Statement zu rechter Gewalt Ivanka Trump grenzt sich von ihrem Vater ab
13.08.2017, 17:36 Uhr
Ivanka Trump.
(Foto: picture alliance / Pablo Martine)
Nach dem Gewaltausbruch in der US-Kleinstadt Charlottesville bleibt eine klare Schuldzuweisung von US-Präsident Donald Trump aus. Seine Tochter Ivanka, die auch seine Beraterin ist, findet indes klare Worte gegen Rassisten.
Ivanka Trump, die Tochter und Beraterin von US-Präsident Donald Trump, hat den Aufmarsch rechtsextremer Gruppen und weißer Rassisten im US-Bundesstaat Virginia kritisiert. In der US-Gesellschaft sei "kein Platz für Rassismus, weiße Vorherrschaft und Neo-Nazis", erklärte sie bei Twitter. "Wir müssen als Amerikaner alle zusammenstehen - und ein vereintes Land sein", fügte die 35-jährige Geschäftsfrau hinzu.
Sie setzte sich damit von ihrem Vater ab, dem vorgeworfen wird, eine klare Schuldzuweisung an die Rechtsextremen nach der Gewalt bei dem Aufmarsch der Rechtsextremisten in Charlottesville vermieden zu haben. Stattdessen hatte der Präsident die "Gewalt auf vielen Seiten" verurteilt und damit die Rechtsextremen auf eine Stufe mit den antirassistischen Gegendemonstranten gestellt. Unter den Teilnehmern des Marsches waren Mitglieder des Ku Klux Klans und der sogenannten Alt-Right-Bewegung, die Trump im Präsidentschaftswahlkampf 2016 unterstützt hatten.
Für sein Statement erntete Trump von vielen Seiten heftige Kritik. "Mr. President - wir müssen das Böse beim Namen nennen. Dies waren weiße Rassisten und dies war einheimischer Terrorismus", schrieb der republikanische Senator Cory Gardner. "Es ist sehr wichtig, dass der Präsident die Ereignisse in Charlottesville als das beschreibt, was sie sind, ein Terroranschlag weißer Rassisten", schrieb der republikanische Senator Marco Rubio. Trumps Vorgänger Barack Obama schrieb auf Twitter: "Niemand wird mit Hass auf eine andere Person wegen ihrer Hautfarbe, ihres Hintergrunds oder ihrer Religion geboren."
"Ihr seid hier nicht willkommen"
Der demokratische Gouverneur von Virginia, Terry McAuliffe, erklärte den Notstand und richtete eine äußerst scharf formulierte Botschaft an die Rechtsextremisten. "Ihr seid hier nicht willkommen", sagte er auf einer Pressekonferenz. "Geht nach Hause. Nehmt euren Hass und eure Vorurteile mit. Es gibt hier keinen Platz für euch, und es gibt keinen Platz für euch in Amerika."
An der Kundgebung unter dem Motto "Vereinigt die Rechte" hatten schätzungsweise mehrere Tausend Menschen aus verschiedenen ultrarechten Gruppen teilgenommen. Anlass der Demonstration war ein Stadtratsbeschluss, eine Statue des Konföderierten-Generals Robert E. Lee aus dem Amerikanischen Bürgerkrieg (1861 bis 1865) zu entfernen. Viele der Kundgebungsteilnehmer waren bereits mit Baseballschlägern angereist. Schon Stunden vor der Veranstaltung kam es zu heftigen Prügeleien mit Gegendemonstranten.
Der Aufmarsch endete für eine 32-jährige Frau tödlich, als ein 20-jähriger Autofahrer aus Ohio seinen Wagen offenbar absichtlich in die Menge der Gegendemonstranten steuerte. Er wurde festgenommen, die Bundespolizei FBI nahm die Ermittlungen auf. Nach CNN-Angaben wurden noch am Samstag drei weitere Männer im Zusammenhang mit den Auseinandersetzungen festgenommen. Bei der Konfrontation zwischen Hunderten Anhängern der rechten Gruppen mit ihren Gegnern gab es 35 Verletzte, 19 davon wurden bei dem Autovorfall verletzt.
Quelle: ntv.de, kpi/AFP/dpa