Treffen mit sächsischer Fraktion Pegida folgt Lockruf der AfD
02.01.2015, 14:34 Uhr
"Wir sind das Volk", steht auf Spruchbändern der Pegida. Die AfD will die Anhänger der Bewegung für sich gewinnen.
(Foto: dpa)
Bislang zierte sich die Pegida noch, sich parteipolitisch vereinnahmen zu lassen. Jetzt könnte sich das ändern: In einem Treffen mit der sächsischen Landtagsfraktion der AfD soll es einen ersten Gedankenaustausch geben.
Die Anti-Islam-Bewegung Pegida folgt einem Gesprächsangebot der Alternative für Deutschland. Mehrere Vertreter des Bündnisses wollen sich am kommenden Mittwoch mit der sächsischen AfD-Landtagsfraktion treffen, wie ein Pressesprecher der Partei Spiegel Online bestätigte. Wer genau kommen wird, ist nicht klar. Auch, ob der Chef der Pegida, Lutz Bachmann, unter den Gästen sein wird, konnte der Pressesprecher nicht bestätigen.
Der Termin soll mit AfD-Parteisprecher Bernd Lucke abgestimmt, sagte der Sprecher. An dem Treffen sollen alle 14 sächsischen AfD-Abgeordneten teilnehmen. Unter ihnen ist auch Luckes Co-Chefin und die sächsische Fraktionsvorsitzende Frauke Petry, die die Einladung bereits Mitte Dezember ausgesprochen hatte. Damals hatte sie betont, an keiner Pegida-Demonstration teilnehmen zu wollen. Sie sagte jedoch, dass sie inhaltliche Überschneidungen sehe.
Die AfD folgt damit weiter dem Kurs der Annäherung an die islamfeindliche Pegida-Bewegung. Mehrere Politiker hatten schon zuvor Verständnis für die Kernaussagen der Pegida und deren Anhänger geäußert. Der Chef der brandenburgischen Landtagsfraktion, Alexander Gauland, hatte bereits an einer der Montagsdemos der Pegida in Dresden als "Beobachter" teilgenommen.
Der Umgang mit der Pegida beschäftigt derzeit die Parteienlandschaft. Linke, Grüne und SPD gehen weitgehend auf Distanz. Innerhalb der Union gibt es zwei Linien: Die CSU versucht, Anhänger der Pegida zurückzugewinnen. Die CDU dagegen äußert deutliche Kritik an Pegida und ihren Anhängern. Zuletzt hatte Kanzlerin Angela Merkel in ihrer Neujahrsansprache vor einer Teilnahme an den Demonstrationen gewarnt.
Quelle: ntv.de, jog