Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:56 Trump-Umfeld kritisiert US-Zusage für Ukraine +++

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos

Während sich Donald Trump bislang nicht zur mutmaßlichen Erlaubnis für den Einsatz weitreichender Waffen gegen Ziele in Russland äußert, sind aus seinem Umfeld scharfe Töne zu hören. Richard Grenell, der ehemalige US-Botschafter in Deutschland, wirft US-Präsident Biden vor, den Krieg zu eskalieren. "Es ist, als ob er einen ganz neuen Krieg beginnen würde", so Grenell. Trumps Sohn Donald Trump Jr., schreibt auf X: "Der militärisch-industrielle Komplex scheint sicherstellen zu wollen, dass der Dritte Weltkrieg beginnt, bevor mein Vater die Chance hat, Frieden zu schaffen und Leben zu retten." Andere Republikaner wie der Abgeordnete Roger Wicker warfen Biden hingegen vor, die Entscheidung zu lange verzögert zu haben. Die Partei ist in der Frage der Ukraine-Unterstützung gespalten.

+++ 22:46 Ukrainischer Außenminister: US-Entscheidung zu Raketen ein "game changer" +++
Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha sieht in der US-Erlaubnis zum Einsatz von Raketen gegen Ziele im russischen Hinterland einen möglichen "game changer". Dies könne die Dinge grundlegend verändern, so Sybiha. "Je länger die ukrainischen Angriffe reichen, desto kürzer wird der Krieg sein." Sein Land habe "vollumfänglich das Recht, militärische Ziele auf dem Territorium Russlands anzugreifen".

+++ 22:07 G20-Gruppenbild mit Lawrow, aber ohne Biden +++
Beim G20-Gipfel in Rio de Janeiro haben die Vertreter der führenden Industrie- und Schwellenländer und weitere hochrangige Gipfelgäste vor dem berühmten Zuckerhut gemeinsam für ein Gruppenbild posiert. Bei dem Fototermin zum Startschuss für die Globale Allianz gegen Hunger und Armut stand Russlands Außenminister Sergej Lawrow in der letzten Reihe. US-Präsident Joe Biden, die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni und Kanadas Ministerpräsident Justin Trudeau sind nicht auf dem Bild. Neben mehreren Staats- und Regierungschefs der G20 waren auch Vertreter von Gastländern und internationalen Organisationen auf dem Foto. Das Weiße Haus betont im Anschluss, dass Biden aufgrund "logistischer Gründe" nicht auf dem Foto sei. Dieses sei aufgenommen worden, bevor alle Staats- und Regierungschefs da gewesen seien. Es sei Biden nicht darum gegangen, ein gemeinsames Foto mit Lawrow zu vermeiden, sagt ein hochrangiger Regierungsvertreter.

Gruppenbild mit Lawrow (hintere Reihe, zweiter von rechts), aber ohne Biden.

Gruppenbild mit Lawrow (hintere Reihe, zweiter von rechts), aber ohne Biden.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

+++ 21:39 Defektes Kabel: Deutschland und Finnland vermuten Absicht +++
Finnland und Deutschland zeigen sich nach dem Defekt an einem Datenkabel in der Ostsee besorgt. "Dieser Vorfall löst sofort Verdacht auf absichtliche Beschädigung aus", heißt es in einer gemeinsamen Stellungnahme der Außenministerien beider Staaten. "Die Sicherheit Europas wird nicht nur durch Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine bedroht, sondern auch durch hybride Kriegsführung." Eine Untersuchung sei eingeleitet worden.

+++ 21:17 Scholz will Xi vor Waffenlieferungen an Russland warnen +++
Bundeskanzler Olaf Scholz will am Rande des G20-Gipfels mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping auch über das Thema Waffenlieferungen an Russland sprechen. "Es ist immer ein Thema meiner Gespräche, alle davor zu warnen, dass sie letale Waffen an Russland liefern. Und deshalb wird das auch in Zukunft der Fall sein, ein zentrales Thema", sagt Scholz bei einer Pressekonferenz in Rio de Janeiro auf die Frage, ob er die angebliche Lieferung chinesischer Drohnen an Russland bei dem Treffen am Dienstag ansprechen werde. Außerdem werde es um den Einsatz nordkoreanischer Truppen im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine gehen. "Das kann nicht hingenommen werden und ist im Übrigen eine schlimme Veränderung", so Scholz.

+++ 20:54 Baerbock zu Scholz-Telefonat: "Putin will Frieden in Freiheit vernichten" +++
Außenministerin Annalena Baerbock fordert nach dem Telefonat von Bundeskanzler Olaf Scholz mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zusätzliche Kraftanstrengungen Europas gegen Russland. "Jeder, der bewusst seine Augen aufmacht, jeder, der Putin zuhört (...), der weiß, Putin möchte weiter die Ukraine und damit unseren europäischen Frieden in Freiheit vernichten", sagt die Grünen-Politikerin am Rande des EU-Außenministertreffens in Brüssel. Das habe auch das Telefonat noch einmal verdeutlicht. "Deswegen gilt es jetzt umso mehr, die Kraft für unseren europäischen Frieden zu finden", sagt Baerbock. Wichtig seien die finanzielle und humanitäre Hilfe. Als Beispiele nennt sie Unterstützung der ukrainischen Luftabwehr und Energieversorgung.

+++ 20:32 Slowakischer Ministerpräsident wirft Biden Eskalation vor +++
Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico kritisiert die Entscheidung der USA, der Ukraine zu erlauben, US-Raketen auf rusischem Gebiet einzusetzen. Biden habe den Einsatz gegen Ziele in Russland genehmigt, "um die Friedensgespräche vollständig zu stören oder zu verzögern", schreibt Fico auf Facebook. "Dies ist eine noch nie dagewesene Eskalation der Spannungen", so Fico. Die Slowakei werde die Entscheidung der USA "in keiner Weise" unterstützen, fügt er hinzu. Fico hat sich wiederholt gegen Militärhilfen für die Ukraine ausgesprochen.

+++ 19:59 Russland warnt vor direkter Kriegsbeteiligung des Westens +++
Das russische Außenministerium warnt die westlichen Staaten vor einer Freigabe weitreichender Waffen an die Ukraine. Sollte die Ukraine diese Waffen gegen Russland einsetzen, bedeute das eine direkte Verstrickung der USA und ihrer Verbündeten in den Krieg, schreibt die Sprecherin der Behörde, Maria Sacharowa, bei Telegram. "Russlands Antwort wird in so einem Fall adäquat und spürbar sein." Nähere Details zu einer möglichen Reaktion gab sie nicht preis.

+++ 19:36 Russland blockiert UN-Resolution für Waffenstillstand im Sudan +++
Eine UN-Resolution für einen Waffenstillstand im Bürgerkriegsland Sudan sowie vermehrte Hilfslieferungen sind an einem Veto Russlands gescheitert. Alle anderen 14 Mitglieder des mächtigsten UN-Gremiums stimmten für die von Großbritannien ausgearbeitete Beschlussvorlage, die völkerrechtlich bindende Wirkung gehabt hätte. Russlands Vize-UN-Botschafter Dmitri Poljanski begründet das unter anderem damit, dass dem Sudan eine Waffenruhe nicht vom Rat verordnet werden sollte. Der britische Außenminister David Lammy reagiert mit einer emotionalen Rede gegen Russland und Kremlchef Wladimir Putin. Das Veto zeige einmal mehr Moskaus wahres Gesicht: "Schande über Putin, der einen Angriffskrieg in der Ukraine führt. Schande über Putin, der seine Söldner einsetzt, um Konflikte und Gewalt auf dem afrikanischen Kontinent zu verbreiten", so Lammy.

+++ 19:11 London: 50.000 ukrainische Soldaten ausgebildet +++
Großbritannien hat bisher rund 50.000 Soldaten aus der Ukraine seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs ausgebildet. Der morgige Tag markiere einen "blutigen Meilenstein", an dem die illegale Invasion vor 1.000 Tagen begonnen habe, sagt Verteidigungsminister John Healey im Parlament in London. Er könne bestätigen, dass mittlerweile 50.000 Menschen aus der Ukraine trainiert worden seien. Die Briten hatten die "Operation Interflex", die von anderen Staaten unterstützt wird, im Sommer 2022 begonnen. Nach Angaben der britischen Regierung werden etwa Rekrutinnen und Rekruten ausgebildet, die bisher nur wenig oder keine militärische Erfahrung haben. Das Programm soll auch im kommenden Jahr weitergehen.

+++ 18:48 Röttgen: Biden reagiert auf Nordkoreaner an der Front +++
Der stellvertretende Vorsitzende der Atlantik-Brücke, Norbert Röttgen, sieht die Entscheidung der US-Regierung, der Ukraine den Einsatz von ATACMS-Raketen gegen russische Ziele hinter der Front zu erlauben, nicht mehr von Wahlkampftaktik gelenkt. Außenpolitisch sei dies unter anderem als Reaktion des Westens auf die "10.000 nordkoreanische[n] Soldaten, also Soldaten eines anderen Landes, die von Russland in diesen Krieg gegen die Ukraine geschickt werden" aufzufassen, sagt der CDU-Politiker dem Fernsehsender Phoenix. Was sich unter einer US-Präsidentschaft Donald Trumps ändern könne, habe der gewählte Präsident während des Wahlkampfes in den USA klar kommuniziert: "Von ihm ist zu erwarten - alles andere wäre eine Überraschung - dass es keine amerikanische Hilfe mehr nach dem Ende der Administration Biden für die Ukraine gibt."

+++ 18:26 Russisches Gericht: Anwalt von inhaftiertem Journalisten soll in Haft +++
Nach der Inhaftierung des russischen Journalisten Iwan Safronow fordert die Staatsanwaltschaft auch für dessen Anwalt Dmitri Talantow eine lange Haftstrafe. Wie das Gericht in der russischen Republik Udmurtien erklärt, wird Talantow vorgeworfen, falsche Informationen über die russische Armee in der Ukraine verbreitet zu haben. Nach Abschluss der Plädoyers habe der Staatsanwalt beantragt, dass Talantow "der ihm zur Last gelegten Verbrechen für schuldig befunden und zu zwölf Jahren Haft verurteilt wird", heißt es. Nach Angaben des Gerichts soll Talantow in Onlinenetzwerken Botschaften veröffentlicht haben, die von den Ermittlungsbehörden als "falsche Informationen über die Aktivitäten russischen Militärpersonals" in der Ukraine bezeichnet wurden.

+++ 17:50 Schweden und Finnland bereiten Bevölkerung auf möglichen Krieg vor +++
Mit verschiedenen Kampagnen wollen Schweden und Finnland ihre Bevölkerung für die Vorbereitung auf einen möglichen Krieg sensibilisieren. Während die schwedische Zivilschutzbehörde mit dem Versand von fünf Millionen Broschüren begann, ging in Finnland eine Internetseite mit Informationen online. "Die Sicherheitslage ist ernst, und wir alle müssen unsere Widerstandskraft stärken, um verschiedenen Krisen und schließlich einem Krieg begegnen zu können", erklärt der Direktor des schwedischen MSB, Mikael Frisell. Die in Schweden versandte 32-seitige Broschüre "Wenn eine Krise oder ein Krieg kommt" enthält Informationen darüber, wie sich Menschen auf Notfälle wie Krieg, Naturkatastrophen oder Cyberangriffe vorbereiten können. Es handelt sich um die aktualisierte Version eines Heftchens, das in dem skandinavischen Land seit dem Zweiten Weltkrieg bereits fünfmal an die Haushalte versandt wurde - zuletzt im Jahr 2018.

+++ 17:27 Selenskyj besucht umkämpfte Stadt Pokrowsk +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj ist in die frontnahe Stadt Pokrowsk im Donezker Gebiet im Osten des Landes gereist. "Das ist ein angespannter Frontabschnitt", schreibt der Staatschef bei Telegram. Er zeichnete demnach mehrere Soldaten mit Orden aus. "Nur dank Eurer Stärke ist der Osten nicht komplett durch die Russische Föderation besetzt", sagt Selenskyj in dem zum Beitrag veröffentlichten Video.

+++ 17:08 UNESCO-Experten betrachten Schäden in Odessa +++
Die UNESCO verurteilt einen "groß angelegten russischen Angriff" auf die südukrainische Stadt Odessa aus der vergangenen Woche. Der Angriff in der Nacht zu Freitag habe das historische Zentrum der Stadt getroffen, das "seit Januar 2023 unter dem Schutz der UNESCO-Welterbekonvention steht", erklärt die Organisation. Einer ersten Bilanz zufolge wurden demnach rund 20 Gebäude beschädigt, "darunter historische und religiöse Gebäude und einige für Bildungszwecke". Die Angriffe verstießen "gegen internationales Recht", erklärt die UNESCO und sprach den Opfern ihre Anteilnahme aus. Ein Expertenteam sei am Samstag vor Ort gewesen, um die Schäden zu betrachten und die "Sicherung der Gebäude vorzubereiten".

+++ 16:45 Putin-Vertrauter droht mit Einsatz neuer Waffensysteme +++
Russland könnte neue Waffensysteme in der Ukraine einsetzen, falls Kiew russisches Gebiet mit US-Raketen großer Reichweite angreift. Der Einsatz dieser Waffen würde zudem "die russisch-amerikanischen Beziehungen vollständig zerstören", erklärt Wjatscheslaw Wolodin, ein hochrangiger Abgeordneter und Verbündeter von Präsident Wladimir Putin. Der Vorsitzende der Staatsduma nennt keine Einzelheiten zu neuen Waffensystemen. Nach seinen Angaben greift die Ukraine Russland bereits mit weitreichenden Waffen an.

+++ 16:27 Militärexperte: Das kann Deutschlands KI-Drohne +++
Die Bundesregierung bereitet die Lieferung von 4000 bewaffneten Drohnen an die Ukraine vor. Dabei handelt es sich um Hightech-Angriffsdrohnen eines deutschen Start-ups, die nicht von Menschen, sondern von künstlicher Intelligenz gesteuert werden, erklärt Militärexperte Thomas Wiegold.

+++ 16:04 EU sanktioniert iranische Schifffahrtsunternehmen +++
Die Europäische Union weitet ihre Sanktionen gegen den Iran wegen dessen Unterstützung für Russland im Krieg gegen die Ukraine aus. Die Kommission teilt mit, sie habe unter anderem die Islamic Republic of Iran Shipping Lines (IRISL) und deren Direktor Mohammad Resa Chiabani auf ihre Sanktionsliste gesetzt. Die neuen Strafmaßnahmen richten sich gegen Schiffe und Häfen, die für den Transport von Drohnen, Raketen und verwandten Technologien und Komponenten iranischer Produktion genutzt werden. Sie beinhalten das Verbot jeglicher Transaktionen mit Häfen und Schleusen, die den sanktionierten Personen und Unternehmen gehören, von ihnen betrieben oder kontrolliert werden.

+++ 15:47 SPD-Politiker Roth sieht deutsche Reputation geschwächt +++
Der SPD-Außenpolitiker Michael Roth kritisiert die mangelnde internationale Geschlossenheit in Bezug auf weitreichende Raketen für ukrainische Angriffe auf russisches Gebiet. "Die Verbündeten der Ukraine, inklusive Deutschland, hätten gut daran getan, ihre militärische Unterstützung für die Ukraine besser abzustimmen und auch solche Richtungsentscheidungen eng miteinander zu koordinieren", sagt der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Die deutsche Bundesregierung habe sich in der Ukraine-Politik stets eng an den USA orientiert und im Geleitzug mit den internationalen Partnern gehandelt, so Roth. "Dass dieser bewährte Pfad beim Einsatz weitreichender Waffen frühzeitig verlassen wurde, schwächt nicht nur die Ukraine, sondern auch Deutschlands Reputation bei unseren Verbündeten", so Roth.

+++ 15:23 Baerbock: "Lawrow hat uns mitten ins Gesicht gelogen" +++
Die USA geben den Einsatz weitreichenderer Waffen für die Ukraine frei. Bundesaußenministerin Baerbock zeigt sich davon nicht überrascht und erklärt, warum dieser Schritt so wichtig ist. Im ntv-Interview erkläutert sie außerdem ihre andauernden Bemühungen und die Bedeutung der ungebrochenen Unterstützung der Ukraine.

+++ 14:59 Söder: Mögliche Taurus-Lieferung eng mit Partnern abstimmen +++
In der Frage möglicher Lieferungen deutscher Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine plädiert CSU-Chef Markus Söder für eine enge Strategieabstimmung mit den USA und Deutschlands europäischen Verbündeten. Wichtig sei, "an der Stelle jetzt keine Detailentscheidungen zu treffen, sondern die grundlegende Strategie zu bereden", sagt Söder auf eine Frage nach Taurus-Lieferungen bei einer Pressekonferenz in München. Dies geschehe "am besten mit denen, die es am Ende entscheiden, nämlich mit den Amerikanern auf der einen Seite und mit den europäischen Verbündeten". Namentlich erwähnt Söder auch eine Einbeziehung Polens.

+++ 14:35 Ukraine-Konflikt wird zum "Krieg der Roboter" +++
Im Ukraine-Krieg gewinnen Kampfdrohnen und Systeme zu deren Abwehr zunehmend an Bedeutung. Sie sollen auf beiden Seiten der Front die Truppe entlasten. "Der Krieg der Roboter ist die Hauptrichtung der Entwicklung", sagt der ukrainische Verteidigungsminister Herman Smetanin. Es gehe um den Schutz der Soldaten. Die beiden Kriegsparteien werden im laufenden Jahr voraussichtlich insgesamt 1,5 Millionen Drohnen produzieren. "Moderner Krieg ist eine Konfrontation von Technologien zum Aufspüren, Stören und Zerstören aus der Ferne", erläutert Ostap Flyunt, Offizier der ukrainischen 67. mechanisierten Brigade. Durch den Einsatz von Drohnen sei die Zahl der Infanteristen in den Schützengräben bereits erheblich gesunken.

+++ 14:13 Weißes Haus übt Zurückhaltung bei Ukraine-Zusage +++
Das Weiße Haus weist nach Berichten über die Freigabe von US-Raketen für ukrainische Angriffe auf russisches Gebiet Kritik aus Moskau zurück - reagiert ansonsten aber ausweichend auf Fragen zu dem Thema. "Das Feuer wurde durch die russische Invasion in die Ukraine entfacht", sagt der stellvertretende Nationale Sicherheitsberater der USA, Jon Finer, am Rande des G20-Gipfels in Rio de Janeiro. Auch auf mehrfache Nachfrage bestätigt Finer die Berichte nicht offiziell, dementiert sie aber auch nicht. "Ich bestätige keine Entscheidungen, die in Bezug auf die US-Unterstützung in diesen operativen Fragen getroffen wurden oder nicht", sagt Finer.

+++ 13:47 Russen spotten im TV: "Trump sagt: Wladimir, nimm dir alles bis Lissabon" +++
Großspurig kündigt Trump an, er werde durch einen "Deal" mit Russland den Ukraine-Krieg beenden. Im russischen TV zieht das spöttische Spekulationen nach sich, was denn die USA überhaupt anzubieten hätten. Schnell reichen bei den Propagandisten die russischen Grenzen von Lissabon bis nach Kalifornien.

+++ 13:24 USA stärken Scholz nach Putin-Telefonat den Rücken +++
Die US-Regierung sieht die Ukraine durch das Telefonat von Bundeskanzler Olaf Scholz mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin nicht übergangen. "Deutschland ist ein souveränes Land, das in Bezug auf seine internationalen Beziehungen tun kann, was es will", sagt der stellvertretende Nationale Sicherheitsberater der USA, Jon Finer, am Rande des G20-Gipfels in der brasilianischen Metropole Rio de Janeiro. Das Telefonat stehe aber nicht grundsätzlich im Widerspruch zur bisherigen Linie der westlichen Verbündeten mit Blick auf die Ukraine.

+++ 12:47 Mindestens acht Tote bei russischem Angriff auf Odessa +++
Bei einem russischen Raketenangriff auf den Hafen von Odessa sind nach Angaben der dortigen Behörden mindestens acht Menschen getötet worden. Weitere 18 Personen seien verletzt worden, schreibt Gouverneur Oleh Kiper auf dem Kurznachrichtendienst Telegram. Davon befänden sich vier in einem kritischen Zustand.

+++ 12:17 Erdogan schlägt "Einfrieren" der Frontlinie vor +++
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan wird seinen Friedensplan für die Ukraine während der G20-Gespräche vorschlagen, berichtet Bloomberg. Erdogans Vorschlag würde beinhalten, dass die Ukraine für mindestens 10 Jahre auf einen NATO-Beitritt verzichtet, die derzeitige Frontlinie eingefroren und internationale Truppen in einer entmilitarisierten Pufferzone im Donbas stationiert werden, so das Magazin.

+++ 11:46 Jäger: Putin-Alleingang von Scholz "ist bemerkenswert" +++
Die G20 treffen sich in Brasilien, doch mit Deutschland und den USA sind nach Auffassung des Politologen Thomas Jäger ausgerechnet zwei der wichtigsten Länder innenpolitisch gelähmt. Das werde sich auch auf dem Gipfel zeigen - und der Ukraine-Krieg womöglich nur noch am Rande Thema sein.

+++ 11:19 Deutschland geht von Drohnenhilfe Chinas für Russland aus +++
Die Bundesregierung geht davon aus, dass China Drohnenhilfe für Russland leistet. "Das muss und wird Konsequenzen haben", sagte Außenministerin Annalena Baerbock am Rande eines EU-Treffens in Brüssel.

+++ 10:56 Borrell: EU sollte Einsatz von Waffen in Russland gestatten +++
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell fordert die EU-Mitgliedstaaten dazu auf, der Ukraine den Einsatz von Waffen für Angriffe innerhalb Russlands zu gestatten. "Immer wieder habe ich gesagt, dass die Ukraine in der Lage sein sollte, die von uns gelieferten Waffen zu nutzen, nicht nur um die Pfeile zu stoppen, sondern auch um die Bogenschützen zu treffen", sagt Borrell vor einem Treffen der EU-Außenministerinnen und Außenminister in Brüssel. "Ich glaube weiterhin, dass dies getan werden muss. Ich bin sicher, wir werden erneut darüber diskutieren. Ich hoffe, die Mitgliedstaaten werden dem zustimmen."

+++ 10:40 Russland: US-Erlaubnis für weitreichende Angriffe wäre Eskalation +++
Der mögliche Einsatz von US-Waffen längerer Reichweite gegen Ziele tief im russischen Staatsgebiet würde nach Ansicht Russlands zu einer Zunahme der Spannungen führen und die USA tiefer in den Konflikt hineinziehen. Die scheidende Regierung von Präsident Joe Biden gieße Öl ins Feuer und suche eine Eskalation des Krieges in der Ukraine, sagt der Sprecher des russischen Präsidialamtes, Dmitri Peskow. Die Nachrichtenagentur Reuters hatte zuvor unter Berufung auf US-Regierungskreise berichtet, dass Biden der Ukraine den Einsatz von US-Langstreckenwaffen gegen Ziele in Russland erlaubt habe.

+++ 10:21 Munz: "Putin hat keinen Grund für richtigen Krieg mit NATO" +++
Joe Biden erlaubt der Ukraine, russische Gebiete mit US-Waffen anzugreifen. Aus dem Kreml gibt es dazu bislang keine Reaktion, im Umfeld jedoch werden aggressive Töne laut. ntv-Korrespondent Rainer Munz sieht für Russland aktuell keinen Grund, sich auf einen konventionellen Krieg mit der NATO einzulassen.

+++ 10:02 Unicef: Mehr als 650 Kinder im Ukraine-Krieg getötet +++
Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine im Februar 2022 sind laut Angaben des UN-Kinderhilfswerks Unicef mindestens 659 Kinder getötet worden. Über 1700 weitere Minderjährige wurden demnach verletzt. "Die Opferzahlen unter den Kindern sind erschütternd und inakzeptabel", erklärt Unicef-Exekutivdirektorin Catherine Russell. "Kinder wurden in ihren Betten, in Krankenhäusern und auf Spielplätzen getötet. Familien sind durch den Verlust ihrer jungen Angehörigen oder lebensverändernde Verletzungen am Boden zerstört", fügt sie hinzu.

+++ 09:29 Elf Tote bei russischem Angriff auf Sumy - darunter zwei Kinder +++
Bei einem russischen Raketenangriff auf die nordostukrainische Stadt Sumy sind nach Behördenangaben elf Menschen getötet worden, darunter auch zwei Kinder. Ziel sei vor allem die Energieversorgung gewesen, in der gesamten Stadt sei der Strom ausgefallen, teilt die regionale Militärverwaltung mit. Bei dem Angriff am Sonntagabend wurde demnach ein neunstöckiges Wohngebäude getroffen, neben den elf Todesopfern seien dabei 89 Menschen verletzt worden, darunter elf Kinder, teilten Rettungskräfte über den Kurznachrichtendienst Telegram mit.

+++ 08:50 Baerbock: Ukraine muss russische Abschussanlagen treffen können +++
Außenministerin Annalena Baerbock reagiert mit Zustimmung auf US-Berichte, wonach Präsident Joe Biden der Ukraine den Einsatz weitreichender Raketen gegen bestimmte Ziele in Russland erlaubt. Es gehe jetzt darum, "dass die Ukrainer nicht warten müssen, dass die Rakete über die Grenze fliegt, sondern dass man die militärischen Abschussbasen, dass man von dort, wo die Rakete geflogen wird, dass man das zerstören kann", sagt die Grünen-Politikerin im rbb Inforadio. Dies sei im Rahmen des Selbstverteidigungsrechts jedes Landes. Es sei schon lange bekannt, dass die Grünen, "das genauso sehen wie unsere osteuropäischen Partner, wie die Briten, wie die Franzosen und auch wie die Amerikaner".

+++ 08:04 Kleim: Bidens Wende "ist Abschiedsgeschenk und Stinkefinger" +++
Lange sperrt sich US-Präsident Biden gegen Kiews Forderung, mit reichweitenstärkeren US-Waffen russisches Gebiet angreifen zu dürfen - nun die überraschende Wende. ntv-Korrespondent Peter Kleim ordnet ein, was den scheidenden US-Präsidenten dazu bewogen haben dürfte.

+++ 07:33 Russische Abgeordnete warnt vor Gefahr eines Weltkriegs +++
Aus Russland kommen Warnungen vor einer Eskalation bei einem ukrainischen Einsatz von US-Waffen mit längerer Reichweite. Die Regierung von US-Präsident Joe Biden riskiere einen Dritten Weltkrieg, sollte sie der Ukraine erlauben, mit solchen US-Waffen Ziele tief in Russland anzugreifen, sagt die russische Parlamentsabgeordnete Maria Butina. Die Biden-Administration versuche, die Lage zu eskalieren, solange sie noch an der Macht sei. Butina betont, sie habe die große Hoffnung, dass der designierte neue US-Präsident Donald Trump diese Entscheidung, sollte sie getroffen worden sein, rückgängig machen werde. Denn sie riskiere "ernsthaft den Beginn eines Dritten Weltkriegs, der in niemandes Interesse ist", sagt Butina, die 15 Monate wegen Agententätigkeit in den USA im Gefängnis verbrachte und nun für die Regierungspartei Einiges Russland Duma-Abgeordnete ist, zu Reuters. US-Regierungskreisen zufolge haben die USA der Ukraine den Einsatz von US-Raketen mit längerer Reichweite erlaubt. Die russische Regierung hat sich bislang nicht dazu geäußert, hatte aber früher erklärt, ein solcher Schritt wäre eine Eskalation.

+++ 06:58 Bericht: Geheime Waffenlieferung - Ukraine erhält 4000 "Strike-Drohnen" aus Deutschland +++
Bereits im Juni kündigt Verteidigungsminister Boris Pistorius an, der Ukraine "mit Wirkmitteln ausgestattete Systeme" liefern zu wollen. Weitere Details nennt er nicht. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, soll nun klar sein, worum es sich bei der geheimen Waffenlieferung handelt. Die deutsche KI-Firma "Helsing" sei beauftragt worden, 4000 "Strike-Drohnen" für die Ukraine zu produzieren. Branchenintern werden die Drohnen auch "Mini-Taurus" genannt. Die Flugkörper verfügen über eine Software, die sie weitestgehend unanfällig gegen russische Störmaßnahmen macht. "Die Drohne schaut sozusagen selbst auf die Gegend, erkennt anhand von vielen tausenden Wegmarkern, wo sie sich befindet und hilft dadurch dem Bediener auch bei widrigen Wetterbedingungen oder in zerbombten Gebieten weiter Kurs zu halten. Wenn das Ziel gefunden ist und der Operateur es einweist, fliegt die Drohne auch selbstständig ins Ziel", erklärt ein Insider der "Bild". "Die Helsing-Drohnen können nach Aufforderung durch den Soldaten sogar dann noch Ziele anfliegen, wenn die Funkverbindung gestört wird. Die Trefferquote ist dadurch deutlich höher als bei rein manuell gesteuerten Kampfdrohnen."

+++ 05:59 Trump Jr. kritisiert US-Freigabe für Langstreckenraketen +++
Der Sohn des designierten US-Präsidenten Donald Trump, Donald Trump Jr., verspottet die Entscheidung von US-Präsident Joe Biden, Kiew die Nutzung von Langstreckenraketen aus den USA für Angriffe auf Russland zu gestatten. Trump Jr. bezeichnet die Biden-Regierung auf X als "Schwachköpfe", weil sie die Entscheidung zugelassen habe. "Der militär-industrielle Komplex scheint sicherstellen zu wollen, dass der Dritte Weltkrieg beginnt, bevor mein Vater die Chance hat, Frieden zu schaffen und Leben zu retten", schreibt Trump Jr.

+++ 05:12 NATO hält großangelegte Artillerieübung in Finnland ab +++
Erstmals seit dem NATO-Beitritt Finnlands wird dort eine groß angelegte Artillerieübung des Militärbündnisses abgehalten. Die Übung, die am Sonntag begann, findet bis zum 28. November in der nördlichen Region Lappland statt. Sie ist Teil der Übung Dynamic Front 25, der größten NATO-Artillerieübung, die bisher in Europa abgehalten wurde. Schießübungen sind auch in Deutschland, Estland, Rumänien und Polen vorgesehen. Auf dem Übungsgelände in Lappland kamen am Sonntag bis zu 3600 Soldaten aus Finnland, den USA, Schweden, Großbritannien, Frankreich und anderen NATO-Staaten zusammen.

+++ 03:41 Russland: Drohnenangriff auf Moskau abgewehrt +++
Russische Luftabwehreinheiten haben eine Drohne zerstört, die auf die Hauptstadt Moskau zuflog. "Nach ersten Informationen gibt es an der Absturzstelle der Trümmer keine Schäden oder Opfer", teilt Bürgermeister Sergej Sobjanin über seinen Telegram-Kanal mit.

+++ 01:49 Starmer schließt Gespräch mit Putin aus +++
Der britische Premierminister Keir Starmer hat nach eigenen Angaben "nicht die Absicht, mit Wladimir Putin zu sprechen". Für ihn stehe die verstärkte Unterstützung der Ukraine beim am Montag beginnenden G-20-Gipfel in Brasilien "ganz oben" auf der Agenda. Am Freitag hatte Bundeskanzler Olaf Scholz mit dem Kremlchef telefoniert und deswegen viel Kritik geerntet.

+++ 00:27 Macron erwartet Intensivierung russischer Angriffe +++
Laut Frankreichs Präsident Emmanuel Macron zeigen die jüngsten Angriffe auf die Ukraine, dass der russische Wladimir Präsident Putin "keinen Frieden will" und "nicht bereit ist zu verhandeln". Es sei "klar, dass Präsident Putin beabsichtigt, die Kampfhandlungen zu intensivieren", sagt Macron. Er selbst habe "nie ausgeschlossen", wieder mit dem Kreml-Chef zu sprechen, werde dies aber erst dann in Betracht ziehen, "wenn der Kontext und die Bedingungen dafür geeignet sind".

+++ 23:07 Selenskyj: Raketen werden "für sich selbst sprechen" +++
Selenskyj greift in seiner abendlichen Ansprache die Medienberichte über eine US-Freigabe für Waffen längerer Reichweite auf. "Angriffe werden nicht mit Wörtern geführt", sagt er. "Solche Dinge werden nicht angekündigt. Die Raketen werden für sich selbst sprechen."

+++ 22:12 Moldau wirft Russland Luftraum-Verletzung vor +++
Moldau wirft Russland vor, seinen Luftraum verletzt zu haben. "Wir verurteilen aufs Schärfste die Verletzung des moldauischen Luftraums durch russische Raketen und Drohnen, die heute auf die kritische Infrastruktur der Ukraine gerichtet waren", schreibt Moldaus Außenminister Mihai Popșoi. "Explosionen in der Nähe unserer Grenze und Sichtungen von niedrig fliegenden Drohnen über Dörfern unterstreichen die Gefahren, die der brutale Krieg Russlands für unsere Bevölkerung mit sich bringt." In einem Video sollen die Geräusche vorbeifliegender Geschosse zu hören sein.

+++ 21:41 Viele Tote und Verletzte in Sumy - Stadt meldet Raketenangriff auf Hochhaussiedlung +++
Die russischen Raketenangriffe auf die Ukraine gehen nach der Angriffswelle von heute Morgen, so wie es aussieht, weiter: Russland habe die Stadt Sumy um kurz nach 20.30 Uhr Ortszeit mit Raketen beschossen, erklärt die Stadtverwaltung. Ein neunstöckiges Wohnhaus sei getroffen worden. Die Staatsanwaltschaft der Region Sumy teilt mit, es gebe mindestens acht Tote, darunter sei ein Kind. Zudem seien mindestens zehn weitere Menschen verletzt worden. Demnach wurden mindestens zehn mehrstöckige Gebäude sowie Fahrzeuge beschädigt. In den Trümmern suchen Einsatzkräfte nach Überlebenden und weiteren Opfern.

Alle früheren Entwicklungen können Sie hier nachlesen.

Quelle: ntv.de, mdi/fni/hau/hul/dpa/AP/rts/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen