"Nuklearprogramm geht voran" Nordkorea beunruhigt Atomenergiebehörde
05.05.2017, 02:27 Uhr
Ein Mann schaut sich im südkoreanischen Fernsehen einen Bericht über einen nordkoreanischen Raketentest an.
(Foto: dpa)
Seit 2009 dürfen Inspektoren der Atomenergiebehörde nicht mehr Nordkorea betreten. Dennoch verfolgen sie die Entwicklung des Atomprogramms und betrachten die Fortschritte mit Sorge. Die USA bringen neue Sanktionen auf den Weg.
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) verfolgt mit großer Sorge Nordkoreas atomare Ambitionen. "Wir haben Anhaltspunkte, dass das Nuklearprogramm so vorangeht, wie Nordkorea es verkündet", sagte IAEA-Chef Yukiya Amano der "Süddeutschen Zeitung". Nordkorea hatte die Inspektoren der Behörde zwar bereits im Jahr 2009 aus dem Land geworfen, aber die Experten überwachen die Aktivitäten des Regimes mithilfe von Satellitenbildern.
"Alle Indizien zeigen uns, dass Nordkorea Fortschritte macht. Und das bereitet uns Sorgen", sagte Amano. Die daraus resultierenden Sicherheitsbedenken gingen über die Region hinaus. Der Konflikt um das nordkoreanische Atomprogramm hatte sich in den vergangenen Wochen zugespitzt. US-Präsident Donald Trump warnte jüngst vor einer "großen, großen Katastrophe". Das isolierte kommunistische Regime unternahm einen neuen Raketenstart, der jedoch fehlschlug.
Trotz mehrerer UN-Verbotsresolutionen treibt die nordkoreanische Führung das Atomprogramm des Landes voran und entwickelt Raketen, die neben Südkorea und Japan auch die US-Küste erreichen könnten. Fast einstimmig beschloss das US-Repräsentantenhaus aus diesem Grund am Donnerstag schärfere Sanktionen gegen das Land. Mit nur einer Gegenstimme billigte die Kongresskammer Strafmaßnahmen, die verstärkt die Schiffsindustrie des abgeschotteten Landes sowie Geschäftspartner des Regimes ins Visier nehmen. Die Zustimmung des US-Senats steht noch aus.
Als Reaktion auf die jüngsten Raketentests verhandeln die USA Diplomatenkreisen zufolge auch mit China über eine Verschärfung der Sanktionen. Die Volksrepublik ist traditionell mit Nordkorea verbündet, hatte das kleine Nachbarland aber zuletzt wiederholt zur Mäßigung aufgefordert. Die Führung in Pjöngjang reagierte mit einem ungewöhnlich harschen Ton gegenüber seinem Bündnispartner.
Quelle: ntv.de, chr/dpa/rts