Politik

Lichtzeichen vor dem G20-Gipfel Greenpeace hält Trump Chopin entgegen

Hamburgs neues Wahrzeichen: Die Elbphilharmonie dient Greenpeace als Projektionsfläche.

Hamburgs neues Wahrzeichen: Die Elbphilharmonie dient Greenpeace als Projektionsfläche.

(Foto: picture alliance / Georg Wendt/d)

Ob dieses Signal bei Donald Trump ankommt? Mit einer subtilen Aktion lenken Klimaschutzaktivisten die Aufmerksamkeit auf den anstehenden G20-Gipfel in Hamburg. Dort müsse es, so Greenpeace, heißen: "Planet Earth First"

Drei Wochen vor dem G20-Gipfel in Hamburg hat die Umweltorganisation Greenpeace an der Elbphilharmonie ein leuchtendes Zeichen für den Klimaschutz gesetzt. Als Antwort auf die "America First"-Politik von US-Präsident Donald Trump projizierten Aktivisten in der Nacht zu Freitag eine herzförmige Erde mit der Forderung "Planet Earth First" auf das Konzerthaus. Dazu spielte der Pianist Michael Abramovich auf der Elbe an einem schwimmenden Konzertflügel Frédéric Chopins "Nocturne op. 9, Nr. 2" in Es-Dur.

Mit der nächtlichen Aufführung des Werks will Greenpeace ein musikalisches Zeichen für die Bewahrung des Planeten Erde setzen. Mit Blick auf den G20-Gipfel sagte die Greenpeace-Energieexpertin Anike Peters: "Die Staats- und Regierungschefs müssen beweisen, dass der Schutz des Planeten von höchster Wichtigkeit ist - auch ohne Trump."

Aktionen in 44 Städten

Die Elbphilharmonie wählten die Klimaaktivisten nicht ohne Grund: Am 7. Juli, dem ersten Gipfelabend, wollen die G20-Chefs das neue Wahrzeichen Hamburgs für ein Konzert besuchen. Auch US-Präsident Trump hat sich für den Gipfel in Hamburg angekündigt. An diesem Wochenende wollen nach Angaben der Umweltorganisation Hunderte Greenpeace-Ehrenamtliche in 44 Städten darüber informieren, warum der G20-Gipfel wichtig für den Klimaschutz ist.

Gemeinsam mit anderen Bürgerrechts- und Umweltaktivisten laden sie demnach auch dazu ein, Protestbanner und Schilder für die G20-Protestwelle am 2. Juli in Hamburg zu gestalten. Das sogenannte Klimaherz werde als zentrales Motiv für den Klimaschutz auf Banner und Protestschilder gemalt, heißt es.

Klimaschutz ohne die USA

Die 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenstaaten verursachen laut Greenpeace zusammen gut 80 Prozent der weltweiten Treibhausgase. Ohne die USA seien es noch immer zwei Drittel. Nur mit der Unterstützung dieser Länder lasse sich das im Pariser Klimaschutzabkommen von knapp 200 Regierungen vereinbarte Ziel erreichen, den Temperaturanstieg deutlich unter zwei Grad zu halten, betonte Greenpeace.

US-Präsident Trump hatte zuletzt die Vereinbarung von Paris einseitig aufgekündigt und die USA aus dem Abkommen zum Schutz des Klimas zurückgezogen. Die Förderung von Kohle, Öl und Erdgas sowie der Schutz heimischer Arbeitsplätze in diesen Branchen zählen zu den zentralen Wahlversprechen Trumps, mit denen er insbesondere in den strukturschwachen Regionen der USA großen Rückhalt gewinnen konnte. Greenpeace hatte die Politik Trumps in diesem Zusammenhang wiederholt scharf kritisiert. Nach dem Rückzug der USA aus dem Pariser Abkommen hatten Aktivisten den US-Präsidenten in Anspielung an seinen Twitter-Stil unter anderem als "kompletten Versager" ("Total Loser") bezeichnet.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa

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