Politik

Liveticker zum Terror in Europa +++ Das geschah am Sonntag, 22.11.2015 +++

+++ 23:18 Tschechien würde Truppen nach Syrien schicken +++
Tschechien würde eine eventuelle Bodenoffensive gegen den IS mit 200 Soldaten unterstützen. Das sagt Verteidigungsminister Martin Stropnicky in einer Diskussionssendung des tschechischen Fernsehens CT. Dabei würde es sich um Sanitäts- und Chemiewaffen-Abwehreinheiten handeln. Grundsätzlich bevorzuge er aber eine Lösung, bei der die Staaten der Region Truppen bereitstellen, fügt der liberale Politiker an.

+++ 22:33 Tote bei Anti-Terror-Einsatz in Russland +++
Bei einem Anti-Terror-Einsatz in der Stadt Naltschik im Konfliktgebiet Nordkaukasus töten russische Sicherheitskräfte mindestens 14 Extremisten. Die bewaffneten Männer hätten mit dem Islamischen Staat in engem Kontakt gestanden, meldet die Agentur Tass unter Berufung auf das Nationale Anti-Terror-Komitee. Die "Banditen" hätten sich in Naltschik, der Hauptstadt der Teilrepublik Kabardino-Balkarien, verschanzt. Im Nordkaukasus kämpfen Islamisten für ein von Moskau unabhängiges "Emirat".

+++ 21:58 Belgische Polizei: "Verschiedene Operationen im Gange" +++
In Belgien sind im Zusammenhang mit der erhöhten Terrorgefahr laut Polizei derzeit "verschiedene Operationen im Gange". Die Staatsanwaltschaft "wird eine Pressekonferenz geben, wenn alles beendet ist", sagt ein Sprecher der Bundespolizei, die die Medien auffordert, keine Einzelheiten über die Einsätze wie etwa die Einsatzorte zu vermelden.

+++ 21:48 London pumpt mehr Geld in Anti-Terror-Kampf +++
Die britische Regierung will die Ausgaben für den Anti-Terror-Kampf um 30 Prozent erhöhen. Dies werde durch "schwierige Entscheidungen" in anderen Bereichen des Staatshaushalts ermöglicht, sagt Finanzminister George Osborne der BBC. Nach seiner Ankündigung sollen die Ausgaben für Maßnahmen zur Bekämpfung des Terrorismus in einem Zeitraum von fünf Jahren um insgesamt 15 Milliarden Pfund (rund 21 Milliarden Euro) aufgestockt werden. Bekannt ist bereits, dass London das Personal der Geheimdienste um etwa 15 Prozent verstärken will.

+++ 21:22 EU arbeitet am Montag - unter verschärften Sicherheitsmaßnahmen +++
Die EU-Kommission wird am Montag in Brüssel trotz der höchsten Terrorwarnstufe normal arbeiten. "Es besteht keine spezifische Bedrohung für die EU-Institutionen", schreibt die Vizepräsidentin der EU-Kommission, Kristalina Georgiewa, auf Twitter. Geplante Treffen im Kommissionsgebäude könnten stattfinden. Die Sicherheitsmaßnahmen und Personenkontrollen würden verstärkt. Die Europäischen Schulen und Krippen blieben jedoch geschlossen. Auch das Treffen der EU-Finanzminister und der EU-Bildungsminister wird stattfinden, teilt die Ständige Vertretung Luxemburgs bei der EU mit. Das Land leitet derzeit die Ministertreffen.

Ergänzung: Die EU hat am Abend "orangenen Alarm" ausgerufen. Die Mehrzahl der nicht unbedingt erforderlichen Treffen am Montag wird abgesagt.

+++ 21:04 Mehrere Straßen in Brüsseler Zentrum abgesperrt +++
Noch ist unklar, gegen wen sich die am Abend begonnenen Anti-Terror-Einsätze in Brüssel richten. Auf Twitter berichten Augenzeugen, dass Restaurants geräumt oder Besucher aufgefordert werden, sich von Fenstern fern zu halten. Ein Bus wird als Blockade einer Straße im Zentrum der belgischen Hauptstadt eingesetzt. Zudem wird von Drohungen gegen Polizeistationen berichtet.

 

+++ 20:46 Belgische Polizei startet Anti-Terror-Einsätze in Brüssel +++
Im Zentrum von Brüssel startet die Polizei am Abend mehrere Anti-Terror-Einsätze. Einsatzkräfte hätten einen Sicherheitsring um die Rue du Midi in der Innenstadt errichtet, meldet die belgische Nachrichtenagentur Belga. Nach Angaben des belgischen Rundfunks RTBF sind Polizeieinheiten auch im Stadtteil Etterbeek aktiv. Zuvor war die höchste Terrorwarnstufe für die belgische Hauptstadt bis Montag verlängert worden. Nach Angaben der Regierung besteht die Gefahr von Anschlägen wie in Paris, es wird nach Terrorverdächtigen gesucht.

+++ 20:38 Assad fühlt sich durch Russlands Luftangriffe gestärkt +++
Seit Beginn der russischen Luftangriffe sieht sich Syriens Machthaber Baschar al-Assad im Aufwind. "Nach der Teilnahme der russischen Luftwaffe im Kampf gegen den Terrorismus hat sich die Situation auf eine sehr gute Weise entwickelt", sagt er nach Angaben der staatlichen Agentur Sana dem chinesischen Fernsehsender Phoenix. Die syrische Armee rücke an fast jeder Front vor, wird Assad weiter zitiert. Kritik übt er an den Luftangriffen der US-geführten Koalition gegen den IS. Das Ergebnis sei gewesen, dass die Terroristen mehr Gebiete hätten einnehmen und mehr Kämpfer hätten rekrutieren können. Tatsächlich hat der IS mit der Einnahme von Palmyra Assads Truppen einen schweren Schlag versetzt. Gleichzeitig verlor die Terrormiliz aber Stellungen gegen kurdische Verbände, die von US-Luftschlägen unterstützt werden.

+++ 19:45 Polizei bittet mit Foto um Hilfe bei Identifizierung von Attentäter +++
Die Polizei bittet bei der Identifizierung eines mutmaßlichen Attentäters von Paris die Öffentlichkeit um Hilfe. In einem Zeugenaufruf bittet sie um Hinweise zur Identifizierung des dritten Selbstmordattentäters vom Stade de France. Ein Foto, das zusammen mit dem Aufruf veröffentlicht wird, zeigt den Mann, der sich am 13. November am Eingang H des Stadions in die Luft sprengte. Am Freitag hatte die Polizei erklärt, der Mann sei am 3. Oktober auf der griechischen Insel Leros registriert worden - ebenso wie der Selbstmordattentäter von Eingang D am Stade de France. Die Ermittler konnten anhand von Fingerabdrücken lediglich belegen, dass die beiden Attentäter in Leros kontrolliert wurden und dann zusammen nach Serbien weiterreisten. Nicht geklärt ist ihre Identität.

+++ 19:31 Siemens-Chef: Terror könnte Konjunktur schwächen +++
Auf die Anschläge in Paris haben die Börsen vergleichsweise besonnen reagiert. Siemens-Chef Joe Kaeser sorgt sich jedoch wegen der Attacken um die Wirtschaftsentwicklung. Er schließt nicht aus, dass sich ein solcher Schock auf das Investitionsverhalten in der Kapital- und Güterindustrie auswirke, sagt er der "Süddeutschen Zeitung". "Gerade der Mittelstand wird hier sicherlich vorsichtiger agieren", zitiert das Blatt den Siemens-Vorstandschef. Die Kunden könnten möglicherweise mit Investitionen abwarten.

Auch Vermögensverwalter Blackrock warnte bereits vor wirtschaftlichen Verwerfungen, falls es erneut einen Anschlag geben sollte.

(Foto: dpa)

+++ 19:04 Flugzeugträger "Charles de Gaulle" ist ab morgen einsatzbereit +++
Der französische Flugzeugträger "Charles de Gaulle" erreicht das östliche Mittelmeer. Ab Montag seien Kampfflugzeuge von dort einsatzbereit, sagt Frankreichs Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian dem Radiosender Europe 1. Das Land fliegt seit den Anschlägen vom 13. November verstärkt Luftangriffe gegen den IS in Syrien. Mit der Verlegung des einzigen Flugzeugträgers der französischen Marine werde die Schlagkraft verdreifacht, hatte Präsident François Hollande vergangene Woche erklärt.

+++ 18:41 Belgien verlängert höchste Terrorwarnstufe für Brüssel +++
Die höchste Terrorwarnstufe für die belgische Hauptstadt Brüssel wird verlängert. Das teilt der belgische Premierminister Charles Michel nach einer Sitzung des nationalen Sicherheitsrates mit. Schulen und die U-Bahn in der belgischen Hauptstadt bleiben demnach am Montag geschlossen.

+++ 18:05 Bilder aus gestürmter Wohnung in Saint-Denis +++
5000 Schuss feuerten Sicherheitskräfte ab, als sie am Mittwoch bei einer Anti-Terror-Razzia eine Wohnung in Saint-Denis bei Paris stürmten. Drei Bewohner starben - bisher sind zwei identifiziert. Die Wohnung, in der sich der mutmaßliche Drahtzieher der Anschläge von Paris befand, wurde dabei stark zerstört - wie das gesamte Gebäude. Nun präsentiert der britische Fernsehsender ITV Bilder aus der Wohnung, die allerdings offensichtlich bereits von Trümmern befreit wurde.

(Foto: ITV News via AP)

 

Weitere Bilder finden Sie in dieser Bilderserie:

 

+++ 17:23 Brüssel: Weihnachtsbaum steht trotz Terrorwarnung +++
Bereits gestern gab es erschreckende Bilder von schwerbewaffneten Sicherheitskräften, die in Brüssel patrouillieren. Das hielt die Stadt nicht davon ab, den traditionellen Weihnachtsbaum auf dem zentralen Grand-Place aufzustellen. Vor der alten Börse der Stadt wurden zudem Buden für den Weihnachtsmarkt aufgebaut. Trotz Terrorwarnung geht das normale Leben weiter. Auch Geschäfte öffnen wieder, wie n-tv Reporter Ulrich Klose aus Brüssel berichtet.

(Foto: REUTERS)

(Foto: AP)

+++ 16:33 Bericht: Behörden suchen nach Terroralarm in Hannover nach Abdul F. +++
Deutsche Sicherheitsbehörden suchen nach dem abgesagten Fußball-Länderspiel in Hannover offenbar nach einem mutmaßlichen Drahtzieher und seinen Komplizen. Bei dem Verdächtigen handele es sich um den deutschen Staatsbürger Abdul F., berichtet das ZDF unter Berufung auf Sicherheitskreise. Es gebe aber bisher keine Hinweise, die die Existenz einer Terrorzelle bestätigten.

Dagegen hatte zuvor die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" über Details eines vereitelten Anschlags durch eine Terrorgruppe in Hannover berichtet.

+++ 16:11 Belgien: Krisenzentrum bewertet Terrorgefahr neu +++
Das nationale Krisenzentrum Belgiens bewertet derzeit die aktuelle Terrorgefahr neu. Diese Bewertung ist die Grundlage für die Sitzung des nationalen Sicherheitsrates, der ab 17.00 Uhr in Brüssel zusammenkommt. Nach dieser Sitzung will die Regierung die Bevölkerung informieren. Offen ist nach wie vor, ob angesichts der höchsten Terrorwarnstufe am Montag die Metro sowie öffentliche Gebäude wie Schulen und Verwaltung wieder öffnen werden.

+++ 15:40 Abdeslams Bruder: Salah lieber im Gefängnis sehen als auf Friedhof +++
Der Bruder von Salah Abdeslam, nach dem im Zusammenhang mit den Anschlägen von Paris gefahndet wird, fordert diesen erneut auf, zur Polizei zu gehen. "Wir wollen, dass Salah sich stellt", sagt Mohamed Abdeslam dem belgischen Fernsehen RTBF. "Damit er uns, seiner Familie und den Familien der Opfer und all den anderen Menschen (...) die Antworten geben kann, auf die wir warten." Zu der intensiven Fahndung der Polizei nach seinem Bruder sagte Mohamed Abdeslam: "Wir ziehen es vor, Salah im Gefängnis zu sehen als auf dem Friedhof."

+++ 15:20 Habermas: Liberalität nicht auf Altar der Sicherheit opfern +++
Klare Worte findet der Philosoph Jürgen Habermas nach den Anschlägen von Paris: Er befürchtet, dass Frankreich nun seine Liberalität verlieren könnte. "Die Zivilgesellschaft muss sich davor hüten, alle demokratischen Tugenden einer offenen Gesellschaft auf dem Altar der Sicherheit zu opfern", sagt Habermas der französischen Tageszeitung "Le Monde". Dazu gehörten auch die Toleranz gegenüber anderen Lebensweisen und die Bereitschaft, die Perspektive des Anderen einzunehmen. Habermas sagt zudem, dass der auf den Dschihad bezogene Fundamentalismus der Terroristen des Islamischen Staats zwar eine religiöse Sprache benutze, selbst aber keine Religion sei. Der Philosoph und Soziologe sieht darin "eine absolut moderne Form der Reaktion auf Lebensbedingungen, die von Entwurzelung geprägt sind".

Mit welcher Rhetorik westliche Politiker auf die Anschläge reagieren, lesen Sie hier.

+++ 15:05 Britisches Davis-Cup-Team verschiebt Reise nach Belgien +++
Wegen der Terrorwarnungen in Belgien reist das britische Davis-Cup-Team erst am Montag zum Endspiel in Gent, das vom 27. bis 29. November ausgetragen wird. Ursprünglich wollte das Team um den Weltranglistenzweiten Andy Murray bereits heute anreisen. Gent liegt nur 60 Kilometer von Brüssel entfernt, wo nach wie vor die höchste Sicherheitswarnstufe gilt.

+++ 14:10 Salah Abdeslam in Brüsseler Schwulenszene bekannt +++
Salah Abdeslam, Europas meistgesuchter Terrorist und einer der Attentäter von Paris, soll Stammkunde in Brüssels Homosexuellen-Bars im Viertel Saint Jacques gewesen sein. Die "Sunday Times" meldet, er sei in der Stricherszene bekannt gewesen. Außerdem soll Abdeslam Haschisch geraucht und den größten Teil seines Tages mit der Playstation gespielt haben.

+++ 13:48 Brüssel rüstet sich für Montag: Die Angst bleibt +++
Wie geht es für die Menschen in Brüssel weiter? Laut "Le Soir" werden die Universitäten und höheren Schulen voraussichtlich am Montag geschlossen bleiben. Auch die Chancen, dass Schulen öffnen werden, stehen lediglich bei 50:50, wie die Bildungsministerin Joëlle Milquet sagt. Die Banken in Belgien bereiten sich nach Informationen der Zeitung darauf vor, dass die Mehrzahl ihrer Mitarbeiter von Zuhause arbeitet.

+++ 13:37 "Le Monde": Verfahren gegen Marokkaner in Belgien eingeleitet +++
Gegen den dritten Verdächtigen in Belgien, den Marokkaner aus dem Brüsseler Bezirk Jette, wird ein Verfahren eingeleitet. Das meldet "Le Monde". Damit geht die Staatsanwaltschaft offenbar davon aus, dass er eine Schlüsselrolle bei der Flucht von Salah Abdesalam hatte. In seiner Wohnung wurden Waffen gefunden, allerdings kein Sprengstoff, heißt es weiter. Ein Bruder soll sich nach Informationen der Zeitung in Syrien aufhalten.

+++ 13:22 Gauck: Müssen Freiheit gegen Terroristen verteidigen +++
Bundespräsident Joachim Gauck ruft zum Verteidigen der freiheitlichen Grundordnung auf. "Statt des weltweiten Siegeszuges der offenen Gesellschaft, den wir vor einem Vierteljahrhundert erhofften, sind Brandherde der Unfreiheit und Unterdrückung entstanden oder wiederaufgeflammt", sagt er bei einer Veranstaltung der Hayek-Stiftung. "Wir sind deshalb in diesen Zeiten auf Verfechter und Förderer freiheitlicher Grundsätze angewiesen - auf Männer und Frauen, Persönlichkeiten, die die Freiheit als Grundprinzip verteidigen."

+++ 13:00 Hinweis für Thalys-Reisende +++

+++ 12:42 Bilder aus Brüssel: Eine Stadt in Angst +++
Das öffentliche Leben im Großraum Brüssel steht still. Bereits seit Samstagmorgen gilt die höchste Terrorwarnstufe. Einkaufszentren, Geschäfte, Museen sind geschlossen, Fußballspiele und Konzerte abgesagt. Der U-Bahn-Verkehr wurde eingestellt, nur Busse und Straßenbahnen fahren. Die Menschen sollen Plätze mit Menschenansammlungen in der Hauptstadtregion meiden. Auf den Straßen herrscht gähnende Leere. Nur die Polizei ist allgegenwärtig.

(Foto: picture alliance / dpa)

(Foto: picture alliance / dpa)

+++ 11:29 Jawad Bendaoud bleibt bis Montag in Polizeigewahrsam +++
Jawad Bendaoud, der Mann, der dem mutmaßlichen Drahtzieher der Anschläge, Abdelhamid Abaaoud, seine Wohnung überlassen haben soll, bleibt in Frankreich weiter in Untersuchungshaft. Sein Gewahrsam wurde um 24 Stunden verlängert. Da er bereits seit Mittwoch in Polizeigewahrsam ist, könnte er am Dienstag theoretisch wieder frei sein. Polizeigewahrsam darf nur ausnahmsweise, bei hohem Risiko, über vier Tage hinaus verlängert werden, und dann auch nur für 24 Stunden.

+++ 11:02 Hollande und Valls steigen in der Wählergunst +++
Frankreichs Staatspräsident François Hollande hat seine schlechten Umfragewerte deutlich verbessert. In einer Erhebung des Instituts Ifop zeigen sich 27 Prozent der Befragten mit der Amtsführung von Hollande zufrieden, sieben Prozentpunkte mehr als noch im Oktober. Das ist der beste Wert für den Staatspräsidenten seit dem Terroranschlag auf die Redaktion der Satirezeitung "Charlie Hebdo»" im Januar. Premierminister Manuel Valls kommt in der Umfrage auf 39 Prozent und damit drei Prozentpunkte mehr als vor einem Monat.

+++ 10:53 Obama: "Wir werden IS zerstören" +++
Die Vereinigten Staaten wollen alles tun, um die Terrororganisation "Islamischer Staat" zu bekämpfen. Den islamischen Staat zu zerstören, sei nicht nur ein realistisches Ziel, "es wird uns gelingen", sagte US-Präsident Barack Obama beim Asien-Gipfel in Malaysia.

+++ 10:37 Cameron gibt sich kämpferisch +++
Der britische Premier David Cameron will einen umfassenden Plan zum Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) vorlegen. Wie der Sender BBC berichtet, will er die Strategie in dieser Woche präsentieren. Nach den Terrorattacken von Paris dringt Cameron verstärkt auf eine Ausweitung britischer Luftangriffe auf IS-Stellungen auch in Syrien. Dazu strebt er eine breite Mehrheit im Parlament an. Bislang bombardieren britische Piloten IS-Kämpfer im Irak, nicht aber in Syrien. Am Montag trifft Cameron den französischen Präsidenten François Hollande in Paris.

+++ 10:17 Salah Abdeslam wird im Brüsseler Stadtteil Laeken vermutet +++
In Brüssel wird aktiv nach zwei gefährlichen Terroristen gesucht. Laut einer Meldung der Zeitung "Le Soir" werden seit Sonntagfrüh in internationalen Zügen aus und nach Belgien "systematische Identitätskontrollen" durchgeführt. Dabei geht es nach den Worten des belgischen Innenministers Jim Jambon nicht nur um den flüchtigen mutmaßlichen Attentäter von Paris, Salah Abdeslam, der offenbar im Stadtteil Laeken im Norden von Brüssel vermutet wird.

+++ 10:06 Belgische Regierung will weitere Maßnahmen beraten +++
Am Nachmittag will die Regierung in Brüssel bei einer Sitzung des nationalen Sicherheitsrats gemeinsam mit Polizei und Sicherheitsbehörden über weitere Maßnahmen zur Terrorbekämpfung beraten. Wegen Hinweisen auf eine konkrete Bedrohung gilt weiterhin die höchste Warnstufe.

+++ 09:49 Eagles of Death Metal sprechen über Bataclan-Terror +++
Bei den Bandmitgliedern der Eagles of Death Metal sitzt der Schock immer noch tief. Jetzt sprechen sie das erste Mal über das Massaker bei ihrem Auftritt in der Pariser Konzerthalle Bataclan. So beschreiben sie, wie mehrere Menschen sich in ihrem Umkleideraum versteckt haben. Die Attentäter seien reingekommen und hätten alle bis auf einen getötet. Viele Leute hätten sich zum Schutz vor ihre Freunde gestellt. Die US-Rockband will bis auf weiteres keine Konzerte mehr geben.

+++ 09:33 Bürgermeister: "Zwei gefährliche Terroristen in Brüssel"+++
In Brüssel sollen sich zwei gefährliche Terroristen aufhalten, die im Zusammenhang mit den verheerenden Anschlägen von Paris gesucht werden. Das sagt der Bürgermeister der Brüsseler Gemeinde Schaerbeek, Bernard Clerfayt, heute Morgen im belgischen Rundfunk RTBF. "Wir haben erfahren, dass sich zwei Terroristen auf Brüsseler Territorium befinden und gefährliche Taten verüben könnten", so Clerfayt. Man müsse sehr wachsam bleiben. In der belgischen Hauptstadt Brüssel gilt am zweiten Tag in Folge die höchste Terrorwarnstufe. Das öffentliche Leben steht weitgehend still.

+++ 09:29 Polizei: Turkish-Airlines-Flug nach Bombendrohung umgeleitet +++
Ein türkisches Passagierflugzeug ist Samstagabend wegen einer Bombendrohung nach Kanada umgeleitet worden. Wie die kanadische Polizei bestätigt, steuerte die Maschine der Fluggesellschaft Turkish Airlines nach ihrem Start in New York aus Sicherheitsgründen den Flughafen in Halifax an, wo sie sicher landete. An Bord des Flugs mit Ziel Istanbul waren 256 Passagiere und Crewmitglieder. Anfang der Woche wurden in den USA bereits zwei Flugzeuge der französischen Fluggesellschaft Air France wegen Bombendrohungen umgeleitet.

+++ 08:49 De Maizière: Zahl der Gefährder so hoch wie nie +++
Bundesinnenminister Thomas de Maizière konkretisiert die Gefahr, die er kürzlich nebulös mit den Worten umschrieb, "Ein Teil dieser Antworten würde die Bevölkerung verunsichern". Der "Bild"-Zeitung sagt er, die Entscheidung das Länderspiel in Hannover abzusagen, sei "zum Schutz der Bevölkerung unvermeidlich" gewesen. "Die Absage beruhte auf sich im Laufe des Tages verdichtenden Hinweisen auf eine mögliche Tatbegehung." Die Zahl der Gefährder sei "so hoch wie nie zuvor". Die "vollständige Überwachung" sei aus rechtlichen Gründen nicht ohne weiteres möglich", aber die Personen seien "gezielt unter Wind".

Wer oder was die "Gefährder" sind, erfahren Sie hier

+++ 08:15 Zeitung: "Geplanter Terrorangriff" in Hannover nur knapp vereitelt +++
Ein "minutiös geplanter Terrorangriff" auf das Fußball-Länderspiel vergangenen Dienstag in Hannover ist nach Zeitungsinformationen nur kurzfristig durch die Absage des Spiels gescheitert. Dies berichtet die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" unter Berufung auf deutsche Sicherheitskreise. Die Gruppe, die den Anschlag demnach plante, könne immer noch zuschlagen. Der französische Geheimdienst habe dem deutschen Verfassungsschutz mitgeteilt, dass eine Terroristengruppe fünf Bomben zünden wolle - drei davon im Stadion, eine an einer Bushaltestelle und eine an einem Bahnhof, berichtet die FAS. Es seien auch Namen von Terroristen mitgeteilt worden. Den Sicherheitsbehörden seien diese bisher nicht bekanntgewesen. Um diese Personen zu finden, würden nun sogenannte Gefährder beobachtet.

Mehr Informationen finden Sie hier

+++ 08:06 Britische Presse: "Mit Frankreich IS angreifen" +++
Die konservative britische Sonntagszeitung "The Sunday Times" plädiert für ein militärisches Engagement Großbritanniens an der Seite Frankreichs gegen die Terrormiliz Islamischer Staat in Syrien: "Nach den entsetzlichen Anschlägen vor einer Woche in Paris und der Annahme einer UN-Entschließung der Franzosen sollten wir an der Seite unseres engen Verbündeten stehen, wenn dieser um Hilfe bittet. Wir sollten zusammen mit Frankreich den Islamischen Staat (IS) in Syrien angreifen. Sicherlich reichen Luftangriffe nicht aus, um die Bedrohung durch (die Terrormiliz) IS zu beseitigen. Doch wir können uns nicht distanzieren und dürfen unseren französischen Verbündeten nicht im Stich lassen."

(Foto: picture alliance / dpa)

+++ 07:58 Frankreichs Wirtschaftsminister: Französische Gesellschaft mitverantwortlich für Extremismus +++
Der französische Wirtschaftsminister Emmanuel Macron gibt der französischen Gesellschaft eine Mitverantwortung für den radikalen Islamismus. "Wir haben eine Mitverantwortung, weil sich dieser Totalitarismus aus dem Misstrauen nährt, das wir sich in der Gesellschaft haben ausbreiten lassen", sagt der sozialistische Politiker. Der "Nährboden" der "Terroristen" und der Gewalt sei "das Misstrauen" gegen Muslime, sagte Macron und kritisierte die Diskriminierung, der viele arabischstämmige Einwanderer ausgesetzt sind.

+++ 07:48 Frankreichs Presse kommentiert die diffuse Angst der Bürger +++
Die französische Regionalzeitung "Dernières Nouvelles d'Alsace" schreibt: "Die kollektive Trauer wird von einem diffusen Angstgefühl begleitet. Es wird Zeit, dass die europäischen Politiker ihre Bürger beruhigen, ihre Sicherheit gewährleisten und eine soziale und politische Antwort auf diese Krise finden. Trotz schöner Reden haben wir viele Stadtviertel vernachlässigt, die heute zu Brutstätten des Dschihadismus geworden sind. (Die belgische Islamisten-Hochburg) Molenbeek ist keine Ausnahme in Europa. Auch in Frankreich, Deutschland oder Großbritannien gibt es ähnliche Viertel. Wir müssen endlich unsere Augen öffnen und handeln. So können wir die Angst überwinden."

(Foto: picture alliance / dpa)

+++ 07:30 Belgiens Innenminister fordert Melderegister für Molenbeek +++
Belgiens Innenminister Jambon forderte ein Register darüber, wer eigentlich in Molenbeek lebt. Dies sei völlig unklar, so dass derzeit Beamte von Haus zu Haus gingen und nachfragten, wer dort tatsächlich wohne.

+++ 07:30 Belgiens Innenminister: "Die Bedrohung ist größer als Abdeslam" +++
Den flüchtigen Salah Abdeslam zu fassen, werde wohl nicht ausreichen, um die Bedrohung durch den Terrorismus in Belgien zu beseitigen, sagt Innenminister Jan Jambon. "Die Bedrohung ist größer als nur Abdeslam." Aber die Sicherheitskräfte seien sehr aufmerksam und hoch motiviert. Belgien sei in der Lage, diese Krise zu bewältigen.

 

+++ 06:55 DNA von drittem Toten in Saint-Denis isoliert +++
Der Selbstmordattentäter, der sich während des Anti-Terror-Einsatzes in der Pariser Vorstadt Saint-Denis am Mittwoch in die Luft sprengte, ist der Polizei offenbar nicht bekannt. Wie aus französischen Polizeikreisen verlautet, konnten die Ermittler aus seinen Leichenteilen DNA isolieren. Die Überprüfung des Erbguts habe jedoch nicht zur Identifizierung des Selbstmordattentäters geführt, da in den Polizei-Dateien zu verurteilten oder verdächtigen Straftätern niemand mit dieser DNA aufgeführt sei, hieß es weiter.

Hier ein Überblick über den Kreis der Terror-Verdächtigen

(Foto: Itv News)

+++ 06:19 Erstmals Bilder aus dem Innern der gestürmten Wohnung von Saint-Denis +++
Die britische Presse veröffentlicht erstmals Bilder aus dem Innern der von der Polizei gestürmten Terroristen-Wohnung in Saint-Denis. Sie zeigen das ganze Ausmaß der Gewalt, die hier gewütet haben muss. Mehr als 5000 Geschosse wurden während der dramatischen Razzia abgefeuert. Die Bombe  eines Selbstmordattentäters und Granatenfeuer zerfetzten Wände, Böden und Decken der Wohnung. Alle drei Terroristen, die sich in der Wohnung befanden, darunter auch der Drahtzieher der Attentate von Paris Abdelhamid Abaaoud, wurden getötet. Mehr als 100 bewaffnete Polizisten waren an diesem dunklen Tag am 18. November im Einsatz.

Hier 13 Fotos, die die "Daily Mail" zusammengestellt hat.

+++ 05:38 Franzosen wollen stärkere Sicherheitskräfte +++
Frankreichs Bürger wünschen sich größere Befugnisse für ihre Behörden: Die Verhängung von Hausarrest gegen Gefährder stößt bei 92 Prozent auf Zustimmung, 94 Prozent finden es richtig, dass 8500 neue Stellen bei Polizei, Justiz und Zoll geschaffen werden. Die Idee der Bildung einer "Nationalgarde" aus Reservisten wird von 86 Prozent gebilligt. Das Umfrageinstitut Ifop hebt hervor, dass die Maßnahmen des sozialistischen Präsidenten François Hollande besonders bei den Anhängern der rechten Parteien auf Zustimmung stoßen. Allerdings würden sie auch von den Wählern der Sozialisten massiv unterstützt.

+++ 04:46 Terrorverdacht in Luxemburg erweist sich als grundlos +++
Wegen Terrorverdachts ist in der Luxemburger Innenstadt ein Hotel geräumt worden, Sprengstoffspezialisten durchsuchten das Gebäude. Mittlerweile gibt es aber Entwarnung: Ein verdächtiger Koffer erwies sich als völlig harmlos. "Es bestand keine Gefahr", heißt es bei der Leitstelle der Polizei. Eine Festnahme gelang den Beamten dann allerdings doch noch: Sie griffen eine geistig verwirrte Frau auf, die derzeit von einem Psychiater untersucht wird.

+++ 03:52 Französischer Armeechef setzt auf Diplomatie im Kampf gegen IS +++
Im Kampf gegen den IS wird es nach Ansicht des französischen Armeechefs kurzfristig keinen Sieg geben. Zwar würden schnelle Ergebnisse gewünscht, sagte Generalstabschef Pierre de Villiers der Zeitung "Le Journal du Dimanche". Jeder wisse aber, dass der Konflikt in Syrien und im Irak mit Hilfe der Diplomatie und Politik gelöst werden müsse.

+++ 02:33 Franzosen begrüßen Verlängerung des Ausnahmezustands +++
Die Verschärfung der Sicherheitsmaßnahmen stößt bei den Franzosen ganz überwiegend auf Zustimmung. Laut einer Umfrage des Instituts Ifop billigen 91 Prozent der Befragten die Verlängerung des Ausnahmezustands auf drei Monate. 94 Prozent stimmen der Wiedereinführung von Grenzkontrollen zu und 95 Prozent unterstützen, dass Franzosen bei "Angriffen auf die grundlegenden Interessen der Nation oder Terrorakten" die Staatsbürgerschaft aberkannt werden kann.

+++ 01:18 De Maizière gegen Einsatz der Bundeswehr im Inneren +++
Bundesinnenminister Thomas de Maizière spricht sich gegen einen Einsatz der Bundeswehr zur Bekämpfung von Terrorismus im Inland aus. "Die Gewährleistung der inneren Sicherheit ist in Deutschland Aufgabe der Polizei, die hierzu auch gut aufgestellt ist. Und schon heute kann die Bundeswehr unter bestimmten Voraussetzungen zur Unterstützung der Polizei tätig werden. Das hat auch das Bundesverfassungsgericht klargemacht", zitiert die "Bild am Sonntag" den CDU-Politiker. Damit setzt sich de Maizière von Finanzminister Wolfgang Schäuble ab, der einen Einsatz der Bundeswehr im Inneren befürwortet.

(Foto: AP)

+++ 00:02 Höchste Terrorwarnstufe: Weitere Bilder aus Brüssel +++
Gespenstische Stimmung auf dem sonst so hochfrequentierten Grande Place: Bis auf wenige Ausnahmen halten sich die Brüsseler an die Empfehlung der Behörden, zuhause zu bleiben.

 

 

 

(Foto: AP)

Auch am Hauptbahnhof ist bis auf einen einsamen Truppentransporter so gut wie niemand zu sehen.

 

 

Was am Samstag geschah, lesen Sie hier.

Quelle: ntv.de, rts/dpa/AFP/DJ/sid/mli/ddi/dsi/jve/bdk/fma

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