Teilrepublik Tatarstan eingeschlagen. Tatarstan ist etwa 1000 Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt.

+++ 22:17 Kiews Drohnenangriff macht russische Alternative zur Kertsch-Brücke unbrauchbar +++
Der Drohnenangriff auf eine russische Eisenbahnfähre verschärft nach britischer Einschätzung die Logistikprobleme Russlands. Ukrainische Streitkräfte hatten Anfang der Woche die Fähre Slawjanin im südrussischen Hafen "Kawkas" beschädigt. "Der Angriff wird Russland mit ziemlicher Sicherheit weitere logistische Probleme bei der Belieferung seiner Besatzungstruppen in der Südukraine und dem regionalen Export von Flüssiggas bereiten", teilt das britische Verteidigungsministerium mit. Die Fähre ist eine wichtige Verbindung zu der von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim. Die Brücke nach Kertsch auf der Krim ist wegen Luftalarms immer wieder zeitweilig gesperrt, weshalb Fähren oft zum Einsatz kommen. Von drei Eisenbahnfähren, die die Meerenge passierten, habe die Slawjanin die größte Kapazität, schreiben die Briten auf X. Nachdem die beiden anderen Fähren bei Raketenangriffen Ende Mai beschädigt worden seien, sei die Slawjanin wieder eingesetzt worden als einzige Roll-on-Roll-off-Eisenbahnfähre. Seien solche Fähren auch nur vorübergehend nicht betriebsfähig, bedeute dies höhere Kosten und weniger Flexibilität beim Transport von Treibstoff, Munition und Equipment, teilt London mit.

+++ 21:54 Russischer Panzer nimmt die Vorfahrt und überrollt 73-Jährigen in seinem Auto +++
In der russischen Grenzregion Belgorod überrollt Medienberichten zufolge ein Panzer ein Auto. Der 73-jährige Fahrer des Pkw stirbt nach Informationen des regionalen Internetportals "Pepel" am Unfallort. Der Panzer missachtet demnach auf einer Kreuzung die Vorfahrt. Den Fotos zufolge fährt er nach dem Unfall noch etwa 100 Meter, ehe er anhält. "Nach Angaben von Augenzeugen war die Panzerbesatzung in unzurechnungsfähigem Zustand und hat... gelacht", heißt es. Ob die Soldaten nüchtern waren, bleibt unklar. Immer wieder gibt es Berichte über marodierende russische Soldaten. Kämpfer im Kriegsgebiet sollen nach Vorstellung der russischen Regierung ihre Fahrerlaubnis auch nach Unfällen oder Trunkenheit am Steuer vorläufig behalten dürfen. Allerdings kommt es durch die laxe Haltung auch immer wieder zu tödlichen Vorfällen. Anfang des Monats hatten so ebenfalls in der Region Belgorod betrunkene Soldaten einen Pkw und dessen Fahrer platt gewalzt. Anschließend versuchten sie zu fliehen. Gegen den Panzerfahrer wurde inzwischen ein Strafverfahren eingeleitet.

+++ 21:32 Ukrainische Hacker-Attacke nervt russische Banken und Telekommunikation seit drei Tagen +++
Ein Cyberangriff des ukrainischen Militärgeheimdienstes verursacht ukrainischen Medienberichten zufolge Störungen in ganz Russland. Quellen teilen ukrainischen Medien mit, dass der großangelegte Angriff, der das Bankwesen und die Telekommunikation in Russland störe, nun schon den dritten Tag andauert. Berichten zufolge waren auch das russische Social-Media-Netzwerk VK und einige Zahlungssysteme von dem Angriff betroffen. Der ukrainische Militärgeheimdienst (HUR) hat auf seinem Telegram-Kanal keine Stellungnahme abgegeben.

+++ 21:13 Ukraine glaubt nicht an russische Offensive in Saporischschja - trotz 90.000 Kreml-Soldaten +++
Die Zahl der russischen Kämpfer in der Region Saporischschja beträgt derzeit fast 90.000 Soldaten. Die ukrainischen Streitkräfte sehen jedoch keine Anzeichen dafür, dass die Kreml-Truppen eine neue Offensive in der Region planen, berichtete Dmitri Liakhoviy, Sprecher der operativ-strategischen Truppengruppe "Tavria", laut RBC-Ukraine. Am Mittwoch sagte er zwar, dass die Zahl der russischen Besatzer im Gebiet Saporischschja in den letzten Wochen gestiegen sei. Besonderen Anlass zur Sorge gäbe es dennoch nicht. Liakhoviy fügte hinzu, dass es keine Anzeichen für die Bildung einer russischen Offensivgruppe in der Region gibt, obwohl kleine Bewegungen beobachtet werden. Die würden eher mit der Truppenrotation zusammenhängen.

+++ 20:41 Anschlag auf Gefängniskolonie Oleniwka - Russland blockiert noch immer Aufklärung +++
Die Menschenrechtsbeobachtungsmission der Vereinten Nationen in der Ukraine betont anlässlich des zweiten Jahrestages verheerenden Anschlags in der Strafkolonie bei Oleniwka, dass Russland eine Untersuchung aktiv behindert. Der Pressedienst der Vereinten Nationen in der Ukraine betont, dass in dieser Woche zwei Jahre vergangen sind, seit mindestens 50 ukrainische Kriegsgefangene in der Strafkolonie Nr. 120 bei Oleniwka getötet und 151 verletzt wurden. "Die Behörden der Russischen Föderation haben Schritte unternommen, die unabhängige Bemühungen zur Feststellung der Fakten über die Explosionen in Oleniwka behindert haben. Der Tatort wurde nicht konserviert, sondern stattdessen kontaminiert und physische Beweise zerstört. Die Russische Föderation hat den UN-Beobachtern keinen Zugang gewährt, und es wurden auch keine anderen unabhängigen Expertenanalysen durchgeführt", heißt es in der Mitteilung. Russland hatte seinerzeit behauptet, ein Treffer durch ein HIMARS-System habe die Strafkolonie getroffen und die USA, die es geliefert hätten, und Kiew seien für die Opfer verantwortlich. Zahlreiche Analysen von Fotos und Videos vor Ort legten jedoch nahe, dass die Attacke vor Ort ausgeführt wurde.

+++ 20:13 Konfiszierte Autos von Putin-Vertrautem bringen Ukraine eine Menge Geld bei Auktion +++
Der Erlös aus dem Verkauf von zwei Fahrzeugen des prorussischen Oligarchen Viktor Medwedtschuk wird zur Unterstützung des ukrainischen Militärs verwendet, teilt die ukrainische Agentur für die Wiedererlangung und Verwaltung von Vermögenswerten (ARMA) mit. Die ARMA ist für das Auffinden, die Rückverfolgung und die Verwaltung von Vermögenswerten zuständig, die aus Korruption stammen. Die Agentur versteigerte demnach einen Buggy und ein Quad, die Medwedtschuk gehörten, für 921.777 Hrywnja (rund 20.600 Euro) auf Prozorro, der ukrainischen Plattform für das öffentliche Beschaffungswesen. Der Erlös aus der Auktion "wird in das Einlagenportfolio der ARMA für den weiteren Kauf von Militäranleihen fließen", so die Agentur. Das Geld aus der Auktion werde also direkt die ukrainischen Streitkräfte unterstützen, fügt die ARMA hinzu. Medwedtschuk war einst enger Vertrauter des russischen Präsidenten Wladimir Putin und wurde als dessen rechte Hand in der Ukraine angesehen.

+++ 19:44 Russland dreht Youtube langsam den Saft ab +++
Russische Behörden bereiten ein Verlangsamen der Videoplattform Youtube im eigenen Land vor. "Bis Ende der Woche kann die Geschwindigkeit beim Herunterladen von Youtube auf stationären Computern um 40 Prozent sinken, bis Ende nächster schon um 70 Prozent", schreibt der Abgeordnete der russischen Staatsduma, Alexander Hinstejn, auf seinem Telegram-Kanal. Der Chef des Ausschusses für Informationspolitik im russischen Parlament spricht von einer angeblich erzwungenen Maßnahme. Das Drosseln von Youtube richte sich nicht gegen die Nutzer in Russland, sondern gegen die Führung der Holding, "die nach wie vor meint, straflos unsere Gesetzgebung verletzen und ignorieren zu können." Youtube zeichne sich durch eine antirussische Politik aus, behauptet Hinstejn. Als Argument führt er das Löschen von Accounts russischer Blogger und Medien bei Youtube an, die die Kriegspropaganda des Kremls wiedergeben. Das Verlangsamen von Youtube auf PCs sei nur ein erster Warnschuss, droht der Politiker der Kremlpartei Einiges Russland. Sollte Youtube weiterhin nicht einlenken, sei die Plattform in Russland unerwünscht. Alternativen wie Rutube und VK Video gebe es bereits. Tatsächlich hatte Russland schon vor Beginn seines Angriffskriegs gegen die Ukraine Vorbereitungen für eine mögliche Abschottung des Internets im Land vor internationalen Ressourcen getroffen.

+++ 19:13 "Attentate auf Staatsvertreter geplant" - Lettland nimmt fünf Verdächtige fest +++
Die Polizei Lettlands nimmt fünf Personen wegen eines mutmaßlichen geplanten Attentats fest. Ziel sei die Ermordung eines ranghohen Staatsvertreters gewesen, sagt eine Polizeisprecherin der Nachrichtenagentur Leta zufolge in Riga. Sicherheitskräfte hätten mehrere Orte sowie Autos durchsucht. Dies sei Teil der Ermittlungen wegen des angeblichen Anschlagsplans. Details oder die Zielperson nennt die Sprecherin nicht. Sie kündigt an, dass die Polizei am Freitag nach Ende des Einsatzes mehr Informationen öffentlich machen werde.

+++ 18:43 Bedrohen nationale Sicherheit: Kiew setzt sechs russische Künstler auf schwarze Liste +++
Das ukrainische Ministerium für Kultur und Informationspolitik setzt sechs weitere russische Kulturschaffende auf die Liste der Personen, die eine Bedrohung für die nationale Sicherheit darstellen. Laut der Anordnung des Ministeriums umfasst die aktualisierte Liste nun folgende Personen: den russischen Schauspieler, Regisseur und künstlerische Leiter zweier Moskauer Theater Vladimir Mashkov; die russische Schauspielerin Natalia Antonova; den russischen Schauspieler, Sänger und Fernsehmoderator Vitaly Gogunsky; den Schauspieler und Theaterdirektor Sergei Wexler; den russischen Schauspieler Anton Batyrev und die russische Schauspielerin Alyona Yakovleva. Es wird darauf hingewiesen, dass sie an antiukrainischen Propaganda-Aktivitäten Russlands beteiligt sind. Somit sind derzeit 228 Personen in der Liste aufgeführt.

+++ 18:11 International gesuchter Sergej Kobylasch wird neuer Chef von Russlands Luftstreitkräften +++
Generalleutnant Sergej Kobylasch ist neuer Kommandeur der russischen Luftstreitkräfte, wie die staatliche Nachrichtenagentur TASS am Mittwoch berichtet. Kobylasch, der auch zum stellvertretenden Oberbefehlshaber der russischen Luft- und Raumfahrtkräfte ernannt wurde, war acht Jahre lang Kommandeur der Langstreckenflugabteilung der russischen Luft- und Raumfahrtkräfte. Kobylasch löst Generalleutnant Sergej Dronow an der Spitze der russischen Luftstreitkräfte ab. Dronow hatte das Amt seit Juli 2019 inne. Im Jahr 2023 beschuldigte der ukrainische Sicherheitsdienst (SBU) Kobylasch und den ehemaligen Kommandeur der russischen Schwarzmeerflotte, Igor Osipow, zivile Infrastruktur in der Ukraine beschossen zu haben. Der SBU beschuldigt Kobylasch zudem, im Jahr 2022 massenhaft Luftangriffe auf Wohnhäuser, Krankenhäuser und kritische Infrastruktur in der Ukraine angeordnet zu haben. Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag erließ im März einen Haftbefehl gegen Kobylasch und den ehemaligen Kommandeur der Schwarzmeerflotte, Viktor Sokolow.

+++ 17:39 Angriffe auf zivile Ziele im Norden - Kiews Geheimdienst identifiziert 30. russische Offiziere +++
Die Hauptnachrichtendirektion (HUR) des ukrainischen Verteidigungsministeriums meldet, dass sie 30 russische Offiziere der 112. Raketenbrigade identifiziert hat, die für Raketenangriffe auf zivile Infrastruktur in den ukrainischen Regionen Sumy und Charkiw verantwortlich sind. Russische Raketeneinheiten wenden häufig die Taktik des "doppelten Abschusses" ("Double tap") an. Das bedeutet, sie beschießen zivile Ziele einmal und mit etwas Verzögerung erneut – in der Hoffnung, dann auch Rettungskräfte wie Feuerwehr oder Sanitäter zu treffen und die Opferzahl deutlich in die Höhe zu treiben. Die 112. Raketenbrigade, die zur 1. Panzerarmee des Moskauer Militärbezirks gehört, ist in Shuya in der russischen Region Iwanowo stationiert. Dem HUR-Bericht zufolge verwendet die russische Brigade Iskander-Systeme. Das operativ-taktische Raketensystem verwendet sowohl ballistische als auch Marschflugkörper mit einer Reichweite von mehr als 500 km.

+++ 17:04 Russische Drohnentrümmer in Rumänien - NATO geht nicht von Vorsatz Moskaus aus +++
Die NATO sieht bei den in Rumänien gefundenen Trümmern (Einträge 12.13 und 13.55 Uhr) einer russischen Drohne keinen Hinweis auf einen vorsätzlichen Beschuss von NATO-Gebiet. "Obwohl der NATO keine Informationen vorliegen, die auf einen vorsätzlichen Angriff Russlands auf das Territorium der Alliierten hindeuten, sind diese Handlungen unverantwortlich und potenziell gefährlich", sagt ein Sprecher des Militärbündnisses. Er fügt hinzu, dass die NATO in den vergangenen Tagen ihre Präsenz in der Schwarzmeerregion verstärkt habe. Die Trümmer waren in einem rumänischen Dorf nahe der Grenze zur Ukraine gefunden worden.

+++ 16:35 Kiews Geheimdienst hebt Agentengruppe aus - Brandanschläge auch in EU geplant +++
Der Sicherheitsdienst der Ukraine (SBU) und die Polizei heben nach eigenen Angaben eine Agentengruppe des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB aus. Das berichtet die Nachrichtenagentur Ukrinform. Die Agenten sollen Brandanschläge in der Ukraine und der EU geplant haben, teilt der SBU mit. Die Ziele seien Einkaufszentren, Tankstellen, Apotheken und Märkte in der Ukraine, Polen und in den baltischen Staaten gewesen. Ein Organisator der Gruppe und sein Komplize seien in der westukrainischen Oblast Iwano-Frankiwsk festgenommen worden, heißt es. Insgesamt sollen der Gruppe 19 Personen angehören. Die Agenten sollen Personen für Brandanschläge gegen Bezahlung im kriminellen Milieu angeworben haben. Diese sollten dann mit gefälschten Papieren ins Ausland eingeschleust werden. Videoaufnahmen der Anschläge wollten die Russen für die psychologische Kriegsführung und damit für die Destabilisierung der Lage in der EU nutzen, so der Vorwurf. Der SBU und die Polizei führten 37 Durchsuchungen in Wohnräumen, Autos und Garagen durch. Es wurden unter anderem ein Maschinengewehr, Pistolen mit Munition, gefälschte Papiere, Bankkarten und hohe Bargeldsummen sichergestellt. Den Agenten drohen lebenslange Haftstrafen.

+++ 15:52 Erfolgreicher Durchbruch: eingekesselte ukrainische Soldaten befreien sich +++
Den beiden in der Region Donezk eingekesselten ukrainischen Bataillonen soll der Durchbruch gelungen sein. Das berichtet die Analysegruppe Deepstate auf Telegram. Zuvor hatte das US-Magazin "Forbes" berichtet, dass möglicherweise Hunderte ukrainischer Soldaten von russischen Kämpfern umzingelt wurden. Das Ganze soll sich in der kleinen Ortschaft Prohres, etwa 20 Kilometer nordwestlich von Awdijiwka abgespielt haben. Dem Bericht zufolge rückte ein russisches Regiment dort binnen kurzer Zeit gut sechs Kilometer vor, teilte sich dort und schloss die ukrainischen Soldaten ein. In dem Kessel drohten die ukrainischen Soldaten aufgerieben oder ausgehungert zu werden. Zwei Brigaden sollten versuchen, von außen Druck auf die russischen Soldaten auszuüben, damit die Eingeschlossenen befreit werden können. Mithilfe von Artillerie und "koordinierten Aktionen" soll dies nun gelungen sein, erklärt der Telegram-Kanal Deepstate. Die Soldaten seien befreit und am Leben. Um wie viele Kämpfer es sich handelt, ist unbekannt. Ebenso die militärische Lage in und um die Ortschaft Prohres.

+++ 15:21 Mord an ukrainischer Politikerin Iryna Farion - 18-Jähriger festgenommen +++
Die ukrainische Polizei verkündet im Mordfall der umstrittenen Politikerin Iryna Farion eine erste Festnahme. "Gerade hat Innenminister Ihor Klymenko mir über die Festnahme eines Verdächtigen im Mord an Iryna Farion Bericht erstattet", schreibt Präsident Wolodymyr Selenskyj bei Telegram. Es handele sich um einen 18-jährigen Mann aus der südostukrainischen Großstadt Dnipro. Klymenko wurde angewiesen, alle Details der Öffentlichkeit zu präsentieren. Farion wurde vergangenen Freitag in der westukrainischen Großstadt Lwiw vor ihrem Haus durch einen Kopfschuss getötet. Die durch Kritik gegen russischsprachige Ukrainer bekannt gewordene Philologin saß von 2012 bis 2014 für die rechtsextreme Partei Swoboda (Freiheit) im Parlament. Bei Telegram war ein Bekennerschreiben mit einem mutmaßlich bei der Tat aufgenommenen Video und dem Aufruf zu einem "Rassenkrieg" in russischer Sprache verbreitet worden. Die Polizei prüft Medienberichten zufolge dieses Video.

+++ 14:51 Munz: Kreml-Medien spekulieren über Kiews Kapitulation +++
Auf seiner China-Reise signalisiert der ukrainische Außenminister Kuleba, man sei bereit für die Wiederaufnahme von Friedensgesprächen mit Russland. Das werde in Moskau als "Zeichen der Schwäche" und als Hinweis auf eine mögliche Kapitulation interpretiert, berichtet ntv-Reporter Rainer Munz.

+++ 14:25 Ukrainer kämpfen mit alten Teslas gegen Stromausfälle an +++
In der Ukraine werden laut einem Bericht der "Financial Times" Batterien aus alten Teslas genutzt, um Haushalte und Geschäfte während der regelmäßigen Stromausfälle zu versorgen. Ein einzelner Tesla kann demnach in bis zu zwölf Batteriesysteme umgewandelt werden, die jeweils genug Energie für zehn Stunden Licht und Elektrogeräte in einer Wohnung in Kiew liefern. Die Nachfrage nach solchen Lösungen steigt, besonders mit Blick auf den kommenden Winter. Die Stromausfälle sind das Ergebnis russischer Angriffe auf die ukrainische Energieinfrastruktur, die die Stromproduktion des Landes erheblich reduziert haben.

+++ 13:55 Rumänien bestätigt Fund russischer Drohnenteile +++
Das rumänische Verteidigungsministerium hat den Fund von Überresten einer russischen Drohne auf rumänischem Boden bestätigt. Weitere mögliche Einschlagsorte würden untersucht, Infrastruktur oder Wohngebiete seien nicht betroffen, teilte das Ministerium mit. In der Nacht hatte Russland die Ukraine mit Drohnen angegriffen. Die rumänische Außenministerin Luminita Odobescu verurteilte die russische Attacke scharf.

+++ 13:23 Ukrainischer Kommandeur rechnet mit baldigem Ende der russischen Offensive +++
Der Befehlshaber der ukrainischen Nationalgarde, Oleksandr Pivnenko, erwartet, dass die russischen Truppen in 30 bis 45 Tagen in die Defensive gehen. Das berichtet die Nachrichtenagentur Ukrinform. Pivnenko argumentiert demnach, die russischen Offensivkapazitäten seien in Folge von Verlusten sehr begrenzt. Russland könnte in anderthalb Monaten nicht mehr aktiv angreifen und müsse sich dann zurückziehen.

+++ 12:48 Russische und chinesische Bomber vor Alaska abgefangen +++
Kampfjets aus Russland und China haben sich bei einer gemeinsamen Patrouille dem US-Bundesstaat Alaska genähert. Strategische Bomber vom Typ Tu-95MS und chinesische Maschinen vom Typ Xian H-6 seien am Mittwoch über der Tschuktschen- und der Beringsee sowie dem nördlichen Pazifik unterwegs gewesen, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Das für die USA und Kanada zuständige Nordamerikanische Luftverteidigungskommando hatte zuvor erklärt, zwei russische und zwei chinesische Militärflugzeuge seien im internationalen Luftraum nahe Alaska abgefangen worden. Sie hätten aber keine "Bedrohung" dargestellt.

+++ 12:13 Offenbar Teile russischer Drohnen in Rumänien gefunden +++
Die rumänische Nachrichtenseite "Digi24" berichtet unter Berufung auf Militärkreise, nahe der Stadt Plauru seien Metallteile gefunden worden, die zu russischen Drohnen gehören könnten. Plauru liegt an der Grenze zur Ukraine. Die ukrainischen Streitkräfte hatten zuvor über einen nächtlichen Drohnenangriff der russischen Armee informiert, bei dem 25 der 38 russischen Angriffsdrohnen zerstört worden sein. Drei weitere Drohnen habe man aus dem Auge verloren, als sie die Grenze zu Rumänien überflogen hätten, hieß es.

+++ 11:52 Ukraine fürchtet russisches Militärtraining für Kinder +++
In den besetzten Gebieten der Region Saporischschja soll Russland verschiedene Jugendorganisationen gegründet haben, deren Zweck "Propaganda und Militarisierung" sei. Das schreibt die ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform. Sie bezieht sich dabei auf den dortigen Leiter der Regionalpolizei, Artem Kysko: "Sie bilden Mörder und Angreifer aus", sagte Kysko demnach bei einer Besprechung.

+++ 11:18 Ukrainische Drohne attackiert russische – mit einem Stock +++
Eine ukrainische FPV-Drohne hat in der Region Kherson offenbar den Motor einer russischen Aufklärungsdrohne beschädigt. Dabei attackierte sie die Rotorblätter der Aufklärungsdrohne immer wieder mit einem Holzstock, der an der ukrainischen Drohne befestigt war. Das zeigt ein Video auf X. Nach mehreren Angriffen ist dort zu sehen, wie die Rotoren der russischen Drohne sich schließlich nur noch langsam drehen.

+++ 10:46 Russland meldet Toten nach ukrainischem Angriff +++
Bei einem ukrainischen Angriff auf die Stadt Schebekino in der südrussischen Grenzregion Belgorod ist nach Angaben örtlicher Behörden ein Mensch getötet worden. Zwei weitere Menschen seien verletzt worden, teilt Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow mit. Eine Stellungnahme der Ukraine lag zunächst nicht vor.

+++ 09:55 Ukraine wehrt größeren Drohnenangriff ab +++

Die Ukraine meldet wieder einen größeren russischen Drohnenangriff. Russland habe in der Nacht mit 38 Angriffsdrohnen vom iranischen Typ Schahed mehrere Landesteile attackiert, darunter Gebiete in der südlichen Region Odessa und in der Zentralukraine, teilt Luftwaffenchef Mykola Oleschtschuk mit. 25 dieser Drohnen seien von der Luftabwehr abgeschossen worden. Drei weitere Drohnen habe man aus dem Auge verloren, als sie die Grenze zu Rumänien überflogen hätten. Laut Regionalgouverneur Oleh Kiper wurden im Bezirk Ismail zwei Menschen verletzt. In der nördlichen Region Schytomyr beschädigten den Behörden zufolge Drohnentrümmer zehn Privathäuser und eine Infrastruktureinrichtung. In Kiew habe die Luftabwehr aber alle Drohnen bereits im Anflug zerstört, sagt der Chef der Militärverwaltung, Serhij Popko.

+++ 09:31 Putin trifft Assad in Moskau +++
Kreml-Chef Wladimir Putin hat den syrischen Machthaber Baschar al-Assad zu Gesprächen in Moskau empfangen. Im russischen Fernsehen wurden am Morgen Aufnahmen des Treffens gezeigt, das am Mittwochabend stattfand. Nach Angaben Putins standen dabei die "Eskalation" der Lage im Nahen Osten und die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Russland und Syrien im Mittelpunkt.

+++ 09:09 Widerstandszentrum: Menschen in Donezk protestieren für Trinkwasser +++
Das staatliche "Zentrum für nationalen Widerstand" der Ukraine schreibt auf seiner Website, im besetzten Donezk hätten die Anwohner seit mehr als einem Tag kein Trinkwasser mehr erhalten. Die Menschen hätten begonnen, Straßen zu blockieren. Die Besatzungsbehörden ignorierten die Blockaden. Das ukrainische "Zentrum für nationalen Widerstand" ist dem Militär untergeordnet und soll Partisanenaktionen koordinieren und unterstützen. Wasserknappheit ist schon länger ein Problem in der von Russland besetzten Ostukraine. Die russische Zeitung Prawda macht für die aktuelle Knappheit Stromausfälle verantwortlich: Die Pumpstation des russischen Kanals sei ausgefallen, Reparaturen seien langwierig.

+++ 08:44 Biden will in verbleibender Amtszeit Putin stoppen und NATO stärken +++
US-Präsident Joe Biden hat in seiner Rücktrittserklärung angekündigt, gemeinsam mit den Partnerstaaten der USA weiter daran arbeiten zu wollen "Putin davon abzuhalten, die Ukraine zu übernehmen und weiteren Schaden anzurichten." Außerdem wolle er die NATO stärken, mächtiger und einiger machen als je zuvor, so Biden.

+++ 08:13 Niederländisch-dänische Leopard-Lieferung an Ukraine steht bereit +++
Die Niederlande und Dänemark wollen bald 14 generalüberholte Leopard-2-Panzer an die Ukraine liefern. Die Panzer seien vom deutschen Rüstungshersteller Rheinmetall komplett überarbeitet worden und nach monatelangen Tests nun bereit, vor Ende des Sommers geliefert zu werden, teilte das niederländische Verteidigungsministerium mit. Ein konkretes Lieferdatum wurde nicht genannt. "Die Leopard-2A4-Panzer können der Ukraine helfen, die Überhand auf dem Schlachtfeld zu gewinnen", hieß es in der Erklärung. Die Niederlande und Dänemark hatten im April des vergangenen Jahres angekündigt, die Panzer von einem Drittanbieter zu erwerben und für den Einsatz in der Ukraine vorzubereiten.

+++ 07:24 Russland: Mi-28-Kampfhubschrauber über russischer Region Kaluga abgestürzt +++
Ein russischer Kampfhubschrauber Mi-28 ist in der russischen Region Kaluga abgestürzt, berichtet die russische Nachrichtenagentur RIA Novosti unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium. Der Gouverneur der Region teilt auf Telegram mit, dass "Eine Einsatzgruppe und Retter am Unfallort im Einsatz" sind. Laut Angaben von RIA Novosti ist die Besatzung des Hubschraubers bei dem Absturz ums Leben gekommen. Demnach ist eine technische Störung Unfallursache.

+++ 06:55 Russland: Ukraine greift russische Gebiete mit Drohnen an +++
In der Nacht soll es mehrere Drohnenangriffe aus der Ukraine auf Gebiete in Russland gegeben haben. Das teilt das russische Verteidigungsministerium auf Telegram mit. Die russische Luftabwehr habe vier Drohnen über der Region Kursk und drei über der Region Belgorod sowie vier Drohnen über der von Russland besetzten Krim und den Gewässern des Schwarzen Meeres abgefangen und zerstört. Laut des Telegram-Posts des russischen Verteidigungsministeriums wurden zudem zwei unbemannte Boote, die vermutlich in Richtung Krim unterwegs waren, von den diensthabenden Feuerwehren im Schwarzen Meer zerstört.

+++ 05:46 Drohnen über Kiew abgewehrt +++
Kiew ist in der Nacht von russischen Drohen angegriffen worden. Alle Angriffe seien abgewehrt worden, teilt die Stadtverwaltung mit. Derzeit gebe es keine Informationen über Opfer oder Zerstörungen. Auch aus anderen Regionen der Ukraine werden nächtliche Drohnenangriffe gemeldet.

+++ 04:58 Selenskyj lobt China +++
Im Zuge der China-Reise des ukrainischen Außenministers Kuleba äußert sich Präsident Selenskyj optimistisch zu möglichen diplomatischen Fortschritten. "Es gibt ein klares Signal, dass China die territoriale Integrität und Souveränität der Ukraine unterstützt", sagt Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache. China ist der wichtigste Verbündete Russlands. Peking wird daher ein großer Einfluss auf Entscheidungen in Moskau zugeschrieben. China halte das Versprechen von Staats- und Parteichef Xi Jinping ein, keine Waffen an Russland zu liefern, lobt Selenskyj. Er warte auf die Rückkehr Kulebas für weitere Erkenntnisse.

+++ 02:56 Ukraine verliert Bonität: Fitch senkt Rating auf "C" +++
Die Ratingagentur Fitch stuft die Kreditwürdigkeit der Ukraine auf "C" von zuvor "CC" herab. Die US-Bonitätswächter begründen den Schritt mit einer kürzlich erzielten Grundsatzvereinbarung mit einer Gruppe von Gläubigern über eine milliardenschwere Umstrukturierung internationaler Anleihen. Bei der Grundsatzeinigung mit privaten Gläubigern geht es um ausstehende Anleiheschulden der Ukraine im Volumen von 19,7 Milliarden Dollar. Die Einigung markiere den Beginn eines ausfallähnlichen Prozesses, teilt Fitch mit. Die Einstufung C bedeutet eine ungenügende Bonität bei niedrigster Qualität und geringstem Anlegerschutz. Es besteht die akute Gefahr eines Zahlungsverzugs.

+++ 01:30 Ukraine: Russland hat keine Kriegsschiffe mehr im Asowschen Meer +++
Die russische Marine hat nach Angaben der ukrainischen Streitkräfte alle Schiffe aus dem Asowschen Meer abgezogen. "Es befinden sich keine russischen Marineschiffe mehr im Asowschen Meer", teilt der ukrainische Marinesprecher Dmytro Pletentschuk auf Facebook mit. Die ukrainische Marine führt den Rückzug auf erfolgreiche Angriffe auf russische Ziele auf der annektierten Krim und im Schwarzen Meer zurück. Diese hätten Russland gezwungen, seine Schiffe an andere Orte zu verlegen, heißt es. Das Asowsche Meer ist ein Nebenmeer des Schwarzen Meeres und grenzt sowohl an die Ukraine als auch an Russland.

+++ 00:25 Kreml tauscht Führung der Luftstreitkräfte aus +++
Russland nimmt Änderungen an der Führungsspitze der Luftstreitkräfte vor. Neuer Luftwaffenchef sei Sergej Kobylasch, teilt das russische Verteidigungsministerium mit. Kobylasch befehligte bislang die Flotte der russischen Langstreckenbomber. Die Ukraine wirft dem aus Odessa stammenden General den Beschuss von Städten und anderen zivilen Objekten vor. Kobylaschs Nachfolger als Befehlshaber bei den Langstreckenbombern wird General Sergej Kuwaldin. Über die weitere Verwendung des bisherigen Luftwaffenchefs Sergej Dronow ist nichts bekannt.

+++ 23:34 Persönliche Streitigkeiten: Ukrainische Soldaten schießen aufeinander +++
Bei einer Schießerei zwischen ukrainischen Soldaten im Frontgebiet Charkiw sind drei Männer ums Leben gekommen, vier weitere wurden verletzt. Die Verletzten seien ins Krankenhaus gebracht worden, ihr Zustand sei ernst, teilt das Bataillon Chortyza auf Telegram mit. Als Grund für die Schießerei werden persönliche Differenzen zwischen den Beteiligten angegeben. Sowohl der militärische Ordnungsdienst als auch zivile Rechtssicherheitsorgane seien vor Ort und im Einsatz, heißt es in der Mitteilung. Die Bataillonsführung werde alles dafür tun, dass sich solche Fälle nicht wiederholen.

+++ 22:22 Russland warnt Armenien vor ukrainischem Weg +++
Russland warnt die Republik Armenien im Südkaukasus vor einer Hinwendung zum Westen. Eriwan könne natürlich selbst über seine politischen Prioritäten entscheiden. Aber Moskau wolle nicht, dass Armenien einen Weg einschlage, den einst die Ukraine genommen habe, sagt Kremlsprecher Peskow. Im Kaukasus galt Russland lange als Schutzmacht Armeniens. Doch die Beziehungen sind zuletzt abgekühlt. Armeniens Premier Nikol Paschinjan orientiert sein Land gen Westen. Russland hat daraufhin tatenlos zugesehen, wie aserbaidschanische Truppen die zwischen Eriwan und Baku umstrittene Konfliktregion Bergkarabach eroberten. Peskow betont, dass Russland Armenien weiter als "Bruderland und Verbündeten" sehe. Russland wolle die Fortsetzung der Zusammenarbeit mit dem Land. Moskau unterhält in Armenien einen Truppenstützpunkt.

+++ 21:51 Kreml bekräftigt fehlende Kompromissbereitschaft +++
Russland hat die von Kiew signalisierte Gesprächsbereitschaft über einen Frieden skeptisch aufgenommen und will seine Kriegsziele weiter voll durchsetzen. "Ob durch die militärische Spezialoperation oder durch Verhandlungen - wir haben keine Alternative zum Erreichen unserer Ziele. Und wir werden sie auf jeden Fall erreichen", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Natürlich sei der Verhandlungsweg vorzuziehen, doch Gespräche würden dadurch erschwert, dass Wolodymyr Selenskyj als Präsident der Ukraine keine Legitimation besitze, behauptete er einmal mehr. Kiews Versuche, über Peking eine diplomatische Lösung voranzutreiben, wertete er als Notlage der Ukraine.

+++ 21:02 Scholz: 350.000 Russen getötet oder schwer verletzt +++
Bundeskanzler Scholz wirft Russlands Präsident Putin vor, nicht nur zahllose ukrainische Zivilisten zu töten, sondern auch hunderttausende russische Soldaten ins Verderben zu schicken. "Es sind nach unseren Informationen - so genau weiß man das nicht - 350.000 russische Soldaten entweder gestorben oder schwer verletzt worden", sagt der Kanzler in einem Bürgerdialog in Saarbrücken. "Und jeden Tag kommen 1000 oder mehr dazu." Verantwortlich dafür sei, dass Putin später sagen wolle, dass er noch zusätzliche Quadratmeter für sein Land erobert habe. Scholz hatte am vergangenen Freitag noch davon gesprochen, dass es "fast 400.000 Männer (sind), die ihr Leben gelassen haben für den imperialistischen Traum Putins".

+++ 20:26 Drei Tote bei russischem Raketenangriff in Gebiet Charkiw +++
Bei einem russischen Raketengriff auf eine Fabrik in der Stadt Losowa in der Region Charkiw im Osten der Ukraine sind mindestens drei Menschen getötet worden. Vier weitere wurden verletzt, wie der Staatsanwalt der Oblast Charkiw auf Telegram mitteilt.

Alle früheren Entwicklungen können Sie hier nachlesen.

Quelle: ntv.de, als/ino/rwe/lwe/AFP/rts/AP/dpa

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