"Keine Bedrohung für Staat Israel" Obama wirbt für Einigung im Atomstreit
04.04.2015, 01:44 Uhr
US-Präsident Obama würde niemals ein Abkommen unterzeichnen, das eine Bedrohung für den Staat Israel sein könnte.
(Foto: REUTERS)
Es sind nur Eckpunkte. Aber sie sorgen bereits für Wirbel. So sieht Israel seine Existenz durch die Annäherung des Westens mit dem Iran im Atonstreit bedroht. Es ist an US-Präsident Obama, die Wogen zu glätten. Er baut fest auf Unterstützung aus dem arabischen Raum.
Die USA sind Sorgen Israels wegen der Grundsatz-Einigung im Atomstreit mit dem Iran entgegengetreten. Die Regierung verstehe die Bedenken des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, sagte ein Sprecher des US-Präsidialamtes. Präsident Barack Obama würde aber niemals ein Abkommen unterzeichnen, das eine Bedrohung für den Staat Israel sein könnte. Zumal die Sorgen wegen des Iran, die die USA neben dem Atomprogramm hätten, genau so groß seien wie zuvor. Damit äußerte sich der Sprecher zu Hoffnungen des iranischen Präsidenten Hassan Ruhani, die Einigung sei ein erster Schritt für eine bessere internationale Zusammenarbeit auch in anderen Bereichen.
Netanjahu hatte das erzielte Eckpunkte-Abkommen zur Beschränkung des iranischen Atomprogramms als Gefahr für das Überleben seines Landes bezeichnet. Für das bis Ende Juni angestrebte endgültige Abkommen forderte der Ministerpräsident eine klare Zusicherung, dass der Iran Israels Existenzrecht anerkenne. Die fünf UN-Vetomächte und Deutschland wollen mit den Verhandlungen verhindern, dass der Iran unter dem Deckmantel eines zivilen Kernenergie-Programms Atomwaffen baut.
Werben im arabischen Raum
Obama telefonierte zudem nach Angaben eines Sprechers am Freitag mit den Führern der Golf-Emirate Bahrain, Katar, Kuwait und der Vereinigten Arabischen Emirate, um für eine Unterstützung des Abkommens zu werben.
Obama habe deutlich gemacht, dass es keine endgültige Einigung mit der Führung in Teheran gebe, bis nicht alle Details in einem umfassenden Abkommen geklärt seien, sagte der Sprecher weiter. "Er hat auch unterstrichen, dass die USA weiter eng mit ihren Partnern gegen die iranische Destabilisierung in der Region arbeiten werden", fügte er hinzu. Der US-Präsident lud zudem die Staaten des Golf-Kooperationsrates für den Frühling nach Camp David ein, um über das Iran-Abkommen zu sprechen.
Quelle: ntv.de, bad/AFP