Namen, Orte und Details "FAS": Terrorangriff in Hannover kurzfristig vereitelt
22.11.2015, 09:03 Uhr
In wenigen Tagen öffnet in Hannover der Weihnachtsmarkt, unter besonderer Bewachung.
(Foto: dpa)
Auch wenn es bisher keine Festnahmen gab und auch kein Sprengstoff gefunden wurde: Die Terrorgefahr, die zur Absage des Fußball-Spiels in Hannover führte, war hoch. Einem Zeitungsbericht zufolge ist sie noch immer nicht gebannt.
Am vergangenen Dienstag ist ein "minutiös geplanter Terrorangriff" auf das Fußball-Länderspiel in Hannover nach Zeitungsinformationen nur kurzfristig durch die Absage des Spiels gescheitert. Dies berichtet die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" unter Berufung auf deutsche Sicherheitskreise. Demnach gehen die Sicherheitsexperten davon aus, dass die vermutete Terrorgruppe tatsächlich existiert.
Vor allem aber sind sie sicher, dass die Gruppe immer noch zuschlagen könnte. Der französische Geheimdienst habe dem deutschen Verfassungsschutz mitgeteilt, dass eine Terroristengruppe fünf Bomben zünden wolle - drei davon im Stadion, eine an einer Bushaltestelle und eine an einem Bahnhof, berichtete die Zeitung. Dass in der niedersächsischen Landeshauptstadt schließlich kein Sprengstoff gefunden wurde, könne mit der rechtzeitigen Absage des Spiels zusammenhängen. Die Gruppe könnte ihre Anschläge verschoben haben.
Von den Franzosen seien auch Namen von Terroristen mitgeteilt worden. Den Sicherheitsbehörden seien diese bisher nicht bekannt gewesen. Um diese Personen zu finden, würden nun sogenannte Gefährder verstärkt beobachtet. Die Zeitung zitiert einen namentlich nicht genannten hohen Sicherheitsbeamten: "Mehrere Terroristen, die in Frankreich zuschlugen, waren Einheimische, und mehrere waren Syrien-Rückkehrer. Beides trifft auch auf viele radikale Islamisten in Deutschland zu. Deshalb ist die Gefahr groß, dass wir auch hier einen ähnlichen Anschlag erleben könnten."
Stochern im Nebel
Das Fußball-Länderspiel war kurzfristig abgesagt worden, in der Folge gab es aber weder Festnahmen, noch wurde Sprengstoff gefunden. Bei einer Pressekonferenz am Dienstagabend machte Bundesinnenminister Thomas de Maizière keine Angaben zur Quelle des Hinweises auf mögliche Anschlagspläne und zum Ausmaß der Gefährdung. "Ein Teil dieser Antworten würde die Bevölkerung verunsichern", sagte er.
Die Sicherheitsbehörden versuchen nun, die militante Islamistenszene zu verunsichern, indem sie sogenannte "Gefährder" verstärkt ansprechen. Auch so sollen möglich Anschläge verhindert werden. Außerdem wird damit gerechnet, dass in den nächsten Tagen und Wochen verstärkt Razzien stattfinden werden. Seit Donnerstag ermittelt der Generalbundesanwalt nach der Absage des Fußball-Länderspiels Deutschland-Niederlande.
Quelle: ntv.de, sba/dpa