Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:30 Angriffe auch auf Westukraine - 36 Marschflugkörper abgefangen +++
Russland hat den Westen der Ukraine mit einer neuen Angriffswelle überzogen. "Am 26. Juli wurden 36 feindliche Marschflugkörper zerstört", erklärt Generalleutnant Mykola Oleschtschuk auf dem offiziellen Profil der ukrainischen Luftwaffe bei Telegram. Ob weitere russische Raketen bei dem Angriff Ziele trafen, ist unklar. Luftalarm war zwischenzeitlich im ganzen Land ausgelöst worden. Ziel der Angriffe sollen ukrainischen militärnahen Quellen Su-24-Kampfbomber auf dem Militärflughafen Starokostjantyniw gewesen sein.
+++ 22:15 Selenskyj spricht von sehr guten Fortschritten an der Front +++
Die ukrainischen Truppen haben nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj deutliche Erfolge errungen. "Übrigens haben unsere Jungs heute sehr gute Fortschritte an der Front erzielt", sagt er in seiner abendlichen Videoansprache. "Gut für sie! Details werden noch bekannt gegeben." Der Präsident hat wiederholt erklärt, dass die im vergangenen Monat gestartete Offensive im Osten und Südosten des Landes langsamer verläuft, als gewünscht.
+++ 21:54 Russland-Afrika-Gipfel startet in Sankt Petersburg +++
Der russische Präsident Wladimir Putin richtet am Donnerstag und Freitag in Sankt Petersburg einen Russland-Afrika-Gipfel mit 49 Teilnehmerstaaten aus. Bei dem Gipfel soll es um wirtschaftliche Zusammenarbeit, Energie, Sicherheit, Bildung und Gesundheit sowie Ernährung gehen. Zudem will Putin am Freitag die Lage in der Ukraine erörtern. Ein weiteres Thema dürfte das durch Russland aufgekündigte Abkommen zum Export ukrainischen Getreides über Schwarzmeer-Häfen sein. Erwartet werden nach russischen Angaben 17 Staatschefs, darunter der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa. Seit Beginn der Ukraine-Offensive international weitgehend isoliert, bemüht sich Russland um engere Beziehungen zu Afrika. Die erste Ausgabe des Afrika-Russland-Gipfels hatte mit 54 Teilnehmerstaaten 2019 in Sotschi stattgefunden.
+++ 21:14 Moskau: Ukraine führt "massiven Angriff" bei Orichiw aus +++
Ukrainische Streitkräfte haben der russischen Staatsagentur TASS zufolge "einen massiven Panzerangriff" in der Umgebung der Stadt Orichiw in der Region Saporischschja durchgeführt. Moskau zufolge sollen die russischen Streitkräfte dem aber standgehalten haben. Die Angaben sind unabhängig nicht zu überprüfen. Ein Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums erklärte, die eigenen Streitkräfte hätten 22 ukrainische Panzer und weitere Fahrzeuge sowie mehr als 100 ukrainische Soldaten "zerstört".
+++ 20:25 Russischer Soziologe Kagarlizky wegen Vorwurfs des Aufrufs zu Terrorismus festgenommen +++
Der bekannte russische Soziologe Boris Kagarlizky ist Berichten von staatlichen Medienagenturen festgenommen worden. Ihm wird vorgeworfen, im Internet zu "Terrorismus" aufgerufen zu haben. Sein Mandant weise den Vorwurf zurück, erklärte Anwalt Sergei Jerochow gegenüber der russischen Nachrichtenagentur TASS. Bei einer Verurteilung drohen dem Soziologen bis zu sieben Jahre Haft. "Professor Kagarlizky hat in seiner Arbeit niemals Terrorismus unterstützt oder gerechtfertigt. Das Ziel all seiner Aussagen bestand darin, die realen Probleme aufzuzeigen, mit denen der russische Staat konfrontiert ist", zitiert die Nachrichtenagentur den Anwalt. Der 64-jährige Kagarlizky lehrte an der Wirtschaftshochschule Moskau (HSE), die einst als Bastion liberaler Ideen galt. 2022 war er von den Behörden zum "ausländischen Agenten" erklärt worden - ein Status, der Kritiker in ihrem Handeln stark einschränkt. Laut einem kürzlich gelöschten Profil auf der Website seiner Universität war Kagarlizky von 1982 bis 1983 politischer Gefangener. Seit Beginn der Offensive in der Ukraine geht Russland schärfer denn je zuvor gegen Kritiker vor. Die meisten Oppositionellen befinden sich im Exil oder hinter Gittern, tausende Russen wurden festgenommen, weil sie gegen die Offensive protestiert hatten.
+++ 19:31 Moskaus Bürgermeister verschenkt Pistole für Kampf gegen die Ukraine +++
Mit einem Waffen-Geschenk an einen in den Krieg gegen die Ukraine ziehenden Soldaten hat Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin in Russland für Aufsehen gesorgt. In einem Video, das Sobjanin selbst auf Telegram veröffentlichte, ist zu sehen, wie er an einem Moskauer Sammelpunkt für Rekruten einem Mann in Militärkleidung eine Pistole überreicht. "Das ist meine persönliche Waffe. Ich habe sie schon auf dich umschreiben lassen. Möge sie dir Erfolg bringen", sagt der 65-Jährige, der im September erneut zur Bürgermeisterwahl in Europas größter Stadt antritt. Kritische russische Medien wunderten sich daraufhin, woher Sobjanin die Schusswaffe, bei der es sich um eine Jarygin-Pistole handeln soll, überhaupt hat. Sie verwiesen zudem darauf, dass es laut russischem Gesetz eigentlich nicht erlaubt sei, Handfeuerwaffen an Soldaten für besondere Verdienste zu verschenken.
+++ 18:46 Ukraine kündigt verstärkten Einsatz von Drohnen an +++
Die Ukraine will ihre Offensive gegen russische Stellungen mit 1700 Drohnen unterstützen. "Sie alle werden jetzt an die Front transportiert, um das Leben unserer Soldaten zu schützen, unsere Artillerie noch präziser zu machen und den Feind zu vernichten", sagt der stellvertretende Regierungschef Machailo Fjodorow vor Hunderten in einem Feld gelagerter Drohnen. Bislang seien über 10.000 Drohnen-Piloten ausgebildet worden, weitere 10.000 sollen folgen. Zudem sei die ukrainische Drohnen-Herstellung stark erhöht worden.
+++ 18:05 NATO verstärkt nach Russlands Drohungen Überwachung +++
Die NATO verstärkt angesichts russischer Drohungen gegen die zivile Schifffahrt im Schwarzen Meer ihre Überwachungs- und Aufklärungsaktivitäten in der Region. Russlands Handeln berge erhebliche Risiken für die Stabilität des für die NATO strategisch wichtigen Gebiets, lässt NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg nach einer Sitzung des neu geschaffenen Nato-Ukraine-Rats mitteilen. Man erhöhe deswegen die Wachsamkeit. Konkret war in der Mitteilung vom Einsatz von Seeaufklärungsflugzeugen und Drohnen die Rede.
+++ 17:32 Ukraine entfernt Sowjetemblem an Kiewer Wahrzeichen +++
Vor dem 32. Unabhängigkeitstag hat die Ukraine mit der Demontage des Sowjetemblems an der riesigen Mutter-Heimat-Statue in der Hauptstadt Kiew begonnen. Das Kulturministerium veröffentlichte bei Telegram ein Video von den Vorbereitungsarbeiten. Die Sowjetsymbole von "Hammer und Sichel" am 13 mal 8 Meter großen Schild des Monuments sollen durch den Dreizack, das Staatswappen der Ukraine, ersetzt werden. Die Frauenfigur mit Schild und Schwert ist als Wahrzeichen Kiews mit 62 Metern die höchste Statue Europas und knapp 16 Meter höher als die Freiheitsstatue in New York.
+++ 17:00 Rheinmetall-Chef zu Ukraine: "Lieferungen kommen jetzt" +++
Seit Russlands Überfall auf die Ukraine laufen die Bänder bei Rüstungskonzern Rheinmetall auf Hochtouren. Vorstandschef Armin Papperger erklärt im Interview, welche Produkte besonders gefragt sind und warum er für die Bundeswehr deutlich mehr als die 100 Milliarden für nötig hält.
+++ 16:30 EU verschärft Sanktionen gegen Belarus +++
Die EU-Länder haben sich auf neue Sanktionen gegen Belarus geeinigt. Wegen der Unterstützung des Landes für den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine verständigten sich die Botschafter der EU-Länder auf verschärfte Strafmaßnahmen, wie der spanische EU-Ratsvorsitz via Twitter (neuerdings "X") mitteilt. Demnach belegt die EU weitere Verantwortliche und Organisationen mit Einreise- und Vermögenssperren. Nach Diplomatenangaben wird zudem der Export von Gütern nach Belarus eingeschränkt, die zivil wie militärisch genutzt werden können. Auch Luftfahrt-Ausrüstung ist betroffen. Der formelle Sanktionsbeschluss wird in den nächsten Tagen erwartet. Dann sollen auch weitere Details bekannt gegeben werden.
+++ 15:52 Luxusferien während des Kriegs: Ukrainische Behörden ermitteln gegen Abgeordneten +++
Ferien auf den Malediven mitten im Krieg: Wegen dieses Verstoßes gegen geltende Regeln haben ukrainische Behörden die Wohnung des Abgeordneten Juri Aristow durchsucht. Der 48-Jährige habe "unter dem Vorwand einer Dienstreise" Urlaub auf den Malediven gemacht, erklärten die Ermittler. Präsident Wolodymyr Selenskyj kritisierte die Fernreise des Abgeordneten scharf. Sich während des Kriegs auf eine Urlaubsinsel zu begeben, sei ein "Verrat an den Prinzipien des Staates", erklärte Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache. "Sie sollen in der Ukraine und für das ukrainische Volk arbeiten", sagte er an die Adresse von Abgeordneten und Beamten. Aristow hatte nach Bekanntwerden seines Auslandsurlaubs seinen Rücktritt eingereicht. Darüber muss das ukrainische Parlament noch abstimmen. Der Abgeordnete, der der Regierungspartei "Diener des Volks" angehört, war Mitte Juli in einem Fünf-Sterne-Hotel auf den Malediven gesehen worden. Nach Erkenntnissen der Ermittler war er im Juni auf Dienstreise in Litauen gewesen, hatte sich dann krank gemeldet, um mit seiner Frau und seinen Kindern auf den Inselstaat Malediven im Indischen Ozean zu reisen.
+++ 15:10 Russisches Gericht verhängt 22 Jahre Haft wegen Angriff auf Bahn +++
Ein russisches Militärgericht hat einem Medienbericht zufolge einen Mann wegen eines Anschlags auf eine Eisenbahnstrecke zu 22 Jahren Haft verurteilt. Der russisch-ukrainische Doppelstaatsbürger habe im vergangenen Sommer im Auftrag der Ukraine ein Gleis in der russischen Region Brjansk gesprengt, meldet die Nachrichtenagentur TASS. Der geständige Mann wurde demnach wegen Terrorismus und anderer Verbrechen verurteilt. Bei dem Anschlag habe es keine Verletzten gegeben, der Zugverkehr sei für zehn Stunden unterbrochen worden. Eine ukrainische Stellungnahme liegt nicht vor.
+++ 14:30 Tschechisches Ministerium reagiert auf russische Kritik mit einem "Verschwindet aus der Ukraine!" +++
Mit Empörung in sozialen Netzwerken hat das tschechische Außenministerium auf einen kritischen Menschenrechtsbericht Russlands reagiert. Das russische Außenministerium hatte in dem Tschechien betreffenden Teil seiner Analyse unter anderem eine Einschränkung der Meinungsfreiheit sowie die Benachteiligung von Roma und anderen Minderheiten angeprangert. In einer Twitter-Nachricht dazu warf das Moskauer Außenamt den Prager Behörden außerdem zunehmende Russophobie vor. Statt Tschechiens "chronische Probleme zu lösen", würden sie sich in destruktive außenpolitische Abenteuer stürzen. Das tschechische Außenministerium reagierte darauf mit einer harsch formulierten Gegenwehr: "Die chronischen Probleme Tschechiens: Wir entführen keine Kinder, bombardieren keine Krankenhäuser und besetzen keine Nachbarländer. Verschwindet aus der Ukraine!"
+++ 13:55 Befreiter Ex-US-Soldat zieht gegen Russland in den Krieg +++
2019 wird der US-Elitesoldat Trevor Reed in Russland verhaftet, in einem Schauprozess verurteilt und ins Arbeitslager geschickt. Durch einen Gefangenenaustausch kommt er 2022 heim. Nun stellt sich heraus: Reed ging anschließend auf eigene Faust in die Ukraine, um dort gegen Russland zu kämpfen.
+++ 13:25 Putin sucht Nähe zu afrikanischen Staaten +++
Kremlchef Putin kündigt vor dem an diesem Donnerstag beginnenden zweiten russischen Afrika-Gipfel einen Ausbau der Zusammenarbeit mit afrikanischen Staaten an. Es sollten Handel und Investitionen sowie engere Kooperationen bei Problemen wie dem Kampf für Ernährungssicherheit, gegen Armut und Klimawandel angestoßen werden, schreibt Putin in einem vorab veröffentlichen Grußschreiben an die Teilnehmer des Gipfels. Putin wird selbst auch bei dem bis Freitag in St. Petersburg angesetzten Treffen der Staats- und Regierungschefs der Mehrheit der afrikanischen Staaten erwartet. "Afrika behauptet sich heute immer stärker in seiner Eigenschaft als einer der Pole einer sich formierenden multipolaren Welt", schreibt Putin, der den Gipfel einmal mehr auch als Forum für seine Kritik am Westen nutzen will. Russland unterstütze die afrikanischen Partner bei der "Stärkung ihrer nationalen, kulturellen Souveränität, bei der aktiveren Teilhabe an einer Lösung regionaler und globaler Fragen".
+++ 12:54 Jäger: Situation am Schwarzen Meer "wird weiter eskalieren" +++
Russland greift ukrainische Häfen an der Donau an. Von den Attacken, nur Meter entfernt von der NATO-Grenze, gehe eine "enorme Gefahr" aus, sagt Politikwissenschaftler Thomas Jäger. Der Machtanspruch Russlands im Schwarzen Meer betreffe auch EU-Mitglieder und mache die Lage in der Region zu "einer ganz heißen Situation".
+++ 12:32 Slowakei fordert Korridore für ukrainische Getreideexporte +++
Die Slowakei will die Ukraine dabei unterstützen, ihr Getreide auf den Weltmarkt zu exportieren. Dies dürfe aber nicht auf Kosten ihrer eigenen Landwirtschaft und ihres eigenen Lebensmittelmarkts gehen. Das sagt der slowakische Landwirtschaftsminister Jozef Bires der staatlichen Nachrichtenagentur TASR. Die Lösung sieht Bires in sogenannten Solidaritätskorridoren. Das sind wegen des Krieges ausgebaute Handelswege zwischen der EU und der Ukraine über Straßen, Schienen oder Flüsse. Ein Problem ist jedoch, dass der Export über diesen Weg verhältnismäßig teuer ist. "Die Slowakei bemüht sich, der Ukraine im Bereich der Infrastruktur maximal dabei zu helfen, dass die Transportbedingungen so einfach wie möglich sind und das Getreide dorthin kommt, wo es am meisten gebraucht wird", sagt Bires.
+++ 12:05 Nach Spionage-Berichten: Moldau fordert Abzug von russischem Botschaftspersonal +++
Die Regierung der osteuropäischen Republik Moldau fordert Russland auf, das Botschaftspersonal zu verkleinern. Sie reagiert damit auf Medienberichte über mutmaßliche Spionage. "Wir haben beschlossen, die Zahl der in der Republik Moldau akkreditierten russischen Diplomaten zu begrenzen", sagt Außenminister Nicolae Popescu laut moldauischen Medien bei einer Regierungssitzung. Am Montag hatten internationale Investigativmedien über illegale Abhöraktivitäten russischer Geheimdienstmitarbeiter in der Ex-Sowjetrepublik Moldau berichtet. Die russische Botschaft in der moldauischen Hauptstadt Chisinau soll den Medien zufolge bei diesen Abhöraktivitäten eine zentrale Rolle spielen. In dem Zusammenhang wurde der russische Botschafter Oleg Wasnezow am Dienstag von der Regierung in Chisinau vorgeladen.
+++ 11:32 Bericht: Briten tragen Mitschuld am Wagner-Aufschwung +++
Ein jahrzehntelanges Scheitern der britischen Regierung hat es dem Wagner-Netzwerk ermöglicht, zu wachsen, "seine Tentakel tief nach Afrika auszudehnen und gefährdete Länder auszubeuten", heißt es in einem kritischen Bericht des Sonderausschusses für auswärtige Angelegenheiten des Vereinigten Königreichs. Der Bericht beschreibt den britischen Ansatz gegenüber privaten Militärunternehmen als selbstgefällig. Das Vereinigte Königreich habe Sanktionen gegen etwa halb so viele Mitglieder der Wagner-Gruppe verhängt wie die USA und die EU. Das Komitee legt dem Auswärtigen Amt in London eine Liste von 49 Wagner-Mitarbeitern vor, die die Regierung prüfen sollte.
+++ 11:02 Munz: Duma bereitet sich auf Konflikt mit der NATO vor +++
Russland braucht in der Ukraine mehr Soldaten. Um den Nachschub zu sichern, hebt Moskau die Altersgrenzen für Wehrpflichtige und Reservisten an. In der Duma spricht der Chef des Verteidigungsausschusses von Vorbereitungen auf einen "großen Krieg". ntv-Korrespondent Rainer Munz berichtet aus Moskau.
+++ 10:27 Schoigu in Nordkorea - zur Stärkung der Militärbeziehungen +++
Russlands Verteidigungsminister Schoigu ist zu einem mehrtägigen Besuch im Nachbarland Nordkorea eingetroffen. Das russische Verteidigungsministerium veröffentlicht ein Video, das zeigt, wie Schoigu an einem Flughafen in der Hauptstadt Pjöngjang von einer nordkoreanischen Delegation begrüßt wird. Offizieller Anlass von Schoigus Reise ist der 70. Jahrestag des Endes im Koreakrieg. Zugleich heißt es aus Moskau: "Der Besuch wird zur Stärkung der russisch-nordkoreanischen Militärbeziehungen beitragen." Nordkorea wird verdächtigt, Russland in dessen Angriffskrieg gegen die Ukraine mit Waffen zu unterstützen.
+++ 10:08 FDP-Verteidigungsexperte für Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern +++
Der FDP-Verteidigungsexperte Marcus Faber fordert die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine. Viele der 600 Marschflugkörper, die die Bundeswehr im Besitz habe, seien einsatzbereit, sagte Faber im RTL/ntv Frühstart. Anlass ist die stockende Gegenoffensive der Ukraine. "Deswegen wäre es jetzt der richtige Zeitpunkt, um zumindest mal einen Taurus zu geben, damit dieser Integrationsprozess stattfinden kann", sagt Faber. Die Flugkörper könnten helfen, die Logistikketten der russischen Armee zu unterbrechen und somit deren Munitionsversorgung zu stören.
+++ 09:37 London: Russische Schwarzmeerflotte bereitet sich auf Blockade vor +++
Nach dem Scheitern des Getreide-Deals "ändert die russische Schwarzmeerflotte ihre Stelltung", um eine Blockade der ukrainischen Häfen durchzusetzen, schreibt das britische Verteidigungsministerium in seinem täglichen Geheimdienstbericht. Die russische Korvette "Sergej Kotow" wird demnach eingesetzt, um die Route zwischen dem Bosporus und Odessa zu überwachen. Nach Angaben des Ministeriums besteht die "realistische Möglichkeit", dass sie sich einer Flotte anschließt, die alle kommerziellen Frachtschiffe abfängt, die ukrainische Häfen anlaufen. Es bestehe nun "die Möglichkeit, dass Intensität und Ausmaß der Gewalt in der Region zunehmen", heißt es in dem Bericht.
+++ 09:09 FDP-Politiker für militärischen Schutz ukrainischer Getreideschiffe +++
Vor der Sitzung des neuen NATO-Ukraine-Rats kommt aus der FDP die Forderung nach militärischem Schutz für ukrainische Getreideschiffe auf dem Schwarzen Meer. "Das ist etwas, was ich für realistisch halte", sagt der Verteidigungspolitiker Marcus Faber RTL/ntv. Zu klären sei, welche Länder die Schiffe für mögliche Geleitzüge stellen könnten. Die Türkei habe erklärt, dass sie sich das unter Umständen vorstellen könne. "Ich finde, andere Schwarzmeernationen müssten sich da bekennen: Bulgarien, Rumänien." Sie würden für die Getreideschiffe ja auch ihre Hoheitsgewässer zur Verfügung stellen und hätten ohnehin Schiffe zur Kontrollen der eigenen Grenzen vor Ort. Bulgarien und Rumänien sind beide in EU und NATO. Einen Einsatz unter dem Dach der NATO hält Faber nicht für realistisch. Auch Deutschland könne sich nicht mit eigenen Schiffen beteiligen, da die Marine an der Grenze des Leistbaren sei. Die Anrainerstaaten seien zuerst in der Pflicht.
+++ 08:45 Richter: "Drohnen sollen Gamechanger für Gegenoffensive sein" +++
Ein riesiges Minenfeld zwingt die Ukraine zur Änderung ihrer Kriegstaktik. Dabei setzen die Streitkräfte vor allem auf Drohnen, wie ntv-Reporter Stephan Richter aus Odessa berichtet. Eine neue Raketenart soll weit bis hinter die russische Grenze fliegen können.
+++ 08:14 USA liefern "Black Hornet"-Drohnen an Ukraine +++
Das US-Verteidigungsministerium verspricht der Ukraine zusätzliche weitere Hilfsleistungen in Höhe von 400 Millionen US-Dollar. Darunter befinden sich Luftabwehrraketen und gepanzerte Fahrzeuge. Erstmals liefern die USA auch "Black Hornet"-Überwachungsdrohnen von Teledyne FLIR Defence, einem Teil von Teledyne Technologies.
+++ 07:20 Selenskyj spricht Warnung an eigenes Parlament aus +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj warnt in seiner täglichen Videobotschaft Beamte und Abgeordnete vor Korruption oder Verrat in Staatsangelegenheiten. "Ich möchte alle Abgeordneten, Beamten und alle, die im öffentlichen Dienst arbeiten, warnen", sagt er. "Wenn man tagelang nach Waffen für das Land sucht, wenn alle Aufmerksamkeit darauf gerichtet ist, ob es Artillerie, Raketen und Drohnen gibt, dann spürt man die moralische Stärke, die unsere Soldaten der Ukraine gegeben haben. Selenskyj werde nicht länger diejenigen tolerieren, die sich "aus irgendeinem persönlichen Interesse" weigern, die Gesetze zu unterstützen, die die Ukraine benötigt, um ihre lange Kampagne für eine EU-Mitgliedschaft zu beginnen. Zuvor war bekannt geworden, dass ein ehemaliger Parlamentarier wegen Verrat angeklagt wird.
+++ 06:34 ISW: Putin ließ Wagner-Aufstand einfach geschehen +++
Wladimir Putin hat nicht sofort auf den Aufstand der Wagner-Gruppe reagiert und es lokalen russischen Beamten überlassen, Entscheidungen über den Vorstoß der Gruppe auf Moskau zu treffen, berichtet das Institute for the Study of War (ISW) in seinem jüngsten Bericht. Russische Geheimdienste hätten mehrere Tage vor einer möglichen Rebellion gewarnt. Infolgedessen waren regionale russische Beamte gezwungen zu entscheiden, wie sie ohne direkte Anweisung des Kremls auf den Aufstand reagieren sollten. Viele lokale Sicherheits- und Militärbeamte beschlossen daraufhin, die Wagner-Konvois nicht aufzuhalten.
+++ 05:51 Russische Drohnen treffen Industrieanlagen bei Charkiw +++
Russische Streitkräfte greifen das Gebiet Charkiw mit Drohnen aus iranischer Produktion an, berichtet der Bürgermeister von Perwomaisk, Mykola Bakschijew, auf Telegramm. Infolge des Angriffs wurden Industrieanlagen beschädigt, ein großes Feuer sei demnach ausgebrochen.
+++ 04:35 Bundeswehrgeneral: Ukrainische Armee kann sich nur vorantasten +++
Brigadegeneral Christian Freuding sieht die ukrainischen Streitkräfte bei ihrer Gegenoffensive vor weiteren schweren Kämpfen. "Man muss ja nur mal auf die Karte blicken und da haben wir ein Kräfteverhältnis von ungefähr eins zu eins. Und eine neun Monate lang vorbereitete Verteidigung mit starken Geländeverstärkungen und seit einem halben Jahr vorbereiteten Minensperren. Das ist Realität", sagt der Leiter des Planungsstabes im Verteidigungsministerium. Für Vorstöße müsse eine örtlich und zeitlich begrenzte klare Kräfte-Überlegenheit erzeugt werden. "Und das begründet auch das sehr vorsichtige, um es unmilitärisch auszudrücken, tastende Vorgehen der Ukrainer, diese Stelle zu finden. Und das ist schwierig genug", sagt der Offizier, der auch die militärische Hilfe Deutschlands für die Ukraine koordiniert.
+++ 03:34 Verbündete sagen Ukraine 244 Millionen Dollar für Minenräumung zu +++
Die Ukraine wird nach Regierungsangaben von ihren Verbündeten rund 244 Millionen Dollar sowie Spezialausrüstung für die humanitäre Minenräumung im Land erhalten. Bis Ende des Jahres sollen zehn Minenräumgeräte des kroatischen Ingenieurbüros DOK-ING und zehn weitere von der Schweizer Firma Global Clearance Solutions eintreffen, teilt Wirtschaftsministerin Julija Swyrydenko mit. Auch internationale Partner haben Metalldetektoren und pyrotechnische Geräte sowie einzelne Minenräumkits und -ausrüstungen zugesagt. Je schneller potenziell verminte Flächen wieder nutzbar seien, desto schneller werde sich die Wirtschaft dort entwickeln, so Swyrydenko. Anfang Dezember schätzte das US-Außenministerium, dass in der Ukraine etwa 160.000 Quadratkilometer auf explosive Gefahren untersucht werden müssen. Das ist fast die Hälfte der Fläche von Deutschland.
+++ 02:44 Britische Abgeordnete fordern strikteres Vorgehen gegen Wagner +++
In Großbritannien dringen Abgeordnete auf ein schärferes Vorgehen gegen die russische Söldnertruppe Wagner. Der Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten kritisiert in einem Bericht die mangelnde Kohärenz im Umgang mit der Gruppe. Gezieltere Sanktionen gegen ein "Netz von Einrichtungen" der Wagner-Gruppe seien erforderlich, die Gruppe müsse als terroristische Organisation eingestuft und verboten werden. "Nach dem Putschversuch im vergangenen Monat ist die Zukunft des Wagner-Netzwerks ungewiss", sagt Alicia Kearns, Vorsitzende des Ausschusses. "Jetzt, wo das Netzwerk am verwundbarsten ist - und die Uhr tickt - ist es an der Zeit zu handeln."
+++ 01:19 Ex-US-Soldat in Ukraine verletzt +++
Ein Ex-US-Marineinfanteriesoldat, der 2022 in einem Gefangenenaustausch aus russischer Haft entlassen wurde, ist bei Kämpfen in der Ukraine verletzt worden. Trevor Reed habe an der Seite der Ukraine gekämpft und sei nun zur Behandlung seiner Verletzungen nach Deutschland geschickt worden, erklärt ein Sprecher des US-Außenministeriums. Den Transport habe eine Nichtregierungsorganisation organisiert. Reed sei "auf eigene Faust in die Ukraine gereist" und habe "keinerlei Aktivitäten im Auftrag der US-Regierung" ausgeführt, betont der Sprecher. Der Soldat war im April 2022 im Austausch gegen den in den USA wegen Drogenschmuggels zu 20 Jahren Gefängnis verurteilten russischen Piloten Konstantin Jaroschenko aus einem russischen Gefängnis freigekommen.
+++ 00:22 Selenskyj: Sicherheit der Schwarzmeerhäfen ist Schlüssel zu Frieden +++
Mit Blick auf den bevorstehenden NARO-Ukraine-Rat pocht der ukrainische Präsident Selenskyj auf eine Perspektive für Getreideexporte über die Häfen am Schwarzen Meer. "Die Welt weiß, dass die Sicherheit der Schwarzmeerhäfen der Schlüssel zu Frieden und Stabilität auf dem globalen Lebensmittelmarkt ist", sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Auf die Bitte Selenskyjs hin kommen heute Vertreter der 31 NATO-Staaten und der angegriffenen Ukraine zu einem Austausch über die aktuelle Lage im Kriegsgebiet zusammen.
+++ 23:37 Neuer Konvoi: Wagner bringt erstmals "Schtschuka"-Panzerwagen nach Belarus +++
Ein weiterer Konvoi der Wagner-Gruppe hat Belarus erreicht. Der Konvoi bestehe aus mindestens 29 Fahrzeugen, berichtet die Beobachtergruppe Belarusian Hajun auf Telegram. Darunter sollen sich mehrere Sattelzugmaschinen und Bagger befinden sowie sechs schwere "Schtschuka"- oder "Pike"-Panzerwagen. Letztere werden von Wagner auch in Syrien und Afrika eingesetzt, nach Belarus bringe sie das Militärunternehmen jetzt offenbar zum ersten Mal, heißt es. Nach Angaben der Überwachungsgruppe bewegen sich die Fahrzeuge auf der Autobahn P43 und sind wahrscheinlich auf dem Weg zum Lager im Dorf Tsel in der Nähe der Stadt Asipovichy.
+++ 22:22 Russlands Verteidigungsminister Schoigu reist nach Nordkorea +++
In vielen Ländern ist er nicht sonderlich wohl gelitten, und auch im eigenen Land gehört er nicht zu den populärsten Politikern. Doch nun reist Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu ins Ausland. Er nimmt neben einer hochrangigen chinesischen Delegation an den großen Feierlichkeiten in Nordkorea anlässlich des Jahrestages des Endes des Koreakriegs teil. Eine russische Militärdelegation unter seiner Leitung traf in der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang ein, wie das Verteidigungsministerium in Moskau mitteilt. Er wird demnach von seinem nordkoreanischen Kollegen Kang Sun Nam am Flughafen willkommen geheißen. Russland ist eines der wenigen Länder, das freundschaftliche Beziehungen zu Pjöngjang hat.
+++ 21:58 Spionage-Vorwurf: Moldau bestellt russischen Botschafter ein +++
Nach Medienberichten über mutmaßliche Spionage durch Moskau bestellt das Außenministerium der Republik Moldau den russischen Botschafter ein. "Der Botschafter der Russischen Föderation in (der moldauischen Hauptstadt) Chisinau wird zum Außenministerium vorgeladen, um die entstandene Situation klarzustellen und zu erläutern", schreibt die Behörde des zwischen der Ukraine und Rumänien gelegenen Landes auf Telegram. Am Montag hatte das unabhängige Internetportal "The Insider" zusammen mit moldauischen Medien über russische Geheimdienstler berichtet, die vom Dach der russischen Botschaft in Chisinau aus illegale Abhöraktionen durchführen sollen.
+++ 21:24 Prigoschin soll in einem Hotel "Harem" von Jungfrauen gehabt haben +++
Mit seinem Putschversuch verliert Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin nicht nur seine luxuriösen Paläste, Geschäftszentren und sein Medienimperium. Wie das unabhängige russischsprachige Exil-Medium "The Insider" berichtet, gehörten zum Lebensstil des berüchtigten Vertrauten von Wladimir Putin auch Mädchen an der Schwelle zum Erwachsensein, die er in einem speziellen Hotel unterbringen ließ. Dem Bericht zufolge soll Prigoschin eine besondere Vorliebe für Jungfrauen haben. Seiner Theorie nach sollten diese helfen, das Altern zu verlangsamen. "The Insider" zitiert auch eine junge Frau, die mit 18 Jahren für 40.000 Rubel ihre Jungfräulichkeit an Prigoschin verkaufte. Es sei alles sehr schnell gegangen. Anschließend habe er ihr gesagt: "Sei netter."
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Quelle: ntv.de, ino/dpa/rts/AFP