Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:37 Neuer Konvoi: Wagner bringt erstmals "Schtschuka"-Panzerwagen nach Belarus +++
Ein weiterer Konvoi der Wagner-Gruppe hat Belarus erreicht. Der Konvoi bestehe aus mindestens 29 Fahrzeugen, berichtet die Beobachtergruppe Belarusian Hajun auf Telegram. Darunter sollen sich mehrere Sattelzugmaschinen und Bagger befinden sowie sechs schwere "Schtschuka"- oder "Pike"-Panzerwagen. Letztere werden von Wagner auch in Syrien und Afrika eingesetzt, nach Belarus bringe sie das Militärunternehmen jetzt offenbar zum ersten Mal, heißt es. Nach Angaben der Überwachungsgruppe bewegen sich die Fahrzeuge auf der Autobahn P43 und sind wahrscheinlich auf dem Weg zum Lager im Dorf Tsel in der Nähe der Stadt Asipovichy.
+++ 22:22 Russlands Verteidigungsminister Schoigu reist nach Nordkorea +++
In vielen Ländern ist er nicht sonderlich wohl gelitten, und auch im eigenen Land gehört er nicht zu den populärsten Politikern. Doch nun reist Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu ins Ausland. Er nimmt neben einer hochrangigen chinesischen Delegation an den großen Feierlichkeiten in Nordkorea anlässlich des Jahrestages des Endes des Koreakriegs teil. Eine russische Militärdelegation unter seiner Leitung traf in der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang ein, wie das Verteidigungsministerium in Moskau mitteilt. Er wird demnach von seinem nordkoreanischen Kollegen Kang Sun Nam am Flughafen willkommen geheißen. Russland ist eines der wenigen Länder, das freundschaftliche Beziehungen zu Pjöngjang hat.
+++ 21:58 Spionage-Vorwurf: Moldau bestellt russischen Botschafter ein +++
Nach Medienberichten über mutmaßliche Spionage durch Moskau bestellt das Außenministerium der Republik Moldau den russischen Botschafter ein. "Der Botschafter der Russischen Föderation in (der moldauischen Hauptstadt) Chisinau wird zum Außenministerium vorgeladen, um die entstandene Situation klarzustellen und zu erläutern", schreibt die Behörde des zwischen der Ukraine und Rumänien gelegenen Landes auf Telegram. Am Montag hatte das unabhängige Internetportal "The Insider" zusammen mit moldauischen Medien über russische Geheimdienstler berichtet, die vom Dach der russischen Botschaft in Chisinau aus illegale Abhöraktionen durchführen sollen.
+++ 21:24 Prigoschin soll in einem Hotel "Harem" von Jungfrauen gehabt haben +++
Mit seinem Putschversuch verliert Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin nicht nur seine luxuriösen Paläste, Geschäftszentren und sein Medienimperium. Wie das unabhängige russischsprachige Exil-Medium "The Insider" berichtet, gehörten zum Lebensstil des berüchtigten Vertrauten von Wladimir Putin auch Mädchen an der Schwelle zum Erwachsensein, die er in einem speziellen Hotel unterbringen ließ. Dem Bericht zufolge soll Prigoschin eine besondere Vorliebe für Jungfrauen haben. Seiner Theorie nach sollten diese helfen, das Altern zu verlangsamen. "The Insider" zitiert auch eine junge Frau, die mit 18 Jahren für 40.000 Rubel ihre Jungfräulichkeit an Prigoschin verkaufte. Es sei alles sehr schnell gegangen. Anschließend habe er ihr gesagt: "Sei netter."
+++ 20:58 Deutscher Botschafter: "Russland möchte sich von uns isolieren" +++
Zum Abschluss seiner Zeit in Moskau beklagt der deutsche Botschafter Géza Andreas von Geyr den Absturz der russisch-deutschen Beziehungen. "Russland möchte sich von uns, also vom Westen, isolieren", sagt von Geyr bei seiner Abschiedsfeier in Moskau. "All dies hätte ich mir 2019, als ich kam, nicht träumen lassen", fügt er in seiner Rede vor Diplomaten, Wirtschaftsvertretern und Journalisten hinzu. Anwesend sind auch Vertreter der russischen Zivilgesellschaft, darunter die Mitbegründerin der Menschenrechtsorganisation Memorial, Swetlana Gannuschkina.
+++ 20:24 Neu geschaffener NATO-Ukraine-Rat tagt in Kürze +++
Vertreter der 31 NATO-Staaten und der von Russland angegriffenen Ukraine kommen an diesem Mittwoch zu einem Austausch über die aktuelle Lage im Kriegsgebiet zusammen. Um das Treffen im Format des neu geschaffenen NATO-Ukraine-Rats hatte in der vergangenen Woche der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj gebeten. Hintergrund war insbesondere die Ankündigung Russlands, das vor einem Jahr geschlossene Abkommen zum Export von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer nicht zu verlängern. Der NATO-Ukraine-Rat war zum ersten Mal vor zwei Wochen beim NATO-Gipfel in Litauen auf Ebene der Staats- und Regierungschefs zusammengekommen. Er tagt nun zum ersten Mal auf Ebene der ständigen Vertreter der Mitgliedstaaten im Brüsseler Hauptquartier des Bündnisses.
+++ 19:55 USA verkünden weitere Millionenhilfen für Kiew +++
Die Ukraine erhält weitere US-Hilfen in Höhe von 400 Millionen Dollar. Darin enthalten ist Munition für Flugabwehr-Waffen, gepanzerte Fahrzeuge und Panzer-brechende Waffen, teilt das US-Ministerium mit.
+++ 19:23 IWF rechnet mit weltweit höheren Getreide-Preisen +++
Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet damit, dass durch die Beendigung des Getreide-Abkommens zwischen Russland und der Ukraine die weltweiten Getreidepreise zwischen zehn und 15 Prozent steigen könnten. Das Abkommen habe ermöglicht, dass reichlich Getreide aus der Ukraine habe verschifft werden können, sagt IWF-Chefökonom Pierre-Olivier Gourinchas vor Journalisten. Dadurch sei der weltweite Preisdruck auf Lebensmittel verringert worden.
+++ 18:55 UN: Opfer von Angriff auf Gefängnis "verdienen Wahrheit" +++
Die Vereinten Nationen fordern eine umfassende Aufklärung des Angriffs auf ein Gefängnis im ukrainischen Oleniwka vor rund einem Jahr mit Dutzenden Todesopfern. "Die Kriegsgefangenen, die in Oleniwka verletzt wurden oder starben und ihre Familienangehörigen verdienen es, dass die Wahrheit ans Licht kommt und dass diejenigen, die für Verstöße gegen das Völkerrecht verantwortlich sind, zur Rechenschaft gezogen werden", erklärt UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk. Mindestens 50 Kriegsgefangene waren bei dem Bombenangriff auf das von Russland kontrollierte Gefängnis in der Region Donezk am 29. Juli 2022 getötet worden. Türk zufolge hat Moskau keine zufriedenstellenden Sicherheitsgarantien zugesichert, die einen UN-Besuch vor Ort möglich gemacht hätten. Die russische Seite habe auch keine Anträge auf Zugang zu dem ukrainischen Territorium unter russischer Militärkontrolle akzeptiert.
+++ 18:29 Kreml macht Weg frei für Verfolgung von Doschd-Journalisten und Abonnenten +++
Die russische Justiz hat den aus den Niederlanden operierenden russischen Oppositionssender Doschd für "unerwünscht" erklärt. Der Sender Doschd habe sich der "systematischen Verletzung des Medienrechts" schuldig gemacht und "ausländische Agenten" eingestellt, argumentierte die russische Staatsanwaltschaft. Dieser Schritt ermöglicht nun ein juristisches Vorgehen gegen Journalisten und Abonnenten: In Russland kann die Beteiligung an unerwünschten Medien mit Haftstrafen geahndet werden. Der Sender habe unter anderem "Material extremistischer Organisationen verbreitet", betonte die Staatsanwaltschaft. Dazu zähle etwa Material des Antikorruptions-Fonds des inhaftierten Oppositionellen Alexej Nawalny, der 2021 wegen "Extremismus" aufgelöst wurde.
+++ 17:58 Putin will China besuchen +++
So viele Länder hat Russlands Präsident Wladimir Putin nicht mehr, in die er ohne Weiteres einreisen kann. Doch China steht ihm noch offen, im Oktober will er nun das Land besuchen. Er folge damit einer Einladung der Volksrepublik, sagt der außenpolitische Berater Juri Uschakow der Nachrichtenagentur TASS.
+++ 17:30 US-Luftstreitkräfte beklagen beschädigte Drohne durch russischen Kampfjet +++
Zwischen den Luftstreitkräften der USA und Russlands kommt es nach Angaben des US-Militärs über Syrien zu einem militärischen Zwischenfall. Ein russischer Kampfjet sei am Sonntag "gefährlich nahe" an eine unbemannte US-Militärdrohne vom Typ MQ-9 herangeflogen, teilt das zuständige Regionalkommando der US-Luftwaffe mit. Die US-Drohne sei im Rahmen einer Mission zur Bekämpfung der Terrororganisation IS unterwegs gewesen. Der russische Kampfjet habe "mit nur wenigen Metern Abstand" direkt über der Drohne Leuchtraketen abgefeuert, dadurch sei ihr Propeller "schwer beschädigt" worden. Dem US-Militär sei es aber gelungen, die Drohne sicher zur US-Militärbasis zurückzubringen. Die "eklatante Missachtung der Flugsicherheit" durch die russischen Luftstreitkräfte beeinträchtige die Vereinigten Staaten bei ihrem Kampf gegen den IS, teilt das US-Militär weiter mit. "Wir fordern die russischen Streitkräfte in Syrien auf, diesem rücksichtslosen, ungerechtfertigten und unprofessionellen Verhalten sofort ein Ende zu setzen."
+++ 17:04 EU: Können fast alles Getreide aus der Ukraine ausführen +++
Die EU kann nach eigenen Angaben fast alle landwirtschaftlichen Produkte aus der Ukraine herausbringen, die wegen des russischen Ausstiegs aus dem Getreideabkommen nun nicht mehr über deren Schwarzmeerhäfen exportiert werden können. Dies könne über Schienen- und Straßenverkehrsverbindungen durch EU-Mitgliedstaaten geschehen, die an die Ukraine grenzen, sagt EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski. Er bezeichnet die Wege als "Solidaritätsrouten". "Wir sind bereit, fast alles zu exportieren. Das sind etwa vier Millionen Tonnen Ölsaaten und Getreide pro Monat." Diese Menge habe man bereits im November 2022 aus der Ukraine herausgebracht.
+++ 17:04 Ukrainische Streitkräfte melden Fortschritte und Planänderungen +++
Die ukrainischen Streitkräfte erzielen nach eigenen Angaben Geländegewinne in der Ost- und Südukraine, doch müssen sie auch mit Problemen zu kämpfen. "Aufgrund der schwierigen und gegensätzlichen Situation in den Abschnitten Bachmut und Lyman mussten wir unsere Pläne anpassen", teilt der Oberbefehlshaber der Landstreitkräfte, Olexander Syrskyj, auf Telegram mit. Zuvor hatte Generalstabssprecher Andrij Kowaljow von einem Vormarsch in Richtung des Dorfs Andrijiwka südlich der russisch kontrollierten Stadt Bachmut gesprochen. Im südlichen Teil des Donezker Gebiets seien die ukrainischen Truppen wiederum zwischen 500 und 750 Meter bei der Ortschaft Staromajorske vorangekommen. Die ukrainischen Planänderungen beziehen sich mutmaßlich auf russische Vorstöße aus dem Luhansker Gebiet in Richtung der benachbarten Region Charkiw nördlich der von Kiew kontrollierten Stadt Lyman.
+++ 16:35 Großbritannien: Russland könnte zivile Schiffe im Schwarzen Meer angreifen +++
Der britischen Regierung liegen nach eigener Darstellung Informationen vor, wonach "das russische Militär möglicherweise seine Angriffe auf ukrainische Getreideanlagen ausweitet, einschließlich Angriffe auf zivile Schiffe im Schwarzen Meer". Dies erklärt die britische UN-Botschafterin Barbara Woodward. Premierminister Rishi Sunak habe dies dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mitgeteilt. "Unsere Informationen zeigen auch, dass Russland zusätzliche Seeminen in den Zugängen zu ukrainischen Häfen gelegt hat", sagt Woodward weiter. Eine russische Stellungnahme liegt nicht vor.
+++ 15:43 Kritik an Beschränkungen für ukrainisches Getreide in der EU +++
Deutschland und Frankreich werben für ein Ende der Einfuhrbeschränkungen für ukrainisches Getreide in osteuropäischen EU-Ländern. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir von den Grünen und sein französischer Kollege Marc Fesneau kritisieren die unter anderem in Polen oder Ungarn bestehenden Auflagen als unsolidarisch. "Der einzige, der sich freut, ist Wladimir Putin", betont Özdemir. Derzeit dürfen Weizen, Mais, Raps und Sonnenblumenkerne aus der Ukraine in fünf osteuropäischen Ländern nicht vermarktet werden. Diese vorübergehende Ausnahme hatte die EU-Kommission Bulgarien, Ungarn, Polen, Rumänien und der Slowakei unter der Auflage gestattet, dass diese Länder den Transit von ukrainischem Getreide nicht behindern. Die Osteuropäer dringen auf eine Verlängerung der Mitte September auslaufenden Importbeschränkungen, weil sie ihre Landwirte vor einem Preisverfall schützen wollen.
+++ 15:19 Duma hebt Einberufungsalter für Wehrpflichtige an +++
Das russische Parlament, die Staatsduma, hebt die Obergrenze für Einberufungen zum Militärdienst um drei Jahre auf 30 an. Das Parlament in Moskau beschließt die Gesetzesänderung in zweiter und dritter Lesung. Sie soll zum Jahreswechsel in Kraft treten. Bislang liegt die Obergrenze bei 27 Jahren. Das Mindestalter soll hingegen bei 18 Jahren bleiben. Zunächst hatten die Gesetzgeber versichert, dass es schrittweise auf 21 Jahre erhöht werden soll.
+++ 14:55 Russland nutzt Brasilien als Spionage-Einfallstor +++
Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine warnen Verfassungsschützer in den NATO-Ländern verstärkt vor Cyberangriffen, Sabotageaktionen und Geheimagenten, die vom Kreml unter falschem Namen eingeschleust werden. Doch das Schlüsselland für russische Auslandsspionage befindet sich nicht in einem der "unfreundlichen Staaten", sondern anscheinend in Südamerika: In Brasilien findet Russlands Auslandsgeheimdienst GRU beste Bedingungen vor, um den Westen auszuspionieren. In den vergangenen Monaten werden mehrere Spione enttarnt, die Russland als vermeintliche Brasilianer ins Ausland geschleust haben soll. Die brasilianischen Behörden wollen nun herausfinden, wie groß das Ausmaß ist.
+++ 14:24 Kreml: Westen will Russland-Afrika-Gipfel in St. Petersburg verhindern +++
Kurz vor dem Russland-Afrika-Gipfel in St. Petersburg beschuldigt der Kreml den Westen, das geplante Treffen verhindern zu wollen. "Fast alle afrikanischen Staaten waren beispiellosem Druck von Seiten der USA ausgesetzt", sagt Kreml-Sprecher Dimitri Peskow. "Und andere westliche Missionen versuchen ihren Teil beizutragen, diesen Gipfel zu verhindern." Seit Beginn der eigenen Ukraine-Offensive zunehmend international isoliert, versucht Russland seit einigen Monaten, die diplomatischen und sicherheitspolitischen Beziehungen zu Afrika zu stärken. Zu dem Gipfel am Donnerstag und Freitag in St. Petersburg - der Geburtsstadt des russischen Präsidenten Wladimir Putin - werden mehrere afrikanische Staats- und Regierungschefs erwartet, darunter der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa. Dieser bemüht sich um Vermittlung im Ukraine-Konflikt.
+++ 13:58 Russischer Finanzminister: Defizit größer als erwartet +++
Das Loch im russischen Staatshaushalt wird nach den Worten von Finanzminister Anton Siluanow in diesem Jahr größer ausfallen als bislang angenommen. Das Defizit könne sich bis auf 2,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausweiten, sagt der Minister der Nachrichtenseite "Argumenty i Fakty". Zuvor hatte er wiederholt erklärt, dass die Neuverschuldung nicht mehr als zwei Prozent betragen werde. Hohe Ausgaben für den Krieg gegen die Ukraine haben das Haushaltsdefizit im ersten Halbjahr auf rund 2,6 Billionen Rubel (26 Milliarden Euro) anschwellen lassen. Zugleich sanken auch die Einnahmen aus den Energieexporten aufgrund westlicher Sanktionen. Russland verfüge über genügend Ressourcen, um die geplanten Ausgaben zu stemmen, so Siluanow.
+++ 13:22 "Russland hat Vorstellung von Sieg fast aufgegeben" +++
Nach Einschätzung eines ehemaligen britischen MI6-Agenten hat Russland "die Vorstellung eines militärischen Sieges im Krieg gegen die Ukraine fast aufgegeben". Christopher Steele, der 2017 als Verfasser eines Trump-Dossiers bekannt wurde, sagt im Interview mit dem britischen Sender Sky News, er sehe nicht, dass eine der beiden Seiten dabei sei, den Krieg zu gewinnen. Klar sei, dass Russland seine Ziele in diesem Krieg nicht erreicht habe. Zudem verweist Steele auf Kritik an der Kriegführung innerhalb der russischen Armeeführung. Das sehe man auf der ukrainischen Seite nicht.
+++ 12:42 EU gibt Ukraine neuen Milliardenkredit +++
Die Ukraine hat von der EU einen neuen Hilfskredit in Höhe von 1,5 Milliarden Euro erhalten. Wie Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mitteilt, soll er dem Land helfen, den Staat am Laufen zu halten und Infrastruktur zu reparieren. "Während Russland seinen rücksichtslosen Krieg fortsetzt, unterstützen wir weiterhin die Ukraine", sagt von der Leyen.
+++ 12:10 Großbritannien setzt sich für neues Getreideabkommen ein +++
Großbritannien arbeitet zusammen mit der Türkei daran, das Getreideabkommen wiederherzustellen. Das sagt der britische Premier Rishi Sunak nach Angaben seines Amtssitzes in einem Telefonat mit Präsident Selenskyj. Russland versuche zunehmend, Handelsschiffe in der Schwarzmeerregion ins Visier zu nehmen, so Sunak. Großbritannien beobachte die Situation gemeinsam mit seinen Partnern sorgfältig.
+++ 11:33 "Washington Post": Putin nach Beginn des Wagner-Aufstands "paralysiert" +++
Nach Beginn des Wagner-Aufstands am Morgen des 24. Juni sei Putin "paralysiert und nicht in der Lage gewesen, entschlossen zu handeln", schreibt die "Washington Post" unter Berufung auf Informationen aus ukrainischen und anderen europäischen Sicherheitskreisen. Den größten Teil des Tages seien keine Befehle erteilt worden. Dem Bericht zufolge war Putin zwei oder drei Tage im Voraus gewarnt worden, dass Wagner-Chef Prigoschin einen Aufstand plane.
+++ 11:19 Belarussisches Ministerium will Mitarbeiter bewaffnen +++
Das belarussische Ministerium für Notsituationen bereitet sich auf die Möglichkeit eines bewaffneten Konflikts vor. Mitarbeiter sollen bewaffnet und militärische ausgebildet werden, sagt Minister Wadim Siniawski. Sie sollen in die Lage versetzt werden, dem Innen- und dem Verteidigungsministerium "im Falle eines bewaffneten Konflikts oder irgendwelchen Ausschreitungen" zu helfen, sagt er im Staatsfernsehen nach Angaben des britischen Senders Sky News.
+++ 10:37 Russland meldet vereitelten Angriff auf Schiff der Schwarzmeerflotte +++
Die Ukraine hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau in der Nacht erfolglos versucht, ein Patrouillenschiff der russischen Schwarzmeerflotte anzugreifen. Die "Sergej Kotow" habe aber zwei unbemannte ukrainische Marinedrohnen zerstört. Das Patrouillenschiff sei zu diesem Zeitpunkt im südwestlichen Teil des Schwarzen Meeres unterwegs gewesen und habe die Schifffahrt überwacht. Es habe keine Verletzten gegeben, teilt das Ministerium mit.
+++ 10:32 Schoigu reist zu Koreakrieg-Feiern nach Nordkorea +++
Neben einer hochrangigen chinesischen Delegation will auch Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu in dieser Woche zu den großen Feierlichkeiten in Nordkorea anlässlich des Jahrestages des Endes des Koreakriegs reisen. Eine Militärdelegation der Russischen Föderation unter der Leitung von Schoigu werde Nordkorea einen "Gratulationsbesuch" abstatten, meldet die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA. Russland ist eines der wenigen Länder, das freundschaftliche Beziehungen zu Pjöngjang hat. Der Besuch werde "zur Stärkung der militärischen Beziehungen zwischen Russland und Nordkorea beitragen", erklärt das russische Verteidigungsministerium.
+++ 10:18 Ukraine meldet kleine Fortschritte im Süden und Osten +++
Der Sprecher des Generalstabs der ukrainischen Streitkräfte, Andrij Kowaljow, erklärt, die ukrainischen Soldaten seien in Richtung des im Südosten gelegenen Dorfes Staromajorske vorgerückt. Dies gehe in der Nähe von Ortschaften vonstatten, die sie im Juni in der Oblast Donezk zurückerobert hätten. Die Truppen verstärkten die eingenommenen Stellungen, und die russischen Truppen leisteten heftigen Widerstand, teilt Kowaljow mit. Im Osten hätten ukrainische Truppen russische Einheiten aus Stellungen in der Nähe des Dorfes Andrijiwka südwestlich von Bachmut vertrieben. Die weitgehend zerstörte Stadt hatten die russischen Truppen mit Hilfe der Wagner-Söldner im Mai erobert. Auch nördlich und südlich von Bachmut seien die eigenen Einheiten in der Offensive.
+++ 10:06 Derzeit keine Verhandlungen über Getreideabkommen +++
Derzeit wird nach russischen Angaben nicht über eine Wiederaufnahme des Getreideabkommens zwischen Russland und der Ukraine verhandelt. Es gebe zurzeit keine solchen Gespräche, sagt Russlands Vize-Außenminister Sergej Werschinin der staatlichen Nachrichtenagentur RIA zufolge. Am Montag vergangener Woche hatte Russland seinen Ausstieg aus dem Abkommen erklärt, das zuvor mehrmals verlängert worden war.
+++ 09:21 Russen verhindern angeblich Landungsversuch auf linkem Dnipro-Ufer +++
Die russische Staatsagentur Tass berichtet, dass die russische Armee auf dem Dnipro bei Cherson zwei ukrainische Boote zerstört und neun ukrainische Soldaten getötet hat. Nach russischer Darstellung versuchte die Gruppe in der Nähe der Antoniwkabrücke über den Fluss überzusetzen, um am russisch besetzten Ufer zu landen. Sollte der Bericht stimmen, so könnten die ukrainischen Soldaten versucht haben, einen Brückenkopf auf der linken Seite des Dnipro zu errichten.
+++ 08:50 Briten: Russland greift verstärkt Odessa an +++
Das britische Verteidigungsministerium weist in seinem täglichen Geheimdienst-Update darauf hin, dass Russland seit Tagen verstärkt die ukrainischen Hafenstadt Odessa angreift. Dabei sei eine ungewöhnliche Anzahl von Marschflugkörpern vom Typ Raduga Ch-22 Burja zum Einsatz gekommen, deren NATO-Codename AS-4 Kitchen. "Zwischen August 2022 und Juni 2023, als das Getreideabkommen noch in Kraft war, hielt Russland sich im Allgemeinen mit Angriffen auf die zivile Infrastruktur in der südlichen Hafenstadt zurück."
+++ 08:13 USA geben Ukraine Luftabwehrmunition und Drohnen +++
Die USA schicken weitere Militärhilfen im Wert von 400 Millionen Dollar in die Ukraine, berichtet die Nachrichtenagentur AP. In dem Paket enthalten seien verschiedene Arten Munition für Luftverteidigungssysteme und Überwachungsdrohnen vom Typ Hornet. Offiziell wurde das Paket noch nicht angekündigt.
+++ 07:41 Moskau versetzt Reaktor in Saporischschja in Warmzustand +++
Im verminten Atomkraftwerk Saporischschja in der Südukraine haben die russischen Besatzungstruppen zur Reparatur eines Reaktors einen anderen Reaktor in den Warmzustand versetzt. Der Block Nummer fünf müsse wegen technischer Wartungsarbeiten in den Kaltzustand heruntergefahren werden, teilt die Kraftwerksleitung mit. Um den Bedarf an Dampf der Anlage zu decken, sei Reaktor Nummer vier dafür in den Warmzustand versetzt worden. Kiew hat diesen Schritt bereits als gefährlich kritisiert.
+++ 06:55 Ukraine plant weitere Angriffe auf Kertsch-Brücke +++
Die Ukraine plant weitere Angriffe auf die von Russland besetzte Krim und auf die Kertsch-Brücke, die die Halbinsel mit dem russischen Festland verbindet. Das sagt der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow. "All diese Ziele sind offizielle Ziele, weil sie ihre Fähigkeit, uns zu bekämpfen, einschränken (und) helfen werden, das Leben von Ukrainern zu retten", sagt Reznikov CNN. Zugleich räumt er ein, dass die ukrainische Gegenoffensive hinter dem Zeitplan zurückbleibt.
+++ 06:33 ISW: Ukraine setzt Gegenoffensive in drei Richtungen fort +++
Laut dem jüngsten Bericht des Institute for the Study of War (ISW) setzen die ukrainischen Truppen ihre Gegenoffensive an mindestens drei Abschnitten der Front fort. In der vergangenen Woche seien die ukrainischen Streitkräfte nördlich und südlich von Bachmut vorgerückt. Offensivoperationen soll es auch in Berdjansk im Grenzgebiet zwischen dem westlichen Donezk und der Region Saporischschja sowie in Melitopol geben.
Russischen Quellen zufolge haben die ukrainischen Streitkräfte begrenzte Bodenangriffe in der westlichen Oblast Donezk südlich von Welyka Nowosilka durchgeführt und sind südlich von Orichiw in der westlichen Oblast Saporischschja vorgestoßen.
Russische Offensivoperationen gab es laut ISW entlang der Linie Kupjansk-Swatowe-Kremina, im Gebiet Bachmut und entlang der Linie Awdijiwka-Donezk. Südlich von Kremina hätten die Russen geringfügige Erfolge erzielt. Der österreichische Oberst Markus Reisner sagte am Montag im Interview mit ntv.de, die aktuelle Situation könne man "zusammenfassend als das Elend eines Abnutzungskrieges bezeichnen". Er zog einen Vergleich zum Ersten Weltkrieg, der von 1914 bis 1918 dauerte: "Wir befinden uns in diesem Krieg gewissermaßen im Jahr 1915 auf dem Weg zu 1916."
+++ 05:42 Ukraine meldet Abwehr nächtlicher Luftangriffe +++
Bei dem nächtlichen Angriff auf Kiew ist es den ukrainischen Streitkräften eigenen Angaben zufolge gelungen, alle Shahed-Drohnen abzuschießen. Dies teilt Serhij Popko, Chef der Kiewer Militärverwaltung, auf Telegram mit. Bislang seien keine Verletzten und keine ernsthaften Schäden bekannt. Ukrainischen Angaben zufolge handelt es sich um den sechsten Luftangriff auf die ukrainische Hauptstadt in diesem Monat. Im Osten der Ukraine herrschte zudem ab etwa 01.40 Uhr in der Nacht laut der ukrainischen Luftwaffe über drei Stunden Luftalarm. Um 05.30 Uhr teilte die Luftwaffe auf ihrem Telegramm-Kanal mit, dass erneut Angriffe auf den Osten und Südosten der Ukraine mit ballistischen Waffen drohten und gab eine Luftangriffswarnung für diese Gebiete heraus.
+++ 05:10 USA: Unterstützen keine Angriffe innerhalb Russlands +++
Die USA distanzieren sich von einem nach russischem Angaben ukrainischem Drohnenangriff auf Moskau. "Generell unterstützen wir keine Angriffe innerhalb Russlands", sagt die Sprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, auf einer Pressekonferenz. Eine Drohne ging am Sonntag in der Nähe des russischen Verteidigungsministeriums nieder - ein symbolischer Schlag, der die Reichweite der unbemannten Waffen verdeutlicht. Bereits im Mai erreichten zwei Drohnen den Kreml.
+++ 03:59 IAEA-Experten entdecken Minen beim AKW Saporischschja +++
Experten der Internationalen Atomenergiebehörde haben am Rand des Geländes des von russischen Truppen besetzten ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja Antipersonenminen entdeckt. Bei einer Begehung am Sonntag hätten die Spezialisten einige Minen in einer Pufferzone zwischen der inneren und äußeren Absperrung der Anlage festgestellt, sagt IAEA-Direktor Rafael Grossi. Zu diesem Bereich habe das Betriebspersonal keinen Zugang.
+++ 02:46 Ukraine: Erneuter russischer Angriff auf Kiew +++
Russland greift ukrainischen Angaben zufolge erneut die Hauptstadt Kiew in der Nacht an. "In den Außenbezirken von Kiew sind Luftabwehrsysteme im Einsatz (um den Angriff abzuwehren)", schreibt Serhij Popko, Chef der Militärverwaltung der Stadt, auf Telegram.
+++ 01:46 Belarus verkündet Sicherheitsüberprüfung an Grenzen zur Ukraine und zu Polen +++
Belarus gibt eine Sicherheitsüberprüfung an seinen Grenzen zur Ukraine und zu Polen bekannt. Innenminister Iwan Kubrakow habe sich mit Kommandeuren der russischen Söldnergruppe Wagner in einem Ausbildungszentrum getroffen, um einen "klaren Aktionsplan" auszuarbeiten, erklärt das belarussische Innenministerium. Es zitiert Kubrakow mit den Worten, "angesichts der schwierigen Lage an den Grenzen" des Landes sei es "besonders wichtig, auf mögliche Herausforderungen und Bedrohungen vorbereitet zu sein". Bei dem Treffen mit den Wagner-Söldnern lobt der Minister demnach deren "praktische Erfahrung" während ihres monatelangen Einsatzes in der Ostukraine, insbesondere in der blutigen Schlacht um die ukrainische Stadt Bachmut.
+++ 00:37 Madrid: Vier Leopard 2 auf dem Weg in die Ukraine +++
Vier Leopard-2-Panzer befinden sich auf dem Weg nach Polen, um an die Ukraine geliefert zu werden. Dies gibt das spanische Verteidigungsministerium bekannt. Demnach umfasse die Lieferung auch zehn gepanzerte Mannschaftstransporter M-113, zehn Lastkraftwagen, ein gepanzertes Mehrzweckfahrzeug und fünf Krankenwagen, darunter zwei gepanzerte Fahrzeuge. Ein Teil dieses Pakets ist für den staatlichen Grenzschutz der Ukraine bestimmt, so das Ministerium. Das im Juni angekündigte Feldlazarett sei zudem bereits in Polen angekommen. Spanien lieferte der Ukraine bereits im April sechs Leopard-Panzer.
+++ 23:13 Selenskyj: EU-Einfuhrbeschränkungen für ukrainisches Getreide "inakzeptabel" +++
Präsident Selenskyj kritisiert eine mögliche Verlängerung der Einfuhrbeschränkungen für Getreide aus seinem Land in EU-Staaten scharf. Jegliche Verlängerung der Beschränkungen sei "absolut inakzeptabel und offen gesagt anti-europäisch", sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Europa habe "die institutionelle Fähigkeit, vernünftiger zu handeln, als die Grenze für eine bestimmte Ware zu schließen".
+++ 22:12 Kiew wirft Russland Streubombeneinsatz vor - Kind tot und Verletzte +++
Die ukrainischen Behörden werfen Russland einen Streubombeneinsatz in der Stadt Kostjantyniwka im ostukrainischen Gebiet Donezk vor. Ein Kind wird dabei am Abend getötet, wie der Chef der örtlichen Militärverwaltung, Pawlo Kyrylenko, bei Telegram mitteilt. Es gebe sieben Verletzte. Die Streumunition sei an einem Gewässer explodiert, wo Menschen Erholung gesucht hätten. Kyrylenko veröffentlicht zudem ein Foto, auf dem vermutlich von Blut rot gefärbter Boden zu sehen war. Nach Angaben der örtlichen Staatsanwaltschaft war der getötete Junge zehn Jahre alt. Unter den Verletzten seien vier Kinder, heißt es.
+++ 21:44 Ukraine erwägt Antwort auf jüngste russische Angriffe +++
Die Ukraine erwägt eine Antwort auf die russischen Angriffe auf die Getreideinfrastruktur und Kulturerbe-Stätten. Dies teilt Präsident Wolodymyr Selenskyj nach der Sitzung des Obersten Kommandostabs mit. Ihm zufolge erörterte die militärische und sicherheitspolitische Führung ferner, wie die Blockade des "Getreidekorridors" im Schwarzen Meer beendet werden könne und plante weitere Defensiv- und Offensivoperationen.
+++ 21:15 Bericht über Geheim-Papier: Bundeswehr kritisiert angeblich ukrainische Armee +++
Einem Medienbericht zufolge stellt die Bundeswehr in einem Geheim-Papier der ukrainischen Armee ein schlechtes Zeugnis aus, was die Anwendung der im Westen gelernten Kriegstechniken angeht. Wie die "Bild"-Zeitung schreibt, würden die Truppenteile "teilweise so kleinteilig aufgeteilt, dass zwar jeder Truppenteil etwas macht, aber eine gemeinsame Gefechtsführung nicht erkennbar ist". Dadurch steige die Gefahr von "friendly fire", außerdem kämen so weder die westliche Ausbildung noch die überlegenen Waffen noch die große Anzahl bereitstehender Soldaten zum Tragen. Das liege nicht an Mängeln der Ausbildung im Ausland, sondern an der "ukrainischen Einsatzdoktrin". So soll das größte Problem sein, dass ukrainische Soldaten, je mehr Kampferfahrung sie hätten, desto weniger die Grundsätze der westlichen Ausbildung verinnerlicht hätten.
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Quelle: ntv.de, ghö/hvo/spl/dpa/rts/AFP